RIHA Journal 0008 | 01 October 2010
Diplomatie und Zeremoniell in Botschafterbildern von Carlevarijs und Canaletto
Susan Tipton
Peer review and editing organized by:
Zentralinstitut für Kunstgeschichte (ZI), Munich
Reviewers:
Maureen Cassidy-Geiger, Albert Dietl
Abstract
The article investigates representations of entries and audiences of European ambassadors and envoys within the context of early modern diplomacy. Focussing on works by Carlevarijs, Canaletto and contemporaries, the genre of diplomatic images, defined by their emphasis on ceremonial detail, is followed back into the early 17th century when the practice of diplomatic exchange and the protocol for representatives of state in international affairs were first established. In the light of new archival material, diplomatic imagery is discussed from the customer perspective and analyzed in the context of the interior decoration of the embassy, the audience chamber and reception rooms of ambassadors' homes. A close reading of the images and the confrontation with contemporary sources provides new insight into a somewhat neglected genre of painting with significance not only for the history of art, but also for political iconography, ceremonial history, and early modern diplomacy.
Zur Gattung der Botschafterbilder
Der Beruf des Diplomaten im Spiegel der Bilder
1 Diplomatenkarrieren im Bild. Schauplatz London
Das Empfangszeremoniell für Alvise II. Pisani: Stationen einer Diplomatenlaufbahn
Schloss Belœil: Ein Bildzyklus in situ
Palazzo Mocenigo: Ein venezianischer Diplomat in London und Konstantinopel
2 Botschafter als Auftraggeber von Carlevarijs. Venedig als Bühne
Einzugs- und Audienzbilder: Zwei Etappen des Akkreditierungszeremoniells
Bildaufbau und Komposition. Standards und Varianten
3 Die Konkurrenz der Botschafter in Diplomatenbildern von Canaletto
Der Aufritt der Botschafter beim Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer
Zum Bestimmungsort der Botschafterbilder
Der Einzug in das Botschaftsgebäude als Bildmotiv
5 "Lo splendore del carico" – Repräsentation, Aufwand und Kosten
Zur Ikonographie der Prunkgondeln europäischer Diplomaten in Venedig
Ausstattungsluxus, Finanzierungsvorbehalte und Sparmaßnahmen
Einleitung
In der Korrespondenz der kaiserlichen Botschafter in Wien findet sich der Bericht des Giuseppe Bolagnos über seinen Antrittsbesuch in Venedig:1 In zwei Briefen an Kaiser Karl VI. schildert er den Verlauf seiner Akkreditierung am 15. und 16. Mai 1729 und berichtet über seine Ausfahrt als Gast des Dogen auf dessen Staatsgaleere, dem Bucintoro, am Fest Christi Himmelfahrt. Damit kommen zwei Gemälde von Canaletto in den Blick, die zu dessen bekanntesten Werken gehören: Der Einzug des kaiserlichen Botschafters Giuseppe Bolagnos in den Dogenpalast am 16. Mai 1729 (Abb. 1) und Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag im Mai 1729 (Abb. 2), beide in der Sammlung Crespi in Mailand.2
1 Antonio Canal, genannt Canaletto, Der Einzug des kaiserlichen Botschafters Giuseppe Bolagnos in den Dogenpalast, Leinwand, 184 x 265 cm. Mailand, Sammlung Crespi
2 Antonio Canal, genannt Canaletto, Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag, Leinwand, 182 x 259 cm. Mailand, Sammlung Crespi
Bisher wurden Botschafterbilder wie diese nicht als Repräsentanten einer eigenen Bildgattung begriffen,3 sondern vorzugsweise im Rahmen der Geschichte der Vedutenmalerei oder des Festwesens behandelt.4 Dadurch geriet die Perspektive der Auftraggeber in den Hintergrund.5 Das Studium thematisch vergleichbarer Bilder legt es jedoch nahe, eine Fragestellung zu verfolgen, die von den Auftraggebern ausgeht: europäischen Diplomaten des 17. und 18. Jahrhunderts.
Botschafterbilder als eigene Bildgattung zu charakterisieren und die jeweiligen Werke durch den Vergleich mit zeitgenössischen Quellen zu erschließen, ist Ziel der vorliegenden Studie. Sie stützt sich vornehmlich auf unpublizierte handschriftliche Quellen aus staatlichen und privaten Archiven. Dabei gilt es drei Forschungsstränge zu verbinden: kunsthistorische Studien zur Malerei und zum Festwesen des Settecento,6 Studien zum Zeremoniell im Rahmen einer historischen "Realienkunde"7 und neue historische Forschungen zur Diplomatie der Frühen Neuzeit.8 Als Ausgangspunkt dienen Gemälde von Carlevarijs, Canaletto und ihren Zeitgenossen.
Zur Gattung der Botschafterbilder
Botschafterbilder stellen Höhepunkte in der Karriere des Diplomaten heraus und veranschaulichen einzelne Etappen des Akkreditierungszeremoniells. Als Dokumente historischer Ereignisse und des diplomatischen Protokolls machen sie zentrale Aussagen über das Auftreten und den Anspruch des Diplomaten als Vertreter seines Souveräns. Die Form des Auftritts und die Opulenz der Ausstattung mit teuren Materialien, für die der Diplomat selbst tief in die Tasche greifen musste, unterstreichen diesen Anspruch. Dabei zeichnet sich als Befund ab, dass Botschafterbilder, die Glanz und Aufwand der Veranstaltung in Erinnerung halten sollten, nicht nur von Botschaftern ersten Ranges in Auftrag gegeben worden sind, sondern auch von jenen "außerordentlichen Gesandten", die in einer kurzfristigen, aber umso aufwendigeren "missione di complimento" unterwegs waren.
Nur wenige Beispiele der Gattung sind in situ erhalten. Sie beweisen, dass es sich bei den heute verstreut in Museen befindlichen Exemplaren in der Regel nicht um Einzelstücke, sondern um Bildpaare oder Bildzyklen gehandelt hat. Den ursprünglichen Entstehungszusammenhang erschließen Testamente und Inventare der Diplomaten. So lässt sich etwa für Bolagnos nachweisen, dass die beiden Gemälde in Mailand einst zur Ausstattung des Audienzzimmers der kaiserlichen Botschaft in Venedig gehörten. Mit dem Nachlass des Auftraggebers gelangten sie in den Besitz der Familie in Mailand.
Dass spätere Generationen Bilder höherer Qualität aus Privatbesitz verkauften, mag neben finanziellen Interessen auch dem Bedeutungsverlust diplomatischer Rituale zuzurechnen sein. Bilder hohen künstlerischen Rangs haben nicht zuletzt wegen des Künstlernamens und der Attraktivität der Veduten den Weg in große europäische und außereuropäische Sammlungen gefunden. In Familienbesitz überdauerten dagegen eher jene, die keine Galeriequalität besaßen, sondern vorrangig als Teil der Familiengeschichte gewürdigt wurden. Ihrer dokumentarischen Aussagekraft wegen gelangten manche Bilder aus Privatbesitz über den Kunsthandel in historische Museen. Wie hoch die Verluste sind, lässt sich nicht sagen; vermutlich haben sich noch zahlreiche Bilder dieses Genres, wenig beachtet oder unpubliziert, in Museumsdepots und Privatbesitz erhalten. Diese zu erschließen bleibt ein Desiderat.
Die Korrespondenz der Diplomaten wurde von der Kunstgeschichte bisher als Quelle kaum genutzt. Wegen ihrer inhaltlichen Entsprechung zu den Botschafterbildern, die neben dem historischen Ereignis Grundregeln des diplomatischen Zeremoniells dokumentieren, sind insbesondere die Berichte der Botschaftssekretäre über die Akkreditierung der Diplomaten von Interesse.9 Besonders ergiebig sind hierfür neben dem Haus-, Hof- und Staatsarchiv (HHSTA) in Wien, dem Staatsarchiv Venedig (Archivio di Stato Venezia, ASV) und dem Archivio Segreto Vaticano in Rom die Akten im Archiv des Außenministeriums in Paris, das die Korrespondenz und die Berichte der Botschafter Frankreichs seit der Mitte des 16. Jahrhunderts aufbewahrt.10 Von den 30 Botschaftern, die Frankreich zwischen 1650 und 1794 in die Republik Venedig entsandt hat, haben sich dort allein 13 detaillierte Berichte vom Ablauf ihrer Akkreditierungszeremonie erhalten.11 Hinweise auf die Maler der Botschafterbilder sucht man darin allerdings vergebens.12
Informationen anderer Art enthalten Tagebücher und Reiseberichte auswärtiger Beobachter, Journale und lokale Chroniken. Ihnen geht es weniger um das Protokoll als um das Einmalige und Besondere im Auftreten der Botschafter. Neues und künstlerisch Innovatives wird hier aus der Perspektive politischer Gegner wie neutraler Beobachter kritisch kommentiert.
Demgegenüber erzählen die Bilder aus der Perspektive der Auftraggeber. Die Wahl des Künstlers, Malers oder Stechers, der die Ereignisse ins Bild gesetzt hat, gibt Auskunft über Geschmack und Geldbeutel des Auftraggebers, dessen Erwartungen und Interpretationen die Darstellung des historischen Geschehens zu genügen hat. Deshalb werden in den Bildern eigene Akzente gesetzt, bestimmte Aspekte in den Hintergrund gerückt, anderes weggelassen und wichtige Aussagen in den Vordergrund gestellt, die es zu entziffern gilt.13 Detaillierte Informationen über Equipagen und Livreen spiegeln den Ausstattungsluxus und die neuesten Entwicklungen im Bereich des Design und der Mode. Darin besteht die innovative Komponente eines Rituals, das ansonsten strengen Regeln folgt. Die Details der Ausstattung enthalten überdies, wie das Beispiel der Prunkgondeln europäischer Botschafter in Venedig exemplarisch zeigt, Anspielungen auf aktuelle politische Konstellationen der Zeit, auf Grundregeln des diplomatischen Verkehrs und auf die neue Rolle der Diplomaten. Damit werden die Botschafterbilder zu einem Forschungsgegenstand der politischen Ikonographie.
Der Beruf des Diplomaten im Spiegel der Bilder
Die Entstehung des Diplomatenberufs in Europa ist ein Phänomen der Frühen Neuzeit. Das gilt auch für die Botschafterbilder, Dokumente des diplomatischen Zeremoniells und damit Teil eines zentralen Kapitels in der Geschichte des Völkerrechts. Der Austausch ständiger diplomatischer Vertreter und die Einrichtung diplomatischer Vertretungen führte in Europa zwischen 1648 und 1815 zur Ausdifferenzierung des Gesandtenwesens.14 Damit einher ging eine Verfestigung des diplomatischen Zeremoniells mit verbindlichen Regeln für die Nominierung von Botschaftern, die Akkreditierung durch das Gastland, ihren Tätigkeitsbereich und ihre Befugnisse als "Repräsentanten von Staaten in internationalen Beziehungen".15 Die allgemein anerkannte Unverletzlichkeit der Botschafter (Immunität) wurde auf ihren ständigen Wohnsitz, die Botschaft, übertragen.16
Die Klassifizierung der Köpfe einer diplomatischen Mission etablierte eine Rangordnung: Dem ordentlichen oder außerordentlichen Botschafter ersten Ranges (ambassadeur ordinaire, extraordinaire und plenipotentiaire) wurden der Gesandte (envoyé) und der Geschäftsträger (chargé d'affaires) nachgeordnet; eine Kategorie für sich bildete der Konsul, der vornehmlich wirtschaftliche und juristische Belange vertrat. Erst mit dem Wiener Kongress kam es zu einer Neuformulierung der Spielregeln für den Verkehr der Staaten untereinander. Heute folgen die Regeln des diplomatischen Verkehrs international den Festlegungen der "Wiener Vertragsrechtskonvention" von 1961.17
Im Blickfeld der Öffentlichkeit standen die Botschafter vor allem anlässlich ihrer Akkreditierung: bei ihrem Einzug und bei der ersten Audienz, bei der sie ihre "Credentialien", ihre Beglaubigungs- und Empfehlungsschreiben, überreichten.18 Die Berichtspflicht der Diplomaten sorgte dafür, dass der Ablauf dieser Veranstaltungen in einem Bericht protokolliert wurde.19 Die Schilderung des Verlaufs dieser beiden Schlüsselereignisse im diplomatischen Zeremoniell wurde mit der Zeit zu einer Textgattung mit eigenen Regeln.20 Ihr kamen insofern juristische Qualitäten zu, als sie Gewohnheitsrecht dokumentierte.21 Die Arbeitsdokumente der Diplomaten lagen ihren Nachfolgern vor und waren neben den theoretischen Abhandlungen zum Gesandtenwesen Grundlage für deren eigenes Handeln,22 garantierten so die Kontinuität einmal eingeführter Konventionen und etablierten Völker-Gewohnheitsrecht in einer Zeit, die noch keine vertragsrechtlich verbindlichen Gesetze für das Gesandtenwesen kannte.
Theoretische Abhandlungen zum Gesandtenwesen,23 die neuen Handbücher von Diplomaten für Diplomaten24 und die Werke der Zeremonialwissenschaft25 bahnten im 17. und 18. Jahrhundert den Diplomaten und Laien einen Weg durch das immer dichter wuchernde Dickicht der Gepflogenheiten des diplomatischen Verkehrs. Diesen Schriften ist gemein, dass sie zwei zentrale Aspekte des diplomatischen Zeremoniells betonen: zum einen die Bedeutung von Rangfragen und die daraus resultierenden Diskussionen um die Präzedenz;26 zum anderen die Distinktion von Aufwand und Auftreten des Botschafters. Beides prägt das äußere Erscheinungsbild der Gesandtschaft und wird in den Botschafterbildern ebenfalls zum Thema.
Anzahl und Status der Personen im Begleitzug des Diplomaten, Aufwand und Kosten der Livreen der Mitglieder seines Haushalts und die Ausstattung seiner Equipage definieren den Anspruch des Botschafters mit.27 Davon erzählen Texte und Bilder gleichermaßen. An beiden lassen sich Kontinuität und Wandel des Zeremoniells exemplarisch studieren. Jeder Einzug war ein öffentliches Schaulaufen, wobei einerseits die Wahrung des Protokolls und andererseits der Aufwand der Präsentation im Vordergrund stand. Hier die Pflicht, dort die Kür. In seinem Theatrum Ceremoniale (1719) betont Lünig: "Die Staats=Höflichkeiten und Ceremonien, womit man denen angeschickten Ministris zu begegnen pflegt, machen gleichsam ein wesentliches Stück an der Ambassade selbst mit aus."28 Das Zeremoniell ehrte den Botschafter als Vertreter seines Dienstherrn.29 Der vom Diplomaten betriebene Aufwand sollte der vertretenen Nation und deren Souverän zur Ehre gereichen.30
Die Nominierung eines Diplomaten auf Zeit machte aus der Mission zunehmend einen Beruf, der neben Professionalität auch ein beträchtliches Vermögen voraussetzte. Das lässt sich exemplarisch an dem Karrieremuster venezianischer Diplomaten des 17. und 18. Jahrhunderts studieren,31 wie es in den Botschafterbildern für Mitglieder der Familien Pisani und Mocenigo von Carlevarijs und seinen Nachfolgern überliefert wird. Der Dienst an der Republik Venedig lag in Händen der großen Familien. Die Diplomatenlaufbahn schlugen meist die nachgeborenen Söhne ein, finanziert von den älteren Brüdern; eine Investition, deren Ertrag sich vornehmlich in Einfluss und Prestige messen ließ. Jüngere Angehörige begleiteten oft die Diplomaten, um sich auf die eigene Laufbahn vorzubereiten. Botschafter und Gesandte rekrutierten sich meist aus dem Patriziat, Botschaftssekretäre und Residenten aus der Staatsverwaltung. Im Verlauf des 17. Jahrhunderts nahm die Zahl derer ab, die bereit und in der Lage waren, die kostspielige Mission auf sich zu nehmen, denn während der Reichtum des Patriziats insgesamt abnahm, stiegen die Ausgaben der Botschafter und Gesandten. Im 18. Jahrhundert konnten sich nur noch die reichsten Familien einen Botschafterposten leisten. In der Praxis bedeutete dies, dass bei dringendem Handlungsbedarf auf diplomatische Vertreter zweiten Ranges zurückgegriffen wurde.32 Deshalb werden seit 1815 die Rangkonflikte unter den Gesandten zunehmend durch Verträge geregelt.33
Bis dahin aber war eine Aufgabe des Gesandten "die permanente Inszenierung der überlegenen Würde des Souveräns beziehungsweise des absendenden Staates".34 Es galt, sich in der internationalen Sprache des Luxus und der Ikonographie verständlich zu machen. So dokumentieren Bild- und Textquellen, dass nach London reisende Diplomaten sich um 1700 im Karossenbau an Paris orientierten; in Venedig wetteiferten seit dem dritten Viertel des 17. Jahrhunderts die Vertreter Frankreichs und des Kaisers: Die Regierung Ludwigs XIV. markiert einen Qualitätssprung hinsichtlich des Ausstattungsluxus und einer auf die Person und die Politik des Monarchen gemünzte Ikonographie; der Kaiserhof in Wien reagierte mit anspielungsreichen Dekorationen, und zahlreiche Botschafter machten, als Zeichen eines neuen Berufsethos oder schlicht aus Eitelkeit, die Tugenden des idealen Botschafters zum Thema ihrer Prunkgondeln.
Mit Beginn des 18. Jahrhunderts beschwerten sich die Diplomaten zunehmend über die steigende Kostenbelastung durch repräsentative Aufgaben, nicht zuletzt um die Ministerien zur Übernahme der hohen Summen zu bewegen. Um die Jahrhundertmitte stieg ein junger Diplomat aus Paris aus der Kostenspirale aus, und auch andere Amtskollegen ersparten sich den teuren Auftritt in der Öffentlichkeit. In Wien ging man so weit, einen Inspekteur nach Venedig zu entsenden, um die Kosten zu dämpfen. Mit dem dritten Viertel des 18. Jahrhunderts war der Höhepunkt des Ausstattungsluxus im diplomatischen Zeremoniell deutlich überschritten.35 Der politische Stellenwert derartiger Auftritte wurde zunehmend in Zweifel gezogen. Steigende Kosten und anhaltende Präzedenzstreitigkeiten machten die in der Frühen Neuzeit entwickelten Formen der Repräsentation im Gesandtenwesen – und damit auch die Gattung der Botschafterbilder – gegen Ende des 18. Jahrhunderts zu einem Auslaufmodell.
Zur Auswahl der Fallbeispiele
Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen europäische Diplomaten als Auftraggeber von Carlevarijs, Canaletto und ihren Zeitgenossen. Teil 1 konfrontiert Darstellungen vom Einzug diplomatischer Vertreter in London mit zeitgenössischen Quellen und stellt die Frage nach Vorbildern und Nachfolgern. Am Beispiel Londons lässt sich die Etablierung des Bildtypus über einen längeren Zeitraum – von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis ins zweite Viertel des 18. Jahrhunderts – exemplarisch verfolgen. Teil 2 vergleicht Darstellungen von Einzügen und Audienzen europäischer Botschafter in Venedig mit zeitgenössischen Beschreibungen des Akkreditierungszeremoniells. Venedig bot auswärtigen Botschaftern eine besonders spektakuläre Kulisse für ihren Auftritt in der Öffentlichkeit. Hier lassen sich die einzelnen Etappen des Verfahrens anschaulich studieren. In den etablierten Bildformularen und ihren Varianten spiegeln sich die Erwartungen der Auftraggeber an eine akkurate Wiedergabe des Protokolls, ihres Porträts und der opulenten Ausstattung ihres Begleitzugs. Teil 3 beleuchtet anhand zweier Bildpaare von Canaletto den Wettstreit zwischen dem kaiserlichen und dem französischen Botschafter in Venedig; an diesem Fallbeispiel lassen sich Grundfragen des diplomatischen Verkehrs und der Präzedenz exemplarisch beschreiben. Hier begnügen sich die diplomatischen Vertreter von Habsburg und Bourbon nicht mit dem etablierten Themenkanon des Akkreditierungszeremoniells, sondern erweitern die Bühne ihres Aufritts um ein Thema aus der Ikonographie des Dogen: die Ausfahrt des Bucintoro am Himmelfahrtstag. Teil 4 stellt die Frage nach dem ursprünglichen Standort und dem Verwendungszweck der Bilder als Teil der Ausstattung der Botschaftsgebäude und des Audienzzimmers, dem Zentrum des diplomatischen Zeremoniells. Teil 5 untersucht die Bedeutung von Aufwand und Auftreten der Diplomaten aus zeitgenössischer Perspektive. Ausstattung und Ikonographie der Prunkgondeln europäischer Botschafter in Venedig stellen politische Grundkonstellationen der Zeit sowie Glanz und Anspruch des Diplomatenamts zur Schau. In der Diskussion über Kosten und Nutzen lässt sich der Ruf nach einem Wandel in der Praxis des diplomatischen Verkehrs verfolgen.
1 Diplomatenkarrieren im Bild. Schauplatz London
Das Empfangszeremoniell für Alvise II. Pisani: Stationen einer Diplomatenlaufbahn
Exemplarisch für die Gattung der Botschafterbilder ist das Gemälde von Luca Carlevarijs (1663-1730)36 in der Staatsgalerie Schleißheim: Der Einzug der venezianischen Gesandten Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani in London am 30. Mai 1707 (Abb. 3).37
3 Luca Carlevarijs, Der Einzug der venezianischen Gesandten Erizzo und Pisani in London 1707, Leinwand, 140 x 252 cm. München, Bayerische Staatsgemäldesammlungen
Bereits die Provenienz des Bildes verweist zurück nach Venedig, auf die Familie Pisani.38 Aus welchen Quellen sich Ort und Zeitpunkt der dargestellten Empfangszeremonie – zugleich terminus post quem der Datierung des Bildes – erschließen, hat der Autor des Bestandskataloges von 1991 nicht verraten.39
Das extreme Querformat erklärt sich aus der Thematik des Bildes. Carlevarijs zeigt die Kaimauer der Themse, überragt von den Mauern und Türmen des mittelalterlichen Tower. Vor den Türmen der City mit der Kuppel von St. Paul's erheben sich die Masten hochseetauglicher Segelschiffe. Im Vordergrund nähern sich vergoldete Barken der Landungstreppe vor dem Tower. Ein Blick auf die London-Vedute Wenzel Hollars von 1647 und niederländische Ansichten von London nach dem Brand von 1660 macht deutlich, wie genau sich Carlevarijs, der selbst nie in England war, an topographischen Vorlagen orientiert hat (Abb. 4).40 In Venedig, der Stadt eines Vincenzo Coronelli, stand ihm hierfür zweifelsohne reiches Material zur Verfügung.41
4 Wenzeslaus Hollar, London vom anderen Ufer der Themse (Detail), Radierung, 1647, Druck von sechs Platten, jeweils 47,3 x 39,4 cm. London, British Museum
Die Ruderer in den Prunkbarken vor der Landungstreppe in roter Livree tragen auf dem Rücken in Gold die Initialen "AR" für "Anna Regina". An der Barke vor der Treppe prangt das Wappen der Vereinigten Königreiche und Irlands, flankiert von dem Löwen Englands und dem Einhorn Schottlands.42 Es erscheint auch an der vergoldeten Karosse auf der Uferbefestigung, dem Ziel der Ankömmlinge: auf der Ornamentkartusche auf der hinteren Gestellbrücke.43 Acht Hannoveraner Schimmel zeichnen sie vor allen anderen Wagen aus.44
Hinter der Kutsche der Königin wartet eine weitere vergoldete Karosse. Über der Türe trägt sie das Wappen der Familie Pisani: einen nach rechts gewandten leopardierenden Löwen vor horizontal geteiltem Schild in Blau und Silber in Umkehrung der Farben des Grundes (Abb. 5a,b). Das Wappen ist ein deutlicher Hinweis auf ein Mitglied der Familie Pisani als Auftraggeber. Vorbei an den Spalier stehenden Soldaten schreiten die Kavaliere aus Venedig die Landungstreppe vor dem Tower hinauf.45 Sie sind als Rückenfiguren gegeben, ihre Individualisierung im Porträt ist nicht angestrebt.
5a Prunkkarosse mit Wappen Pisani. Detail aus Abb. 3
5b Wappen der Familie Pisani, 18. Jh., Kupferstich, koloriert
Im Staatsarchiv Venedig finden sich in den Depeschen des venezianischen Botschafters Francesco Cornaro aus England genauere Angaben über den Besuch der beiden Sondergesandten in London.46 Auch diese selbst haben regelmäßig an den Senat berichtet.47 Zudem liegt im Museo Correr der offizielle Bericht des Botschaftssekretärs Giacomo Busenello;48 ihm kam die Aufgabe zu, die einzelnen Schritte des Zeremoniells zu protokollieren. Der Text wurde bisher nicht mit Blick auf das Gemälde in Schleißheim ausgewertet.49
Cornaro war seit 1705 ständiger Botschafter Venedigs in England. Erizzo und Pisani dagegen reisten im Rang von außerordentlichen Gesandten.50 Ihre Mission – Anfang März bis Ende Mai 1707 – war seit 1702 geplant und wurde so zu einem verspäteten Akt der Bestätigung längst bestehender Beziehungen, der mit Annas fünfjährigem Thronjubiläum und der Vereinigung der Königreiche England, Schottland und Irland 1707 zusammenfiel.51
In London hat sich das Protokoll der Empfangszeremonie für Diplomaten von der Wiederherstellung der Monarchie nach der Cromwell-Ära bis in die Regierungszeit der Könige aus dem Hause Hannover offenbar kaum verändert: Die Ankömmlinge wurden in der Regel zunächst in Greenwich untergebracht und von dort mit königlichen Prunkbarken zum Tower gerudert. Dort wurden sie von einer königlichen Karosse und Begleitpersonal erwartet, unter Anteilnahme der Bevölkerung in ihre Herberge begleitet, drei Tage auf Kosten des Monarchen unterhalten und schließlich zur Audienz geführt.52 Erizzo und Pisani wurden 1707 in Somerset House53 untergebracht;54 die Königin, die sich von Kensington nach St. James's Palace begeben hatte,55 empfing sie drei Tage später im dortigen Audienzzimmer.56 Nach der Audienz wurden die Venezianer abermals in der Kutsche der Königin zum Haus des Botschafters Cornaro gefahren. Dort gab die venezianische Delegation für die Minister und Kavaliere des englischen Adels ein Festbankett.57
In seinem Brief an den Senat versäumt Cornaro nicht darauf hinzuweisen, in welche Ausgaben er sich gestürzt habe, um einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.58 Immer wieder werden die "neue Livree aus leuchtend blauem, mit goldenen und silbernen Borten besetztem Samt" und die "mit Federn geschmückten, schwarzen Dreispitze" seiner "famiglia"59 beschrieben. Carlevarijs hat die Begleiter des Botschafters im Bild deutlich erkennbar zu Pferd und zu Fuß links von der Landungstreppe positioniert. Auch den Gouverneur des Tower, Colonel Favre, hat Carlevarijs in Uniform, wenn auch nicht im Porträt, auf der untersten Treppenstufe am Themseufer dargestellt.
Die Gegenüberstellung der Quellen mit dem Gemälde fördert neben derartigen Übereinstimmungen auch aufschlussreiche Unterschiede zu Tage: Auf dem Gemälde sind weder die Kutsche des Prinzgemahls Georg von Dänemark noch die im Bericht beschriebene Prunkkarosse des Botschafters Cornaro zu erkennen. Höhepunkt des Berichts – und Blickfang des Gemäldes – ist vielmehr die "strepitosa carrozza" der Sondergesandten, die "den Applaus, und man möchte sagen, das Staunen der Londoner hervorrief, die ihre Bewunderung nicht leichtfertig der Magnifizenz von Ausländern entgegen zu bringen pflegen".60
Genaueres erfahren wir aus den Briefen der Sonderbotschafter: Nicolò Erizzo (1655-1709), der ältere der beiden, seit 1693 Botschafter in Paris, galt als überaus eitel und soll dort als erster in vergoldeten Kutschen gefahren sein.61 Alvise Pisani (1664-1741) löste ihn 1699 als Botschafter in Paris ab; er wurde 1735 ohne Gegenstimme, also wohl dank Schmiergeldern, zum Dogen gewählt.62 Mit ihrer Reise nach London stürzten sie sich in ein kostspieliges Abenteuer; "missioni di complimento" waren noch weitaus aufwendiger für die Diplomaten als "missioni di negozio".63 Für London hatte man eigens eine vergoldete Prunkkarosse in Paris bestellt: Während die Gesandten in Greenwich auf den Termin für ihren Einzug in London warteten, ließ ihre "Equipage" aus Rotterdam auf sich warten. "Die fatale Verspätung"64 sei verschuldet durch die zwischen England und den Generalstaaten verkehrenden Kriegsschiffe, die wegen Spannungen mit Frankreich den zivilen Frachtverkehr behinderten.65 Schließlich gaben die beiden bei englischen Handwerkern eine [oder mehrere?] neue Karossen in Auftrag. Noch bevor diese fertig waren, traf die Fracht aus Holland ein, und die Venezianer konnten am Montag, den 30. Mai endlich ihren offiziellen Einzug in London abhalten.
Was die Karosse aus Paris anbelangt, so orientierten sich Erizzo und Pisani am Zeitgeschmack. Bereits König William III. von England hatte sich 1698 seine Karosse nach Entwürfen von Daniel Marot in Den Haag bauen lassen.66 Auch die Karosse für den spanischen Botschafter bei den Friedensverhandlungen in Utrecht (1713-15), den Duque de Osuña, stammte aus Paris (Abb. 6).67 Wackernagel hat darauf hingewiesen, dass nach Stieve der "Leibwagen" eines Botschafters zur "vierten Magnifizenz" gehörte, nach "Logement", "Tafel" und "Domestiquen".68 Auf dem Gemälde in Schleißheim ließ Pisani der teuren "carozza [...] da Parigi" ein Denkmal setzen. Dass das Wappen seines Kollegen Erizzo hier nicht erscheint, spricht für sich.69
6 "Premier Caroße Doré" des Botschafters Duque de Osuña, Paris, 1712/13, Kupferstich nach Bernard Picart. Berlin, Kunstbibliothek
In ihren Briefen an den Senat räumen Erizzo und Pisani allerdings ein, dass sie trotz ihres spektakulären Auftretens nicht den erhofften Eindruck machen konnten.70 Vor allem blieben beim Abschied die üblichen wertvollen Geschenke aus. Die hätten sie dem Senat nach ihrer Rückkehr überreichen müssen, um sie als Anerkennung ihrer Leistungen im Dienste der Serenissima zurückzuerhalten. Eine Blamage, wenn nicht Demütigung. Carlevarijs' Gemälde behauptet sichtlich das Gegenteil.
Das Bild war ehemals Teil eines Zyklus zum Leben des Alvise Pisani,71 zu dem drei weitere Gemälde gehörten: Der Einzug Alvises II. Pisani als venezianischer Botschafter in Paris am 22. November 1699,72 Die Taufe Almoròs III. Pisani in der Hofkapelle von Versailles im September 1701 (Abb. 8)73, beide heute in Privatbesitz, sowie Der Einzug der Sondergesandten Alvise Pisani und Andrea da Lezze in Mailand am 6. November 1711, heute im Museo di Milano (Abb. 9).74
7 Unbekannter französischer Maler, Einzug des venezianischen Botschafters Alvise Mocenigo in Paris am 20. Januar 1709, Leinwand, 198 x 265 cm. Versailles, Musée du Château
8 Guillaume Le Marchant, Die Taufe Almoròs III. Pisani in der Hofkapelle von Versailles 1701, Leinwand, 130 x 185 cm. Venedig, Privatbesitz
9 Oberitalienisch, Der Einzug der Sondergesandten Andrea da Lezze und Alvise II. Pisani in Mailand 1711, Leinwand, 130 x 150 cm. Mailand, Museo di Milano
Der spätere Kaiser Karl VI. hatte auf dem Weg zu seiner Krönung in Frankfurt in Mailand Station gemacht und wurde anschließend von den Gesandten durch venezianisches Territorium begleitet. Im Staatsarchiv Venedig und im Museo Correr finden sich auch diese Ereignisse in Pisanis Korrespondenz ausführlich beschrieben.75 Dieser hatte sich offensichtlich weder um gleiche Bildformate bemüht noch um einen einheitlichen Stil oder gleichbleibende künstlerische Qualität der Bilder. Die Szenen in Paris und Versailles wurden zeitnah an einen Franzosen vergeben, die London-Mission ex post von dem Venezianer Carlevarijs gemalt, und der Einzug in Mailand von einem unbekannten oberitalienisch-lombardischen Maler. Das hatte Folgen für die Überlieferung der Bilder, die ursprünglich wohl im Palazzo Pisani a Santo Stefano in Venedig hingen.76 Erstmals erwähnt sind alle vier Gemälde im Inventar der Villa Pisani in Strà von 1809.77 Damals wurden die Bilder getrennt. Die Witwe des letzten Erben Almorò III. Pisani (gest. 1880) verkaufte das Gemälde von Carlevarijs schließlich als Einzelstück nach England.78
Schloss Belœil: Ein Bildzyklus in situ
Dass Carlevarijs' Gemälde in der Tradition älterer Darstellungen von Einzügen europäischer Diplomaten in London steht, zeigt ein Gemälde in Schloss Belœil im Hennegau, südlich von Brüssel.79 Die Ausstattung des "Salon des Ambassadeurs" (Abb. 10) im Erdgeschoss erinnert an die Laufbahn des Claude-Lamoral I. Prinz de Ligne als Diplomat Philipps IV. von Spanien.80 Auf der langen Wand zum Hof ist in einem querformatigen Gemälde des Brüsseler Veduten- und Genremalers François du Chastel (auch Duchatel, 1625-1678) der öffentliche Einzug des Claude-Lamoral de Ligne in London am 13. September 1660 dargestellt (Abb. 11).81
10 Schloss Belœil, "Salon des Ambassadeurs"
Der König von Spanien hatte ihn nach London geschickt, um Charles II. nach der Rückkehr aus dem Exil in den spanischen Niederlanden zu seiner Thronbesteigung nach der Restauration zu beglückwünschen. Es war einer der ersten Antrittsbesuche eines europäischen Diplomaten bei dem englischen Monarchen:82 eine "missione di complimento". Das Gemälde zeigt das mittelalterliche London noch vor dem großen Brand von 1666. Über dem Kamin befindet sich die Darstellung der Audienz des Prinzen de Ligne bei König Charles II. von England83 von Gillis van Tilborch (ca. 1625-ca. 1678) (Abb. 12). Ein drittes Gemälde zeigt die Eröffnung des Parlaments in Palermo und die Inthronisation des Fürsten de Ligne als Vizekönig von Sizilien 1669.84
11 François du Chastel (Duchatel), Der Einzug des Prinzen de Ligne in London 1660, Leinwand, Breite 482 m. Schloss Belœil
12 Gillis van Tilborch, Audienz des Prinzen de Ligne bei König Carles II. von England 1660, Leinwand, Breite 385 cm. Schloss Belœil
Das Gemälde, das den Einzug de Lignes in London zum Thema hat (Abb. 11), dominiert die Rückwand des Raumes. Die Zeremonie folgte dem bereits beschriebenen Protokoll: Auf der Uferbefestigung vor dem White Tower setzt sich der Zug von Reitern und Wagen in Richtung Stadt in Bewegung. Durch Farbe und Beleuchtung hervorgehoben ist der von acht Schimmeln gezogene Prunkwagen des Königs, in dem der Sondergesandte Platz genommen hat. Dahinter folgt die von Rappen gezogene Karosse des Prinzen, dem Protokoll gemäß leer. Sie sticht durch den auffallenden Besatz mit Goldborten und die reichen Stickereien auf rotem Grund hervor. Es folgen, wieder von Schimmeln gezogen, die Kutsche seines Sohnes, des Marquis de Roubaix, und weitere Karossen für sein Gefolge.
