Auf den Spuren der Amphora

  • Rosemarie Lierke (Autor/in)

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Abstract

Es wird versucht, sich der noch ungeklärten Herstellung der großen hellenistischen Amphora in der Berliner Antikensammlung durch eine genaue Analyse ihrer Herstellungsspuren zu nähern. Auffallend sind z.B. die Abweichungen von der Rotationssymmetrie in der Wandstärke oder ein exzentrisch angesetzter Fuß mit angeblich »exzentrisch und verkippt ausgeschliffener« Höhlung. Doch die innen und außen umlaufenden typischen Spuren können auch bei der Amphora keine Schleifspuren sein. Sie lassen sich widerspruchsfrei als Kratzer erklären, die in einer späten Phase beim drehenden Pressen erzeugt wurden. Pressen bzw. drehendes Pressen liefert eine nachvollziehbare Erklärung für die Herstellung der Amphora und die Entstehung ihrer besonderen Spuren. Die schmückende Halsmanschette der Amphora wurde wahrscheinlich aus einem dünnen heißen Glasfaden gewickelt und anschließend mit eingedrückten Kerben verziert. Man kann sie nach ihrem Aussehen mit keltischen Glasarmringen vergleichen, die möglicherweise auf die gleiche Weise hergestellt worden sind.

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Veröffentlicht
2017-02-09
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Antikes Glas, Amphora, Schleifspuren, Töpferscheibe, Drehbank, Glas pressen, Glasarmring