Inspection of the Roman Treasure Find by Neutron-, Gamma- and X-Ray Radiography and I-NAA
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Abstract
Gegen Ende 2003 kam während archäologischer Ausgrabungen in der Nähe des Dorfs Drnovo auf der Baustelle der Europastraße Ljubljana-Zagreb (Kroatien) ein unversehrter römischer Keramiktopf zutage, von dem man annahm, dass er einen Schatz enthielt. Der Keramiktopf wurde in die zweite Hälfte des 3. Jahrhunderts datiert. Um einige vorläufige Informationen für die Archäologen zu erhalten und um das Öffnen und Bergen des vermuteten wertvollen Inhalts korrekt durchzuführen, wurden zerstörungsfreie radiographische Untersuchungen sowohl mit konventionellen radiographischen Techniken (Ir-192 Gamma-Radiographie und Röntgen-Computertomographie) wie auch Neutronenradiographie (NR) mit thermischen Neutronen und nicht-invasive Instrumentelle Neutronenaktivierungsanalyse (I-NAA) durchgeführt. Der Topf war vollständig mit Erde gefüllt, hatte ein Gesamtgewicht von über 9 kg, war ziemlich groß (Außendurchmesser 20 cm, Höhe 24 cm) und stellte daher eine anspruchsvolle Aufgabe für radiographische Untersuchungen dar. Die radiographischen Techniken lieferten einen klaren Nachweis für die Existenz eines Horts von Münzen und Schmuck und bestätigten damit die Annahmen über den enthaltenen Schatz. Die I-NAA ergab einen Hinweis auf die elementare Zusammensetzung des Horts. Die Neutronenradiographie ergänzte die konventionelle (Röntgen-)Radiographie durch den Nachweis, dass die Münzen in vier getrennten Beuteln aus organischem Material - wahrscheinlich aus Leder - gehortet waren. Die zerstörungsfreien Neutronenuntersuchungen wurden an dem kleinen 250 kW TRIGA Forschungsreaktor in Ljubljana durchgeführt und zeigten damit dessen Eignung für Anwendungen in der Archäologie.