De Ligne überließ nichts dem Zufall: Sein Truchsess verfasste eine Beschreibung des Ereignisses, die 1660 in London in Englisch und Französisch gedruckt wurde:85 Der König hatte ihm seine Schiffe nach Oostende entgegen geschickt. Links im Bild ist eine der Galeeren des Königs zu erkennen, die de Ligne die Überfahrt ermöglichte.86 Rechts ist auf der Themse eine der vergoldeten Prunkbarken des Königs zu erkennen. Seine Equipage hatte der Prinz vorausgeschickt.87 Graf Peterbourg und der Zeremonienmeister Lord Sckoterel eskortierten de Ligne und seine Begleiter zum Tower, wo sie mit ihrem Gast in der königlichen Karosse Platz nahmen. 400 Personen sollen sich in dessen Begleitung befunden haben und insgesamt an die 30 Kutschen vorgefahren sein. Aufwand und Anzahl seiner Begleiter "donnèrent beaucoup de lustre a cette entrée".88 Der Einzug war derart prunkvoll, dass nicht nur Zeitungen wie der Mercurius Publicus und The Parliamentary Intelligencer die Meldung brachten,89 sondern auch John Evelyn einen Eintrag in sein Tagebuch machte.90 Drei Tage wurde de Ligne mit seinem Gefolge in seiner Londoner Unterkunft in Kemphuus auf Kosten des Königs bewirtet und am 17. September zur Audienz in Banqueting Hall empfangen. Im Tross des Prinzen reisten auch Maler aus den Niederlanden, darunter van Tilborch, der auch anderweitig in England tätig war.91 Dass die Reise von Künstlern im Gefolge von Diplomaten den Bildern Detailgenauigkeit garantierte, aber nicht Voraussetzung für einen solchen Auftrag war, zeigen sowohl das Beispiel Carlevarijs' als auch der Fall von dessen Nachfolger Antonio Stom in Venedig.
Palazzo Mocenigo: Ein venezianischer Diplomat in London und Konstantinopel
Im Palazzo Mocenigo bei San Stae in Venedig92 befinden sich zwei Gemälde, die Antonio Stom (1688-1734) zugeschriebenen werden.93
13 Venedig, Palazzo Mocenigo a San Stae, "Sala dei quattro stagioni"
An Eingangs- bzw. Rückwand der "Sala delle quattro stagioni" (Abb. 13) platziert und mit jeweils über fünf Metern Breite deutlich als Pendants konzipiert, dokumentieren sie – wie neueste Archivfunde belegen – Höhepunkte der Laufbahn Alvises II. Mocenigo (1668-1725): seinen Einzug in Konstantinopel 1710 (Abb. 15) und seinen Einzug als venezianischer Botschafter in London 1702 (Abb. 14).94
Mocenigo kam aus einer Familie, die vom 15. bis ins 18. Jahrhundert sieben Dogen stellte.95 Die Bilder im Palazzo Mocenigo dokumentieren seinen Aufstieg vom Botschafter in London zum "bailo" in Konstantinopel96 und sind, wie der Bilderzyklus für Alvise Pisani, ein charakteristisches Beispiel für eine venezianische Diplomatenkarriere im 18. Jahrhundert.97
Mit der Bestimmung des Gemäldes an der Rückwand des Raumes (Abb. 14) hat man sich bisher schwer getan.98 Im Katalog des Museo Civico Correr trägt das Bild den Titel: Arrivo di un principe di Svezia a Chioggia ricevuto da un Mocenigo.99 Die große Ähnlichkeit der Vedute mit den London-Ansichten von Carlevarijs und Duchastel legt jedoch nahe, dass es sich hier um den Einzug eines Botschafters in London handelt. Das Wappen auf den drei Kutschen im hinteren Teil des Zuges verweist zudem auf ein Mitglied der Familie Mocenigo als Auftraggeber.
14 Antonio Stom, Der Einzug des Botschafters Alvise II. Mocenigo in London 1702, Leinwand, 250 x 505 cm. Venedig, Palazzo Mocenigo
Alvise II. Mocenigo, von 1702 bis 1705 ständiger Botschafter der Republik Venedig in England,100 hat in seinen Briefen an den Senat eingehend über seine Antrittsaudienz bei Queen Anne berichtet.101 Anders als de Ligne kam Mocenigo als "ordentlicher Botschafter" nach London. Die Darstellung der Anlegestelle vor dem Tower profitiert sichtlich von der Kenntnis des Gemäldes von Carlevarijs in Schleißheim (Abb. 3). Die von acht Schimmeln gezogene Prunkkarosse mit dem Wappen der Königin auf der Uferpromenade ist ebenso erkennbar wie die drei vergoldeten Karossen des neuen Botschafters, die über den Türen sein Wappen tragen.102 Dem Typus nach handelt es sich auch hier wiederum um Kutschen nach französischen Entwürfen.
Den Anfang des Zuges machte laut Mocenigo die Kutsche des Grafen Abingdon, des Kommandanten des Tower, und des Zeremonienmeisters, "per far strada"; nach den Karossen der Königin, des Prinzgemahls und den drei Kutschen des Botschafters mit dem Mocenigo-Wappen seien weitere 30 Karossen gefolgt. Sechzig Kanonenschüsse seien zu seiner Begrüßung abgefeuert worden. Das Gemälde zeigt eine große Anzahl von Kanonen am Pier aufgereiht, einige nach dem Abfeuern von Pulverdampfschwaden umgeben. Die Kanoniere tragen, ähnlich wie auf dem Gemälde von Carlevarijs, rote Röcke und die unverwechselbaren blauen Kopfbedeckungen. Voneinander unterschieden sind auch die Livreen der teilnehmenden Parteien. Die acht Schimmel, welche die königliche Karosse ziehen, tragen hellblaue Schabracken mit goldenem Besatz, der Kutscher und die Eskorte aus vier Reitern blaue Röcke. Die 24 entlang der Landungstreppe aufgereihten Kavaliere sind wohl die von Mocenigo erwähnten "ventiquattro di mia livrea con il scudiere, e sei paggi a cavallo"; vier Kavaliere in gleicher Livree schreiten die Treppe zum Kai hinauf; der Letzte von ihnen ist im Begriff, den Fuß auf die hölzernen Planke zu setzen, die man zur Erleichterung des Ausstiegs von der königlichen Prunkgondel auf die erste Stufe der Landungstreppe gelegt hat. Drei Tage nach dem Einzug fand die öffentliche Audienz in St. James's Palace statt.
Das Gemälde an der Eingangswand zeigt den Einzug Alvises als "bailo" in Konstantinopel (Abb. 15). Der Bassa mit seinen Gefolgsleuten begleitet als Vertreter des Sultans den neuen Botschafter durch das Botschafterviertel von Galata und Pera zu seiner Botschaft. Der neue "bailo" reitet auf einem Schimmel an herausgehobener Position inmitten des Zuges, bekleidet mit der "dogalina", einem langen Mantel aus Goldbrokat, und einem flachen Hut, der "berretta a tozzo" auf dem Haupt. Ihm folgt der Zug der Europäer, die sich durch ihre modisch geschnittenen engen Röcke, Allongeperücken und schwarze Dreispitze von den Osmanen unterscheiden; sie tragen auf den Satteldecken der Pferde das Wappen des Botschafters Mocenigo: einen blau und silber geteilten Schild mit je einer Rose in Umkehrung der Farbe des Grundes.103
15 Antonio Stom, Der Einzug des "bailo" Alvise II. Mocenigo in Konstantinopel 1710, Leinwand, 250 x 505 cm. Venedig, Palazzo Mocenigo
In seinen Briefen aus Konstantinopel beschreibt Mocenigo seine Ankunft im Februar 1710,104 lobt die tatkräftige Unterstützung seines Vorgängers Giustiniani105 bei der Organisation seines Einzugs und beklagt die Schwerfälligkeit des Pascha, die Unzuverlässigkeit der Dragomanen und die durch reiche Geschenke in die Höhe getriebenen Kosten. Das Protokoll des Empfangs und der Akkreditierung ausländischer Botschafter bei der Hohen Pforte folgte älteren Vorgaben: Am Anfang stand die Einholung durch den "Chiaus Bassi", den Bassa oder Pascha, der als Vorsteher der Herolde und Kommandant der Gesandten des Sultans das Empfangskommittee für die auswärtigen Botschafter anzuführen hatte.106 Der Einzug führte durch Galata und Pera zum "bailato", der venezianischen Botschaft; in einem Haus gegenüber wurde der Pascha festlich bewirtet. Vier Tage später nahm Mocenigo seine Audienz beim Großwesir wahr, und erst danach erhielt er die Einladung zur Audienz beim Sultan.
Das Gemälde zeigt demnach den ersten Akt des Empfangszeremoniells: den Einzug des Botschafters entlang der Küste des Goldenen Horns. Gegenüber sind Topkapi Serail, die Hohe Pforte und die Hagia Sophia zu erkennen. Der Blick über das Goldene Horn107 dürfte von einer der zahlreichen gestochenen Ansichten Konstantinopels aus der Zeit um 1700 angeregt sein, ähnlich jener in der 1714 in Paris erschienenen Voyage au Levant des Corneille Le Bruyn.108 In weitem Bogen bewegt sich der Zug um die beiden Protagonisten entlang der Küstenlinie aus der Bildtiefe in den Vordergrund. Hohe Laubbäume überragen die Szenerie am rechten Bildrand, links säumen Nadelbäume und Pinien den Weg. Einige in den Briefen erwähnte Personengruppen lassen sich auf dem Gemälde wiedererkennen:109 In der Mitte des Zuges ist an prominenter Stelle der Pascha zu Pferd positioniert, "vestito in habito di ceremonia". Dem Pascha voran reiten eine Gruppe von türkischen Würdenträgern mit großen Turbanen, elf Woiwoden von Galata und die "Sorbassi", vermutlich die Reiter mit den hohen Kopfbedeckungen, gefolgt von Janitscharen zu Fuß und einem Anführer der Armee mit dem weit gefächerten Federbusch auf dem Helm. Ihnen folgt die Gruppe um den Botschafter Mocenigo, hoch zu Ross. Ihm folgen die Europäer, deren Pferde ebenfalls das Mocenigo-Wappen tragen, und weitere Vertreter der venezianischen, französischen und der "griechischen Nation".110
Dass Mocenigo bei Stom nicht seine Audienz beim Sultan, sondern den Einzug in das Botschafterviertel in Auftrag gegeben hat, erklärt sich wohl aus dem Wunsch nach einem Pendant zu dem Einzug in London. Damit unterscheidet er sich von anderen europäischen Botschaftern an der Hohen Pforte, die im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts bevorzugt ihre Audienzen beim Großwesir und beim Sultan darstellen ließen.111 Die beiden Gemälde dürften kaum vor Mocenigos Rückkehr aus Konstantinopel im November 1714 entstanden sein. Mocenigo starb 1725, Stom 1734. Carlevarijs' Gemälde in Schleißheim kann somit für den jüngeren Maler als Vorbild gedient haben.
2 Botschafter als Auftraggeber von Carlevarijs. Venedig als Bühne
Carlevarijs war im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts der bevorzugte Maler ausländischer Botschafter in Venedig. Er hat nachweislich für mindestens sechs Botschafter in Venedig gemalt.112 Seine Spezialisierung auf Darstellungen des Einzugs in den Dogenpalast hat vergessen lassen, dass auch diese Bilder einst Pendants besaßen: Sie stammten in der Regel von anderen Malern und zeigten die Audienz des Diplomaten in der "Sala del Collegio".
Einzugs- und Audienzbilder: Zwei Etappen des Akkreditierungszeremoniells
Unter diesem Aspekt gehören zwei Gemälde von Carlevarijs eng zusammen: Der Einzug des französischen Botschafters Abbé Henri-Charles Arnauld de Pomponne in den Dogenpalast am 10. Mai 1706 im Rijksmuseum Amsterdam (Abb. 16)113 und Der Einzug des britischen Botschafters Charles Montagu, 4. Earl, später 1. Duke of Manchester in Venedig am 22. September 1707 im Museum von Birmingham (Abb. 17)114.
Im Falle Pomponnes ist die Quellenlage besonders dicht: Als Sohn eines der bedeutendsten Außenpolitiker Ludwigs XIV.115 war er von 1705 bis 1709 der Repräsentant Frankreichs in Venedig116 und veranstaltete seinen Einzug ein knappes Jahr nach seiner Ankunft.117 In Paris hat sich ein ausführlicher Bericht vom Ablauf der Einzugszeremonien am 9. und 10. Mai 1706 erhalten, von dem die Forschung bisher keine Notiz genommen hat.118 Die eingehende Schilderung von Livree und Equipage entspricht bis ins kleinste Detail der Darstellung auf dem Gemälde, ebenso wie die Wiedergabe seines Porträts. Als Abt von Saint Médard in Soissons erschien Pomponne in geistlicher Tracht.119 Sein Wappen prangt an der Prunkgondel links vorne im Bild.120 Darüber hinaus ist das Gemälde in Amsterdam in seinem Testament erwähnt: Danach vermachte er seinem Bruder den Löwenanteil des Nachlasses in seinem "Hôtel" in der "rue Neuve Saint Augustin" in Paris,121 darunter das Bild in Amsterdam und dessen Pendant: seine Audienz beim Dogen.122 Letzteres ist heute verschollen.
16 Luca Carlevarijs, Der Einzug des französischen Botschafters Pomponne in den Dogenpalast 1706, Leinwand, 130 x 260 cm. Rijksmuseum Amsterdam
17 Luca Carlevarijs, Der Einzug des britischen Botschafters Charles Montagu in den Dogenpalast 1707, Leinwand, 132 x 264 cm. Birmingham, City Museums & Art Gallery
17a Der britische Botschafter Charles Montagu und der "Cavaliere della Stola d'Oro". Detail aus Abb. 17
Im Falle Montagu ist das Gegenteil der Fall: Hier fehlt zwar der Bericht über seinen Einzug in Venedig am 22. September 1707;123 doch ist eine Darstellung seiner Audienz beim Dogen in der Sala del Collegio von einem unbekannten italienischen Maler in Familienbesitz dokumentiert.124 Montagu reiste im Rang eines "außerordentlichen Gesandten"125 und hielt sich nur etwa zwölf Monate in der Stadt auf.126 Carlevarijs hatte demnach etwa ein Jahr Zeit, sein Gemälde für Montagu fertigzustellen. Er verwandte auch hier wieder viel Mühe darauf, das Porträt seines Auftraggebers und dessen prachtvolles Kostüm angemessen in Szene zu setzen (Abb. 17a):127 Dem Betrachter zugewandt, posiert der Diplomat in Allongeperücke und hellblauem Samtrock mit Gold- und Silberstickerei auf Brust und Manschetten. Zu seiner Rechten begleitet ihn der "Cavaliere della Stola d'Oro" in roter Robe, der ihm mit einladender Geste den Weg in den Dogenpalast weist. Auffallend ist auch der Dekor der Prunkgondeln, der – wie die Livreen der Gondolieri – in Dunkelblau und Gold gehalten ist. Die vornehmste Gondel trägt vorne am Eisen die versilberte Figur des hl. Georg mit dem englischen St. Georgs-Orden. Im Bug thront die Personifikation Englands an der Seite der Abundantia mit ihrem Füllhorn. Die zweite Gondel nimmt die Farben der ersten auf, die dritte ist ganz in Schwarz gehalten. Im Hintergrund ankert eine englische Galeere mit dem königlichen Wappen und dem Löwen und dem Einhorn als Wappenhalter. Neben dem offiziellen Teil gestattet sich Carlevarijs kleinere Genreszenen und platziert im Vordergrund einen Hund, der sein Geschäft verrichtet.
Anders als das Einzugsbild von Carlevarijs geriet das Audienzbild aus dem Blickfeld der Kunstgeschichte; dabei steht es ersichtlich in der Tradition älterer Audienzdarstellungen. Diese gehören offenbar zu den ältesten überlieferten Botschafterbildern überhaupt.128 Das überrascht insofern kaum, als die Überreichung der "Credentialien" anlässlich der Audienz und die Akkreditierung als juristischer Akt das eigentliche Ziel jedes Einzugs waren. Doch haben Darstellungen dieses Themas nur selten überlebt; offenbar wurden die Einzüge mit ihren attraktiven Veduten von Sammlern mehr geschätzt. Pietro Malombra (1556-1618) soll der erste gewesen sein, der eine Audienz in der "Sala del Collegio" bildlich dargestellt hat;129 sein Gemälde befindet sich heute im Prado in Madrid (Abb. 18).130
18 Pietro Malombra, Die Audienz des spanischen Botschafters Don Alonso de la Cueva in der "Sala del Collegio 1604", Leinwand, 170 x 214 cm. Madrid, Museo del Prado
Nach Auskunft der "Libri Ceremoniali" hat die Audienz des spanischen Botschafters Don Alonso de la Cueva, Marques de Bedmar (1574-1655) in der Sala del Collegio am 17. Dezember 1604 stattgefunden;131 das würde bedeuten, dass es dieses Bildthema vor dem Jahr 1604 in dieser Form nicht gegeben hat. Nahezu gleichzeitig hat auch der englische Botschafter Sir Henry Wotton (1568-1639)132 bei Odoardo Fialetti (1573-1638) eine Darstellung seiner Audienz beim Dogen in Auftrag gegeben.133 Allen Audienzdarstellungen gemeinsam ist der Blick auf die Schmalwand der "Sala del Collegio" (Abb. 19) mit der Tribüne des Dogen und dem Botschafter zu dessen Rechten. Der Bildausschnitt ist nahezu identisch, die Personenregie unterscheidet sich kaum, lediglich die Botschafter sind in Kleidung und Physiognomie deutlich unterschieden.
19 Die "Sala del Collegio" im Dogenpalast in Venedig
Bildaufbau und Komposition. Standards und Varianten
Audienzbilder sind von Carlevarijs nicht bekannt. Was seine bei den Diplomaten gefragten Einzugsbilder anbelangt, so war es offensichtlich weder opportun noch erwünscht, Bildaufbau und Komposition dieser vom Zeremoniell diktierten Bilder zu verändern. Das legt der Vergleich der Gemälde in Amsterdam und Birmingham mit einem Spätwerk Carlevarijs' nahe, dem Einzug des kaiserlichen Botschafters Giambattista Colloredo in den Dogenpalast am 4. April 1726 in Dresden (Abb. 20).134 Giambattista Colloredo, ein gewandter Diplomat Kaiser Karls VI., traf 1715 als ordentlicher Botschafter in Venedig ein und kehrte 1726 nach Wien zurück.135 Er ist als früher Sammler von Veduten Canalettos bekannt, die, wie das Bild von Carlevarijs, in die Gemäldegalerie Augusts III. von Sachsen gelangt sind.136
20 Luca Carlevarijs, Der Einzug des kaiserlichen Botschafters Colloredo in den Dogenpalast 1726, Leinwand, 132 x 259 cm. Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister
Das Gemälde in Dresden unterscheidet sich mit seiner Breite von 2,59 m und seiner Ansicht des Dogenpalastes im Bildaufbau nur marginal von Carlevarijs' Gemälden in Amsterdam und Birmingham. Dabei liegen zwischen dem Einzug des Franzosen 1706 bzw. des Engländers 1707 und dem des kaiserlichen Botschafters 1726 rund 20 Jahre.137 Entscheidend war offenbar die genaue Wiedergabe der Protagonisten und der Reihenfolge ihres Auftritts gemäß dem Protokoll sowie die Unterscheidung der Livreen und der Prunkgondeln mit ihrer sinnträchtigen Ikonographie. Auf dem Gemälde in Dresden ist Colloredo in strengem Profil mit weiß gepuderter Allongeperücke und schwarzem Umhang in der Mitte des Zuges neben dem "Cavaliere della Stola d'Oro" zu sehen. Wie wichtig für Colloredo – wie für alle Diplomaten – die genaue Wiedergabe seiner Physiognomie, seiner Kleidung und seiner Orden gewesen ist, zeigt der Vergleich mit anderen Porträts des Auftraggebers.138
Wie Carlevarijs sich die Arbeit mit seinen anspruchsvollen Kunden erleichtert hat, wird erkennbar, wenn man das Gemälde für Pomponne in Amsterdam mit einem Gemälde in Fontainebleau vergleicht, das den Einzug des französischen Botschafters de Gergy in Venedig am 5. November 1726 zum Thema hat (Abb. 21).139 Die Gemälde in Amsterdam und Fontainebleau sind nicht nur in der Darstellung der Venedig-Vedute vollständig identisch, sondern auch in den Nebenfiguren und Genreszenen. Lediglich die jeweiligen Hauptpersonen, der Botschafter und seine Begleiter, sind in allen Details minutiös unterschieden: im Porträt, in den Livreen und in der Equipage. Ganz offensichtlich wurden beide Gemälde nach ein und derselben Vorlage gemalt und jeweils maßstäblich vergrößert: Die Gemälde in Fontainebleau und Amsterdam entsprechen einander im Verhältnis 1:3140 – eine ebenso pragmatische wie weit verbreitete Werkstattpraxis, die es Carlevarijs dennoch ermöglichte, auch die individuellen Ansprüche seiner anspruchsvollen Klientel zu berücksichtigen.141
21 Luca Carlevarijs, Der Einzug des französischen Botschafters de Gergy in den Dogenpalast 1726, Leinwand, 46 x 92 cm. Musée National du Château de Fontainebleau
3 Die Konkurrenz der Botschafter in Diplomatenbildern von Canaletto
Beim Tode von Carlevarijs 1730 war Antonio Canal, genannt Canaletto (1697-1768) bereits ein ebenso gefragter wie kostspieliger Maler von Venedig-Ansichten. Die ersten Botschafterbilder malte er zwischen 1726 und 1729 für den französischen Botschafter de Gergy und den kaiserlichen Botschafter Bolagnos. An ihnen zeigt sich exemplarisch, wie die Diplomaten die Bühne für ihre öffentlichen Aufritte über die Akkreditierungszeremonie hinaus ausweiteten auf eine Zeremonie des Dogen: die Ausfahrt des Bucintoro zum Fest der "Vermählung des Dogen mit dem Meer". Ihren Wettstreit auf der Ebene der Kunst trugen die Auftraggeber dabei in der Wahl des Künstlers sowie zunehmend größerer Bildformate aus.
Bourbon gegen Habsburg: Canalettos Einzugsbilder für den französischen und den kaiserlichen Botschafter
Jacques-Vincent Languet, comte de Gergy kam Ende 1723 für elf Jahre nach Venedig.142 Sein Testament in Paris nennt zwei Gemälde von Canaletto:143 Der Einzug des französischen Botschafters de Gergy in den Dogenpalast am 5. November 1726 (Abb. 22) und Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag (Abb. 23). Seine Nachkommen haben die Bilder an Katharina die Große verkauft. Heute ist das Bildpaar getrennt ausgestellt: im Museum der Eremitage in St. Petersburg144 und im Puschkin-Museum in Moskau145. Beide Bilder sind weder signiert noch datiert, der Auftrag an Canaletto nicht dokumentiert.146
22 Antonio Canal, genannt Canaletto, Der Einzug des französischen Botschafters de Gergy in den Dogenpalast 1726, Leinwand, 181 x 259,5 cm. St. Petersburg, Staatliche Eremitage
23 Antonio Canal, genannt Canaletto, Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag 1729, Leinwand, 182 x 259 cm. Moskau, Staatliches Museum der Bildenden Künste A. S. Puschkin
Der unpublizierte Bericht des Botschaftssekretärs über den Ablauf der Zeremonie im Archiv in Paris bietet Gelegenheit zu einem direkten Vergleich mit den Bildern.147 Am ersten Tag fand die Einholung des Botschafters statt: De Gergy reiste am 4. November 1726 von Chioggia aus zu der etwa fünf Meilen hinter San Giorgio Maggiore unweit des Lido gelegenen Insel von Santo Spirito. Dort wartete er auf den "Cavaliere della Stola d'Oro" und 60 abgeordnete Senatoren, die ihn zur Botschaft begleiteten. Das Gemälde in Petersburg zeigt also – wie schon die Bilder von Carlevarijs – den zweiten Tag seiner Akkreditierung: die Auffahrt zur Audienz im Dogenpalast am 5. November 1726.148
Ein heller Sandton dominiert die steinerne Befestigung und das Pflaster des "Molo" ebenso wie die Fassade des Dogenpalastes, dessen rosafarbenes Rautenmuster aus Backstein im oberen Fassadendrittel durch das gleißende Licht nahezu eliminiert wird. Dagegen werfen die weiß-grauen Wolkengebilde im blauen Himmel einen dunklen Schatten auf die linke Gebäudeecke des Dogenpalastes zur Piazzetta.
Canaletto hat sich bei der Komposition in geschickter Weise von dem etablierten Bildschema befreit, indem er einen Standort jenseits des "Rio di Palazzo" wählte. Der Blick über den "Molo" auf die Frontseite des Dogenpalastes schließt so auf der rechten Seite den "Ponte de la Paglia" mit ein. Das schafft Raum für eine großzügige Darstellung der anlandenden Prunkgondeln, die nach dem Ausstieg der Protagonisten in den Rio di Palazzo hineingleiten. Auf der breiten Plattform des "Molo" findet der lange Zug der Senatoren Platz, die hinter dem französischen Botschafter und seinen Begleitern auf den Dogenpalast zuschreiten. Canaletto hat de Gergy als den Protagonisten der Veranstaltung in der Bildmitte positioniert und zum Betrachter hin gedreht. Der Platz vor ihm ist frei gehalten, Nebenfiguren sind an die Seite gedrängt. Damit wird der Blick auf den Botschafter gelenkt, aber auch auf die maskierte Frauengestalt in hellblauem Kleid mit Goldstickerei mit einem Kind an der Hand; wohl die Gattin des Botschafters und ihre Tochter. Sie wird zwar in dem offiziellen Bericht nicht erwähnt, ist aber wahrscheinlich, wie üblich, als Gast bei der Audienz zugegen gewesen.
De Gergy trägt Zeremonialstaat: weite Hosen und einen Mantel aus schwarzem Samt, dubliert mit einem feuerroten Stoff mit Goldmuster – ein offenbar wichtiges Detail, das Canaletto an den Aufschlägen des Umhangs sichtbar gemacht hat –, einen Degen an der Seite und einen schwarzen Hut mit weißem Federbesatz. Ihm folgen der Botschaftssekretär mit dem Empfehlungsschreiben und die Senatoren in scharlachroten Roben, jeweils mit einem Kavalier aus dem Gefolge des Botschafters an ihrer Seite.149 Hinter dem Botschafter steht der "Cavaliere della Stola d'Oro" Nicolò Tron in scharlachroter Robe mit goldener Stola.
Der Vergleich zwischen dem Bericht des Botschaftssekretärs über die Ereignisse vom 5. November 1726 und dem Gemälde von Canaletto zeigt, wie sehr hier wie dort auf die Einhaltung des Protokolls und die Details der Ausstattung geachtet wurde.150 Für den Tag der Audienz gab es eine neue Galalivree für die Begleiter des französischen Botschafters. In Zweierreihen zogen sie voran in den Dogenpalast. Ein Schweizer führte die zwölf Lakaien an, es folgten vier Kammerdiener mit dem Haushofmeister sowie vier Pagen und der Truchsess. Die Pagen trugen Jacken und Kniehosen aus blauem Samt mit einem Besatz von breiten silbernen Bändern; die schwarzen Hüte waren mit silbernen Borten und Stickerei verbrämt und mit weißen Federn besetzt. Der Haushofmeister und die vier Kammerdiener waren ebenfalls ganz in Blau gekleidet; alle Stoffe hatten einen silbernen Besatz und waren innen rot gefüttert; dazu trugen sie einen mit silbernen Bändern verbrämten schwarzen Dreispitz. Die "blauen" und die "roten" Livreen sind im Bild deutlich unterschieden. Die Lakaien und die Gondolieri trugen dagegen lange, eng geschnittene Justaucorps, Westen und Kniehosen aus rotem Stoff, besetzt mit mehrfarbigen Bändern aus Seide zwischen je zwei Bändern aus Silber; die Knöpfe waren aus Silber, die Kopfbedeckungen mit silbernen Bordüren besetzt und mit roten und weißen Federn geschmückt, desgleichen die Schleifen. Canaletto machte die auffallenden bunten Galalivreen der Gondolieri, die im Text so eingehend beschrieben werden, zu einem Hauptthema des Bildes. In den Vordergrund gerückt, erhalten sie so Signalwirkung und erscheinen als das, was sie auch im Zeremoniell gewesen sind: Erkennungszeichen des jeweiligen Botschafters. Deshalb lassen sich in der Regel mit Hilfe der Livreen und der Equipagen die Auftraggeber der Gemälde voneinander unterscheiden.
Die Rangfolge der Prunkgondeln hat Canaletto im Bild durch ihre Staffelung zum Ausdruck gebracht. Die zweite Gondel erscheint leicht versetzt linker Hand hinter der ersten; die dritte nähert sich von hinten, sodass ihr Bug durch die vorderste Gondel nahezu ganz verdeckt wird. Hinter den drei Prunkgondeln hat er auch zwei der "negrona" genannten schwarzen Gondeln des Botschafters wiedergegeben, die für halboffizielle Auftritte im Alltag gebraucht wurden und ebenfalls von livrierten Gondolieri gerudert wurden. Die erste der drei vergoldeten Prunkgondeln des Franzosen soll 22 lebensgroße vergoldete Skulpturen getragen haben und war reich mit Ornamenten und Reliefs verziert. Innen und außen war sie mit karmesinrotem Samt ausgekleidet und mit goldenen Borten und Fransen besetzt; die Vorhänge, ebenfalls aus rotem Samt, waren großzügig in Falten gelegt und mit breiten goldenen Bordüren mit Stickerei verbrämt. Die Kabinen aller drei Gondeln waren allseitig verglast, die aus poliertem Stahl mit durchbrochenen Reliefs verzierten Eisen an Bug und Heck der Gondeln eine Sonderanfertigung für de Gergy. Auch die zweite Gondel war ganz vergoldet und mit 17 Figuren geschmückt. Die Kajüte, etwas schlichter als bei der ersten, war ebenfalls mit rotem Samt bezogen, diesmal mit einem Rankendekor verziert, jedoch nicht gerafft und mit dem Unterschied, dass die vom Dach der Gondelkajüte herunterhängenden Fransen glatt und sowohl länger wie breiter waren. Die Vorhänge im Inneren entsprachen jenen der ersten Gondel. Die dritte Gondel war ebenfalls vergoldet und an der Oberseite mit einem feuerfarbenen Lack überzogen, von dem sich erhaben geschnitzte und vergoldete Ranken- und Blattmotive abhoben (Abb. 23a). Obwohl mit einem schlichteren roten Samt ausgekleidet und mit Borten und Fransen aus roter Seide versehen, erregte sie beim Publikum das meiste Aufsehen, wie der Bericht hervorhebt.
23a Feuerfarbene Prunkgondel des französischen Botschafters de Gergy. Detail aus Abb. 23
Immer wieder stellt Canaletto den Repräsentanten des Zeremoniells Genreszenen gegenüber, wie die Gruppe dreier Männer auf den Stufen der Uferpromenande oder die schwarze Gondel ganz vorne im Bild mit einem Gondoliere in Alltagstracht, drei Rückenfiguren und einem Hund, der angriffslustig einem anderen Hund am Ufer entgegenkläfft. Unter dem verschatteten Brückenbogen ist Platz für eine weitere Gondel, eine jener einfachen Gebrauchsfahrzeuge, die als Requisit die Szenerie beleben. Diese Staffagefiguren beherrschen in ihrer Farbigkeit und Plastizität die linke Bildhälfte und kontrastieren mit der pompösen Gruppe der drei vergoldeten Prunkgondeln des Botschafters.
In der Sammlung Crespi in Mailand befinden sich die beiden größten Gemälde, die wir von Canaletto überhaupt kennen: Der Einzug des kaiserlichen Botschafters Giuseppe Bolagnos in den Dogenpalast am 16. Mai 1729 (Abb. 1) und Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag 1729 (Abb. 2).151 Auf den ersten Blick gleichen sie den Bildern für de Gergy in St. Petersburg und Moskau. Doch bei Betrachtung der Details zeigen sich die inhaltlich relevanten Unterschiede.
Der Spanier Bolagnos, ein Vertrauter Kaiser Karls VI., hatte nach Mailand geheiratet und besaß einen Stadtpalast im Sprengel von San Babila.152 Seinen Einzug in Venedig hielt er am 15. und 16. Mai 1729,153 verstarb dort jedoch schon im Januar 1732.154 In seiner Korrespondenz in Wien findet sich als Anhang zu seinen Briefen an Kaiser Karl VI. der offizielle Bericht über Einzug und Audienz im Mai 1729.155 Nicht der Sekretär, sondern Bolagnos selbst hat ihn offenbar verfasst, denn er ist in der Ersten Person geschrieben. Der Fall ist insofern einzigartig, als der Veranstalter selbst sich hier zu Wort meldet: Stolz beschreibt Bolagnos die neue Livree seiner "famiglia", ebenso seine drei vergoldeten Prunkgondeln mit Statuen, Reliefs und Trophäen "von außergewöhnlichem Entwurf" und die teure Ausstattung mit karmesinroten Stoffen mit einem Muster goldener Blüten und einem reichen Besatz vergoldeter Fransen und Posamentarbeiten sowie einem großen vergoldeten Doppeladler auf dem Dach. In den Gemälden Canalettos sind die reichen Brokat- und Samtstoffe, die Bolagnos so detailliert beschreibt, wie mit Händen zu greifen. Selbst die doppelt geschlungenen silbernen Posamentarbeiten auf den Livreen der Gondolieri, den Ärmelaufschlägen und der Rückenpartie der knielangen Jacken sind genauestens wiedergegeben.
Das Protokoll für den kaiserlichen Botschafter unterschied sich nur geringfügig von dem des Franzosen: Er wurde im Dominikanerkloster von San Secondo auf der heute verwaisten Klosterinsel hinter Santa Lucia abgeholt.156 Für die Darstellung der Auffahrt des Giuseppe Bolagnos vor dem Dogenpalast hat Canaletto nahezu den gleichen Standort gewählt wie auf dem Gemälde für de Gergy drei Jahre zuvor. Dennoch werden Unterschiede deutlich:157 Die beiden ersten Prunkgondeln sind bildparallel und hintereinander an der Kaimauer des Rio di Palazzo vorgefahren (Abb. 1). Auf Staffagefiguren wird ganz verzichtet; dadurch wird Platz gewonnen für eine dritte Gondel, die von links neben die beiden anderen in den Vordergrund gerückt ist. Auch die Gondolieri, von denen jeweils einer stehend und der andere sitzend wiedergegeben ist, gewinnen dadurch Größe und Prominenz. Die "negrona" des kaiserlichen Botschafters ist hinter die Prunkgondeln gerückt und frontal ins Bild gesetzt; daneben sind dicht gedrängt die schwarzen Gondeln der Senatoren vorgefahren. Die Senatoren ziehen mit dem Gefolge des Botschafters dem Dogenpalast entgegen. Die Spitze des Zuges nehmen noch vor den livrierten Kammerherren und Pagen des Botschafters die Heiducken ein, erkennbar an ihren langen Mänteln und den hohen Kopfbedeckungen.158 Bolagnos selbst ist neben dem "Cavaliere della Stola d'Oro" in roter Robe und goldener Schärpe erkennbar, hervorgehoben durch seine Wendung zum Betrachter und die Gruppe von Zuschauern, die ihn aus einiger Distanz beobachten. Er trägt einen schwarzen Umhang, am unteren Saum mit Rüschen besetzt, und eine auffallende Kette um den Hals.
Einen interessierten Beobachter hatte Bolagnos in dem französischen Botschafter de Gergy. In einem Brief an Ludwig XV. berichtet dieser vom Einzug des kaiserlichen Botschafters: Dessen Gondeln seien zwar ausnehmend schön und mit Skulpturen dekoriert, doch könne er versichern, dass sie die seinen weder an "magnificence" noch an "goust" erreichten.159 Der Einzug des Franzosen 1726 lag erst drei Jahre zurück. Bolagnos, so fährt er fort, habe zu diesem Zweck die Gondeln seines Amtsvorgängers Colloredo umarbeiten lassen. Ein Hinweis, der sich mit Hilfe eines Stiches nach einer Zeichnung von Carlevarijs nachprüfen lässt:160 Ein Stich zeigt die erste der Prunkgondeln Colloredos, die Bildunterschrift erläutert die Ikonographie (Abb. 24).161 Bolagnos ließ das Kissen mit den kaiserlichen Insignien vom Dach abnehmen und statt dessen an den Ecken Kränze tragende Putten aufsetzen; auch das Skulpturenpaar am Bug wurde ersetzt. Trotz aller Unterschiede im Detail setzt Canaletto in seiner Darstellung des Einzugs des Grafen Bolagnos die in Venedig etablierte Tradition der Botschafterbilder fort.
24 Antonio Faldoni nach Luca Carlevarijs, Erste Prunkgondel des kaiserlichen Botschafters Colloredo 1726, Kupferstich. Venedig, Museo Civico Correr
Der Aufritt der Botschafter beim Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer
Eine Sonderstellung unter den Botschafterbildern nehmen dagegen Darstellungen mit dem Bucintoro ein. Die Gemälde Canalettos in Moskau (Abb. 23) und Mailand (Abb. 2) gelten als früheste Darstellungen des neuen Bucintoro, der zum "Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer", der "Festa della Sensa", im Mai 1729 eingeweiht wurde;162 er war bis zum Ende der Republik 1797 im Einsatz.163 Die "Festa della Sensa", die alljährlich im Mai am Himmelfahrtstag ("Ascensione") gefeiert wurde, war ein ganz auf die Person des Dogen zugeschnittenes Ritual. Einer Legende aus dem 12. Jahrhundert zufolge hatte Papst Alexander III. dem Dogen Ziani nach dessen Vermittlung des "Friedens von Venedig" mit Kaiser Barbarossa im Jahre 1177 einen Ring zum Geschenk gemacht, den der Doge zur Bekräftigung der Herrschaft der Republik Venedig über die Meere bei einer rituellen Vermählung mit dem Meer nach der Fahrt zum Lido in die Lagune warf. Die Botschafter nahmen an diesem Fest als Gäste des Dogen auf dem Bucintoro teil und ließen ihre Gondeln zu seiner Begleitung auffahren. Das Fest gehörte zwar, ebenso wie das anschließende Bankett beim Dogen, in den Kalender eines jeden in Venedig akkreditierten Diplomaten, aber es stand nicht in direktem Zusammenhang mit dem Einzug und der Audienz der Botschafter.164
Bolagnos' Korrespondenz gibt einen Hinweis auf die eigentümliche Themenwahl und erklärt seine Beweggründe: In einem Brief an den Kaiser berichtet er am 28. Mai von seinem ersten Auftritt als Gast des Dogen, den er "am Donnerstag zuvor" bei der Ausfahrt mit dem Bucintoro nach San Nicolò al Lido begleitet habe.165 Die Teilnahme der Botschafter an diesem Fest des Dogen gehörte, wie erwähnt, zu den festen Terminen im Kalender der Republik, zu denen die diplomatischen Vertreter in der Regel vom Dogen eingeladen wurden.166 In diesem Fall kommt der ausdrücklichen Erwähnung durch Bolagnos besondere Bedeutung zu.167 Die "Festa della Sensa" im Mai 1729 bot ihm die erste Gelegenheit zu seinem öffentlichen Auftritt an der Seite des Dogen nach seiner Akkreditierung. De Gergy dagegen sah dem Termin mit Sorge entgegen und bat das Außenministerium um genauere Anweisungen für seine Teilnahme, denn er fürchtete auch bei zukünftigen Begegnungen um seine Position im Protokoll.168 Es war nämlich 1729 der seltene Fall eingetreten, dass sich mehrere ausländische Diplomaten gleichzeitig in Venedig aufhielten: der kaiserliche Botschafter, der Botschafter Frankreichs und der päpstliche Nuntius. Für die Rangfolge der Gondeln galt: Dem Gesandten des Kaisers gebührte der erste Platz. Was aber, wenn auch der päpstliche Nuntius, der Botschafter Spaniens, ein Gesandter Savoyens, das neuerdings ebenfalls königlichen Rang beanspruchte, oder der "Ricevitore di Malta"169 anwesend waren?
Wie Canaletto Fragen des Protokolls berücksichtigte, lehrt ein Vergleich der Bucintoro-Bilder in Mailand (Abb. 2) und Moskau (Abb. 23). Beide zeigen den Augenblick nach der Rückkehr des Bucintoro vom Lido zum Dogenpalast. Der Doge, seine Gäste und die Senatoren verlassen das Schiff. Auch die Gondeln der Gesandten sind aufgefahren, begleitet von Gondeln und Ruderbooten mit maskierten Schaulustigen. Jeder Auftraggeber legt Wert darauf, dass seine Prunkgondeln und Livreen im Bild zur Geltung kommen. Dem hat Canaletto durch einige kompositorische Kunstgriffe Rechnung getragen: Für den Franzosen hat Canaletto die Gondeln von rechts nach links in das Becken von San Marco einfahren lassen, die französische im Vordergrund. Die zweite und die vielbeachtete dritte Gondel des Franzosen, die sich durch orangeroten Lack und ein vergoldetes Rankenrelief auszeichnet, kommen wie zufällig hinter den Barken maskierter Zuschauer im Vordergrund rechts zum Vorschein.
Für den kaiserlichen Botschafter variiert Canaletto die Komposition: Die ersten Prunkgondeln des Vertreters des Kaisers, des Papstes und des Königs von Frankreich haben nun vor der Piazzetta angelegt und sind in Richtung Lido gewandt. So kommt auf dem Gemälde in Mailand Bolagnos' Gondel im Vordergrund zu stehen, rechts von allen anderen, wie es dem Protokoll und den Regeln der Präzedenz entspricht. Es ist weniger ein Verstoß gegen die Logik des Handlungsverlaufs, da die Gondeln vom Lido her eingefahren sind, als ein Weiterdenken der Handlung unter gleichzeitiger Berücksichtigung des Zeremoniells.170
Canaletto hat seine Gemälde selten signiert und so gut wie nie datiert. Die enge Eingrenzung des Entstehungszeitraums für das Bildpaar in Mailand – zwischen dem Einzug im Mai 1729 und dem Tod des Botschafters im Januar 1732 – ist insofern ein Sonderfall. Ob de Gergy – schon länger am Ort – oder Bolagnos, der Neuankömmling, zuerst bei Canaletto bestellt haben, bleibt offen. Möglich, dass der Franzose zuerst den Einzug und dann den Bucintoro in Auftrag gegeben hat, wie Markova vermutet.171 Die Bilder für Bolagnos sind dagegen unzweifelhaft gleichzeitig und als Pendants entstanden.
25 Antonio Canal, gen. Canaletto, Prozession am Fest des hl. Rochus in Venedig 1729, Leinwand, 147,7 x 199,4 cm. London, National Gallery
Ob Bolagnos noch weitere Gemälde bei Canaletto bestellt hat, wissen wir nicht. Immerhin ist er auf Canalettos Fest des hl. Rochus in der National Gallery in London zu sehen (Abb. 25).172 An der "Festa di San Rocco" am 16. August besuchte der Doge traditionsgemäß die Messe in San Rocco mit anschließender Prozession.173 Auf Canalettos Gemälde ist er am Anfang des Zuges durch den zeremoniellen Sonnenschirm hervorgehoben. Ihm voraus schreitet der Cancelliere Grande; man trägt ihm Kissen und Stuhl voran; es folgen in scharlachroten Roben die Senatoren. Den Dogen begleiten zwei Diplomaten: zur Rechten der päpstliche Nuntius, zur Linken der kaiserliche Botschafter Bolagnos, eindeutig zu identifizieren dank der Livreen seiner Begleiter und durch den Vergleich mit Canalettos Gemälden in Mailand und dem Porträt Bolagnos' im Ospedale Maggiore in Mailand (Abb. 26).174
26 Giovan Angelo Borroni (zugeschr.), Porträt des Giuseppe Bolagnos, Leinwand, 208 x 129 cm. Mailand, Ospedale Maggiore
Auf diesem ganzfigurigen Bildnis von Giovan Angelo Borroni (1684-1772) trägt Bolagnos eine lange, weißgepuderte Allongeperücke und jenen "mantello [...] con merli finissimi", der von Bolagnos in seinem Bericht nach Wien beschrieben wird.175 Über der Brust ist an einem langen roten Band ein auffälliger Anhänger sichtbar: Ein großer Rubin wird von einem Kranz heller Steine, wohl Diamanten, umgeben, vermutlich jener Orden, den der Botschafter auch bei seinem Einzug in den Dogenpalast getragen hat.176
Nuntius Gaetano Stampa, ebenfalls Gast des Dogen bei der "Festa di San Rocco", berichtet, man habe bei diesem Anlass auch verschiedene "Gemälde alter und moderner Meister" sehen können "unter Zulauf zahlreicher Schaulustiger".177 Canalettos Gemälde in London, bisher stilistisch um 1735 datiert, zeigt demnach die Festprozession im August 1729.178 Nur in diesem Sommer haben Bolagnos und Stampa gemeinsam an der "Festa di San Rocco" teilgenommen.179 Bolagnos käme insofern als Auftraggeber des Bildes in Frage;180 schon sein Vorgänger Colloredo hatte auf der Kunstausstellung vor San Rocco 1725 Bilder von Canaletto erworben und weitere in Auftrag gegeben.181 Die "Festa di San Rocco" könnte Gelegenheit zu einer ersten Begegnung zwischen Bolagnos und Canaletto gewesen sein.182
4 Botschaft und Audienzzimmer
Zum Bestimmungsort der Botschafterbilder
Einen Hinweis auf den ursprünglichen Bestimmungsort der beiden Botschafterbilder von Canaletto in Mailand gibt das Testament des Giuseppe Bolagnos vom Sommer 1731, in dem er nach seinem einzigen Sohn das Ospedale Maggiore in Mailand zum Universalerben eingesetzt hatte:183 Bolagnos hatte verfügt, sein Sekretär solle im Falle seines Ablebens in Venedig das Inventar der Botschaft (vornehmlich Möbel und Silber) zugunsten karitativer Stiftungen versteigern, allerdings mit einer Ausnahme: Der Inhalt seines Audienzzimmers solle nach Mailand verbracht werden und in Familienbesitz bleiben. Im Audienzzimmer hing unter einem Baldachin das obligatorische Staatsporträt des Kaisers in ganzer Figur, und auch die beiden Botschafterbilder von Canaletto in der Sammlung Crespi in Mailand müssen einst dort gehangen haben.184
Wo befand sich das Botschaftsgebäude? Die Botschaftsgebäude und ihre Ausstattung sind bislang kaum erforscht; auch über die Mietspaläste der Diplomaten in Venedig ist bisher wenig bekannt.185 In Venedig logierten die kaiserlichen Botschafter in der Regel in einem Palast am Canal Grande und bezahlten für die exponierte Lage horrende Mieten.186 Erst Orsini-Rosenberg beendete 1754 die mühevolle Suche der kaiserlichen Diplomaten nach einem repräsentativen und bezahlbaren Palast am Canal Grande und unterzeichnete mit dem Dogen Loredan einen langfristigen Mietvertrag für den Palazzo Loredan dell' Ambasciatore.187 In seinem Brief nach Wien streicht er die Vorzüge eines dauerhaften Botschaftssitzes heraus:188 Ein Vertrag über 29 Jahre würde die Mietkosten bei 650 Dukaten oder 806 Gulden im Jahr für jeden Botschafter gering halten, und der Palast biete genug Appartements, um einen Botschafter samt Familie unterzubringen. Die Franzosen logierten über Jahrzehnte in Cannaregio, zunächst im Palazzo della Vecchia bei der Madonna dell'Orto, seit 1743 im Palazzo Surian am Canale di Cannaregio;189 die Spanier wohnten im Palazzo Zeno in der Lista di Spagna zwischen Gli Scalzi und San Geremia,190 die Nuntien in der "Nuntiatura" bei San Francesco della Vigna.191 Bolagnos berichtet, er habe den Palazzo Contarini am Canal Grande angemietet, heute "corte d'Appello";192 jenseits des Rio di San Luca erhebt sich dominant am Canal Grande die Fassade des Palazzo Grimani.193
27 Antonio Canal, genannt Canaletto, Der Canal Grande vom Rialto nach Palazzo Foscari, Leinwand, 495 x 737 cm. Houston, Museum of Fine Arts
Auf einem Gemälde Canalettos im Museum of Fine Arts in Houston ist die "negrona" des kaiserlichen Botschafters Bolagnos zu erkennen, die schwarze Gondel für den Auftritt "mezzo pubblico" (Abb. 27);194 die Gondolieri tragen seine unverwechselbare Livree. Von der Rialtobrücke steuern sie auf dem Canal Grande in Richtung Ca' Foscari auf die kaiserlichen Botschaft zu, vorbei an dem befestigten Ufer der "Fondamenta del Ferro" und der "Fondamenta del Vin".
Die Botschaft stand an beiden Tagen der Akkreditierungszeremonie im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Hier empfing und bewirtete der Diplomat das Empfangskommitee im Audienzzimmer. Abends wurde die Botschaft dann zum "open house". Masken erhielten "incognito" Zutritt, Musiker spielten auf, ein großzügiges Buffet war aufgebaut, ausgesuchte Erfrischungen wurden gereicht und das Volk vor der Tür mit Brot, Wein und Geld bei Laune gehalten. Hin und wieder sollen Gäste auch das Silber eingesteckt haben. Der Sekretär des französischen Botschafters Durfort-Civrac (Botschafter 1750-1760)195 verdächtigte 1759 "eine Gruppe von Juden und andere Personen von niederem Stand", sie hätten alles mitgehen lassen, was ihnen in die Hände gefallen sei: 7.000 Kristallgefäße und Gläser und mehr als 500 Stück Porzellan und Fayence. In Venedig schließe man aber die Augen vor derartigem Missbrauch. In der folgenden Nacht habe sich der Schaden noch vergrößert.196
Das Audienzzimmer war der zentrale Raum für das Empfangszeremoniell der Diplomaten und besaß die reichste Ausstattung der Botschaft. Das belegen die ausführlichen Beschreibungen der Einrichtung in den Berichten der Botschafter, die offenbar gehalten waren, anlässlich des Empfangs mit großer Detailtreue auf Einzelheiten einzugehen und dabei auch die Wirkung des Ensembles auf das Publikum zu beobachten.197 Eine Auswertung dieses umfangreichen Materials steht noch aus. Deshalb sei an dieser Stelle auf das weiterführende Quellenmaterial zu diesem Themenkomplex im Anhang verwiesen. Exemplarisch in seiner Ausführlichkeit ist der Bericht von Bolagnos.198 Er macht anschaulich, wie in der Vorstellung des frühen 18. Jahrhunderts die Ausstattung des Botschaftsgebäudes, der Prunk der Equipage, der Aufwand der Livreen und die Illumination zum Einsatz kamen, um dem Haushalt des Diplomaten Glanz und dem Amt Würde zu verleihen.199 "Nobiltà e finissimo gusto" bilden das Begriffspaar, das in den Berichten formelhaft immer wieder begegnet.
Obligatorisch war im Audienzzimmer der Baldachin mit dem Porträt des Monarchen – oder der Monarchen –, lebensgroß und in ganzer Figur. Davor stand in der Regel ein "fauteuil" auf einer Estrade, mit dem Rücken zum Betrachter gekehrt. Alle Teile der Ausstattung waren aufeinander abgestimmt: der Entwurf, die Stoffe, die Farben. Es dominierten Karmesinrot und Gold; der Baldachin wurde bevorzugt mit rotem Samt, aber auch venezianischem Damast bespannt; Bordüren und Posamentarbeiten waren mit Goldfäden gearbeitet. Stets war die Ausstattung nach der neuesten Mode gestaltet: Um 1700 ist von Arabeskenmotiven die Rede, gegen Mitte des 18. Jahrhunderts dominiert die "rocaille". In den Berichten der Botschafter werden zwar mehrfach Gemälde erwähnt,200 doch bisher fehlen Inventare, die – wie im Falle der Gemälde Canalettos für Bolagnos – eine Präsentation der Botschafterbilder im Audienzzimmer durch weitere Beispiele belegen könnten. Die Ausstattung der Audienzzimmer "à la mode" entsprach dem Aufwand, den die Diplomaten bei Empfang und Bewirtung ihrer Gäste anlässlich ihrer Akkreditierungszeremonie in der Botschaft pflegten. Wie in den Livreen und bei der Equipage zeigt sich hier das Bestreben der Diplomaten, stets das Neueste und Teuerste vorzuführen. Während allerdings die Equipage und die Livree bei der Auflösung des Haushaltes zurückgelassen, weiterverkauft, wiederverwendet oder umgearbeitet wurden, kehrten die Botschafterbilder, wie im Falle Bolagnos', als Privataufträge des Diplomaten mit ihm in die Heimat zurück und verblieben in Familienbesitz.
Der Einzug in das Botschaftsgebäude als Bildmotiv
Zu den seltenen Beispielen eines in Familienbesitz erhaltenen Zyklus von Botschafterbildern gehören drei Gemälde mit Szenen aus dem Leben des kaiserlichen Botschafters Filippo Hercolani (1705-1714) in Privatbesitz (Abb. 28-30).201
28 Cesare Gioseffo Mazzoni, Die Ernennung Filippo Hercolanis zum Botschafter in Venedig 1705, Leinwand, 273 x ca. 255,5 cm. Privatbesitz
29 Cesare Gioseffo Mazzoni, Die Audienz des Botschafters Hercolani in der "Sala del Collegio" 1708, Leinwand, 272,5 x 246,5 cm. Privatbesitz
30 Cesare Gioseffe Mazzoni und Seraffino Brizzi, Die Ankunft des kaiserlichen Botschafters Filippo Hercolani vor dem Palazzo Coccina 1708, Leinwand, 351,5 x 248 cm. Privatbesitz
Sie zeigen Die Überreichung der Ernennungsurkunde an Filippo Hercolani durch Kaiser Joseph I. 1705 (Abb. 28),202 Die Audienz des Botschafters Hercolani beim Dogen in der Sala del Collegio 1708 (Abb. 29)203 und Die Ankunft der Prunkgondeln des Botschafters Filippo Hercolani vor dem Palazzo Coccina in Venedig 1708 (Abb. 30),204 den er als Botschaftsgebäude angemietet hatte. 1705 hatte ihn Kaiser Joseph I. zum Botschafter ernannt; 1714 kehrte er in seine Heimatstadt Bologna zurück.205
Den Gemäldezyklus hat der Bologneser Historiker Marcello Oretti noch Mitte des 18. Jahrhunderts im großen Saal im Palazzo Hercolani in der Strada Nuova in Bologna gesehen;206 er wird dem Bolognesen Cesare Gioseffo Mazzoni (1678-1763) zugeschrieben.207 Als Maler der Bildarchitektur nennt die Chronik der Akademie von Bologna den Quadraturisten Serafino Brizzi (1684-1737).
Der Einzug eines Botschafters in die Botschaft ist als Bildmotiv ungewöhnlich. Vor dem Palazzo Coccina sind die Prunkgondeln dargestellt, die Hercolani für seinen Einzug im September 1708 hatte anfertigen lassen.208 Über dem Portal des Botschaftsgebäudes ist das kaiserliche Wappen zu erkennen. Da der offizielle Bericht Hercolanis nicht erhalten ist, sind wir in diesem Falle auf die Beobachtungen einer zeitgenössischen Chronik209 und das Gemälde angewiesen:210 Während der Palast der Familie Coccina aus der Mitte des 16. Jahrhunderts mit großer Genauigkeit wiedergegeben und wohl einem Stich von Carlevarijs entlehnt ist (Abb. 31), scheinen die entlang des Canal Grande aufgereihten Palazzi mehrheitlich der Phantasie des Malers entsprungen.211
31 Luca Carlevarijs, Palazzo Coccina, Kupferstich, 1703. München, Staatliche Graphische Sammlung
Ob der Bilderzyklus von vornherein zur Ausstattung des großen Saales im Palazzo Hercolani bestimmt war oder ursprünglich zur Dekoration der Botschaft in Venedig diente, wo Hercolani immerhin neun Jahre verbrachte, ist nicht nachzuweisen.
5 "Lo splendore del carico" – Repräsentation, Aufwand und Kosten
Berichte über Akkreditierungszeremonien enthalten meist eine Fülle von Details über die Equipage212 der Diplomaten und ergänzen so die in den Gemälden enthaltenen Informationen. Im Falle Venedigs lenkt dies den Blick auf die Ikonographie der Prunkgondeln, die hier exemplarisch näher betrachtet werden soll. So ließ der französische Botschafter Charmont 1703 beim Empfang der venezianischen Delegation in der Botschaft am ersten Tag seiner Akkreditierung nicht nur Sonette in italienischer und lateinischer Sprache zum Lobe König Ludwigs XIV. verteilen, sondern auch Druckschriften, die "den Entwurf der Gondeln erklären" sollten213 – ein Hinweis auf das Bestreben der Diplomaten, ihre Botschaften an die Öffentlichkeit zu bringen. Dabei fallen zwei Themenbereiche besonders ins Auge: einerseits allgemeine Anspielungen auf Ruhm und Größe des Souveräns und auf aktuelle politische Machtkonstellationen der Zeit, andererseits der Verweis auf die besonderen Anforderungen des Diplomatenberufs und die Tugenden des idealen Botschafters.
Diese Ikonographie hatte Vorläufer im 17. Jahrhundert, wie man den ausführlichen Berichten der Botschafter in Paris entnehmen kann. Leider sind aus diesem Zeitraum keine Gemälde erhalten, dafür aber neben den schriftlichen Zeugnissen zahlreiche Werke der Druckgraphik.
Zur Ikonographie der Prunkgondeln europäischer Diplomaten in Venedig
Das Beispiel des Michel-Jean Amelot, von 1682 bis 1685 Botschafter Frankreichs in Venedig, ist exemplarisch:214 Dieser hatte die Prunkgondeln für seinen Einzug 1682 in einer Stichserie verewigen lassen; der Entwurf für seine Equipage stammte von dem in Venedig überaus gefragten französischen Hofkünstler Louis Dorigny (Paris 1654-1742).215 Die erste seiner drei Prunkgondeln war mit ihrer auffälligen Draperie, den Karyatiden am Corpus und der thronenden Iustitia am Bug (Abb. 32)216 so spektakulär, dass sie auch auf einer großformatigen Klapptafel mit der Ausfahrt des Bucintoro zum Lido deutlich wiederzuerkennen ist (Abb. 33).
32 Jérôme Trudon nach Louis Dorigny, Erste Prunkgondel des französischen Botschafters Amelot (1682), Kupferstich. Venedig, Museo Civico Correr
Diese war mehreren Neuauflagen der erstmals 1676 in Amsterdam erschienenen Histoire de Venise von Abraham Nicolas Amelot de la Houssaye (1634-1706)217 beigebunden.218
Amelot de Gournay machte 1682 erstmals den Botschafter selbst zum Thema: Das Corpus seiner ersten Prunkgondel tragen Personifikationen der vier Tugenden des idealen Botschafters "vigilantia", "fidelitas", "secretum" und "eloquentia". Am Bug umarmen einander Gerechtigkeit und Frieden als Früchte der Tätigkeit des Gesandten und besiegen den am Eisen der Gondel dargestellten Drachen als Symbol des Lasters. Die Reliefs an den Seiten zeigen mythologische und allegorische Darstellungen zu Krieg und Frieden: Die Bestrafung der Niobe durch Apoll und Diana sowie Apoll und die Musen des Parnass. Im Heck begegnet "abundantia" der Personifikation der schönen Künste.
33 Solemnité du Bucentaure (…), Kupferstich in: Histoire du Gouvernement de Venise, Paris 1695. München, Bayerische Staatsbibliothek
Der Aufwand des Einzugs des Botschafters Amelot (1682), der in seinem in Troyes erhaltenen Bericht ausführlich beschrieben ist,219 fällt besonders ins Auge im Vergleich mit den Ausführungen seiner Vorgänger d'André (1669), d'Avaux (1672) und Roque de Varengeville (1679). Alle drei rühmen sich in ihren Berichten nach Paris, sie hätten bei ihrem Auftritt neue Maßstäbe gesetzt.220 D'André hatte 1669 die erste seiner insgesamt vier Gondeln reich mit Skulpturen und Reliefs ausstatten lassen.221 Ohne auf weitere Details einzugehen, macht sein Bericht deutlich, dass das übergeordnete Thema "die Größe des Königs und die Größe Frankreichs" gewesen sind. Betont werden außerdem die kunstvolle Arbeit und der Reichtum bunter Stoffe, die hier erstmals zum Einsatz kamen.222 Mag die Behauptung seines Nachfolgers d'Avaux,223 er habe 1672 – immerhin nur drei Jahre später – mit seinem Auftritt umstürzende Neuerungen präsentiert, auch übertrieben sein, so bleibt festzuhalten, dass sich um 1670 ein Qualitätssprung in der Repräsentation der Botschafter beobachten lässt, deren Ikonographie nunmehr auf Themen der Zeitgeschichte und die Person des Sonnenkönigs zugeschnitten ist. Bisher, so d'Avaux, sei die erste Gondel des Botschafters stets in schlichtem Schwarz gehalten gewesen, er habe sie erstmals "d'une invention nouvelle" mit blauem Samt und Fleur-de-Lis-Motiven in Goldstickerei und goldenen Bordüren prachtvoll ausstaffieren lassen.224 d'Avaux' Nachfolger, Roque de Varengeville,225 legte Wert auf die Feststellung, bei seinem Einzug am 25. und 26. September 1679 seien seine Gondeln mit Stoffen und Stickereien der besten Kunsthandwerker von ganz Paris ausgestattet gewesen.226 Die Kajüte einer Gondel wird mit dem Corpus einer Karosse verglichen. Auch hier ist das Thema der ersten Prunkgondel auf die Person König Ludwigs XIV. zugeschnitten;227 sein Ruhm und seine Qualitäten und Leistungen in Krieg und Frieden werden durch allegorische Skulpturen versinnbildlicht und auf Reliefs vorgeführt. Das Bestreben Ludwig XIV., Frankreichs Größe und Ansehen nicht nur im militärisch-politischen Bereich, sondern auch durch Architektur und Kunst zu mehren, manifestiert sich auch in den öffentlichen Auftritten seiner Botschafter in Venedig.
Mit Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges zeigen sich die Spannungen zwischen Habsburg und Bourbon auch im Verhältnis der Botschafter in der Republik Venedig und spiegeln sich in der Ikonographie ihrer Ausstattung wider. Charmont (1703) und Pomponne (1706) gerieten als Botschafter Frankreichs mitten hinein in die Auseinandersetzungen um das Erbe Spaniens zwischen Habsburg und Bourbon.228 So vermied es Charmont nach seiner Ankunft in Venedig (1703) ausdrücklich, seinen Gegenspieler, den kaiserlichen Botschafter Francesco Berka, zur Teilnahme an seinem öffentlichen Einzug einzuladen.229 Vor diesem Hintergrund erscheint auch die Ikonographie seiner Prunkgondeln, die in seinem bisher unbeachteten Bericht nach Paris minutiös beschrieben werden, als Provokation: "Die erste war mit zahlreichen Figuren geschmückt, darunter sah man am Bug die Vereinigung von Spanien und Frankreich."230 Die Personifikationen Spaniens und Frankreichs am Bug der Gondel versinnbildlichen die Union beider Staaten unter dem Hause Bourbon; sie sind in Begleitung eines Kindes dargestellt, welches das neue Jahrhundert symbolisiert. Die Personifikation des Ruhmes mit dem Wappenschild Frankreichs verkündet die Botschaft mit einem Trompetenstoß. Im Heck thront die personifizierte Staatsräson in kriegerischer Aufmachung.
Erst kürzlich wurde ein von Carlevarijs signiertes Gemälde in Privatbesitz in Montecarlo als Darstellung des Einzugs des französischen Botschafters Charmont in den Dogenpalast am 30. April 1703 identifiziert.231 Mit Blick auf das Gemälde und in Kenntnis seines Berichts lässt sich nun belegen, dass Charmonts Nachfolger, der französische Botschafter Pomponne, nur drei Jahre später – im Jahre 1706 – die teuren Prunkgondeln seines Vorgängers und die zugehörigen Skulpturen wiederverwendet hat. Somit stellt das Beispiel des kaiserlichen Botschafters Bolagnos, der 1729 die Prunkgondeln seines Vorgängers Colloredo hatte aufarbeiten lassen, keinen Einzelfall dar; die Umarbeitung der Equipage war gängige Praxis.232 In Kenntnis des detaillierten Berichts von Pomponne und des zugehörigen Gemäldes in Amsterdam (Abb. 16) lassen sich die Veränderungen im Detail nachvollziehen, insbesondere an den großformatigen vergoldeten Skulpturen:233 Die erste Gondel trug – sowohl bei Charmont, wie bei Pomponne – am Bug die Personifikation des Ruhms mit einer Darstellung der französischen Armeen auf ihrem Schild und einer Trompete in der Rechten. Diese Figur wurde nahezu unverändert übernommen. Das Motto der beiden ersten Gondeln des Botschafters Pomponne, "der Ruhm Frankreichs unter glücklicher Herrschaft zu Land und zu Wasser", verspricht Kontinuität.234
Auch die kaiserlichen Botschafter haben im 17. Jahrhundert die neue Ikonographie der Diplomaten in den Dekorationen ihrer Equipage aufgegriffen. Hier finden sich insbesondere Anspielungen auf die Kontinuität der Herrschaft des Hauses Österreich auf dem Kaiserthron, die Erfolge Kaiser Leopolds I. im Kampf gegen die Türken und die Überlegenheit Europas gegenüber Asien. Seit der Mitte des 17. Jahrhunderts entsandte auch der Kaiserhof in Wien regelmäßig einen ständigen Botschafter nach Venedig.235 Für die kaiserlichen Botschafter mangelt es zwar, soweit ersichtlich, an aussagekräftigen Quellen aus dem 17. Jahrhundert.236 Doch sind immerhin Kupferstiche erhalten, die den Einzug von Francesco della Torre237 (1680) und Francesco Berka238 (1700) dokumentieren (Abb. 34, 35).239
34 Erste Prunkgondel des kaiserlichen Botschafters della Torre, 1680, Kupferstich. Venedig, Museo Civico Correr
Als zentrales Thema der Dekoration seiner Prunkgondeln wählte della Torre 1685 die Größe des Heiligen Römischen Reiches und die Qualitäten seines Botschafters (Abb. 34):240 Personifikationen von "nobiltà", "ricchezza", "generosità" und "splendore del carico" stützen den Corpus der ersten Gondel, offenkundig ein Echo der Neuerung Amelots, der erst drei Jahre zuvor die Tugenden des Botschafters zum Thema gemacht hatte.
Della Torres Nachfolger, Francesco Berka, zelebrierte seinen Einzug am 28. Juli 1700.241 Die Ausstattung seiner Prunkgondeln nach einem Entwurf der kaiserlichen Hofkünstler Peter und Paul Strudel242 dokumentiert eine Serie von drei Kupferstichen des Augsburgers Johann Georg Wolfgang.243 Auffallend sind die zahlreichen Pflanzenmotive, Weinranken, Palmwedel und Lorbeerzweige, welche die Gondeln überwuchern. Die Ikonographie der ersten von insgesamt drei Prunkgondeln (Abb. 35) enthält mit den zahlreichen Trophäen und gefesselten Gefangenen unter der Aufsicht von "Caritas", "Fides", "Spes" und "Fortitudo" Anspielungen auf die Türkengefahr und die Siege Kaiser Leopolds I.; die zweite und die dritte Prunkgondel nehmen darüber hinaus Bezug auf den Botschafter und tragen das Wappen der Familie Berka.
35 Erste Prunkgondel des kaiserlichen Botschafters Berka, 1700, Kupferstich. Venedig, Museo Civico Correr
Hinweise auf die Familie des Botschafters verstecken sich auch in einem der beiden Gemälde von Luca Carlevarijs im Getty Museum in Los Angeles, Der Bucintoro beim Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer (Abb. 36) und Die Regatta zu Ehren König Friedrichs V. von Dänemark am 4. März 1709 (Abb. 37).244 Auf der Darstellung der "Festa della Sensa" sind vor der prunkvollen Staatsgaleere des Dogen zwei Prunkgondeln zu erkennen, die denen des kaiserlichen Botschafters Hercolani in dem Gemäldezyklus in Bologna und dem Entwurf zu einer Prunkgondel im Privatarchiv Hercolani verblüffend ähnlich sehen.245
36 Luca Carlevarijs, Der Bucintoro beim Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer, dat. 1710, Leinwand, 135 x 260 cm. Los Angeles, The J. Paul Getty Museum
37 Luca Carlevarijs, Die Regatta für den König von Dänemark 1709, dat. 1711, Leinwand, 134,9 x 259,7 cm. Los Angeles, The J. Paul Getty Museum
Identisch ist auch die Livree der Gondolieri. Eine der Gondeln zeigt den Herkulesknaben als Schlangenwürger, eine Anspielung auf den Familiennamen des Botschafters. Sichtlich sucht der Besteller der beiden Gemälde am Mythos Venedig teilzuhaben, der sich hier im traditionsreichen Zeremoniell der Republik am Himmelfahrtstag und in der Festveranstaltung für einen prominenten Gast im Rahmen seiner "Grand Tour" manifestiert. Hercolani hat auch das Fest für den König von Dänemark miterlebt und ist dem Monarchen mehrfach persönlich begegnet;246 überdies dürfte sein Palast am Canal Grande, der in der Mitte des Bildes zu erkennen ist, eine ausgezeichnete Aussicht auf die Regatta geboten haben.247
Zwar ist die Provenienz der beiden Gemälde in Los Angeles nicht lückenlos gesichert, doch kommt Hercolani als Auftraggeber der Bilder durchaus in Frage.248 Wer sonst hätte ein Interesse an einer derart genauen Wiedergabe seiner Equipage gehabt? Darüber hinaus hatte Hercolani noch vor seinem eigenen Einzug in Venedig die des Franzosen Pomponne 1706249 (Abb. 16) und des Engländers Montagu 1707 (Abb. 17) miterlebt.250 Beide waren Auftraggeber von Carlevarijs gewesen, ebenso wie Hercolanis Nachfolger im Amt Colloredo (Abb. 20).
Eine andere Perspektive im doppelten Sinn des Wortes wählte der Auftraggeber der beiden Botschafterbilder von Antonio Joli (1700-1777)251 in der National Gallery in Washington.252 Dargestellt sind hier nun erstmalig beide Tage des Empfangszeremoniells eines Diplomaten in Venedig: die Einholung des apostolischen Nuntius Kardinal Giovanni Francesco Stoppani (1695-1774) durch die Delegation der venezianischen Senatoren am 17. April 1741 (Abb. 38) und der Auszug durch den Innenhof des Dogenpalastes nach der Audienz beim Dogen und beim Collegio am 18. April 1741 (Abb. 39).253
38 Antonio Joli, Die Einholung des Nuntius Stoppani am 17. April 1741, Leinwand, 160,7 x 221,6 cm. Washington, National Gallery of Art
39 Antonio Joli, Der Auszug des Nuntius Stoppani aus dem Dogenpalast nach seiner Audienz am 18. April 1741, Leinwand, 160,7 x 221,6 cm. Washington, National Gallery of Art
Joli wählte für beide Bilder einen ungewöhnlichen Blickwinkel:254 Das erste Bild zeigt aus der Vogelperspektive, wie der Nuntius in der Gondel des "Cavaliere della Stola d'Oro" den Bacino di San Marco durchquert in Richtung Dogana und Canal Grande auf dem Weg zu seinem Botschaftsgebäude (Abb. 38). Ihm folgen die Gondeln der 60 Senatoren. Ganz vorne im Bild sind die drei Prunkgondeln des Nuntius zu erkennen: die erste und die zweite mit der päpstlichen Tiara, die dritte mit seinem persönlichen Wappen.255 Aus der vordersten Gondel wendet sich der Nuntius dem Betrachter zu. Erst die Identifizierung des Wappens ermöglichte die Zuordnung der Bilder zur Person des Nuntius Stoppani. Sie wird durch die Akten im Archivio Segreto Vaticano und Stoppanis Porträt von Rosalba Carriera256 bestätigt.
Das zweite Gemälde überrascht durch den Blick von oben in den Innenhof des Palazzo Ducale (Abb. 39): Nach seiner Audienz beim Dogen verlässt der Nuntius mit seinen Begleitern den Dogenpalast über die "Scala dei Giganti". Weshalb der Maler für beide Gemälde die ungewöhnliche Weitwinkelperspektive und den erhöhten Blickpunkt wählte, lässt sich nur vermuten. Doch scheint der Blick in den Innenhof des Palazzo Ducale mehr zu sein als nur ein künstlerisch motivierter Rückgriff auf eine bekannte Bilderfindung des venezianischen Vedutisten Michele Marieschi (1710-1743), wie sie in einem Gemälde von 1736/37 in Osterley Park überliefert ist.257 Möglicherweise bietet ein Brief Stoppanis nach Rom die Erklärung: Darin hebt er eigens hervor, wie stolz er darauf sei, dass zu seiner Akkreditierung weit mehr Begleiter angereist waren als bei seinen Vorgängern. Jolis Blick von oben trägt dieser historischen Situation Rechnung.258 Außerdem rühmt sich Stoppani des diplomatischen Geschicks, mit dem er den Präzendenzstreit zwischen dem französischen und dem kaiserlichen Botschafter gelöst habe: Dieser hatte dem Franzosen durch eine rechtzeitige Absage beim Einzug des Nuntius das Feld allein überlassen,259 und so sind auf dem Gemälde des Einzugs durch den Bacino di San Marco bei den Prunkgondeln seiner Begleiter nur zwei Livreen farblich unterschieden: die des Nuntius und die eines einzigen auswärtigen Diplomaten.260 Beide Gemälde nahm der Nuntius mit zurück nach Rom;261 dort sind sie 1744 in seinem Nachlassinventar von 1774 erwähnt. Damals hingen sie in einem der Vorzimmer seines Appartements im "piano nobile" des Palazzo Vidoni Caffarelli bei S. Andrea della Valle.
Dass auch die apostolischen Nuntien ihre eigene Ikonographie pflegten, zeigt ein Blick in die Bestände des Archivio Segreto Vaticano, wo sich allerdings nur wenige ausführliche Berichte zum Einzugszeremoniell der Diplomaten in Venedig finden. Ein Beispiel liefert der Einzug des Nuntius degl'Oddi (1736),262 dessen erste Gondel mit der päpstlichen Tiara ausgezeichnet und an den Ecken mit den Kardinaltugenden dekoriert war. Das moralisch-theologische Programm des figürlichen Dekors kreist um die Personifikation der Wahrheit mit dem Symbol der Sonne, zu der sich ein Adler emporschwingt; am Heck der Gondel thront die Personifkation des Verdienstes ("il merito"), der kirchliche Ämter und Würden in Gestalt von Mitren, Kardinalshüten und Roben verteilt; am Bug thront die Personifikation des Überflusses ("abundantia") mit einem Korb von Früchten.263
Ausstattungsluxus, Finanzierungsvorbehalte und Sparmaßnahmen
Die Unterhaltung einer Equipage und die Anfertigung einer neuen Livree für die Auftritte in der Öffentlichkeit stellten einen Sonderposten im Haushalt des Diplomaten dar neben den Kosten für die Miete des Botschaftsgebäudes und den Unterhalt seiner "famiglia", vom Botschaftssekretär bis zur Küchenhilfe. Wie die Auswertung der Korrespondenz der Diplomaten ergibt, nahm der Aufwand für die Repräsentation der Botschafter in Venedig seit der Mitte des 17. Jahrhunderts ständig zu. Augenfällig wird dies an den immer üppigeren Entwürfen für Livree und Equipage ebenso wie an der Ikonographie der Prunkgondeln. Darüber hinaus zeugen die zahlreichen Stiche der Prunkgondeln mit ihren ausführlichen Erläuterungen vom Interesse der Auftraggeber an deren Verbreitung. Die Einzüge der Botschafter in Venedig lassen nicht erkennen, dass mit dem fortschreitenden machtpolitischen Bedeutungsverlust der Republik Venedig nach 1700 der Aufwand abgenommen hätte.264 Zwar mehrten sich die Klagen der Diplomaten über hohe Kosten für Zwecke der Repräsentation; doch kamen diese insbesondere aus den Reihen jener Diplomaten, die sich in Szene setzen wollten und zugleich nach finanzieller Entlastung riefen. Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts lässt sich jedoch eine deutliche Gegenbewegung feststellen. Der Versuch, Kosten einzudämmen, kommt dabei einerseits von den Ministerien, anderseits von Diplomaten, die versuchen, dem Zeremoniell ganz aus dem Wege zu gehen.
Das Diplomatengeschäft war kostspielig und Venedig teuer. Der sonst äußerst feierfreudige Hercolani beschwerte sich 1708 in Wien, die Zeremonie des Einzugs diene zu keinem anderen Zweck, als "dem Dogen den Hof zu machen", und nicht etwa dazu, das Amt des Diplomaten zu erleichtern, wie man in Wien vielleicht glaube.265 Er werde jedenfalls für seinen Einzug nicht weniger als 50.000 Florin aufwenden müssen, "nur um in vergoldeten Gondeln durch Venedig zu fahren".266 Colloredo konnte seinen öffentlichen Einzug erst elf Jahre nach seinem Eintreffen in Venedig abhalten: am 3. und 4. April 1726.267 Den Grund dafür nennt er in seiner unveröffentlichten Korrespondenz:268 Er verfüge nicht über ausreichende Mittel, um den Einzug zu finanzieren, denn er warte seit Jahren auf die Auszahlung seiner Pension. Das hindere ihn zwar nicht an der Ausübung seines Amtes, aber an der Anschaffung einer teuren Equipage.269 De Gergy kolportierte 1729, sein Gegenspieler Bolagnos habe für seinen Einzug 1.000 Florin, umgerechnet 90.000 französische Livres, aus Wien erhalten:270 eine Aufforderung an Paris, auch ihn finanziell besser auszustatten. Pio di Savoia, der Nachfolger Bolagnos', gab sich 1732 entsetzt über die Höhe der Ausgaben seines Vorgängers, die er als "Capriccio" bezeichnete.271 Auch der spätere Kardinal de Bernis (1715-1794),272 ein Protégé der Pompadour und von 1752 bis 1758 Botschafter in Venedig, äußerte ernste Zweifel an Sinn und Zweck derart hoher Ausgaben.273 Geschickt drückte er sich um das teure Spektakel274 und nutzte Venedig, das er in Anlehnung an Amelot als "die beste Schule für Diplomaten" bezeichnete,275 lieber als Sprungbrett für seine weitere Karriere.276 Was nützten derart hohe Ausgaben nur eines ephemeren Effektes wegen?277 Süffisant berichtet de Bernis im Mai 1753 nach Paris, Wien habe zwar eigens einen "Commissaire" nach Venedig entsandt, um die Kosten zu senken; er sei jedoch glorreich gescheitert.278 Mit spitzer Feder karikiert er den kaiserlichen Botschafter de Prié als einen Mann von formvollendetem, ja protokollarisch überkorrektem Benehmen, der allerding ganz den Eindruck mache, als würde er "unablässig seinen eigenen öffentlichen Einzug inszenieren".279 Da de Bernis selbst nicht über ausreichende Mittel verfügte, pflegte er stattdessen diejenigen Kontakte, die ihm für seine weitere Diplomatenlaufbahn von Nutzen sein konnten.280
Sein Gegenspieler de Prié, von 1747 bis 1754 kaiserlicher Botschafter in Venedig, beklagte sich in seinen Briefen nach Wien nicht nur über die steigenden Kosten für seinen Haushalt, die ihn genötigt hätten, weitere Kredite aufzunehmen. Die Vorbereitungen zu seiner Akkreditierung in Venedig am 29. und 30. April 1753 begleitete eine heftige Diskussion um neue Gondeln und Livreen.281 Seine Nachfolger Orsini-Rosenberg (1754)282 und Durazzo (1764)283 ließen die Equipagen ihres Vorgängers deshalb zunächst auf ihre Wiederverwendbarkeit prüfen. Durazzos Antrag auf weitere Kostenerstattung wurde mit dem Hinweis abgelehnt, man stelle allen Botschaftern eine hohe Pauschale zur Verfügung, weshalb ein Vergleich mit den Spaniern und Franzosen nicht gerechtfertigt sei; Letzteren würde ohnehin "ihr Haus möbliert vom Hof zur Verfügung gestellt, ebenso Geschirr und Fuhrpark".284 Hierin mag ein Grund für die besondere Ausführlichkeit französischer Diplomatenberichte zu suchen sein, die ihre Ausstattung zum Teil von der "Garde Meuble" bezogen.
Hatte der französische Botschafter de Froullay (1733-1743)285 bei seinem Einzug 1738 noch einen ungeheuren Aufwand getrieben286 – seine Gondeln waren mit teuren Gold- und Silberstoffen aus Paris bespannt, wie ein anonymer Berichterstatter den "Inquisitori di Stato" mitteilte287 –, so haben seine drei Nachfolger im Amt288 ganz auf die teure Einzugszeremonie verzichtet. Die Botschafter Durfort (1759)289 und de Baschi (1764)290 dagegen haben ihre Einzüge dann wieder prachtvoll in Szene gesetzt.
Ein Gemälde in Privatbesitz (Abb. 40), das ehemals dem Carlevarijs-Schüler Johann Richter (1665-1745) aus Schweden291 zugeschrieben wurde, dokumentiert, dass trotz wachsender Kritik an Aufwand und Kosten für die Protagonisten auch weiterhin die Repräsentation im Vordergrund stand.
40 Ehemals Johann Richter zugeschrieben, Die Prunkgondeln des französischen Botschafters Durfort-Civrac vor dem Dogenpalast 1759, Leinwand, 154 x 230 cm. Privatbesitz
Das Gemälde zeigt nach neuesten Erkenntnissen den Einzug des französischen Botschafters Emeric de Durfort-Civrac in Venedig im Jahre 1759.292 Die Prunkgondeln sind derart in den Vordergrund gerückt, dass der Einzug in den Dogenpalast nun ganz in den Hintergrund tritt293 – eine bedeutsame Parallele zu dem Bericht in Paris. Dort werden ebenfalls Details der Ausstattung und deren Machart hervorgehoben.294 Am meisten Bewunderung beim Publikum habe das von Engeln gehaltene Wappen Frankreichs in erhabener Goldstickerei auf dem Dach der ersten Gondel hervorgerufen, die mit über 20 figürlichen Skulpturen dekoriert gewesen sei; das Thema seien "la gloire et la puisssance de la France, au bonheur de ses Sujets" gewesen. Das Gemälde wirkt fast wie eine farbig kolorierte Umsetzung jener Kupferstiche, mit denen die Botschafter ihre teure Equipage einem breiteren Publikum präsentierten. Hier wird der Ausstattung mehr Raum zugewiesen als dem Protagonisten oder dem Protokoll; die Bilder der Diplomaten werden, wie das Zeremoniell, zu einem Auslaufmodell.
An der Ikonographie der Botschafter lässt sich nicht nur ablesen, welche Erwartungen an die persönlichen Qualifikationen eines Diplomaten geknüpft waren – "vigilantia", "fidelitas", "secretum" und "eloquentia" –, sondern auch, welche Voraussetzungen eine Diplomatenlaufbahn damals überhaupt erst ermöglichten: "nobiltà", "ricchezza", "generosità" und "splendore del carico". Den Glanz des Amtes musste man sich leisten können. Davon zeugen auch die Diplomatenbilder. Neue Regeln des Protokolls und ein gesucht nüchternes Erscheinungsbild prägen das diplomatische Zeremoniell der Gegenwart. Die Bilder der Neuen Medien und ihre Vermittlungswege bleiben auch heute ein Thema der politischen Ikonographie.
Dank
Ich danke insbesondere den Kollegen folgender Institute und Sammlungen für ihre Unterstützung: Archivio di Stato Venezia; Museo Civico Correr Venezia; Biblioteca Correr Venezia; Archivio di Stato di Milano; Ospedale Maggiore Policlinico Milano; Zentralinstitut für Kunstgeschichte München; Bayerische Staatsbibliothek; Archives du Ministère des Affaires étrangères Paris; Archivio Segreto Vaticano; Archivio di Stato Bologna; Biblioteca dell'Archiginnasio Bologna; Haus-, Hof- und Staatsarchiv Wien. Dott. Alessandro Hercolani und Contessa Hercolani, Bologna, sowie Marchese Malvezzi habe ich zu danken für die Einsicht in das Archivio Privato Hercolani und das Studium der Gemälde in Privatbesitz. Für Rat und Unterstützung geht mein besonderer Dank an: Nick Adjemian, Gabriele Bickendorf, Wolfgang Brummer, Andria Derstine, Peter und Dorothea Diemer, Ann Friedman, Paolo Galimberti, Margret Haase-Determann, Hans Lange, Vittorio Mandelli, Willibald Sauerländer, Wolfram Schmitz, Rudolph H. Wackernagel und Regina Wenninger.
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Karl-Heinz Ziegler, Völkerrechtsgeschichte. Ein Studienbuch, 2. Aufl. München 2007.
Bildnachweis
Abb.1
© Photo SCALA, Florence.
Abb. 2
© Photo SCALA, Florence.
Abb. 3
© ARTOTHEK/Blauel/Gnamm.
Abb. 4
© The Trustees of the British Museum.
Abb. 5b
Entnommen aus: Alvise Zorzi/Paolo Marton, I palazzi Veneziani, Udine 1989, S. 190.
Abb. 6
© Berlin, Kunstbibliothek. Foto: Dietmar Katz, Berlin.
Abb. 7
© bpk, Bildagentur für Kunst, Kultur und Geschichte, Stiftung Preußischer Kulturzbesitz Berlin.
Abb. 8
Entnommen aus: Venezia da Stato a Mito, Venedig, Fondazione Giorgio Cini, 30.8.-30.11.1997, hrsg. von Alessandro Bettagno, Venedig 1997, Kat.-Nr. 36.
Abb. 9
Entnommen aus: Atlante tematico del Barocco in Italia. Il "Gran Teatro" del Barocco, hrsg. von Marcello Fagiolo, Bd. I: Le Capitali della festa. Italia settentrionale, Rom 2008, S. 219, Abb. 15.
Abb. 10
Entnommen aus: Andrée Scufflaire/Jean Dugnoille/Joost De Geest, Het kasteel van Belœil, Gent 1994, Abb. S. 99.
Abb. 11
Entnommen aus: Andrée Scufflaire/Jean Dugnoille/Joost De Geest, Het kasteel van Belœil, Gent 1994, Abb. S. 96/97.
Abb. 12
Entnommen aus: David Souden, The Royal palaces of London, London 2008, Abb. 176.
Abb. 13
Entnommen aus: Fernando Bertuzzi/Vittorio Sgarbi/Ivo Prandin, Sognare Venezia, Treviso 1998, S. 90/91.
Abb. 14
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 15
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 16
© Rijksmuseum Amsterdam, Image Department, Fotoservice.
Abb. 17
© Birmingham Museums & Art Gallery, Picture Library.
Abb. 18
© Madrid, Museo Nacional del Prado.
Abb. 19
Entnommen aus: Avise Zorzi/Paolo Marton, Paläste in Venedig, München 1989, S. 100.
Abb. 20
© Dresden, Staatliche Kunstsammlungen.
Abb. 21
© RMN, Paris, bpk, Berlin.
Abb. 22
© The State Hermitage Museum/Photo by Vladmir Terebenin, Leonard Kheifets, Yuri Molodkovets.
Abb. 23
© Photo SCALA, Florence.
Abb. 23a
Entnommen aus: Canaletto. Venezia e i suoi splendori, Treviso, Casa dei Carraresi, 23.10.2008-4.4.2009, hrsg. von Giuseppe Pavanello und Alberti Craievich, Venedig 2008, S. 142, Abb. 33 (Detail).
Abb. 24
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 25
© The National Gallery Picture Library, London.
Abb. 26
© Fondazione IRCCS Ca’ Grande Ospedale Maggiore Policlinico, Milano.
Abb. 27
Entnommen aus: Canaletto Prima maniera, Venedig, Fondazione Giorgio Cini, 18.3.-10.6.2001, hrsg. von Alessandro Bettagno und Anna Bożena Kowalczyck, Mailand 2001, Kat.-Nr. 75, Abb. S. 181.
Abb. 28
© Collezione Privata/Privatbesitz, Foto: W. Schmitz.
Abb. 29
© Collezione Privata/Privatbesitz, Foto: W. Schmitz.
Abb. 30
© Collezione Privata/Privatbesitz, Foto: W. Schmitz.
Abb. 31
© München, Staatliche Graphische Sammlung.
Abb. 32
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 33
© München, Bayerische Staatsbibliothek.
Abb. 34
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 35
© Musei Civici Veneziani.
Abb. 36
© The J. Paul Getty Museum, Los Angeles.
Abb. 37
© The J. Paul Getty Museum, Los Angeles.
Abb. 38
© The National Gallery of Art, Washington D. C.
Abb. 39
© The National Gallery of Art, Washington D. C.
Abb. 40:
Entnommen aus: Luca Carlevarijs e la veduta veneziana del Settecento, Padua, Palazzo della Ragione, 25.9.-28.12.1994, bearb. von Isabella Reale e Dario Succi, Mailand 1994, Kat.-Nr. 71.
Quellenanhang
Hinweis zur Benutzung des Quellenanhangs:
Der Quellenanhang umfasst Briefe, Berichte und Testamente. Er ist alphabetisch nach Namen der Botschafter und innerhalb der Korrespondenz chronologisch nach Datum geordnet. Die meist undatierten Berichte sind unter dem Datum des Briefes, mit dem sie versandt wurden, oder unter dem Datum der betreffenden Veranstaltung eingeordnet. In diesen Fällen ist das Datum in eckigen Klammern vorangestellt.
Folgende Abkürzungen werden verwendet: HHSTA = Österreichisches Staatsarchiv, Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien; ASV = Staatsarchiv Venedig (Archivio di Stato Venezia).
Michel Amelot de Gournay [1682-1685 französischer Botschafter in Venedig]
23./24. September 1682, Bericht über den Einzug des Botschafters Amelot
Der Bericht über den Einzug des französischen Botschafters Amelot de Gournay in Venedig am 23. und 24. September 1682 befindet sich in der Bibliothek von Troyes. Darin werden ausführlich der Verlauf der Veranstaltung, die Ausstattung seiner Gondeln und die Dekoration des Audienzzimmers in der Botschaft geschildert.
Mémoire de l'entrée et de l'audience publique de M. Amelot:
Le mercredi 23e septembre, sur les deux heures de France, l'Ambassadeur partit de son palais dans ses gondoles avec cinq gentilshommes de sa suite et quelques officiers de sa maison, et quarante autres gentilshommes françois ou attachez aux interets de la France, parmi lesquels estoient cinq chevaliers de l'ordre de St. Michel, sujet de la République. Dix ou douze gros marchands françois, habituez icy depuis longtemps, avoient esté avertis par des billets aussi bien que le reste du cortège, et tous ensemble faisoient environ le nombre de soixante personnes. Des cinq gondoles de l'Ambassadeur, la première et la deuxiesme estoient toutes de sculptures dorées et enrichies de grand nombre de figures et de bas-reliefs. Les felches et toute la garniture de dedans, avec les tapis et les carreaux, estoient de velours cramoisy à la première et de bleu à la seconde, en broderie d'or d'un fort beau dessin et fort bien exécuté les trois autres estoient aussy enrichies de plusieurs figures et ornements de sculpture d'or et noir, et garnies de damas. Dans la première estoient l'Ambassadeur, le Secrétaire de l'ambassade et deux gentilshommes françois; dans la deuxiesme, quatre gentilshommes de sa maison; dans la troisiesme, ses quatre pages, et dans les quatriesme et cinquiesme, ses douze estaffiers. Les autres personnes du cortège suivoient dans leurs gondoles, qui toutes estoient à quatre rames aussi bien que celle de l'Ambassadeur, à cause de la longueur du chemin.
Il se rendit en cet ordre à l'isle du St. Esprit, à quattre mil de Venise, lieu destiné pour reçevoir les Ambassadeurs de France. Il y trouva un appartement que le Sénat avoit fait meubler, et ou s'estant un peu reposé, il reçeut les complimens de l'Ambassadeur de l'Empereur par son secrétaire d'ambassade, accompagné des trois autres gentilshommes de la suite de ce Ministre. Il en reçeut aussi du Nonce, quoy que absent, par le secrétaire de la Nonciature, suivy de deux autres ecclesiastiques, et de l'agent de Mantove, par son secrétaire; l'Ambassadeur d'Espagne, n'ayant point accoustumé de se trouver aux fonctions publiques, n'y envoya point. A peine ces complimens furent-ils finis qu'on apperçeut venir les barques du chevalier Cornaro et des Sénateurs. Elles estoient toutes simples, selon l'usage des nobles, et le seul chevalier Cornaro, a cause de la fonction, en avoit une plus propre, roguée par quattre gondoliers d'une livrée magnifique, qui estoient vestus de velours bleu chamarré d'un gros galon d'or. Les soixante Sénateurs nommez s'y trouvèrent tous, ce qui ne s'estoit point encore vue. Ils estoient en robe rouge de cérémonie, qui est de grosse moiré cramoisy, avec l'estolle sur l'epaule, de velours à fleurs de la mesme couleur. L'estolle du chevalier estoit d'un gros brocard d'or. C'est une distinction qu'ont les nobles qui ont esté dans les ambassades et qui sont chevaliers.
[…] L'on vint dans cet ordre jusqu'au palais de l'Ambassadeur, où le cortège, sur la fin de la marche, s'empressoit d'arriver pour y reçevoir l'Ambassadeur qui ne descend de gondole que le dernier. Les Sénateurs et tous ceux du cortège estoient rangez en haye dans le portique d'en bas. L'Ambassadeur et le chevalier ayant mis pied à terre passèrent au travers et montèrent jusque dans la chambre d'audiance au bruit des trompettes, des fifres et des tambours. Le chevalier fit alors un compliment à l'Ambassadeur sur son heureuse arrivée, auquel après avoir répondu il le reconduisit en luy donnant la main, parce que c'est alors une action domestique, et l'accompagna jusques au troisième degré de la rive. Lorsque la gondole du chevalier commença à se remuer pour partir, l'Ambassadeur se retira sur le pas de sa porte, où il demeura à reçevoir les révérances de tous les Sénateurs et à leur en rendre jusques au dernier. Aussitôt après les portes fûrent ouvertes à tout le monde. Le concours des nobles et des gentilshommes en masque et à découvert y fut fort grand, ceste occasion estant la seule où l'entrée de la maison des Ambassadeurs n'est pas un crime capital pour les nobles. La grande porte et l'escallier estoient gardez par un capitaine et douze soldats esclavons, les chambres estoient fort esclairée et fort ornées; douze violons se faisoient entendre dans le portique d'en haut, des concertes dans les chambres particulières, et les trompettes et les fifres aux fenestres du second estage, les confitures saiches, les eaues glacées de toutes sortes et des vins de liqueur estoient servies avec abondance par les pages et les officiers de la maison jusqu'à onze heures du soir que dura l'affluance du monde. On donnoit en bas du vin à boire à tout le peuple. Ce premier jour l'Ambassadeur estoit en juste au corps brodé d'or, parce qu'il est censé n'arriver qu'alors de son voyage.
Le lendemain il se mit en habit de cérémonie avec la robbe du conseil de satin noir, le chapeau à cordon d'or et les gants à franges de mesme. Sur le huit heures du matin, le mesme chevalier Cornaro et les soixante Sénateurs, après avoir envoyé un secrétaire de Chancellerie comme la veille sçavoir si l'Ambassadeur estoit pres, se rendirent à sa maison: tous ceux qui luy avoient fait cortège la veille s'y trouvèrent aussy bien que les gentilshommes de l'Ambassadeur, ceux du Nonce et ceux du Patriarche, qui envoya seulement alors suivant l'usage qui luy est particulier en cela, luy faire compliment sur son arrivée. L'Ambassadeur, après avoir envoyé tous ceux de sa maison à la rive pour reçevoir le chevalier et les Sénateurs, alla luy mesme les reçevoir au milieu de l'escallier, se faisant porter sa robbe par deux pages, et donnant la main au chevalier il le conduisit dans la chambre d'audiance, et l'on se mit ensuite en marche comme la veille pour se rendre au palais de St. Marc […].
Alors l'Ambassadeur ayant fait quitter sa robbe aux deux pages qui la lui portoient, s'avança dans la salle du Collège et fit trois révérences triplées, c'est-à-dire au Doge, à ceux qui sont à sa droite et à sa gauche. La première fut en entrant, la seconde au milieu de la salle, et la troisième après avoir monté les degrez du trosne, ou pour mieux dire de l'estrade eslevée de cinq ou six marches ou est la seance. Il alla ensuite asseoir à la droite du Doge et se couvrit sans attendre d'y estre invité: il présenta au Doge et se couvrit sans attendre d'y estre invité: il présenta au Doge sa lettre de créance, lequel la sonna aussitôt à un Secrétaire du Collège qui la lut à haute voix dn françois en italien, ensuite de quoy l'Ambassadeur prononça son discours, que le mesme secrétaire répéta en italien. Le Doge y répondit par des remerçiements en termes fort généreux, pleins de respects pour sa Majesté et d'honnesteté pour l'Ambassadeur.
Lorsqu'il eut achevé, l'Ambassadeur se leva et sortit après avoir fait les mesmes révérences qu'en entrant; il fût reconduit par le chevalier et les Sénateurs comme la veille jusques dans sa chambre d'audiance, et les reconduisit aussy de la mesme manière au bruit de toutes sortes d'Instruments. Un quart d'heure après que ses messieurs se fûrent retirés, um maistre d'hostel du Doge vint présenter à l'Ambassadeur le présent ordinaire de la République, composé de quattorze bassins de confitures et d'une douzaine et demy de bouteilles de vin. Cet officier fut régalé par l'Ambassadeur d'une montre d'or de dix Louis. L'Ambassadeur donna ce jour-là à disner à tous les gentilshommes et autres qui lui avoient fait cortège jusqu'au nombre de cinquante. L'après-disner les portes fûrent ouvertes à tout le monde, et l'on trouva dans les chambres les mesmes musiques et les mesmes raffraichissemens que la veille […].
Troyes, Bibliothèque de Troyes, Manuskript; zit. nach: Armand Baschet, Les Archives de Venise, Histoire de la Chancellerie Secrète, Le Sénat, le Cabinet des Ministres, le Conseil des Dix et les Inquisiteurs d'État dans leurs rapports avec la France d'après des recherches faites aux sources originales pour servir a l'etude de l'Histoire de la Politique et le la Diplomatie, Paris 1870, fol. 478 ff.
ANDRÉ
Nicolas Prunier, Sire de Saint-André [1668-1671 französischer Botschafter in Venedig]
4./5. Februar 1669, Bericht über den Einzug des Botschafters Saint-André in Venedig
Der französische Botschafter Saint-André lässt eine ausführliche "Relation" über seinen Einzug und seine Audienz in Venedig am 7. und 8. Februar 1669 nach Paris schicken. Auch der Empfang in der Botschaft und die Ausstattung des Audienzzimmers sind Thema: Im Vorzimmer war eine Serie von flandrischen Wandteppichen nach Entwürfen von Peter Paul Rubens aufgehängt, eine Leihgabe der "Garde Meuble" in Paris. Im Audienzzimmer befand sich das neue Portrait König Ludwigs XIV. Der Bericht geht auch auf die politische Lage ein: Nach dem Ende des Devolutionskriegs gegen die Spanischen Niederlande (1667/1668) suchte Ludwig XIV. in Venedig einen Verbündeten gegen Holland.
Relation de l'entrée de M.r le président de St. André, ambassadeur du Roy a Venise, du 4e e 5e Février 1669:
[…] Le Jour arresté estant venu, le temp se trouva sí mauvais par le meslange du vent, de la pluye et de la neige, qu'on ne crut pas qu'on peut aborder l'isle du S.t Esprit esloignée de quattre mille de la ville, où l'on devoit reçevoir Monsieur l'Ambassadeur en Gondole, sans un péril é évident d'estre submergé, ce qui fit que le chevalier le fit prier de differer cette cérémonie jusqu'à ce que le temps fust calme. Le jour d'après fust aussy orageux que le précédant en sorte qu'on fust constraint d'attendre encore au lendemain auquel Monsieur l'ambassadeur estoit resolu de faire son entrée a quel prix que ce fust, dans l'impatiente extrème où il estoit d'executer les ordres de Sa Majesté. Le ciel secondant ses souhaits le jour Jeudi septiesme du courant je trouva contre toute sorte d'apparence sí clair et sí serain qu'on n'en sçaurois voir un plus beau dans le printemps, ce qui ne contribu pas peu à l'esclat de cette feste. Monsieur l'ambassadeur se rendit à vingt et une heure ce qui revient a deux heures aprez midy de France, à l'isle du S.t Esprit [verso] dans un très magnifique appareil sur quattre Gondoles de sa maison, dont les deux principales estoient les plus riches et les mieux entendues qu'on ayt encore vues. La première estoit toute de sculpture d'un travail fort recherché et fort curieux, où les fleurs de lis, les couronnes, et les armes de France, les bas reliefs, les festons, et autres simboles de la Grandeur du Roy accompagnés de tous les ornements de l'art y estoient admirablement pratiqués, tout les corps de la Gondole et mesme le dessus, qui dans les autres n'est que d'un drap, ou d'un velours estoit d'un mesme travail, elle estoit toute dorée et dedans et dehors. Jusque mesme'aux endroits de Prove, ou de Pouppe où les Gondoliers marchent, et jusque'aux rame. Les rideaux estoient de brocard d'or, le strate, les tapis, sièges et carreaux de velours frangées et chamarrés de larges passements d'or, les belles glaces de Venise, et quatres ornements qu'il seroit trop long de descrire m'y manquoient pas. La seconde estoit aussy de sculpture toute dorée dedans et dehors avec la housse de velours bordée de trois larges passements et d'une frange d'or doublée de brocard d'or qui paroissoit dedans la Gondole estant soustenue à la vénitienne par un felce à jour qui laissoit voir la beauté et la richesse de l'estoffe. La troisième estoit d'or et vert avec la housse de velours bordée d'un large passement et d'une frange d'or. La quatrième estoit sans façon et comme celles des nobles venitiens, sa livrée estoit composée de vingt quatre personnes des plus magnifiques et des plus galantes, assortie de bouquets de plumes, dantelles, passements, bas de soie, bandiers à frange, et autres ornements singuliers aux françois qui donnent dans la veue aux estrangers et attirent les yeux de la multitude.
[fol. 30] Outre les Gentilshommes et officiers de sa maison qui sont en grand nombre, il estoit accompagné d'environ soixante dix gentilshommes françois, allemands, savoyards, et autres affectionnés a la nation françoise, qui le suivoient en différentes gondoles tous fort […?] et fort ajustés. […] les gondoles estant à border devant le palais de Monsieur l'ambassadeur on debarqua et pour éviter le desordre avant que de monter pour attendre tout le monde et faire que chacun le fit dans son rang, Messieurs de la République se rangèrent tous en haje à la main gauche dans le grand vestibule d'en bas et les gentilshommes qui suivoient Monsieur l'ambassadeur à la droite, dans cet attente il y a avoit plaisir a considerer d'un costé la Majesté et la gravité de ces Sénateurs, et de l'autre cet air noble galerie et degagé des gentilshommes françois qui les distingue su bien des autres nations.
On estoit encore divertit par les agréables fanfares de six trompettes qui estoint sur un des balcons du vestibule qui regarde sur la mer, et par un concert de violons et d'haut bois qui estoient sur l'autre balcon de ce mesme vestibule qui regarde sur le jardin qui jouvient et se repondoint a[…?] les […?] des autres. Enfin tout estant debarqué et rangé, Monsieur [fol. 31] l'ambassadeur tenant la droite sur le chevalier monta le premier et tous les autres ensuitte dans le mesme ordre chaque gentilshomme ayant la main sur le noble on traversa le portique, qui est un des plus beaux, et des plus superbes de Venise qu'on trouve tout plain de monde de toute condition, parmy lesquels il y avoit une douzaine de gentilsdonnes masquées des plus jeunes, des plus belles, et des plus galantes de Venise; ces sortes de libertés se pratiquant le jour des entrées des ambassadeurs; on passa en suitte dans une antichambre très superbement meublée d'une tapisserie de Flandre de grand prix du dessein de Rubens.
Ensuitte, Monsieur l'ambassadeur mena compagnie dans la salle d'audiance très richement parée d'une tapisserie de damas rouge à la mode d'Italie, frangée et galonnée d'or et d'un daix de velours cramoisi aussy avec la frange et le passement d'or, et de quantité de beaux tableaux parmy lesquels le portrait du Roy en grand qui estoit sous le daix selon la coustume attira aussitôt les yeux de tous les Sénateurs, qui ne pouvoient assez admirer sa bonne mine et cet air doux et majestueux qui luy attire l'amour, le respect, et la vénération de tout le monde; ainsy la Royalle personne de sa Majesté donna fort apropos une riche matière a la conversation. Messieurs de la République ne pouvants se [tasser ?] de publier sa grandeur, sa puissance et sa generosité avec des sentiments extrèmes de gratitude pour les assistances que sa Majesté leurs a donné, jusques a maintenant, desquelles ils esperoient la continuation comme le seule remède qu'ils attendoint aux [ma…?] extrèmes qui les affligent depuis une sí longue Guerre.
[verso] Après celà Monsieur de Morosini prenant congé de Monsieur l'ambassadeur ils convinrent de l'heure de l'audiance publique dans le Collège pour le lendemain matin à 14 heures qui sont dix heures de France, et en suitte ils changèrent demain selon la coustume. Monsieur l'ambassadeur donnant la droite à Monsieur le Chevalier ainsy que les autres gentilshommes françois aux autres nobles qui fûrent conduits en cet ordre jusqu'à la rive, où Monsieur l'ambassadeur fût entrer le Chevalier dans sa gondole, et en suitte ayant salvé à la porte de son palais tous les nobles quand ils passoient il se retira.
Le lendemain, Monsieur de Morosini avec les mesmes Sénateurs, vint prendre Monsieur l'ambassadeur dans son palais pour le mener au Collège, il les envoya reçevoir a la rive par ses gentilshommes, et les vint accueillir sur son degré, dont il descendit dix marches, et les ayant mené dans la salle d'audience, les mesmes gentilshommes qui l'avoient accompagné le jour auparavant sy trouvèrent et il alla à S.t Marc au mesme ordre. Entrant en la grand salle d'audiance le Doge, les sages grands et ceux qui composent la Seigneurie se levèrent pour luy faire honneur, il les salva en entrant detrois révérences, au Doge, aux Sages, et aux Conseilliers, et fit une seconde révérence au mileu de la salle de mesme, et estant monté jusqu'au thrône du Doge, qui estoit debout il le salue d'une troisième révérence et prit sa place a sa droitte, dans laquelle après avoir esté quelques moments assis et convert il presenta sa lettre de Créance du Roy au Doge, qui la remit au Secrétaire pour lire tout haute [fol. 32] en suitte Monsieur l'ambassadeur fit un discours d'une demy heure qui fust escouté avec un tres grande attention – les portes de l'audiance estant ouvertes, et la salle toute plaine de nobles, Sénateurs, de Gentilshommes masqués, et d'une infinité d'autres personnes. Monsieur l'ambassadeur d'Espagne, et Madame l'ambassatrice y estoient aussy masqués, comme aussy Monsieur l'ambassadeur de Savoye et tous les résidents et ministres des princes, messieurs les Sénateurs qui l'avoient accompagnés estants [… ?] meslés parmy les autres. Monsieur le Doge luy respondit par un discours en termes generaux fort respectueux pour le Roy tous remplis de sentiments et de termes de reconnoissance pour la protection que la République reçoit de sa Majesté et fort obligeant pour Monsieur l'ambassadeur. La Pregadi s'assembla la [prez di…?] pour y repondre en particulier le Secrétaire ayant traduit son discours en Italien.
Après celà Monsieur l'ambassadeur se retira chez luy au mesme ordre qu'il estoit venu, et Messieurs les Sénateurs l'ayant mené dans sa salle d'audiance, vinrent en passant par le portique un magnifique buffet paré d'une très grande quantité de vaiselles d'argent et de beaucoup de Vermeil doré, il les accompagna jusques en bas en la mesme manière que le jour précédant. Ensuitte on servit trois tables chacune de quinze couverts esgallement et en mesme temps, on il regala fort splendidement les gentilshommes qui l'avoient accompagnés […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 89 [= D'André 1669], fol. 29 ff.
AVAUX
Jean-Antoine de Mesmes, Comte d'Avaux [1672-1674 französischer Botschafter in Venedig]
1. Oktober 1672, d'Avaux aus Venedig
D'Avaux absolvierte seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 21. und 22. September 1672. In seiner Korrespondenz fehlt der ehemals beiliegende Bericht, aber in einem Brief vom 1. Oktober 1672 verweist er nachdrücklich darauf, welche Neuerungen er bei seinem Einzug eingeführt habe.
[…] Au reste, Monsieur, je croy que je suis cause que le Roy n'aura pas sitost les gondoles que la République luy faisoit faire. Il y a trois semaines qu'on n'y travaille plus attendant que les miennes fusses achevées pour se regler sur elles; aussi, Monsieur, si je puis le dire avec bienséance les miennes sont bien plus belles qu'ils n'avoient projetté de faire les leurs ce qui les a obligés de faire recommencer la pluspart des ouvrages pour mes gondolles puisqu'il faut vous en parler et que les gondolles sont icy partie de l'ambassade je dois vous dire qu'au lieu qu'on ne mettoit qu'un felce de velours noir à la première avec deux gallons d'or et un felce de damas avec des gallons de soie à la seconde, c'est à ma seconde gondolle que j'ay mis le felce de velours noir avec les deux gallons d'or, et le felce de damas à la troisième, car pour la première je l'ay faite d'une invention nouvelle avec un felce de velours bleu couvert de fleurs de lis d'or en broderie et le tapis et les carreaux de mesme velours couverts de gallon d'or le plus beau que j'aye pu trouver. J'ay voulu aussi avoir quatre gondolles, quoy que jusques icy les autres ambassadeurs n'en euissent en que trois, et le jour de l'entrée j'eus quatre gondolles […] sí bien que seizes [fol. 99] gondolliers avec beaucoup de pages et de lacquais saisoient une assez grande livrée […]. Enfin, Monsieur, j'ay fait tout de mon mieux. Mais quoy que je puisse vous dire que j'ay fait beaucoup plus que tous ceux qui m'ont precedé, ce pendant je n'en ay pas trop fait ou pour mieux dire je n'en pouvois pas moins faire sans perdre ma réputation en un pais où on la fait concister en cela, et où l'on s'attend à voir des choses extraordinaires de tout ce qui vient de la part du Roy; on sçait sí bien la grandeur et l'opulence que S. M. a mises dans Son Royaume qu'on ne seroit pas content si l'on ne voyoit que des choses ordinaires […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 94 [= d'Avaux 1672], fol. 97-100, hier fol. 98 f.
BERNIS
François-Joachim de Pierre de Bernis [1752-1755 französischer Botschafter in Venedig]
In seinen Briefen nach Paris erläutert de Bernis, weshalb er auf seinen öffentlichen Einzug in Venedig verzichtete, obwohl man ihn mehrfach dazu gedrängt habe. Der kaiserliche Botschafter de Prié sei ein Mann, der jeden Tag seinen eigenen Einzug inszeniere; er habe am 29. und 31. April 1753 seine Akkreditierungszeremonie abgehalten und dabei um die 80.000 Florin d'Allemagne ausgegeben, trotz der Kontrolle durch einen Kommissar aus Wien.
11. November 1752, de Bernis aus Venedig
Monsieur,
[…] J'ay reçu et rendu les visites aux ambassadeurs et ministres; tout s'est passé avec la plus grande décence, et des temoignages réciproques de respect, d'estime et d'amitié […].
[verso] […] M. le marquis De Prié, ambassadeur de l'Empereur, m'a fait les politesses les plus marquées, mais comme elles sont une suite de son caractère et de son education je ne [fol. 167] crois pas qu'elles doivent exciter en moi d'autres sensations que celle d'y être fort sensible, ce ministre se dispose à faire incessament son entrée publique […].
Paris, Ministère des Affaires Etrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 214 [= De Bernis 1752-53], fol. 166 ff.
5. Mai 1753, de Bernis aus Venedig
Monsieur,
L'ambassadeur de L'Empereur a fait son entrée publique le vintneuf et le trente d'Avril. Ma principale Gondole a marché dans le rang et l'ordre convenable. La cour de Vienne, qui a nommé un Commissaire pour faire la depense de cette, n'aura pas grand sujet de s'applaudir du succès de cette [verso] entrée. La depense n'en sera gueres moins considerable, puisqu'on a fait monter à quatre vint mille florins d'Allemagne, mais l'approbation n'a pas été entière à beaucoup près. Vous croyéz bien, Monsieur, qu'on commence à me faire pressentir sur le téme ou je compte faire mon entrée. Ils est vraie que depuis Monsieur de Froulay les ambassadeurs n'en ont point fait, il est également certain que la dépense de cette ceremonie est [fol. 310] très forte, mais je sers un grand maistre, et je m'en raporterai toujours a sa justice et a sa bonté. Je ne doute pas non plus, Monsieur, que vous ne fassiez valoir auprès de lui toute l'entendue de mon zèle, et le peu de ressources que j'ai par moi même […].
Paris, Ministère des Affaires Etrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 214 [= De Bernis 1752-53], fol. 309-310.
22. September 1753, de Bernis aus Venedig
Monsieur,
[…] On me presse beaucoup de faire mon entrée, pour le motif qu'en assistant aux fonctions où se trouve la Seigneurie, bien des gens qui veulent me parler trouveront l'occasion et me diroient ce qu'ils n'oseroient me faire dire. Mon intérêt n'est pas d'être fort pressé de faire une dépense sí considerable […]. C'est à vous, Monsieur, à juger si les affaires et les circonstances l'exigent. Il faut bien du temps pour s'y préparer […].
Paris, Ministère des Affaires Etrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 214 [= De Bernis 1752-53], fol. 21.
14. September 1754, de Bernis aus Venedig
In einem Brief vom 14. September 1754 äußert de Bernis sich kritisch über die Ankündigung des apostolischen Nuntius Branciforte Colonna, er wolle den anderen Botschaftern vor Ort seine Ankunft erst offiziell mit seinem Einzug ankündigen lassen. Dieser Verstoß gegen das Protokoll sei zwar eine Bagatelle, aber er werde dem Nuntius keinesfalls gestatten sich damit "den Geruch der Überlegenheit gegenüber den Botschaftern gekrönter Häupter" zu geben und einen Vorteil daraus zu ziehen.
Monsieur,
[…] Branciforti persiste toujours dans le dessein de nous part simplement que de son entrée publique par cet expedient il espère à l'avenir dispenser ses successeurs de l'obligation de prévenir les ambassadeurs de France, et d'Espagne en arrivant à Venise. Le meilleur moyen pour detruire à jamais cette prétention, ce seroit à mon avis dans le tems ou M. Branciforte nous avertira de son entrée publique, de lui déclarer qu'il ne recevra aucun compliment de notre part, que je n'enverrai point mes Gondoles pour l'accompagner, et que M. de Montealegre ní moi n'assisterons certainement aux fêtes qu'il donnera dans cette circonstance, qu'il ne nous ait précédament notifié son arrivée: j'ai communiqué ce projet à l'ambassadeur d'Espagne qui l'a approuvé. Il est certain que la cour de Rome ne soutiendra [verso] pas jusqu'au bout la gageure; je sais même qu'elle n'avoit donné aucun ordre Pontif à M. Branciforte sur cette prétention, et que M. de Rosemberg n'a rendu à ce Nonce la première visite que parce que son maistre de chambre et son secrétaire d'ambassade lui ont dit que c'etoit l'usage, sans l'instruire de ce qui c'estoit passé en 1744: en sorte qu'il ne faut pas douter que la cour de Vienne dans une autre occasion n'ordonna à ses ambassadeurs à Venise de se conduire vis à vis des Nonces à l'instar des ambassadeurs de France et d'Espagne; j sais bien, Monsieur, que ses difficultés de ceremonial sont dans le fonds des Bagatelles, mais elles cessent de l'être par l'avantage que la cour de Rome cherche à en tirer pour donner à ses Nonces un air de Superiorité sur les ambassadeurs des grandes couronnes […].
Paris, Ministère des Affaires Etrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 214 [= De Bernis 1752-53], fol. 333.
27. Oktober 1753, de Bernis aus Venedig
In den Briefen des Botschafters de Bernis wird auch die Ausstattung der französischen Botschaft in Venedig beschrieben: Im Audienzzimmer hing unter einem Baldachin aus grünem Samt mit Posamentarbeiten aus Gold und Silber über der mit einem Teppich bedeckten Estrade das Porträt des Königs in einem breiten Goldrahmen. Vor dem Porträt stand der Armlehnsessel seiner Majestät, beidseitig vergoldet, skulptiert und mit grünem Stoff gepolstert. An den Wänden hingen 14 Tapisserien aus Brügge mit "Triumph- und Opferszenen", welche die "Garde Meuble" in Paris dem Botschafter zur Verfügung gestellt hatte.
[…] Voici la chambre du Roi: Là sous un dais de velour vert, chamarré de passement d'or, et d'argent de douze pieds de haut, sur une estrade couverte d'un beau tapis est le portrait du Roi dans sa bordure large de dix pouces, avec les armes en chapiteau. Devant le portrait, le fauteuil de sa Majesté, doré à deux faces, sculpté et bombé, garnie de crin [?] et couvert de panne vert fort belle. Aux murs, les quatorze pièces de tapisserie de soie de Bruges raprésentant des Triomphes et des Sacrifices, que le Garde Meuble du Roi a prêté a l'ambassadeur, les portières sont de anne verte, les rideaux de taffetas vert, la glace à pilastres de glace diamantée, a onze pieds de hauteur. La chambre est eclairée par un beau lustre de cristal de Bohème, par des bras de Rocaille dorée, le meuble est meme coloré et de meme travail que le fauteuil du roi; et esté completé par un très grosse table de marbre Africain, montée sur un pied de rocaille fait de dragon entrelaces […].
Paris, Ministère des Affaires Etrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 214 [= De Bernis 1752-53]; zit. nach: Mémoires et lettres de François-Joachim de Pierre Cardinal de Bernis (1715-1758), hrsg. von Frédéric Masson, 2 Bde., Paris 1878, fol. 419.
BERKA
Francesco Antonio Berka [1686/87 und 1700-1704 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
29. Juli 1700, Einzug und Audienz des Botschafters Berka
Die "Libri Ceremoniali" des Collegio verzeichnen den Einzug des kaiserlichen Botschafters Francesco Berka in Venedig unter dem Datum 29. Juli 1700.
29. Luglio 1700. Sotto detto giorno fece il sud.o S.r Ambas.re il suo pub.o ingresso nell'Ecc.mo pien Collegio giusto l'ordinario si [stilla ?] con li altri ministri di teste coronate, e con le solite formalità. Fù accompagnato dall'Ecc.mo S.r Carlo Ruzzini K.r con il seguito delli 60 Senatori nominati da Sua Ser.tà essendo stato levato il giorno antecedente con le formaltà consuette e praticate con altri necessari amb.ri Cesarei dai med.mi Kav.re Ruzzini, e 60 Senatori sudetti nell'Isola di San Secondo, presentò le Credentiali, che lette dal Seg.rio deputato, poi sua Serenità rispose, come si vede in filza d'esposizoni sotto il 29 lug.o lo stesso giorno, che fatte le solite riverenze, partì. Fu egli il giorno stesso spedito alla sua casa, il solito rinfresco di voluta dei p. 30 B. V. levati con li soliti mandati del Coll.o giusto l'ordinario.
ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 218 verso.
BOLAGNOS
Giuseppe Bolagnos [1729-1732 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
21. Februar 1728, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien
Bolagnos berichtet am 21. Februar 1729 aus Venedig, er habe nach seiner Ankunft in Venedig den Palazzo Contarini am Canal Grande als Botschaft bezogen. Dort machen ihm der päpstliche Nuntius Gaetano Stampa, der französiche Botschafter de Gergy, der Rezeptor der Malteser Ordensritter und Marschall von der Schulenburg ihre Aufwartung.
Sacra Cesarea, e Reale Maestà Cattolica,
Avendo con la maggior diligenza, che la corrente stagione dell'anno permettera, proseguito il mio viaggio, intrapreso li 5. di febraro da Vienna verso Venezia, gionti quí felicemente lunedí passato circa il tramonto del sole. Ed essendo entrato adirittura nel Palazzo Contarini, che prima già feci pigliare in affitto, situato sul Canal Grande, provisto di commodi abstanza per tutte le fonzioni, che possono occorrere dopo il mio pubblico ingresso, e molto proprio alla rappresentanza, della quale la M. V. C. C. si è compiacciuta di onorarmi, hò messo mano ad ordinare in primo luogo le cose domestiche, per poter poi con minor imbarazzo accustodire alle fonzioni del mio ministero. Mi è parso però convenevole, intanto [verso] dar parte alla Republica del mio arrivo, e perciò mercordí mattina mandai Gioseppe Rathgeb, datomi dalla M. V. per segretario dell'ambasciata, al Collegio, per fare in mio nome il solito complimento, con dire, che mi dispiaceva, non essere in stato di poter io stesso personalmente riverire il Collegio, mà che mi sarei ingegnato di farlo quanto prima che fosse possibile, compromettendomi intanto dalla benevolenza, che la Repubblica suole usare verso il rappresentante della M. V., che vorrà da sua parte contribuire tutto, come praticarei anch' io dalla mia, per coltivare la buona corrispondenza, secondo li precisi ordini, che la V. M. si era degnata di darmi à quest'oggetto, consegnandoli nell'istesso tempo la copia delle mie Credenziali in conformità dello stile, che qui si osserva. Siccome questo complimento si fa ad un segretario, che viene fuora della porta del Collegio, così dopo averlo egli riferito al corpo, ritornò à dare al sudetto segretario dell'ambasciata la risposta, che il Collegio [fol. 6] rallegravasi assai meco del felice arrivo, facendomi assicurare, che dal canto suo non mancerebbe mai di cooperare al commune intento. Questi ministri rappresentanti delle altre corone, intesi del mio arrivo, mandarono un loro gentiluomo à fare un complimento, che in contracambio io passai con uno de' miei gentilhuomini, e vennero subito à darmi la visita in forma monsignor nonzio del Papa, l'ambasciatore di Francia, il ricevitore di Malta, il maresciallo di Schulemburg, ed altri di questi dipendenti dell'aug.ma casa di V. M., quali visite restituirò in questi giorni coll'istessa formalità, e decoro della rappresentanza, che in ogni congiontura procurarò di sostenere.
Questi sono li primi passi, che dopo esser gionto in questa città, poteva per adesso dare, continuando ora à fare il resto delle più necessarie disposizioni in casa mia, acciochè possa con maggior commodo progredire all'esercizio dell'impiego, dalla clemenza della M. V. à me confidato, supplicandola umilissimamente si degni restare persuasissima [verso] che siccome per l'adietro in tutte le cariche, che per ordine della M. V. hò amministrate, studiai di far conoscere al pubblico l'indefesso zelo, che nudriva per il servizio della M. V., con l'istessa pontualità procurarò anche adesso di acquistarmi questa gloria, e di meritare le clementissime grazie di V. M. colla più fedele rassegnazione, ed osservanza de' benignissimi commandamenti della M. V., alla quale con un profondissimo inchino umiliandomi resto
Della S. C. C. R.le Maestà
Venezia li 21. febraro 1728
Umill.mo Servitore e Suddito fedel.mo
Gius.e Conte di Bolagnos
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 19, fol. 5.
30. April 1729, Einzug und Audienz des Botschafters Bolagnos
Die "Libri Cermoniali" des Collegio verzeichnen am 30. April 1729 den Einzug des Botschafters Bolagnos und geben den Hinweis, der habe als Botschaft einen Palast in der "Contrada di S. Beneto" angemietet.
MDCCXXIX, XXX Aprile. Venuto alle porte dell'Ecc.mo Collegio il segretario dell'amb.e Cesareo d. conte Bolagnos fece istanza di parlare ad un segretario al quale disse, ch'essendo in pronto il sig.e ambasc.e per presentarsi à Sua Ser.a ricercava le fosse segnalata la giornata del 15 maggio per il suo publico ingresso e quella dei 16 per la prima udienza, quando [v…?] fosse il piacere e commodo di S. S. E. E. al che li fù risposto per ordine delli Ecc.mi Savij, che se le deviarono appunto le giornate su rifferite per l'effetto nominato. Il giorno poi del 15 Maggio dopo pranzo l'Ecc.mo sig. Andrea Corner p.r con altri 60 senatori nominati da S. Ser.a si conferì all'isola di S. Secondo, dove fatto verificar per il Ser.mo sig. Antonio Santorio il loro arrivo, furono poscia dal pred.o sig. amb.re conte Bolagnos incontrati alla metà di quella chiesa, e passato indi alla gondola dell'Ecc.mo cav.e Corner, fù da retto il seguito accompagnato alla sua abitazione nella contrada di S. Benetto.
La mattina del 16 ritornato l'Ecc.mo sig. Corner alla casa del s.r amb.re con li 60 senatori dopo l'avuto rinfresco fù da essi condotto all'Ecc.mo Colleggio ove seguí il suo ingresso con le solite formalità, facendo le tre riverenze e sedendo alla destra del ser.mo principe, che rispose all'ufficio del sig. amb.re, il quale dopo levatasi e fatte nuovamente le sue riverenze, partì tutto rilevandosi distintamente in filza esposizioni, e filza Ceremoniali, ove ivi sono la relazione dell'Ecc.mo Cornaro e le esposizioni dell'amb.re pred.o”.
ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 59.
21. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien
In einem Schreiben vom 21. Mai 1729 an Kaiser Karl VI. schildert Bolagnos detailliert den Ablauf seines öffentlichen Einzugs und seiner Akkreditierung bei der Serenissima am 15. und 16. Mai 1729. Zuvor hatte er sich in den Akten des Botschaftsarchivs anhand des "Ceremoniale" über das Protokoll seiner Vorgänger Filippo Hercolani und Giambattista Colloredo, informiert. Unter den Briefen an die Mitglieder des "Spanischen Rates" – Villazon, Rialzo und Bermudez de la Torre – finden sich jeweils Kopien seines Briefes mit der Beschreibung seines "Ingresso pubblico".
Sacra Cattolica Reale Maestà,
Nell'occasione del pubblico ingresso, che feci il giorno quindeci del mese corrente come ambasciatore di V. M. C. C. à questa Serenissima Repubblica, quantunque fossero mosse diverse pretensioni per parte del Senato per avantaggiare l'antico ceremoniale, adducendo esempi, d'alcuna più condiscendenza nelli duoi miei ultimi precedessori, ho voluto sostenere rigorosamente quello, che è del maggiore rispetto verso la incomparabile sovranità e grandezza di V. M. C., e tutto s' è eseguito col metodo, e disposizione seguente:
Stabilitasi dunque per detta funzione il sudetto giorno di domenica al dopo pranzo, andai nelle mie gondole private con tutto il seguito all'Isola di San Secondo, ove ricevuto da tutta la comunità de' religiosi Domenicani del convento, e fatta orazione in chiesa nell'inginocchiatoio preparato, passai alle stanze apparate dalla Repubblica, per attendere in esse il Kavaliere deputato dal Senato con li sessanta Senatori di sua [verso] comitiva, e ricevetti intanto li complimenti mandatimi dagli ambasciatori, e ministri delle corone con suoi gentiluomini, e sudditi di V. M., che vennero in persona à rallegrarsi meco, e per far corteggio nell'ingresso. Indi à poco giunse il deputato del Senato, Kav.e Andrea Cornaro, che fù ultimamente ambasciatore in codesta imperiale residenza, vestito in abito di gala con toga rossa, e la stola d'oro, seguitato da sessanta senatori parimente in toga rossa, e dopo andata la solita ambasciata in questa funzione il Kavaliere sudetto, nell'istesso tempo, che questo colla sua comitiva entrò per la porta grande della chiesa, ricevuto quattro passi avanti di essa da Gioseppe Rathgeb, segretario dell'ambasciata cesarea, e dai duoi miei gentiluomini, tornai io per la porta laterale col mio maestro di camera, ed altri gentiluomini e con li cavalieri di mio corteggio, in forma, che c'incontrassimo in mezzo alla chiesa, ove ritenendo io sempre la man dritta, dopo passatomi dal cavaliere un cortese complimento, che corrispose con la dovuta stima, c'incaminassimo alle barche, restando io alla sua man dritta, come ogniuno dei miei gentiluomini, e cavalieri del seguito, quali furono accompagnati ciascheduno da un senatore nella propria barca, proseguendo così il viaggio verso Venezia con ben [fol. 139] regolata unione, non ostante la moltitudine di gente venuta ivi per osservare il corteggio. Partirono separatamente in diverse altre barche gli aiduchi, e servitori, vestiti della mia livrea di viaggio, spiegata in quel giorno, la quale era di panno fino color cenerino li giustacori, e calzoni con mostre turchine, come erano le camisciuole, e tutto l'abito coperto à due ordini di un galone largo di seta di bellissimo lavoro, molto riccamente con li bottoni ed asole corrispondenti alli colori della guarnizione, seguitando appresso li miei camerieri, spenditore, maestro di casa, e paggi, perché si ritrovassero in casa al mio arrivo colla comitiva de' Senatori: Alli lati della gondola del Kavaliere Cornaro, nella quale veniva io al primo luogo con lui, e col segretario del Senato, seguitato da tutte le altre del corteggio, venivano vuote le mie tre gondole dorate, ogniuna con quattro barcaroli, vestiti dell'istessa livrea di campagna, conforme agli altri miei servitori, ed immediatamente le gondole dorate del Nunzio, ed ambasciatore di Francia, di monsignore Patriarca di Venezia, il Ricevitore di Malta, e degli altri ministri, che tutti mandarono à complimentarmi, come lo fece pure per mezzo del suo segretario, ed altro gentiluomo, l'ambasciatore di Spagna, quantunque non mandò gondola, stante di non ritrovarsi ancor in pubblico.
La prima delle suddette mie gondole dorate era veramente magnifica [verso] nelle statue, e figure di trofei, e rilievi di molto particolar idea, il felze, ò sia cielo, di fuori, e di dentro coperto di drappo d'oro sopra riccio, con una frangia larga, che lo girava attorno, ed altra più stratta sopra li stramazzi cuscini, e strato dell'istesso drappo gallonato d'oro, con le tendine di cremesino, colore di porpora, à fiori d'oro coll'istessa frangia: sopra il cielo dalla parte davanti vi era una grande aquila intagliata, e dorata con una corona di lauro nelli piedi, dall'altra parte in fondo un puttino spargendo fiori, ed attorno al corpo della barca varij trofei di guerra, e divise con le armi di V. M. C. C.
La seconda barca parimente ricca d'intaglio, e figure con lavori di finissimo rilievo, e dorata da per tutto, avevo il felze, cuscini, e banchetti con lo strato, e tappetto di drappo d'oro à fiori con larga frangia attorno al cielo, girandolo per dentro; la fodra, ò sia coperta interiore del felze d'un drappo turchino di lama d'oro, del quale erano altresì le tendine colla sua frangia, che fecevano un vaghissimo aspetto sopra il felze dalla parte davanti si vedeva un gruppo di due belli puttini, che tenevano in mano le armi di V. M. Cesarea, e dalla parte di dietro nel fondo, altro, dalle cui mani pendeva la catena con il Tosone d'oro, ed intorno alla suddetta gondola varie altre divise di nobilissima struttura.
[fol. 140] La terza parimente dorata con eccellenti figure, e statue rappresentanti le virtù, e glorie di V. M. C. C., era tutta coperta al di fuori, e di dentro di velluto cremesi, bordaro d'un largo gallone d'oro in zifra, e nelle cantonade, con frangia d'oro larga, che girava intorno il cielo, ed altra più stretta nelli cuscini, stramazetti, e strato, con li suoi grandi specchi, e li remi dorati, come lo erano quelli delle altre due; oltre l'artificiosa benintesa disposizione delle statue, e figure, e la vaghezza delli ornamenti vi erano li ferri di tutte le tre gondole à poppa, e prova, lavorati all'ultima perfezzione, come non si sono veduti eguali in Venezia, dorati in diverse foglie, che li facevano comparire più belli, e li rendevano d'universale ammirazione; oltre la barca fatta fare per mio uso ordinario coperta con larga frangia di seta attorno, e li suoi grandi specchi, e ferri corrispondenti.
Con quest' ordine partita la suddetta comitiva dall'isola di San Secondo entrò nel principio del Canal Grande ove si vedeva da per tutto affollato il gran numero de' curiosi spettatori, in modo che non solo erano ripiene le finestre, e li balconi, mà anche la strada occupata da tante gondole, che appena vi poteva transitare, tardando non poco in giungere regolatamente al mio palazzo situato sul medemo Canal [verso] Grande in sito assai commodo, e spazioso, ivi smontati li senatori col loro accompagnamento, e dall'ultima gondola il segretario del Senato, ed il kavaliere Cornaro, smontai io, tenendo sempre la man dritta del kavaliere, e lo condussi in questa forma alla camera dell'audienza, seguitando parimente gli altri senatori alla sinistra dei gentiluomini, e cavalieri sino alle stanze immediate ad essa, e fattosi un breve complimento dal kavaliere per parte del Senato, congratulandosi meco, ed in onore della mia rappresentanza, à cui corrisposi con reciproca cortesia, dopo aver preso il rinfresco di acque, gelati, e sorbetti, come gli altri senatori, che entrarono in detta camera d'udienza, e stanze immediate, l'accompagnai, dandogli io in quell'atto la mano dritta, sino alla gondola, come fece ciascuno del mio seguito al Senatore, ch' era seco. Imbarcato il kavaliere nell'atto di ritirarmi al mio appartamento, ringraziando di passaggio li senatori, dopo restituito alla camera d'audienza feci entrare li gentiluomini degli altri ambasciatori, e cavagliere del corteggio, per darli le grazie, e servire tutta la comitiva con rinfreschi di varie sorti, e cioccolatti. Vi aprirono immediatamente le porte del palazzo, permettendo alle maschere il libero ingresso nel medemo, ed all'incominciate della sera si vide in esso una vaghissima illuminazione al di fuori nelle finestre principali verso il Canal [fol. 141] Grande, e nel portico d'abasso con quantità di torcie di cera, e con fuochi artificiali per tutto il sito del mio quartiere: nelle scale, e gran portico di sopra, come nelle stanze, vi era tanta copia di grosse candele di cera, su lampadari di cristalli, e sopra bracci piantati al muro, ch'era illustrato il palazzo al pari del giorno istesso: nel sudetto gran portico superiore vi era un palco con quaranta suonatori di vari stromenti, e diversi concerti di musica, e di oboe in varie altre camere per divertire continuamente il concorso: le stanze erano addobbate, una differente dall'altra con gusto, e nobiltà propria: quella dell'audienza di velluto cremesi con gran baldachino compagno, e suoi tavolini, e sedie riccamente guarnite di galoni d'oro à rabeschi, come lo era la tapezzeria, ed il tappetto compagno, e sotto il baldacchino un ritratto in corpo intero della Sacra Cesarea Real persona di V. M., con una cornice di bellissimo intaglio tutta dorata: dalle bande erano attaccate quattro plache d'argento, e due à cinque lumi, assai grandi, e lavorate all'ultima perfezzione, come lo era il lampadario d'argento, à dodeci lumi, in mezzo alla stanza, e suoi candelieri grandi sopra tutti li tavolini, che rendevano ben illuminata, e maestosa detta camera: le altre immediate erano fornite di damaschi, e di arazzi di punto, e di Fiandra, ed in una d'esse tapizzeria di velluto assai particolare [verso] lavorata con fiori à giardino, mai quí vedute, ed infinitivamente vaga. Nelli cantoni delle camere erano delle statue, e figure dorate con sopra dei candelieri, e lumi grandi di cristallo, come lo erano diverse plache grandi a cinque lumi per ciascheduna con figure à rilievo nel medesimo cristallo, che rendevano più vago e luminoso splendore in tutta la casa.
Ad' un angolo della facciata del palazzo sopra il Canal Grande vi era un palco ben' aggiustato con sopra un'aquila Imperiale à due teste che gettavano continuamente del vino bianco, e rosso, come dalle finestre, e balconi si gettava del pane al numeroso popolo, che ivi concorse, ed avanzatasi poco più la notte, vi diede fuoco alla macchina artificiale piantata sul Canale, con quantità di sbarri, come li fecero li vascelli ivi fermate, ed alcune felucche Napolitane, che sin dall'Isola di San Secondo seguitarono, replicando più volte la salva al rappresentante del Suo Aug.mo Sovrano, e fù tale il numero della nobiltà, cittadinanza, e popolo, che se ne affollò in mia casa, che appena poteva girare la molta servitù destinata à portare alle maschere rinfreschi d'ogni sorte di gelati, di caffè, e di cioccolatti, somministrate in copiosa abbondanza per tutto il tempo che durò la festa ed allegria sino dopo passata la mezza notte.
[fol. 142] Nel giorno seguente dovendo io andare alla pubblica audienza, venne la mattina il deputato kavaliere Cornaro, preceduto dal segretario del Senato, coll'istessa comitiva di sessanta senatori vestiti di toga rossa, e ricevuto alla porta della casa dal segretario dell'ambasciata, e dai miei gentiluomini, lo incontrai à mezzo della mia scala grande, e lo condussi dandogli la mano destra, sino alla camera dell'audienza, ove mi replicai un nuovo complimento per parte del Senato, avanti molti di quelli senatori, e cavalieri del corteggio, e dopo averlo corrisposto, li feci servire con diversi rinfreschi, cioccolatte, e caffè. E con quarantotto grandi bacili di confitture, e canditti d'ogni sorte, che giravano per le stanze ad un medesimo tempo, poi preso il rinfresco mi misi alla sua man destra, come fecero li miei gentiluomini e tutti li cavaglieri del corteggio alla destra degli altri senatori, incamminandosi alle barche, entrando io in quella del kavaliere, alla quale seguivano le mie dorate, e tutte le altre del corteggio per il Canal grande sino all piazza di San Marco, ove allo smontare si trovò schierata la mia servitù, e famiglia colla ricca livrea di gala, spiegata in quell giorno. Si componeva questa di dodeci servitori, vestiti con giustacori di scarlato fino, con le [verso] mostre, e camiscivole di panno blu, bordata la livrea di una guarnizione assai larga d'argento lustro, con qualche fiori di seta passati di sopra di nobilissimo gusto, le camiscivole galonate d'argento à due ordini, e li capelli bordati con le sue pennacchiere; alla sudetta livrea era conforme quella dei gondolieri, che conducevano le mie tre gondole dorate, fuorché le camiscivole di questi, li calzoni, e le berette erano di velluto blu coperto con galoni d'argento; quattro aiduchi con uguale abito, e suoi tabarri galonati à due ordini, come lo erano le berette con le sue pennachiere e tracolle del medemo bordo, e sopra le borse le mie armi d'argento massiccio, che le rendevano d'assai buona comparsa; seguivano poi quattro miei camerieri con abiti di gala di panno fino, e di scarlato con le asole, e bottoni d'argento, ricamati li capelli, e calze; doppo quattro paggi vestiti di giustacori di velluto ponsò bordati di galone doppio ricamato d'argento à pizzetta per tutte le cusciture, e tutte le maniche coperte del medemo, che appena vi vedeva il colore del velluto, con le camisciuole di ricco ganzo d'argento, li suoi fiocchi alle spalle del medesimo galone con frangie ricamate le calzette e col suo bordo, e pennachiera rossa al [fol. 143] capello. Immediatamente seguiva in ordine il segretario del Senato in veste violetta, precedendo al kavaliere deputato, alla cui destra andavo io vestito dell'abito all'Imperiale, guarnito riccamente di merli finissimi colla mia croce dell'ordine di San Giacomo in gioiello di belli diamanti, di che avevo pure guarnita la spada, e le fibbie, e nel capello in luogo di bottone portavo un laccio con due bellissimi diamanti. Dietro à me vi andava il segretario dell'ambasciata Cesarea, ed il conte Tassis, amministratore delle poste di Fiandra, con abiti neri di Mantelkleid, seguitando il corteggio di diversi cavalieri, e sudditi, fra i quali erano li quattro miei gentiluomini con abiti di gala di panno finissimo, galonati d'oro, con asole, e bottoni compagni, e le camisciuole di ganzo ricco d'oro con frangie corrispondenti, capelli, e calze bordate, ed il mio capellano maggiore con molti altri, che volevano in questa funzione contrassegnare la loro servitù.
Con quest'ordine montata la scala grande per il mezzo d'infinito concorso, sino dentro del Colleggio, entrato in quello, e fatte le tre solite riverenze mi misi à sedere alla destra del Doge immediatamente, e presentate le credenziali di V. M. Cesarea, che lesse ivi in pubblico il segretario del Senato; feci io dopo una orazione con espressioni proprie [verso] all'Imperiale rappresentanza, ed alla grandezza di V. M., come vi degnarà di vedere dalla copia A, che ne accludo, ed avendo corrisposto il Doge con parole molto riverenti della M. V., della sua sincerità, ed amicizia, come lo manifesterebbe il Senato in tutte le congionture del Cesareo servizio, rimostrandosi sodisfatto del mio discorso, e con particolar accettazione della mia persona, e condotta, mi partì, levandomi allora il capello per riverirlo, come lo feci due altre volte, sino alla porta el Colleggio, mantendendosi il Doge, e tutti li senatori in piedi, sino che fui sortito del Collegio, e ritornai con tutto il seguito alla gondola per la medesima strada, sino al mio palazzo, dove montarono nella camera d'audienza il kavaliere e senatori con tutta la comitiva, portando io sempre la mano destra, e repplicatomi il kavaliere nuovo complimento in ossequio delle V. M., e della Sua Imperiale rappresentanza, come lo fecero in particolare meco molti dei senatori del suo seguito, dopo aver ivi preso nuovo rinfresco, se ne partì il kavaliere accompagnato da me dandogli allora la man dritta come respettivamente si diede alli senatori sino alle gondole con tutto il ceremoniale pratticato il giorno antecedente.
Immediatamente si riempì il palazzo di maschere in tal numero, che non fù possibile [fol. 144] alla guardia dei bombardieri, che lo custodivano, di trattenere la moltitudine: Si fece l'istessa illuminazione dentro, e fuori del palazzo con quantità de' fuochi artificiali, come la prima sera, gettandosi continuamente del pane, e del vino al popolo in abondanza; la musica nel portico, e sinfonie nelle camere durarono sino al seguente giorno con diversi concerti anche di trombe, e corni da caccia nelli balconi sul Canal grande, e in tutto il tempo giravano per le stanze le mie livree con bacili d'ogni sorte di rinfreschi, cioccolatti, caffè, e sorbetti, dispensati à tutta la quantità delle maschere con straordinaria compitezza: Fra queste vi fù anche la vedova elettrice di Baviera, che complimentai ambedue le sere, come l'ambasciatore di Francia, e la maggior parte delle dame principali di Venezia, lodandosi generalmente la buona disposizione, e proprietà ritrovata nel mio palazzo, che fece conoscere nel modo, ed esatezza di questa solenne funzione, quanto vi doveva alla Maestà che rappresentava nella possibilità delle mie deboli forze, e talenti, per la di cui maggiore gloria, ho procurato di distinguere il mio zelo, e di far quì comparire come ministro del primo sovrano, che doveva essere considerate in [verso] tutte le sue parti questa funzione, come la più cospicua, e superiore à tutte le altre come in verità ha incontrato l'universale approvazione ed applause, corrispondente all'Aug.mo nome di V. M. C. C., ed all'ossequio, che questo pubblico ha manifestato in tante dimostrazioni di giubilo verso la Sua Imperiale Cattolica rappresentanza, che è stato l'unico mio fine per disimpiego del mio obbligo, sperando dall'incomparabile clemenza di V. M. C. C., che vi degnarà di riguardarLa con gli atti della solita sua beneficenza per maggior credito della mia persona, e casa, intieramente consagrata con umilissima divozione al servizio di M. V. C. C.
Questa mattina avvisato precedentemente da un segretario del Collegio per andare à ricevere la risposta alle credenziali di V. M. C., ed alla orazione da me fatta in Collegio, mi sono portate nel medesimo coll'istessa formalità, e pubblica comparsa di gondole, e famiglia in gala e col corteggio di tutti li cavalieri sudditi, e forastieri, che quì si ritrovano, e datami l'una, e l'altra risposta, delle quali la prima e quella in carta pecora, e la seconda acclusa sub B. Ritornai colla stessa formalità e seguito, andando à piedi per la piazza di San Marco addirittura per la Merceria fino al Fondaco de' Tedeschi, ove mi imbarcai [fol. 145] con tutto il corteggio mio al mio palazzo, avendo osservato da per tutto, ove io passavo un numerosissimo concorso di spettatori. Ora nelli seguenti giorni darò le visite à questi ambasciatori in corrispondenza à quelle, che mi faranno in forma pubblica, procurando sempre di sostenere il decoro e prima rappresentanza di V. M. con tutto il rispetto, che richiede il Suo Real Ces.a servizio. Ed umiliandomi ai piedi della Ces.a Real M. V.ra faccio profondissimo riverenza, e sono
Della Sagra Cesarea Cattolica Reale Maestà Vostra
Venezia, 21. maggio 1729
Um.o Serv.e e divot.o Suddito
Giuseppe Conte Bolagnos
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 19, fol. 138-145.
28. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien
In seinem Brief vom 28. Mai 1729 an Kaiser Karl VI. berichtet Bolagnos ausführlich von seinem ersten Auftritt in der Öffentlichkeit nach seiner Akkreditierung bei der Serenissima anlässlich der "Vermählung des Dogen mit dem Meer" am Himmelfahrtstag. Bei der "Festa della Sensa" begleitet er den Dogen Alvise III. Mocenigo (1722-1732) auf dem neuen "Bucintoro" und nimmt anschließend, gemeinsam mit dem apostolischen Nuntius Gaetano Stampa, am Bankett des Dogen teil.
Sacra Cesarea Cattolica Maestà,
Giovedì, giorno dell'ascensa, si fece la solita funzione di sposar il mare, per al quale fù adoperato per la prima volta il nuovo Bucintoro, machina quanto bella per gli artificiosi intagli, statue, e lavori, altrettanto sontuosa e magnifica per la ricca indoratura di dentro e di fuora, e per li nobili addobbi, che ci sono, onde forse è una delle più singolari, che in questo genere mai si sono vedute. Questa fù la prima delle pubbliche funzioni, alle quali fui invitato, e perciò essendomi portato la mattina à palazzo, passai col Doge, andando alla sua sinistra, ed il Nunzio del Papa alla destra, nel Bucintoro, con cui c'incaminaremo verso il Lido, ove buttagli l'anello in mare, e di là ritornai, restammo tutti al pubblico banchetto, che in questo giorno si suole dare. Vi per il tempo, che fui in Bucintoro, come poi à tavola molto discorse meco il Doge, con solo di materie indifferenti per il riguardo, che quí corre, mà anche si dilatò largamente in contestare con finissime espressioni il distinto ossequio, e la viva brama, che nudriva la Repubblica per la buona e perfetta corrispondenza con la M. V., soggiongendo in particolare la somma venerazione, che'egli aveva dell'aug.ma persona di V. M., e dell'imperiale casa, alla quale augurava per beneficio della Cristianità quei prosperi avvenimenti, per cui sospirava tutto il mondo con [verso] infinto ardore. Io risposi, che all'incontro la M. V., come avevo assicurato nella mia prima audienza, conservava verso la Repubblica l'antica amicizia dei suoi gloriosi antecessori, di che aveva date le più chiare testimonianze li anni ultimamente decorsi, e non mancarebbe mai di mostrarlo in qualsiasi incontro. Posso dire à V. M. C. C. che dal discorso del Doge m'accorsi, che gli piaceva assai il parlare ingenuamente detestando perciò le doppiezze e finzioni, da cui è lontano il suo temperamento, e crederei, abbia contribuito molto à conservarlo in questa ingenuità, aver egli consummate gran parte dell'età sua nelle guerre in Levante, onde non ebbe ad accostumarsi alla condotta, che vi osserva nei nobili, mai usciti del paese, e sempre applicati al governo.
Dopo l'officio presentato li 14. maggio contra il kavaliere Donà à causa del credito con codesti Moser [?] e compagnia, e dopo la risposta del Senato, portatamene quella sera, che l'uno, e l'altra umiliai à V. M. in quell'ordinario, credetti terminata questa pendenza; mà indi à pochi giorni vi vide in mossa gran numero di altri creditori del kavaliere suddetto, formando unitamente contro di lui una pretensione [fol. 155] di cento sessanta mille ducati in circa, onde ne restò molto sorpreso il Senato, e gli diede materia à consultare, se torni in acconcio alla Repubblica di mandare del suo corpo alla Porta Ottomana un ministro, che vi trovava aggravato da sí grossa somma di debiti, poiché vi era da temare, ch'egli avrebbe studiato di sodisfarli con li denari della pubblica cassa, tanto più facile ad effettuarsi, non essendo li baili obbligati à rendere minuto conto dello speso, mà che vi credeva alla loro pura assertura. Quando dicevano aver fatto un sborso per servizio pubblico senza individuare la persona, alla quale lo avevano fatto. Li senatori in maggior numero, dei quelli in questa congiontura vi conobbe aver il kavaliere pochi à lui amici, presero il motivo di intervenire contro alla sua nomina, consegliando, che fosse cambiata, ed in suo luogo sostituito altro soggetto di più accreditata fede, onde uscì la voce, che sarebbe stato sforzato di domandare, che s'egli dispensasse di andare à questa ambasciata. Come questa nuova si sparse quí con troppo pubblicità nell'occasione, ch'era [verso] col Doge sul Bucintoro, frà gli altri discorsi, gli muotivai questo, facendogli comprendere, che mi sarebbe di sommo disgusto, che mai vi potesse addossare al suddetto mio officio per li creditori sudditi di V. M. una risoluzione di tanto pregiudizio al kavaliere Donà, avendolo fatto con tutto il rammarico, e previsato dal tempo imminente della sua partenza, per non mancare all'essecuzione de' clement.mi ordini di V. M. C. C., dopo l'esperienza da tanto tempo, che il mentionato kavaliere non dava alcun indicio di voler mantenere la parola, alla quale vi era impegnata, e nonostante li molti avvisi da me in voce, ed anche in scritto fattigli penetrare, ai quali non trovai veruna corrispondenza. Il Doge ascoltò con segni di gradimento il mio discorso, assicurandomi, che non solo il Senato, mà tutta la città era pienamente persuasa, che delle disgrazie del kav.re Donà non doveva darsi la colpa ad altri, che à lui medesimo, poiché non avendo egli curata la troppo grande attenzione, da me con lui pratticata, non poteva evitare questo successo [fol. 153] che dalla mia istanza appariva à sua confusione questa verità e la molta considerazione, che nella corte di V. M. C., e dal suo ministro quí s'era avuta per lui; e che il tutto vi ascriveva giustamente alla sua meno puntuale, e poco savia condotta che il pubblico non doveva dissimulare. Questa matina nell'occasione che mandai il segretario dell'ambasciata alle porte del Colleggio per ringraziarlo della risposta datami la sera dei 14. cadente, che umilai à V. M. in quell'ordinario, mentre che le istanze di tanti altri creditori ci sono accalorate di modo che nel pregadi di questa sera vi dubita che possa esser nominato altro bailo, stimai proprio, che in mio nome spiegasse il segretario dell'ambasciata suddetto che come le funzioni del mio ingresso, e le giornate occupate in servire il Doge, m'avevano impedito di non dare prima d'oggi le grazie per l'accennata risposta in cui mi fù avvisato lo scorso di lire quaranta mille, e le convenzioni accordate per li pagamenti del residuo, lo fecesse fare adesso nella fidanza che il tutto à suo tempo sarebbe stato adempito, mà che io per tanto speravo, e pregarò il Colleggio che il mio ricorso contro al [verso] più volte mentionato kavaliere Donà non dovesse ridondare il minimo pregiudizio alle convenienze, ed estimazione, che sempre merita il kavaliere bailo per Costantinopoli. La risposta fù la solita: che sue Eccellenze avevano inteso onde non so quel'effetto possa produrre questo mio ultimo passo, che mi sono risoluto di dare per maggiormente accertare il pubblico, che io sempre avevo procurato, ed ancora procuri, lasciando esseguito il commando di V. M. ed assicurato l'interesse dei suoi sudditi, di ovviare ai preguidizi, che al kavaliere Donà potevano, e possono intervenire per altri rispetti. Di che hò stimato del mio obbligo far intesa la M. V. C. distintamente, umiliandomi per fine col più profondo ossequio
Della Sacra Cesarea Cattolica Reale Maestà Vostra
Venezia, li 28 Maggio 1729
Um.o Serv.e e dev.o Suddito
Gius.e Conte di Bolagnos
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 19, fol. 152 ff.
6. August 1731, Testament des Giuseppe Bolagnos, Notar: Emilio Vellano Venedig [Exzerpt]
Am 6. August 1731 hat Bolagnos in Venedig bei dem Notar Emilio Vellano sein Testament aufgesetzt. Im Falle seines Todes in Mailand möchte er in der Kirche der Unbeschuhten Karmeliter von Santa Teresa bestattet werden; falls er in Venedig sterben sollte, verfügt er eine Beisetzung in Gli Scalzi. Seinen letzten Willen soll sein Vertrauter, der Botschaftssekretär Giuseppe Rathgeb, umsetzen. Eine größere Spende soll das von Bolagnos im Auftrag Kaiser Karl VI. begründete Hospital in Wien erhalten, das sich vor allem der Pflege hilfebedürftiger, kranker und sterbender Ausländer angenommen hat. Nach seinem Tode soll Rathgeb unverzüglich ein Inventar seines mobilen Besitzes im Botschaftsgebäude in Venedig aufstellen. Zweihundert Zechinen soll er den Pfarreien St. Beneto [SS. Benedetto e Scolastica] und St. Angelo im Sestiere di San Marco für wohltätige Zwecke ausbezahlen. Den vier großen Hospitälern in Venedig vermachte er jeweils die Summe von 50 Zechinen. Das Inventar der Botschaft solle verkauft werden um die frommen Stiftungen zu bezahlen, mit einer Ausnahme: die Gemälde und die Spiegel in seinem Audienzzimmer, das große Becken mit seinem Wappen und die Wandbespannungen aus Samt sowie die Tapisserien aus Flandern und Messina sollen nach Mailand geschickt werden, um dort in seinem Hause mit dem übrigen Inventar seinem Erben zur Verfügung zu stehen. Zu seinem Universalerben setzt er seinen einzigen Sohn Don Carlo di Bolagnos ein aus der Ehe mit seiner Frau Isabella Boselli. Falls sein Sohn ohne Erben sterben sollte, sollten sein Palast in Mailand samt Inventar und seine Güter und Liegenschaften in Muggio und Desio an das Ospedale Maggiore in Mailand fallen, dem eine Kopie des Testaments zugesandt wird.
1731, 6. Aug., Testam. de Bolagnos D.ni Comitis Joseph, Rog.o a Emilio Vellano Not.o Venetiarum copia controllata
[…] Il mio corpo, morendo à Milano sarà sepellito nella chiesa de' Carmelitani Scalzi di S.ta Teresa come pure in Venezia, se morirò qui, alla stessa chiesa di S.ta Teresa, senza alcuna pompa, né ostentazione […].
Voglio di più, che per l'affetto, che confermo sempre al Reggio Ospedale della Monarchia in Vienna, che fabricai da fondmenti per ordine della Maestà dell'imperadore Carlo Sesto, mio augustissimo Sovrano, come sopraintendente di detta grande opera pia dalla Sua Cesarea clemenza in sollievo di tanti poveri suditti forastieri, che vengono ad infermarsi in quella Cesarea residenza, e mujono in detto reggio Ospitale, che subita doppo la mia morte sia consegnata […] al segretario Dn Giuseppe Rathgeb, che per tanti anni mi hà assitito onoratamente, e con tutta la mia intiera sodisfazione, e confidenza nell'ambasciata di Venezia, dove lo portai, avendo ricavato la nomina di S. M. C., ed il soldo che se gli assegnò dalla sua Imperiale camera, perché come tal segretario servisse meco in detto impegno hò dimostrato sempre tutto l'affetto che merita la sua probità, ed onoratezza, e per memoria mia lascio al medesimo se sarà ancora nella mia casa, ed assistenza per il suo impiego, mille Fiorini per via di legato, ed un calamaro intiero d'argento del mio serviggio, perché si ricordi di me, e compisca con la solita puntualità, ed esatezza le disposizioni del mio testamento, che principalmente raccomando alla sua coscienza, e probità in corrispondenza della particolarissima condifenza, che tengo della sua persona, ed oneratezza per questo incarico, che lo prego d'assumere nel modo seguente cioè voglio, che subito dopo la mia morte faccia formare un puntuale inventario delli miei abiti, argenti, e mobili esistenti in mia casa, e che questi con tutti li ori, gioie, e danari, che lascerò al tempo della mia morte, s'impieghino per pagare immediatamente i legati, e messe da come sopra ordinate, mandando à Milano il contante per compire le tre milla messe da me già disposte, e colla vendita delli sudetti argenti, ori, gioie, e vestiti doppo sodifatti per intiero tutti li sudetti legati disposti, voglio, ed ordino che si distribuiscano, e paghino due cento zecchini alle due parocchie di St. Benedetto, e St. Angelo in Venezia, dandoli per metà ad ambi parochi, perche le distribuiscano li elemosina secondo il maggiore bisogno delle loro parocchie. Alli quattro Ospedali di Venezia altri cinquanta zechini per ciascheduno in suffragio dell'anima mia, cinquanta alli PP. Cappuccini del Redentore, e cinquanta altri di elemosina à quelli di Mestre, perche mi diano tante messe per l'anima mia subito doppo la mia morte, cinquanta di elemosina alli poveri carcerati al ponte della Paglia, e cinquanta altri zecchini alli PP. di S. Giorgio in Alliga, perché mi dicano tante messe, ed altri cinquanta zecchini alli PP. e Convento di St. Segundo, perché parimente me dicano tante messe subbito dopo la mia morte in suffragio dell'anima mia; e per sgravio della mia coscienza tanto se morirò à Venezia, come in qualunque parte, che voglio si compita questa mia volontà per intiero.
Cosi fatte queste opere pie, ed elemosine, come tutti li antecedenti legati, e messe col ritratto de' miei argenti, gioje, e danari inventariate come sopra dal sud.to Sig. Segretario Rathgeb, à cui lascio privatamente questo incarico in Venezia, di che dovrà dare una copia al mio erede per sua cognizione, come faccio conto, che tutto ascenderà con poca differenza, comprese le tre mila messe ed officij ordinati à Milano, alla somma de' zecchini sei mille all'incirca, voglio, ed ordino, che li quadri, ed specchi della mia camera da udienza, e la brasiera grande, con le mie armi, con le tappezzarie di veluto, e di Fiandra, e di Messina, si devano mandare in mia casa à Milano perché siano colà, con li altri mobili di casa al serviggio del mio erede, e tutto il restante de' mobili, ed argenti si venderà, come resta già spiegato, dal Sig.e Rathgeb in Venezia per impiegarlo, come resta da me prescritto nella soddisfazione, e compimento effettivo, e pronto di tutte queste lascite […].
In tutto li altri poi miei beni, mobili e immobili […] instituisco mio erede universale Don Carlo di Bolagnos, e Moscoro, mio unico figlio leggittimo, e procreato dalla contessa Donna Isabella mia carissima moglie […].
Quando mai poi venisse à mancare tutta la mia discendenza, e posterità, e quella del sud.to mio figlio, all ora voglio, e comando, che la mia casa di Milano, come oggi si ritrova, con tutti li miei beni di Muggio, e Desio, sia, ed appartenenghi al venerato Ospitale Magg.e di Milano, coll'obbligo, e perpetuo vincolo d'una cappellania, che voglio si fondi […].
Coscienza de' SS.ri Priore, e Deputati di d.to Ven: Ospitale, al quale si farà dare la copia di questo cap.lo dal Notaro, che leggerà questo mio testamento […].
Eine Aufstellung des Botschaftssekretärs Giuseppe Rathgeb im Anhang zum Testament des Giuseppe Bolagnos schätzt den Wert der Möbel, Silber und Juwelen in Venedig auf insgesamt 90.000 Zechinen. Dem Testament im Archiv des Ospedale Maggiore in Mailand liegen Listen aller Güter und Liegenschaften der Familie Bolagnos in der Umgebung von Mailand bei. Daneben findet sich der Einspruch von Verwandten, Nachfahren eines Bruders des Botschafters Bolagnos, die gegenüber dem Hospital vergeblich ihre vermeintlichen Ansprüche geltend zu machen versuchen.
Patrimonio del Sr. Conte Regente Bolagnos considerato sotto il giorno di sua morte:
[…] Mobile, argenti e gioe esistenti in Venezia […] 90.000 Zecchini
Altri mobili esistenti in Venezia, e destinati per la casa di Milano […] 6.000 Zecchini
Mobili esistenti nella Casa di Milano […] 23.000 Zecchini […].
Mailand, Archivio dell'Ospedale Maggiore, Sostitutioni A, Famiglie 1731: De Bolagnos Giuseppe; Rub. Origine e Dotazione; Cap. Sostituzioni a Famiglie, De Bolagnos Co: Gius.e, 1731, 6 agosto/ 1732, 17 gennaio.
17. Januar 1732, Testament und letztwillige Verfügung des Giuseppe Bolagnos, Notar: Giuseppe Uccelli, Venedig
Am 17. Januar 1732 [= 1731 more Veneto] eröffnet der venezianische Notar Giuseppe Uccelli in Venedig nach Eintritt des Todesfalls das Testament des Giuseppe Bolagnos. Darin findet sich auch eine ausführliche Biographie des Diplomaten.
Testamento, ed ultima disposizione del Conte del Sacro Romano Impero D. Giuseppe di Bolagno, Navia, e Moscoso, Cavagl.e dell'Ordine di St. Giacomo, Mse, e Reggio. Feudatario del luogo di Pizzighittone, e Regona, del Conseglio di S. M. C. nel supremo di Spagna, ed intimo attuale di Stato di Vienna, e suo Ambasciatore ord.o alla Serenissima REPUB:CA DI Venezia: […] Dico e professo parimente, che essendo venuto io di Spagna nel tempo, che mi ritrovava già da alcuni anni collegiale magg.e di Oviedo, e cattedratico dell'Università di Salamanca, a servire piazza di Senatore di Milano, che fù la prima, che ebbi nella carriera della toga, aquistai in essa e nelli successivi impieghi, ed incarichi le particolari Reali, e Cesaree approvationi, che constano dalli dispazij, privileggi, e ledole originali, che sono nell'archivij de' miei papeli risservati di casa, e nel libro di veluto verde gallonato, vi sono pure con questi titoli la copia autentica delle prove fatte della mia famiglia per l'ordine di St. Giacomo, con gl'autentici papeli della mia casa, e genealogia, fatti giudizialmente nella villa di Navia, diocesi Oviedo, dal principado di Asturias, dove fui nato, ed è sitta la casa, e sollare de miei illustri avi, lo che spiego quí non per alcun atto di vanità, ò superbia molto impropria di questo giorno in che sono ricordevole della eternità, à che m'incamino; hà perche essendo io venuto da paese tanto lontano à servire in Itaglia, possa constare in ogni tempo ai miei eredi, e successori il mio origine, e qualità con tutto il mio essere, quale il Sig.r Iddio per la sua infinita misericordia si è degnato di concedermi, e le grazie, con che poi si è maggiormente illustrato il mio cortissimo merito, nelli ministerij, che per tanti anni essercitai in Germania, ed Italia.
Doppo aver servito cinque anni nel senato, e pretura di Pavia nelle mille sette cento, e stette contrassi il mio felicissimo matrimonio nella parocchiale di San Babila di Milano con la contessa Donna Isabella Boselli, mia dilettissima consorte, figlia unica di legittimo matrimonio del conte Enrico Boselli defunto, originario, e descendente della nobile famiglia Boselli della città di Bergamo, come risulta delle originali scritture del mio archivio. Ebbi all'ora in dotte tutto ciò, che consta dell'instromento rogato del Notaro, e Cancell.e del Senato, di Gio. Batt.a Campo, e poi nel tempo della morte del sud.to conte Enrico tutta la di lui eredità e beni della considerazione che si legge nel suo originale testamento rogato dal notaro Enrico Castagna di Milano, di che abasso farò menzione. Fù Iddio servito concedermi di questo matrimonio tre figli, Alvaro, che morì alli 15. Aprile del 1723, una figlia, che morì nell'età di due anni, e Carlo, di presente vivente in mia casa à Milano.
Nell anno 1710 a 13. aprile, mi nominò S. M. C. l'imperatore Carlo Sesto, con dispazio Reale, regente del Conseglio d'Italia, e luogotenente della Reggia Camera di Napoli, capo della Reale Giunta del Comercio, e con tutta la facoltà di governare quel Reggio patrimonio, ove dimorai sino al maggio del 1714, che S. M. C. mi chiamò al Suo Supremo Consiglio di Spagna in Vienna, in tempo che io fermò detto consilio, e fui eletto subito nella conferenza delli quattro supremi ministri, deputati per regolare gl'affari più gravi della monarchia, poi reggente più antico per Milano, e doppo 14 anni, trovandomi il decano di detto Consiglio, si degnò la Maestà dell'Imperadore di onorarmi colla grazia di suo intimo consigliere di stato, e suo ambasciatore alla Serenissima Repubblica di Venezia nell'anno scorso del 1727, ritenendo la piazza del decano nel mio Consiglio di Spagna col soldo intiero, e col titolo di Consigliere di esso.
Nell' anno 1715 fui admesso dall'Ecc.mo Consiglio Generale della città di Milano all'onore di quella nobile cittadinanza, e patriziato, con tutte le prerogative nella mia posterità in infinitum, confirmatomi con Cesareo diploma dal Consiglio di Spagna, ad instanza della città, quale si ritrova originale nel mio archivio, e registrato nei libri del Generale Consiglio, ed in seguito fui nominato dal Sig.r Governatore di Milano in una piazza di sessanta decurioni nel mese di 8bre 1718, della quela presi attual possesso nel giugno 1719, ed assistito altre volte in essa.
Nel mese di gennaro 1719, si degnò S. M. Cesarea di concedermi il feudo del luogo di Pizighettone, Regona, et altre terre col titolo di M.re nella mia persona, e discendenza, con tutte le regalie, come si vede dal reggio Cesareo diploma à che mi rapporto come à tutti gl'altri instrumenti originali della mia casa, che ordino al mio erede, e successori, conservino sempre servendo questa mia narrativa sincera per loro memoria, e maggior cognizione dell'obbligo, che hanno per la propria nascità d'operare sempre come cavalieri onorati in tutte le loro azioni, e con tutta la fedeltà, e distinto zelo verso il suo principe, che ci hà grattificato con tante dimostrazioni di clemenza, come in servitio della Ecc.ma metropoli di Milano, che ordino ed incarico à mio figlio, ed à tutti suoi successori in infinitum, la venerino, ed assistano con perpetuo ossequio, come patria la più stimabile, e con la giusta riconoscenza al grado, ed onori, con che dalla medesima sono stati distinti, come io per verità mi dichiaro d'averla sempre servito con fedelissima puntualità, e legge di buon cittadino, e procurate in ogni mio passo li vantaggi della medesima, e dello stato di Milano, dove il Signor Iddio mi hà concesso la presente convenienza, che vorrei aver corrisposto con eguale osservanza alla sua divina omnipotenza, protestandomi di nuovo una è più volte, che questo è il solo fine di questa mia spiegazione, e non già verun atto di vanità aliena certa dell'animo mio, e di questa presente ora, dove con tutto il cuore, e purità dichiaro avanti la SS.ma Vergine del Pilar di Saragoza, che tengo avanti gl'occhij, quando scrivo questo mio testamento, che non hò altro motivo, né vana gloria, che il lasciare in tutto chiaro il mio stato, e della mia casa migliore governo de' miei eredi, e successori, che Iddio feliciti sempre.
Miei esecutori testamentarij saranno il Pre. Priore del Convento di St.a Teresa di Milano, li SS.ri Segretario di S. M. Ces.a, e della mia ambasciata in Venezia, D. Gius.e Rathgeb, il fiscale D. Pro Francesco Rancati, Dn. Franc.c Gutierrez del Solar, ed il mio Pre Confessore, che mi assisterà nell'ora della mia morte, e prego, ed incarico la coscienza de' medesimo di far eseguire in tutto, e per tutto questo mio testamento.
Notaio Joseph Uccelli Venezia
17 gennaio 1731 more veneto [= 1732]
Mailand, Archivio dell'Ospedale Maggiore, Sostitutioni A, Famiglie 1731: De Bolagnos Giuseppe; Rub. Origine e Dotazione; Cap. Sostituzioni a Famiglie, De Bolagnos Co: Gius.e, 1731, 6 agosto/ 1732, 17 gennaio.
20. September 1758, Testament des Carlo Bolagnos, Notar: G. P. Morriggia, Mailand
Carlo Bolagnos, einziger Sohn und Universalerbe des Diplomaten Giuseppe Bolagnos, stirbt am 25. Juli 1757; am 20. September 1758 setzt der Sindaco [Notar] Giovanni Paolo Morriggia eine Verfügung [istromento] auf, das dem Ospedale Maggiore den Nachlass Bolagnos gemäss dem Testament des Grafen Joseph de Bolagnos vom 6. August 1731 sichert. Alle Unterlagen zum Tod des Carlo Bolagnos finden sich in den Notariatsakten im Archivio di Stato di Milano.
In cetera ordinata per ven: capitulum Ven.di Hospitalij Magni Med.ni die Venerdy duodecima mensij septembrij anni 1760: Lettasi la consulta della Congregazione de' Ss.ri Deputati Provinciali, e specialmente delegati per affari della sostituzione Bolagnos del giorno cinque del corrente del tenor seguente: Sentitosi dal d.to Sig.r Sindico consistere dette pendenze, e respettive pretensioni 4.to circa il riglievo già convenuto nel detto Instro.to di rilascio delle cose amovibili esistenti nella casa grande di Milano di ragione dell'eredità loro nota communicata, e quali potessero venire sotto il legato della casa, come pretendevasi per parte dell'Ospitale […].
Milano, Archivio di Stato, Protocolli e Registri degli atti notarili, Giovanni Paolo Morriggia [1740-1760], No. 577; 20. September 1758.
CHARMONT
Joseph-Antoine Hennequin, Seigneur de Charmont [1701 bis 1703 französischer Botschafter in Venedig]
[12. Mai 1703]
Bericht über den Einzug des Botschafters Charmont in Venedig am 29./30 April 1703, im Anhang zu seinem Schreiben vom 12. Mai 1703
In seinem Bericht nach Paris, den er einem Brief vom 12. Mai 1703 beigelegt hat, schildert der Botschaftssekretär eingehend die Ausstattung der französischen Botschaft und die Ikonographie der Prunkgondeln des Botschafters Charmont zu seinem Einzug am 29./30. April 1703.
Relation de l'Entrée de M.r de Charmont, reçue avec sa depêche du 12e May 1703:
Monsieur de Charmont qui avoit mis tous en ordre pour faire son entrée publique, envoya le jeudy 19 avril 1703 le Secrétaire de l'ambassade donner part au Collège de son arrivée, et demander d'estre reçue le dimanche 29.e dudit mois.
[fol. 186 verso] [...] les gondoles du M.r le Nonce, le Patriarche de Venise, le Receveur de Malte, et le Resident de Mantoue, dans lesquels estoient leurs gentilshommes, marchoient a costé de celle où estoit M.r l'ambassadeur, laquelle estoit suivie des siennes qui estoient [fol. 187] vuides et qui estoient roguées chacune par quatre gondoliers vestues d'une livrée semblable a celle des valets de pied, ses gondoles estoient autant distinguées par leur bon goust que par leurs richesse:
La première estoient enrichie de plusieurs figures parmy lesquelles on remarquoit sur la prove l'union de l'Espagne avec la France, représentée par deux femmes vestues d'habits Royaux, un Enfant représentant le nouveau siècle, accompagné de plusieurs autres presentoit a ces deux puissances unis une branche d'olivier, au milieu de ces enfans etoit une Renommée qui tenoit dans son bras gauche un bouclier où estoient les armes de France et de la main droite une trompette. Le fels de la gondole estoit porté par quatre grands cartouches ayant chacune leurs bases sur lesquelles estoient assises quatre ignudes représentants la Religion, la Piété, la Magnimité et la Liberalité; [fol. 187 verso] sur la poupe estoit représentée la Raison d'Estat par une femme en habit de guerrier, qui embrassoit et unissoit deux enfans dont l'un portait le Cordon du S.t Esprit, et l'autre la Toison d'Or. Des Trophées d'armes, des fleurs, feuillage et plusieurs autres figures, le font faisoit ensemble un très bel effet et estoit doré d'or mat, cette gondole estoit couverte d'un Brocat d'or, le plus riche qui le puisse faire, [tauché ?] dehors qu'en dedans et estoit bordé par tout d'une grande crespine d'or.
La seconde estoit ornée de plusieurs figures et toute dorée, elle estoit couverte d'un fels de velour verd, au milieu duquel estoient les armes de France brodées d'or en relief, il estoit aussy bordé en relief tout autour, cette gondole estoit garnie de mesme en dedans.
La troisième garnie aussi de figures et ornémens dorez de mesme estoit couverte d'un velours [fol. 188] couleur de pourpre galonné d'or tant en dehors qu'en dedans.
La quatrième estoit moitié noire et moitié dorée avec quelques figures, toute la garniture estoit de velour noir.
M.r l'ambassadeur en partant du S.t Esprit fut salvé par une décharge de toute l'artillerie des bastiments françois qui se trouvèrent au port de Malamocco, le bruit de l'entrée de M.r l'ambassadeur ayant attiré toute la noblesse et un nombre infiny d'autres personnes, la Mer se trouva couverte de Barques, dont une partie le suivit jusqu'à son palais, ils prit le chemin ordinaire, passa par devant S.t George Major, et la place de S.t Marc, ou avant que d'entrer dans le Grand Canal il fut encore salvé par d'autres bastiments françois qui se trouvèrent vis-a-vis la place de S.t Marc, les Sénateurs et tous ceux du Cortège, [verso] estant arrivez devant M.r l'ambassadeur pour le reçevoir se rangèrent en haye dans le portique d'en bas, un grand bruit de boettes se fit entendre tout a coup, lorsque la gondole du Chevalier ou estoit M.r l'ambassadeur parût, le Chevalier et M.r l'ambassadeur ayant mis pied a terre passèrent au milieu des Sénateurs et de tout le Cortège qui les suivirent jusques dans la Chambre de l'audiance au son de trompettes, des haut bois, des fifres, des tambours et de plusieurs instruments, les appartements estoient meublez magnifiquement, mais sur tout la chambre d'audiance, le portrait du Roy en grand y estoit sous un dais de velours cramoisy chamaré de galon d'or. Il y avoit un fauteuil dont le dos estoit tourné sur l'Estrade couverte d'un Tapis de velours de la mesme couleur avec des galons d'or. La Tapisserie et les chaises [fol. 189] estoient d'un mesme velour cramoisy garnis d'un grand galon d'or sur tous les lez, ce fut là que le Chevalier fit complimenter à M.r l'ambassadeur sur son heureuse arrivée, qui après avoir repondu la reconduisit en luy donnant la main, ce que firent aussy tous ceux du Cortège à l'esgard des Sénateurs, M.r l'ambassadeur l'accompagna jusqu'au troisième degré de la rive ou les compliments estant faits de part et d'autres et la gondole du Chevalier s'estant [rammenée ?], il se retira sur le pas de la porte de son palais et y demeura a reçevoir les révérences de tous les Sénateurs et alleurs en rendre alors les gardes qui estoient postez tant dedans que dehors le palais donnèrent l'entrée libre à tout le monde, jamais on ne vit un sí grand concours de masques, de nobles, de gentilsdonnes et de toutes sortes de personnes, tous le palais estoit sí esclairé qu'il sembloit [fol. 189 verso] que le jour qui avoit disparu s'y estoit entièrement retiré, les trompettes, les fifres, et les haut bois qui estoient aux fenstres du portique d'entrant le faisoient entendre incessament, vingt quatre violons divisez en deux corps de sinfonie dans le premier protique se respondoient les vus aux autres et formoient des echos les plus charmants du monde, il y avoit outre cela différents concerts dans chaque chambre, les eaux glacées, et confitures sêches de toutes sortes estoient servies en abondance par les pages et les officiers de M.r l'ambassadeur, un autre lieu estoit destiné sur l'esclaier, par distribuer sans cesse des eaux glacées à tous ceux qui en vouloient, et qui dura fort avant dans la nuit, un grand nombre de pains fut jetté au peuple et des fontaines de vins estoient dressées sur la liste qui estoit toute illuminée.
[fol. 190] Le lendemain 30.e M.r le Nonce, le Patriarche de Venise, le Receveur de Malte et le Resident de Mantoue, envoyèrent dès le matin leurs gentilshommes au palais de M.r l'ambassadeur pour faire Cortège […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 137 [= Charmont 1703], fol. 184-194, hier fol. 184-192.
COLLOREDO
Giovanni Battista Colloredo [1716-1726 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
26. Juli 1700, Colloredo aus Venedig an Sinzendorf in Wien
In einem Brief vom 26. Juli 1720 erläutert der Botschafter Colloredo die Gründe für die Verzögerung seines Einzugs.
Illustrissimo, et Eccellentissimo Sig.e mio P.rone Col.mo,
Non mi maraviglio, che resti sorpreso codesto amb.re di Venetia in vedere, che doppo tanto tempo, che io sono in questa città non habbia fatto il mio publico ingresso. Unisco alli suoi i miei lamenti, che la corte non mi habbia sin' hora somministrato il modo di poterlo fare; e qui annesse mando le note delle spese, perché la bontà di V.ra Ecc.za me le vogli sollecitare, e subito che ricceverò le rimesse io mi metterò in pubblico dovevo sollecitarla [verso] prima della mia partenza da Vienna, ma il mio zelo non pensò ad altro, che al buon servitio dell'Aug.mo Padrone, e credo, che questa mia poca precautione haverà servitio d'esempio alli amb.ri di Roma, Costantinopoli, e Francia, mentre hanno saputo prendere meglio le loro misure. Con tutto ciò il servitio di Sua Maestà non ha niente patito, e devotamente mi rassegno,
Di V.ra Ecc.za, Dev.mo, Oss.o, Servitore, Venetia, li 26 luglio 1720, Gio. Batt.a Co: Colloredo.
Beiliegend die Ausgaben seines Vorgängers Hercolani:
Per le Gondole: Fior.ni 28.863 = 19; Per le Livree: Fiorn.ni 11.933 = 15; Per li rinfreschi, illuminationi: Fior.ni 8.8.08 = 3; Fiorini: 49.604 = 37; e ciò cavalto dalle note passatte, che si manderanno, quando Um.a Ecc.za vollesse l'intiera e destinata spezificazione […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 18 [= Colloredo 1718-1726].
9. Oktober 1723, Giambattista Colloredo aus Venedig an Girolamo Colloredo in Mailand
Der Botschafter Colloredo bittet seinen Cousin Girolamo Colloredo, Gouverneur von Mailand, in einem Schreiben vom 9. Oktober 1723 sich beim Kaiser für die Auszahlung der von Leopold I. bewilligten Pension und einer Übernahme der Kosten für seinen öffentlichen Einzug in Venedig einzusetzen. Er habe bereits Schulden gemacht und Kredite zu einem Zinssatz von 12 bis 30 Prozent aufnehmen müssen.
Monsieur mon très cher Cousin,
[…] Ho sempre desiderato di mettermi in pubblico ed hò sperato d'havere le assistenze date ad altri amb.ri, mentre quello hò riscosso de' miei crediti particolari della camera, hò tutto speso in questa dispendiosa rappresentanza.
Mandai le liste di quello [che] spese il mio predecessore nel suo ingresso, che ascendono à più di 50 m Fiornini, et hò scritto al Co: Sinzendorff, che haverei fatto il mio con l'assistenza di soli 25 m Fiorini. Quando principiai i miei equipaggi, mi fù levata la terza parte dalla Pensione [fol. 86] che mi fù accordata con suo proprio biglietto di suo pugno dalla clemenza di Sua Maestà. Sono più di 15 anni, che non mi pagano la pensione di mille Talleri, che mi diede […?] la gloriosa memoria di Leopoldo, padre dell'Aug.mo Regnante. Per havere il tenne assegnamento di questo posto, m'è convenuto più volte di pagare il 12, e sino il 30 per cento, onde non è maraviglia se si devono far de biti per sostenere il decoro della rappresentanza […].
Mi raccomando e mi rassegno
D. V. E. Um.o Oss.o Cugino e Servitore
Ven.a 9 Ottobre 1723
Gio: Batt.a Colloredo
Wien, Österreichische Nationalbibliothek, Cod. Ser. N. 18.215, fol. 85 ff.
DURAZZO
Giacomo Pier Franceso Conte Durazzo [1764-1785 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
[Oktober 1764] Memorandum für den Botschafter Durazzo
In einem Memorandum an den kaiserlichen Botschafter Durazzo in Venedig antwortet Wien auf zwei seiner Schreiben vom 5. September und 10. Oktober 1764, in denen er über den Erhaltungszustand der Gondeln seiner Vorgänger berichtet hatte. Die kaiserlichen Botschafter an anderen Höfen kauften ihre Equipage für gewöhnlich selber, heißt es in dem Memorandum. Die Gondeln für den täglichen Gebrauch müsse Durazzo also selbst bestreiten, auch wenn dies eine Doppelbelastung darstelle angesichts der Pferde und der Wagen, die er noch zusätzlich für seine Aufgaben auf der Terraferma benötige. Zwar stelle Venedig einen Sonderfall dar, doch Wien habe bereits zu Zeiten des Botschafters de Prié für die Einzugs-Equipage der Botschafter eine Pauschalsumme von 30.000 Florin veranschlagt, in der auch die Kosten für die Gondeln enthalten seien. Im Übrigen könne man die Summen, die Wien seinen Botschaftern in Venedig zur Verfügung stelle, nicht mit denen Spaniens oder Frankreichs vergleichen, insbesondere da letztere ihrem Botschafter in Venedig "ein vom Hof möbliertes Haus, das Geschirr [gemeint ist wohl das Tafelsilber] und den Fuhrpark" stellten.
Mémoire
Sur les représentations, que le Conte Durazzo a eu l'honneur de faire le 5. de Septembre et le 10. du mois suivant de l'année courrante au Sujet des reparations indispensibles des barques appartenantes à la Cour, et destinées pour l'usage de l'Ambassadeur de Leurs Majestés Imperiales à Venise, il a que pour reponse selon la note du 23 d'Octobre, qui Lui a été communiquée par S. A. Mons.r le Prince de Kaunitz, que la dépense des barques devroit être à la charge dudit Comte Durazzo, comme est celle des chevaux et Carosses à la charge des autres Ministres Imperiaux dans les Cours étrangères, d'autant plus, que la Cour n'avoit fait faire les suddites barques, que précisement à l'occasion de l'Entrée du Marquis de Prié.
Le Comte Durazzo prend la dessus la liberté de représenter que dans sa demande il n'a jammais pretendé parler des gondoles pour son propre service, ou pour les personnes de Sa Maison.
[verso] Il sçait fort bien, que cellesci doivent être à sa charge quoique cela oblige dans ce pays à une double dépense pour avoir aussi des chevaux en terre ferme soit pour la santé, soit pour le decorum.
On doit remarquer, qu'il y a à Venise une espèce de Ceremonial même pour les Ambassadeurs, qui ne sont point en public, ou pour ceux qui après leur Entrée sont obligés à faire ou rendre les visites aux autres Ambassadeurs, Ministres etrangèrs, personnages distingués etc. avec ce qu'on pourroit appeler "mezzo pubblico". C'est cet usage, que sont destinées les deux barques, dont il est question, desquelles l'une s'apelle "Negrona" et l'autre "Negronzina", qui actuellement appartiennent à la Cour, et qui ont été conservées, ainsi que les autres sculptées et dorées, qui ont servi au Marquis de Prié, dans la Maison de l'Ambassadeur.
Ces deux barques dessus nommées ont été faites pour le Marquis de Prié aux dépens de la Cour, elles ont été employées par le Comte de Rosenberg, et sont toujours été [fol. 53] entretenus par la Cour, ainsi qu'on peut le voir par les décomptes de M. d'Engel, mais par la longeur du tems elles sont reduites a un déperissement, qui exige des reparations quant à la première, et la construction d'une neuve quant à la seconde.
Si on ne trouve point, qu'on ait fourni ces barques aux Ambassadeurs, qui ont prevue le Marquis de Prié, la raison en est, qu'on leur a donné à tous après leur arrivée environs 30. mille florins pour les depenses de leur Entrée publique, dans laquelle ils ont eu besoin de ces barques, dont ils se sont servi dans la suite.
Une autre preuve de ce qu'on vient d'avancer peut ce tirer des comptes de M. d'Engel: On verra que la Cour aiant fait toutes les dépenses pour l'Entrée du Marquis de Prié, ces barques y ont été comprises, que ensuitte on a ordonné la vente de la Livrée et de toutes sortes d'autres choses, mais non celles des barques, qui ont été conservées pour les usages ci dessus, tandis que le Marquis de Prié, et le Comte de Rosenberg [verso] ont vendu les barques, qu'ils avoient fait faire pour leur usage particulier et pour leur Maison.
Après la depense qu'on fera a present il ne sera plus question de rien de semblable pendant dix a douze ans, et si on faisoit pendant ce tems une Entrée Publique ce servit une dépense déjà faite d'avance.
Le Comte Durazzo ose se flatter par toutes les raisons alleguées ci dessus, qu'on daignera faire attention à sa requête, et Lui accorder ce qu'il a pris la liberté de demander à ce sujet. Il ose en même tems renouveller ses instances pour qu'on lui accorde independament de ses pensions les appointements de 14.000 Florins qu'on lui a fait esperer, ainsi que les avoient le Comte de Rosenberg, et le Marquis de Prié.
Outre que les prix de toutes les [dentées ?] dans les tems passées etoient d'un tiers plus bas, qu'ils ne sont a présent, on peut faire voir par des Extraits authentiques de cet archive, que le Comte de la Torre a reçue, outre les [fol. 54] extraordinaires, de la chambre de Gratz 8.000 Ducats de Banque de ce pais ci, ce qui fait plus de 15.000 Florins, le Comte de Berga, le Prince Ercolani, et tous les autres ont eu
1.o De la Caisse de Vienne fl. 12.000
2.o Pour ports de lettres fl. 1.000
3.o de la Chambre d'Insprugg fl. 1.300
4.o de la Caisse de Gorice à la place d'une certaine quantite de bois fl. 200
5.o Un passeport de la Chambre de Gratz moyennant lequel ils jouissoient de la franchise de sortie de differentes [dentées ?], et par consequent d'un emolument par an de fl. 200
Somme Totale fl. 14.900
Il faut ajouter a celà, que dans ces tems là il n'etoit pas encore question del'[Arrhea ?] charge posterieurement introduite à raison de trois, et alheure qu'il est de dix pour cent. […] à présent les appointement d'un Ambassadeur sur le pied de 14.000 florins comme ont été payés le Marquis de Prié et le Comte de Rosenberg, se reduitent, deduction faite del'Arrhe, a 12.600 fl. Sans compter les pertes, qu'on fait sur le change.
[verso] Cette difference devient encore infiniment plus considerable en comparison des appointemens qu'ont ici les autres Ambassadeurs, savoir celui d'Espagne a 30.000 et l'Ambassadeur de France 24.000 Florins par an et pardessus sa maison meublée par la Cour, la Vaisselle et les barques […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 36 [= Durazzo 1761-1765], fol. 52-54 verso.
DURFORT
Emeric-Joseph de Durfort, Marquis de Durfort-Civrac [1758-1760 französischer Botschafter in Venedig]
24. November 1759, Durfort aus Venedig an das Aussenminsterium in Paris
Durfort absolvierte seinen öffentlichen Einzug und seine Audienz in Venedig am 25. und 26. November 1759. Im Anhang zu seinem Brief vom 24. September 1759 nach Paris findet sich der ausführliche Bericht über den Ablauf der Akkreditierungszeremonie. In Form und Inhalt orientiert sich der Bericht an den Vorgaben seines Vorgängers Pomponne von 1706. Der Reichtum der Ausstattung seiner Prunkgondeln und deren großflächige Verglasung stehen im Mittelpunkt des Interesses. Ausführlich beschrieben werden auch die Festlichkeiten in der französischen Botschaft bei der Madonna dell'Orto und das auffallende Benehmen der Gäste.
Monsieur,
J'ay reçu la lettre que vous m'avez fait l'honneur de m'écrire le 30.e du mois dernier.
Je dois faire demain mon entrée publique, et les embarras qu'elle entraine ne me laissent le tems que de vous en informer. J'avais l'honneur l'ordinaire prochain de vous rendre compte de ce qui se sera passé d'essentiel rélativement à cette cérémonie. J'en ay appris aucun nouvelle qui merite vostre attention.
Je suis avec respect, Monsieur,
Vostre très humble et très obeissant Serviteur
Durfort
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 220 [= Durfort 1759], fol. 180.
[28. November 1759]
Bericht über den Einzug des Botschafters Durfort in Venedig am 25. und 26. November 1759, Anlage zum Schreiben vom 28. November 1759
Relation de l'entrée Publique de Monsieur le Marquis de DURFORT Ambassadeur du Roy auprès de la République de Venise; Durfort à Venise, le 28.e 9.bre 1759.
Le 14e Novembre 1759 M.r l'ambassadeur voyant que les preparatifs de son entrée étoient sur le point d'être achêvés, envoya son sécretaire au Collège pour l'informer verbalément qu'il désiroit remplir cette cérémonie le 25e du même mois. Deux jours après, M.r le Chevalier Antoine Diedo fut élu par le Sénat pour faire les honneurs de cette fonction. Ce noble Vénitien chargéa M.r le comte Abriani de couvénir avec Son Ex:ce de tous les points du cérémonial qui dévoit être observé de part et d'autre. L'on forma plusieurs tentatives contraires au cérémonial de M.r l'abbé de Pomponne, mais elles furent infructueuses, et M.r l'Ambassadeur éxigea avec la plus grande fermeté le cérémonial; il en a même fait interpreter favorablement plusieurs articles, qui avoient bésoin d'être éclaircis.
Le 28e Novembre sur les trois heures après midy, Monsieur, [verso] l'ambassadeur partit dans ses gondoles ordinaires suivis des toute sa maison, et se rendit incognito a l'isle du Saint Esprit, distant de Venise de quattre milles. La communauté des religieux que habitent cette isle l'attendoit sur le pont qui est au bord de la mer et l'accompagnèrent dans l'appartement que la République avoit fait préparer. Plusieurs compagnies de troupes esclaronnés étoient rangées en double haye depuis le pont jusqu'à la porte de l'eglise dans laquelle son Ex:ce passa précedée de toute les personnes de sa suite. Quand il fut arrivé dans son appartement il y [reçut?] la visite de tous les gentilshommes qu'il avoit invites pour lui faire cortège, et y fut complimenté de la part des ministres étrangers.
Vers les cinq heures, M.r le chevalier Diedo arriva dans la même isle a la tête de soixante Sénateurs vestus en robbes ducales avec leur étolle de velours cramoisi, il envoya tout de suite un sécretaire du Sénat vestu en robbe violette pour annonça son Ex:ce qu'il étoit prêt a la recevoir ce sécretaire fut reçu par le maistre de chambre au mileu de la gallerie contigue a l'appartement, et introduit dans la Salle, ou étoit son Ex:ce [fol. 184] après le compliment d'usage le dit maistre de chambre le reconduisit jusqu'au haut de l'escalier. Un instant après, le secretaire de M.r l'ambassadeur suivi de deux gentilshommes fut au devant du chevalier quatre pas hors de la porte de l'église, et le complimenta dans le même tems les Suisses, et les valets de pied se mirent en double haye dans la place qui est devant de la droite église, en dedans de laquelle les pages et les officiers se placèrent les premiers a droite et les secondes a gauche.
La maison de M.r l'ambassadeur étoit composée de son secrétaire, de deux gentilshommes, ou maistres de chambre, de quattre pages, de six officiers, de deux Suisses, de douze valets de pied, et de douze gondoliers.
M.r l'ambassadeur qui étoit descendu de son appartement avec toutes les personnes qu'il avoit invitées entra dans l'église par la petite porte qui donne sur le cloistre. Le chevalier qui avoit passé par la grande porte s'avançoit du même pas, ils se rencontrèrent au milieu de l'église, où le chevalier fit son compliment de la part du Sénat. Son Ex:ce y repondit en peu de mots, ensuite le chevalier [verso] donna la main droite à M.r l'ambassadeur; chaque Sénateur en fit de même a l'égard des gentilshommes du cortège, l'on s'achemina pour s'embarquer. Le secrétaire de Son Ex:ce marchoit immédiatement après elle a coté du plus ançien Sénateur. M.r l'ambassadeur entra dans la gondole du chevalier et y prit la place d'honneur; chaque Sénateur observa la même cérémonie, a l'égard des gentilshommes du cortège.
La gondole du chevalier marcha la première suivie de celles des ministres étrangers, et de trois grandes barques de galla de M.r l'ambassadeur, dont les desseins et la richesse ont charmé tous les spectateurs. Le cortège formoit l'aspect le plus singulier par le concours prodigieux de masques qui courroient la mer et le Grand Canal. Les fenestres, les quais, les ponts étoient remplis de peuple. Son Ex:ce fut salue devant le port de l'artillerie des galères, et des bastiments le long du Grand Canal, et sur toutes les places devant lesquelles elle para l'on tira sans discontinuer des boettes à feu.
L'Arrivée de M.r l'ambassadeur à son palais fut annoncée par [fol. 185] plusieurs déchargés, par le bruit des tambours et de plusieurs instrumens à vent qui éstoient aux environs; l'interieur de la maison étoit décoré avec tout l'art imaginable et éclaré par une infinité des lustres; toutes les fenestres, les cours, et le jardin étoient garnis de gros flambeaux de cire blanche qui formoient une illumination aussy noble que brillante.
Il y avoit des concerts dans différentes salles sous la diréction du Sieur Pampani, fameux maistre de musique. Le voisinage étoit rempli de pots à feux, de feux à l'Angloise, le peuple y voyoit comme en plein jour, et ouvoit ramasser aisement le pain et l'argent qu'on lui fasoit jetter; plusieurs fontaines de vin redoubloient sa joye, et ses acclamations.
Tout le cortège se barqua a six heures du soir devant le Palais. M.r le Chevalier accompagna M.r l'ambassadeur jusques sous le dais qui est dans la chambre d'audience, en lui laissant toujours la main doite, les Sénateurs les suivirent, en observant la même formalité avec les personnes du crtège, et apres les premiers cmplimens, il se repandirent avec elles dans les différentes apartements; alors les maistres de chambre, les pages, les officiers presentèrent au Chevalier et a Son Ex :ce [verso] sur des vses de vrmeil ornés des cristaux, des eaux glacées, et des confitures de toute espèce, et l'on fit distribuer en abbondance a toute l'assemblée les refraichissémens les plus exquis. Quand M.r le Chevalier voulut se retirer, Son Ex:ce lui céda la main droite, et le conduisit jusqu'au haut de la rive sans faire aucune marche de l'escalier qui est au bord du Canal; elle attendit qu'il fut monté dans sa gondole, le salua et rentra deux pas en dedans de la porte de la rue pour recevoir la révérence de tout les Sénateurs, à mésure qu'ils sortoient accompagnés chacun de la même manière d'un des gentilshommes de la suite. Après le départ de la noblesse Venitienne l'on permit a tous les masques d'entrer; la fête a duré jusqu'à cinq heures du matin, prèsque toute la ville est venue y prendre part; l'affluence a été sí grande, que la garde composée d'environ cent soldats a eu de la peine à maintenir le bon ordre. Le jardin étoit embelli d'un grand nombre d'orangers et de citronniers qui formoient avec les flambeaux de cire blanche dont ils étoient entremélés des idées sí agréables que, malgré la rigeur du froid, il y avoit pendant les deux [fol. 186] nuits des personnes de considération qui quittoient les appartements pour aller s'y promener auprès de ce jardin; on avoit fait construire d'un costé un vaste caffé qui fournissoit des refraichisséments de toute espèce avec masques du bas peuple et de l'autre, un endroit ou l'on donnoit du vin à ceux qui en demandoient. Dans le haut du palais plus de 80 domestiques appellées cappe nere, en robbe noire et en perruques longues, servoient continuellement aux masques dans des bassins d'argent une quantité extraordinaire d'eaux glacées, de limonade, du caffé, du chocolat, et de toutes sortes de confitures. La consommation a été d'autant plus considérable, qu'une foule de Juifs, et d'autres personnes de basse condition qui s'étoient introduites à la faveur de leur déguisément emportoient tout ce qui tomboit sous leurs mains. Il convenant de fermer les yeux à de pareils abus tolerés de tout tems dans les fêtes Vénitiennes; dans le cours de cette nuit il y a eu plus de sept mil vases de Cristal, et de verre dérobés, et plus de cinq cent pièces de porcélaine et de faience. Dans la nuit suivante le dammage a encore été porté plus loin.
Le lendemain 26e Novembre a neuf heures du matin les [verso] Gentilshommes des ministres étrangères et les autres personnes du cortège de M.r l'ambassadeur se trouvèrent chez lui; quand les Sénateurs furent tous rassemblés dans l'église de la Madonna dell'Orto, qui est la plus voisine du palais, M.r le Chevalier Diedo envoya le sécretaire du Sénat pour demander à Son Ex:ce si elle étoit prête a le recevoir.
Un moment après le secrétaire de Son Ex:ce alla à son tour avertit M.r le chevalier qu'il étoit le maistre de se présenter.
Toute la maison de M.r l'ambassadeur se mit en parade chacun à son porte; les deux maistres de chambre furent au devant du chevalier jusqu'à deux pas hors de la porte de la rue; M.r l'ambassadeur en habit de cérémonie le reçut au mileu de l'escalier, lui donna la main droite, et le conduisit sous le dais de la chambre d'audience, chaque gentilhomme monta de même dans cette salle, et dans les appartements avec le Sénateur qu'il avoit eu la veille, cette nombreuse compagnie fut regalée avec autant de magnificence que la première fois. Après les rafraichissements et les politesses reciproques, M.r le chevalier donna la main droite à M.r laAmbassadeur, et chaque Sénateur à son gentilhomme. L'on s'embarqua pour se rendre au palais Ducal [fol. 187] et la marche se fit comme la précédente, même concours de monde, de gondoles, de bateaux, mêmes décharges d'artilleries, de boettes à feu. L'on descendit à la petite place de S.t Marc, et la marche se fit au milieu d'un peuple innombrable, des troupes esclavonnes, et leurs officiers précédoient les deux Suisses, et les douze valets de pied marchoient après ensuite les nationaux inférieurs, les valets de chambre, des Sénateurs, les officiers de son Ex:ce, ses pages, le secrétaire du Senat, M.r l'ambassadeur, le chevalier, et la suite des Sénateurs, et des personnes du cortège. Son Ex:ce avant d'entrer au Collège reçut ses lettres de créance des mains de son secrétaire; après l'audience dont les cérémonies se passèrent suivants l'usage, et dans laquelle M.r l'ambassadeur prononça un discours extrèmement flateur pour la République; M.r le chevalier et les Sénateurs remerçièrent Son Ex:ce dans son palais dans le même ordre, et avec le même éclat; toute la noblesse fut surprise de la profusion et de la délicatesse du dernier service de refraichissement qu'on lui avoit preparé. Le chevalier prit congé de M.r l'ambassadeur, alors Son Ex:ce lui céda la main droite, et le réconduisit comme la veille jusqu'u haut de l'escalier [verso] de la rive, chaque Sénateur fut traité égalément. Une heure après l'on apporta à Son Ex:ce le présent de la République consistant en seize bassins de confitures, et vingt quatre bouteilles de liqueurs; il regala d'une belle montre d'or l'officier qui en étoit le porteur, et fit donner de l'argent à tout ceux qui éstoient avec lui.
Pendant le reste de la journée, les personnes de la connoisssance de M.r l'ambassadeur s'amusèrent à jetter du pain et de l'argent à la popolace, des domestiques lui faisoient les mêmes largesses de plusieurs fenestres du quartier, des fonatines de vin couloient pour elle tout le jour, et une partie de la nuit. Elle se livrait aux transports les plus vifs, et répétoient milles fois "Vive le Roy, et son Ambassadeur".
La seconde fête commença à six heures du soir, et a continué prèsque jusqu'à la pointe du jour; elle n'à cédé en rien à la première pour l'illumination, l'abbondance des refraichisséments, et la multitude des masques; l'on avoit réservé un appartement pour M.r l'ambassadeur, on il a reçu pendant toute la nuit la visite d'un grand nombre de dames, et de gentilshommes Vénitiens, et de tous les [fol. 188] étrangers de distinctuon qui étoient dans cette capitale; il donna même après minuit à ceux cy un magnifique souper, qui fust servi par ses pages, ses officiers, et toutes la livrée; et à mésures que l'on désservoit les plats on les portoit dans les autres pièces de son appartément avec masques que les principales personnes qui lui sont attachées y avoit ammenées; M.r le conte de Civrac, son fils, avoit également un appartement particulier, ou l'on introduisoit les personnes qui demandoient à le voir. L'on ne parle point des liberalités que Son Ex:ce a fait répandre pendant plus de quinze jours après son entrée, ní de la manière généreuse dont il a recompenser tous ceux qui ont été employés pour l'éxécution de cette entrée. Plus de huit cent personnes ont ressenti ses bienfaits, et s'emprèssent de publier la noblesse et la bonté de son cœur.
L'on a trouvé tout les habits du prémier jour riches et d'un très bon gout; celui de son Ex:ce étoit d'un écarlatte des gobelins avec une très large broderie d'or. Celui de son secrétaire d'un drap fin brodé aussi en or. Ceux du seconde jour étoient superbes, son Ex:ce avoit un justeaucorps de velours noir, un manteau pareil doublé d'un drap d'or [verso] d'un grand prix, la veste et les parémens du justaucorps étoient de la même étoffe. L'habit de cérémonie du secrétaire semblable pour la forme à celui de Son Ex:ce, étoit composé d'un velours à la reine, et d'une belle étoffe de Lyon; les Suisses et les Valets de pied étoient vêtus d'écarlatte entièrement couverte de galon d'argent et de soye, qui laissoient à peine les intervalles nécessaires pour voir les étoffes; la livrée des gondoliers étoit encore plus riche, attendue qu'ils avoient des très larges culottes sur chacune desquelles l'on a employé plus de vingt aunes de galon, leurs bas de soye reus avoient des coins de points d'Espagne en argent, et leurs bonets qui formoient quattre cornes étoient entièrement couvert de galon et de frange d'argent. Les pages étoient vêtus d'un velours ponceau avec un point d'Espagne en argent sur toutes les contures; les deux gentilshommes et les officiers chacun dans leur espèce ont été aussi extrèmement distinguées par la beauté des habits qu'ils ont eus dans la première, et dans le sécond jour.
Les trois Gondoles dorées ont été généralement admirées, et passent pour les plus magnifiques qui avent jamais paru a Venise.
[fol. 188 bis] La première porte plus du vingt figures représentant chacune des attributes rélatifs à la gloire, à la puissance de la France, au bonheur de ses Sujets; ces figures sont accompagnées d'une infinité de trophés et d'autres ornémens en sculpture, le font doré en or de séguin. La seconde gondole est un peu moins chargée d'ouvrages, et la troisième a proportion. L'interieur de la première est garni d'un étoffe en argent avec une riche broderie en or; les tapis et les coussins qui décorent la poupe sont semblables; mais ce qui a frappé les yeux de tout le monde et principalement des connoisseurs est le dessus de l'Imperiale dont la broderie relevée en bosse réprésente les armes de la France souténus par deux anges, et embellies de plusieurs désseins agréables, cet ouvrage a plus de sept pied de longueur sur cinq de largeur, et a été éxécuté avec beaucoup d'intelligence, et sans aucune épargne. Le dédans de la seconde, les tapis, et les coussins du déhors sont brodés en argent; Monsieur l'ambassadeur a fait mettre son chiffre en broderies sur l'Impériale du celle-cy il y a six pieds et demy de longueur sur cinq de largeur, et à [verso] été pareillément travaillé avec la plus grande éxactetude.
La troisième Gondole est garnie de six grands glaces, et son ameublement quoique moins riche que ceux des deux premières, et cependant plu infiniment par le choix des étoffes, et l'assortissément des dentelles et des galons dont elles sont bordées.
Enfin, tous les Vénitiens s'entretiennent encore de la [men… ?] éclatante dont M.r d'ambassadeur a rempli cette fonction, et ne se laissent point de louer l'ordre, la profusion, et la magnificence qu'ils ont apperçus dans tous les objets dont on vient de donner un détail succint.
Pour ne pas tomber dans une répétition inutile, on ne s'est point attaché à rappoter tous les points minutieux du cérémonial à cause qu'ils sont clairement expliqués dans la relation de l'entrée de M.r l'ambassadeur de Pomponne, qui doit servir de règle en pareille circonstance. FIN.
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 220 [= Durfort 1759], fol. 183-188.
FROULLAY
Charles-François, Comte de Froullay [1733-1743 französischer Botschafter in Venedig]
25. Februar 1737; anonymer Bericht über die Einzugsvorbereitungen des Botschafters Froullay an die Inquisition in Venedig
Froullay hat seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 20. und 21. April 1738 offenbar besonders prachtvoll gestaltet. Das legt ein anonymer Bericht nahe, der den "Inquisitori di Stato" am 25. Februar 1738 zugegangen ist. Froullay hatte zur Ausstattung seiner Prunkgondeln eigens teure Gold- und Silberstoffe nach der neuesten Mode aus Paris kommen lassen.
25 Febraro 1737 m. v. [= 1738]. Dall'Amb.r di Francia si discorse per cossa certa che l'ottava di Pasqua fassia il suo Ingresso mentre ogni cossa sono preparatto fuori delle Gondole, che non sono ancora fornite. L'Amb.re ha un abito per l'ambasciata di viludo tutto camuffa, il figlio aveva un abito di viludo color di verdemar tutto ricamato d'argiento, il Secrettario che fa figura ancor di camarier, et un altro camarier con l'ufficial di credenza, et l'ufficiali di cussina sono tutti vestiti compagni di panno color ma al cenerino con galon argiento, sono indietro gli Paggij avevan la velada di viludo giallo con sotto abito di viludo ponso, tutti guarniti d'argiento, li staffieri, et barcaroli avevan la velada di panno giallo, et il sotto abito di color rosso con guarnitura di cordella d'argiento. Sabato sono arrivato alla corte delle pezze d'oro con fiori di rilievo al natural in forma di viludini che sono una cossa bella e costa al braccio ducati 25. – La prima et seconda gondola avranno il cielo fornito di detta robba d'oro, ma mettano tutto in un pezzo senza tagliarla, li cuscini stramazetto e banchette saran della medema robba, che veramente sono una cossa bella; la terza [verso] gondola sara fornitta di drappo d'argiento con fiori naturalli rossi. Tutti dicano, che non si poteva più avanti, perché tutti gli abiti sono d'inverno, onde non puo aspettar, che fassia caldo mentre si vorebbe un'allora spesa. 4 Aprile 1738: In Corte dell'Amb.re di Francia discovrano, ch'in tutto, per l'ingresso si sara 50 Livree, nuendo assieme quelle, che fece l'anno passato, per la Ascension, cioe 4 paggi, 10 staffieri, 2 guardaportari, 2 laché, 8 barcaroli nella peotta, 12 nelle tre gondole d'oro, 4 nella negrona, et 4 nella seconda gondola nera, e 4 nella serena cossí. La chiamano essendo questa una barcha, che parve una spessie di meza bissona, et il sentir sono fatti quasi dican, come in una sedia ma mostrano le figure, et l'intaglio una serena tutta indorata da novo e dentro si va il figlio dell'istesso Ambasciatore.
ASV, Inquisitori di Stato, busta 915, Ambasciatori Esteri.
GERGY
Jacques-Vincent Languet, Comte de Gergy [1723-1731 französischer Botschafter in Venedig]
2. November 1726, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV.
De Gergy berichtet in einem Schreiben vom 2. November 1726 an König Ludwig XV. von den Vorbereitungen zu seinem bevorstehenden Einzug in Venedig am 4. und 5. November. Der Palazzo, den bis dato der kaiserliche Botschafter Graf Colloredo bewohnt hat, soll an einen Händler vermietet werden, der ihn seinerseits an die Kurfürstin von Bayern weitervermieten wolle.
Sire,
Tout est près pour mon Entrée, ainsy je compte de la faire après demain et d'avoir par consequence le [verso] bonheur d'executer les ordres de Vostre Maiesté les jours plutôt que je ne l'avois esperé. On m'avoit averti de plus d'un endroit et même de la part de M.r le Chevalier Tron nommé par la R. pour en faire les honneurs dans cette occasion […]
[fol. 363 verso] Le Palais, qu'occupoit cydevant M.r le Comte de Colloredo, amb.r de l'Emp.r, vient d' être loué pour deux années à un marchand de cette ville et comme le pris du logis est des plus forts que d'ailleurs ce marchand a fait mistère du nom de la personne qui doit l'occuper se contentant seulement de dire que cette personne au(rait) environ une cinquantaine de gens à sa suite, l'on soupçonne que c'est pour M. l'Elettrice de Bavière que l'on sçait être partie de Munich […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 180 [= de Gergy 1726], fol. 362 f.
[4./5. November 1726]
Bericht über Einzug und Audienz des Botschafters de Gergy in Venedig am 4. und 5. November 1726
Seiner Korrespondenz aus Venedig legt de Gergy einen detaillierten Bericht über seinen Einzug und seine Audienz in Venedig am 4. und 5. November 1726 bei. Der Text schildert eingehend das Protokoll der Empfangszeremonie, die Equipage und Livreen des französischen Botschafters: Bei seinem Einzug in den Dogenpalast trug de Gergy Galalivree, einen Mantel aus schwarzem Samt, doubliert mit feuerrotem und goldenem Stoff und einen schwarzen Hut mit weißen Federn.
Déscription de l'Entrée de M. le C.te de Gergy, Amb.r du Roy à la Rep.e de Venise.
Le 4.e Novembre 1726 à 17 heures du matin les gondoles dorées de M. le C.te de Gergy et les peottes qui portoient ses domestiques partirent pour se rendre à l'isle de S.to Spirito distante de Venise de 5 milles. Cette isle est occupé par des religieux de St. François, dont le couvent est destiné à la reception des amb.rs qui arrivent par Chiogga. C'est là ou le Sénateur nommé par la Rep.e à la tête de 60 autres va prendre l'amb.r pour la conduite à son palais.
Sur les 19. heures du même jour M. le C.te de Gergy partit sans ses gondoles d'ordinaires accompagné de ses gentilshommes; étant arrivé à l'appartement que la Rep.e luy avoit fait préparer il y reçut les compliments de la part du Cardinal Ottoboni, de celle des ministres étrangers, de celle du Patriarche et ceux de tous les agents, consuls et autres chargez des affaires de différents princes: S. Ex.ce leur fit donner des raffraichissements ainsi qu'à toute la Noblesse et autres personnes de distinction qui s'y étoient rendues pour luy faire cortège.
Quelque tems après M. Tron, chevalier de l'Etolle d'Or, cydevant amb.re en Angleterre, nommé par la Rep.e pour cette fonction, étant arrivé à la même isle avec les Sénateurs envoyant aussitôt un Secrétaire du Collège faire compliment à Son Ex.ce, lequel peu après descendit de son appartement pour se rendre au milieu de l'église, ou M. Tron de con côté s‘acheminoit à pas égaux et mesurés; après un compliment réciproque ils allèrent ensemble monter dans la gondolle de ce chevalier, chaque Sénateur prenant dans la sienne un des gentilshommes du cortège. Au sortir de l'église toute la maison de Mr. le C.te de Gergy se trouva rangée en double haye jusque'à la rive ou l'on [fol. 367 verso] montoit en barque.
Les belles gondoles de son Ex.ce suivant immédiatement celle de Mr. le chevalier Tron, la 1e entièrement dorée et portoit 22 figures grandes commes nature sans tous les autres ornemens de sculpture, bas reliefs, cededans étoit garni de velours cramoisi de galons et franges d'or, à bouillons les rideaux dedans en même velours, réhaussant [… en?] milieu et des 4 coins d'une broderie forret autour de laquelle regnoit un grand gallon d'or en son bordé.
La 2.me entièrement dorée comme la 1.re portoit 17 figures lededans et le fels étoient d'un velour aussi cramoisi à ramages [d'or?] garnis de galons et de franges d'or sans bouillons mais avec cette différence que la frange qui pendoit par dehors au bas de l'impérial étoit garnie […] et avoit plus de 6 pouces de hauteur elle ren[dit ?] le contour d'un large galon d'or avec son bordé, les rideaux dedans étoient pareiels à ceux de la 1re.
Le corps de la 3.me étoit entièrement doré, mais le fond de la prove et de la pouppe étoint d'un vernis couleur de feu réhaussé partout de grands ramajeux et feuillages d'or sculpturé, toutte la garniture de cette gondolle étoit de velour cramoisy que la 1.re, touttes les franges et galons soye cramoisy de même tincture. Cette gondolle, quoique moins riche, fut d'autant plus applaudie que l'on n'en avoit fa[it ?} jusqu'à present de ce goust.
La 2.me et 3.me de ses gondolles étoient fermées avec des [glaces ?] de tous les côtés, car ce n'est pas l'usage que la 1.re. Chaque gondolle doit avoir deux grands fers: un à la prove, l'autre à la pouppe, ceux cy étoint d'acier bruni [… ?] et en relief des deux côtés, et des plus beaux qui encore été faits. Après ces 3. gondoles marchoient celles des ministres [fol. 368] du Patriarche et une infinité d'autres que la curiosité du spectacle y avoit attiré, et qui étoint toutes à 4 rames, comme il se pratique quand on va en campagne.
M.r l'amb.r arriva à Son palais vers les 23 heures, et fut conduit par M. le chevalier Tron jusque dans sa chambre d'audience, où après un compliment de part de l'autre et quantité de raffaichissemens distribués Son Ex.ce reconduisit M. Tron jusqu'à sa gondolle avec cette difference, que ce chevallier en arrivant avoit donné la droite à Mr. l'Amb.r et que son Ex.ce la luy donna à son tour en la reconduisant, ainsi qu'en useront tous les Sénateurs avec ceux du cortège aussitôt que ces messieurs furent montés en gondoles la feste qui a duré 2 jours et 2 nuits commença par la décharge de 100 gros mortiers qui fut repetée plusieurs fois pendant les 2 jours, tout aussitôt on ouvrit sur la place de la Madonna del'Orto peu distante du palais de France les fontaines de vins qui durèrent tout ce tems là, et de tems en tems on jettoit par les fenêtres du palais du pain au menu peuple. Un nombre infini de masques entrèrent dans le palais lequel fut illuminé touttes les 2 nuits dedans et dehors par une grande quantité de flambeaux de cire blanche et de bougies: beaucoup d'instruments de musique dans différentes chambres s'y faisoint entendre, et demie heure en demie heure le maitre d'hôtel de Son Ex.ce où quelqu'un de ses officiers à la tête de 12 valets de pieds offroient dans les appartements des refraichissemens à tout le monde.
Le lendemain sur les 16. heures du matin les mêmes personnes du cortège de M. l'amb.r se trouvèrent à son palais, et sur les 17 heures Mr. le chevalier Tron s'étant assemblé avec les Sénateurs dans l'église de la Madonna del'Orto envoya le Secr.re de la Rep.e avertir son Ex.ce qu'il étoit prêt à le venir prendre pour le conduire à l'audience, Mr. l'amb.r luy aiant envoyé dire qu'il l'étoit aussi à recevoir, Mr. Tron vint au [verso] palais à la tête de M.rs les Sénateurs. Ils y furent tous re[çues?] par ceux du cortège à deux pas hors de la porte, et M.r par M.r l'amb.r à la moitié de son degré. Il le conduisit à la chambre d'audience, les pages de Son Ex.ce leur a presenté des refraichissemens, le maitre d'hôtel à la tête des 4 valets de chambre portant du chocolat et caffé, de 12 valets de pied portant chacun un grand bassin de confitures sêches enfin autant à Mr.s les Sénateurs gentilshommes du cortège.
On monta en suite en gondola dans le même ordre que le jour précédant, mais avec cette différence, que chaque gondole n'était conduite que par deux gondoliers. Suivant l'usage ordinaire quand on est dans la ville que la livrée de Son Ex.ce étoit differente de celle que Ses domestiques avoient eu la veille. Celle du jour précédent composée de 20. gondoliers, valets de pieds d'un Suisse et de 4 pages, étoient d'éc[arlatte ?] chamarée par tout d'un grand galon de soye les v[estes ?] et culottes bleues et les chapeaux bordés d'argent, celle des pages pour ces jour là étoit pareillement d'écarlatte, le galon de livrée plus petit entre deux [?] galons d'argent, les culottes et les vestes d'écarlatte chamarrées de galons d'argent les bas de soye bleue, nœuds d'epaules d'un beau ruban tissu d'argent et les chapaux bordés d'argent avec les plumes bles.
La Livrée du jour d'audience pour les valets de pieds, et gondoliers justaucorps, vestes et culottes étoit d'écarlatte chamarré du même galon de soye entre deux galons d'argent, les bouttons d'argent, les chapeaux bordés d'argent avec un plumet rouge et blanc, la coccarde de même. A l'égard des pages les justaucorps et culottes étoient de velours bleu galonés en plein d'un grand galon d'argent, un nœud d'epaule d'un tissu couleur de [feu ?] [fol. 369] et argent, les vestes d'un drap d'argent et couleur de feu, les bas d'ecarlatte d'Angleterre et les chapeaux bordes d'un point d'Espagne d'argent avec des plumets blancs.
Le maitre d'hôtel et les 4 valets de chambre avoient des habits de drap bleu galonés d'argent en égrenemens, la doublure et les bas d'écarlatte, et les chapaux bordés d'argent.
Pendant que M.r l'amb.r étoit en chemin pour se rendre au Palais du Doge, tous ses domestiques prirent les devant pour se trouver rangés en double haye à sa descente de gondole et le précéder jusqu'en haut à l'appartement du Doge.
Le Suisse marchoit à la tête des 12 valets de pied, les 4 valets de chambre et le maistre d'hôtel derriere, ensuite les 4. pages et l'écuyer. M.r le chevalier Tron conduisoit M.r l'amb.r habillé en habit de cérémonie, c'est à dire, en pour point culottes larges et manteau de velours noir, doublé d'un drap d'or et couleur de feu, le bouquet de plumes blanches sur le chapeau et l'épée au côté.
Son Ex.ce étoit suivie du Secrétaire d'ambassade aussi vêtu en habit de cérémonie et portant la lettre de créance. Ils étoient suivis de Mr.s les Senateurs ayant chacun à leur droite un gentilhomme du cortège.
On arriva de la sorte à la porte du Collège où aussitôt que les deux battans de la porte furent ouverts et que le Doge dut aperçevoir l'amb.r, il se leva sans se découvrir, sa caffure particulière ne le luy permettant pas.
M.r l'amb.r fit 3 révérences, l'une en entrant, l'autre au milieu de la chambre et la 3.me au pied du degré du fauteuil où le Doge étoit assis, ensuite son Ex.ce se plaça à sa droitte, et luy aiant presenté la lettre de créance elle fut lue tout haut par un Secrétaire du Collège, après quoy Mr. le comte de Gergy prononça sa harangue à laquelle le Doge aiant [verso] répendu en peu de mots. Son Ex.ce se leva, fit les 3 révérences et s'en retourna dans le même ordre qu'il était venu. Mr. le Chevalier Tron avec Mr.s les Sénateurs le remena dans son palais jusques dessous le daix dans la chambre d'audience où après quelques compliments des refraichissemens présentés comme la vielle l'a[voit ?] conduisit M.r Tron jusqu'à la vue de sa gondole; étant ensuite remonté dans la chambre d'audience pour remerçier tous ceux qui l'avoient accompagnées […] la fêste de ce jour commença comme la veille, elle [dura] tout le jour et toute la nuit et fut servie avec beaucoup d'ordre et de magnificence.
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 180 [= de Gergy 1726], fol. 367-369 verso.
7. Mai 1729, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV.
De Gergy berichtet in einem Brief vom 7. Mai 1729 nach Paris über den bevorstehenden Einzug des kaiserlichen Botschafters Giuseppe Bolagnos in Venedig.
Sire,
[fol. 127] M. le Comte de Bolagno, ambassadeur de l'Empereur à cette Republique, fit notifier ces jours passés au Collège qu'il feroit son entrée le 15.me de ce mois, c'est a dire de demain en huit. M. Cornaro ci devant ambassadeur à Vienne a été nommé pour aller le prendre a l'isle de S. Secondo à la teste de 60 Sénateurs ainsi qu'il se pratique toujours et qu'il s'est pratiqué à mon égard, quand j'ay fait la mienne […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729], fol. 126 f.
23. Mai 1729, der Staatssekretär im Außenministerium aus Compiègne an den Botschafter de Gergy in Venedig
Der Staatssekretär im Außenministerium in Paris weist de Gergy seinerseits am 23. Mai 1729 an, besonders darauf zu achten, dass die Kaiserlichen bei der bevorstehenden Zeremonie keinen Vorteil hätten und das Protokoll streng beachteten, da sie stets darauf bedacht seien dabei "zu gewinnen".
Monsieur,
[...] Je ne doute pas que dans le tems que le C.te de Bolagno fait son Entrée, vouz n'ayez été très attentifs à observer s'il ne s'y sera rien passé que d'entièrement conforme à ce qui s'est pratiqué à la vostre. Vous savez que les Imperiaux sont ordinairement très avantageux, et qu'ils tachont de gagner toujours dans le cérémonial, et de se procurer des distinctions sur les Ministres des autres Couronnes […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729].
21. Mai 1729, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV.
De Gergy berichtet dem König am 21. Mai 1729 aus Venedig, er habe am vergangenen Sonntag und Montag dem öffentlichen Einzug des kaiserlichen Botschafters Bolagnos beigewohnt. Dessen Prunkgondeln seien besonders schön und mit Skulpturen dekoriert gewesen. Bolagnos habe zu diesem Zweck die Gondeln seines Vorgängers Colloredo erworben und umarbeiten lassen. Er könne seiner Majestät jedoch versichern, dass sie die Seinen weder an Großartigkeit noch an Geschmack erreichten.
Sire,
[fol. 143 verso] Le comte de Bolagnos, ambassadeur de l'Empereur a cette Republique, fit son entrée dimanche dernier et le lundy suivant il fut conduit au Collège ou il haranguat suivant la coustume le Doge e la Republique; quelques belles q[ue] soient les gondolles de cet ambassadeur, dont il avoit achepté les corps et les sculptures dorées du feu cav. Colloredo, son prédécesseur, j'ose assurer Votre Majesté qu'elles rapprochent pas ní de la magnificence, ní du goust des miennes […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729].
21. Mai 1729, de Gergy aus Venedig an den Staatssekretär im Außenministerium
In einem weiteren Schreiben vom 21. Mai 1729 an das Ministerium verweist de Gergy darauf, der kaiserliche Botschafter Bolagnos habe für seinen Einzug einen Betrag von 1000 Florin, umgerechnet 90.000 Französische Livres, erhalten, ein Hinweis auf die Kostspieligkeit des Ereignisses und auf die mangelhafte finanzielle Ausstattung des französischen Botschafters.
Monseigneur,
[fol. 146 verso] Pardonnez, Monseigneur, si je n'ay put refuser à la verité la comparison je fait de l'entrée de l'ambassadeur de l'Empereur avec la mienne, mais je crois de mon devoir de informer non seulement des faits mais ancore du [… ?] avec lequel les suiets de Sa Maiesté la servent puisque vous n'ignorens pas que ce ministre à reçu mil florins qui font plus de 90. mil livres de France pour faire cette entrée.
Je suis avec un profond respect, Monseigneur,
Vostre tres humble
Obeissant Serviteur
Languet de Gergy
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729].
4. Juni 1729, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV.
In einem Brief an den König vom 4. Juni 1729 behandelt de Gergy Fragen des Zeremoniells und der Präzedenz. In diesem Jahr tritt für ihn erstmalig der seltene Fall ein, dass neben dem apostolischen Nuntius auch der neu akkreditierte kaiserliche Botschafter als Gast des Dogen an allen öffentlichen Zeremonien Venedigs teilnimmt. Das habe es seit 20 Jahren nicht mehr gegeben. Deshalb sorgt sich de Gergy um seine Position innerhalb des Protokolls.
Sire,
[fol. 156 verso] Il se présente, M. C., un cas au sujet des fonctions […] sur lequel je supplie Vostre Maiesté d'avoir l'Honneur de ses ordres; il y a environ 20 ans qu'il n'y a eu trois ambassadeurs de testes couronnées qui s'etoint li[…] che en meme tems tous trois en public et quelque recherche que j'ay faitte l'on na pu m'aviser si et quand y en a eu, ces trois ministres ont assisté ensemble au
[fol. 157] fonctions du Doge au contraire la pluralité de ceus a qui je n'en suis informé, acte pour la negative. Cela m'a paru d'autant plus probable, que je sçay, que quoique V. M.té veuille bien céder le pas et la préseance à l'Empereur, elle ordonne cependant a ceux qui ont l'Honneur de le représenter de bien prendre garde que les ministres de Sa M.té. Imp.le toujours attentifs au prendre leurs avantages ne profitent de cette condescendence à Vostre Maiesté pour passer de la preséance a la préeminence et a la superiorité.
Vostre Majesté sçait que le Doge de Venise dans touttes les cérémonies publiques marche à la teste du Sénat entre deux ambassadeurs quand il a que le Nonce à sa droitte, e l'amb.r de France où de l'Empereur à sa gauche et connue les degres les portes et même les rues de ce p[lace ?] ne sont pas assez larges pour passer quatre de front, qu'outre cela la Rep.e n'aiant iamais de garde dans aucune fonction, le peuple est par consequence le maistre du passage e le rend ordinairement si étroit que ces trois personnes ont beaucoup de peine a passer de front, ainsy [verso] s'il falloit que l'amb.r de Vostre Majesté y an[dant ?], lorsqu'ils y a des autres […] il seroit forcé ne pouvant marcher de front, de suivre toujours le Doge et de plus quatre valets de chambre de ce Prince qui luy portent deux à deux une longue queue.
L'amb.r de l'Empereur [aiant icy ?] depuis son entrée a été invité aussi bien que moy au fonction de l'ascension, l'usage étant d'inviter tous les Amb.r quand mesme l'on sçait qu'ils n'y peuvent pas. Le Cavalier du Doge, maitre de cérémonies, qui va d[e son ?] part elus ces ministres a dit à mon secrétaire que l'amb.r de l'Empereur y va assister, je prendrois ma place à la droitte du Nonce, supposant apparément, que ce servit dans les lieux ou l'on peut estre 4. de front, car comme d'ailleurs celà n'est pas possible à mettre en pratique il lève importe peu que le 3.me amb.r, qui se retouvre être celuy de Vostre Maiesté, marche toujours derrière les autres […].
[fol. 158] […] le matin, jour de la fonction, j'envoira un Ecuyer ainsi que celà se pratique quand on veu s'en dispenser et que j'avois été dejà contraint de le faire quelque fois; j'envoirai dire mon Ecuyer menusier à cause d'une jambe qui s'étoit considérablement conflu. Je supplie donc Votre Majesté de m'honorer de ces ordres pour quand je seray en etat de les executer, c'est à dire si elle juge que quand mesme je devois aller toujours derrière les autres je dois eu nonostant y assister, ou si elle ne le veut pas. Sous quel prétexte elle desire que je me excuse, ou si enfin elle veut que icy j'assiste lorsque l'un des deux n'ira pas. Car comme j'ay cru aperçevoir avant la fonction de l'ascension, beaucoup denucé [ ?] à l'amb.r de l'Emp.r de m'y voir marcher derrière luy et que d'ailleurs je n'ay pas voulu luy donner sujet de penser que je voulois luy e disputer le pas, saetant que ce n'est pas l'intention de Vostre Maiesté […].
[verso] J'adjouteray encore à Vostre Maiesté que dans le cérémonial qu'elle m'a fait donner en ménnoiant icy, il est dit que M. l'abbé de Pomponne, amb.re de France, avoit assisté à quelques fonctions avec celuy de l'Empereur, ce denier à la droitte du Doge et M. de Pomponne à la gauche, n'y aiant pas alors de Nonce à Venise: dont il paroit que l'on suppose que les deux cotés du Doge estant garnis, on ne croit pas que le convienne à un 3.me ambassadeur de suivre derrière.
Je suis avec un très profonde respect
De Vostre Maiesté
Le très humble, très obéeissant, très fidel Serviteur et Sujet
Languet de Gergy
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729], fol. 155 ff.
21. Juni 1729, der Staatssekretär im Außenministerium aus Versailles an den Botschafter de Gergy in Venedig
Das Außenministerium beschwichtigt in seiner Antwort vom 21. Juni 1729: Man sehe in der bestehenden Regelung keine Geringachtung des Rangs des französischen Botschafters. Außerdem solle er das Mittel der Absage und das Argument der Freistellung nicht überstrapazieren. Man überlasse die Sache seiner eigenen Einschätzung.
J'ay reçeu, Monsieur, avec Vostre depesche au Roy du 4 Juin, la lettre de mesme daté que vous avez pris la [ ?] de m'escire […].
[fol. 162 verso] […] Je doute que quelque desagréable que puisse paroistre la place à laquelle est reduit dans des certains momens l'ambassadeur sur qui n'a que le 3.me rang dans les cérémonies, aucun de ceux qui s'ont trouvez dans se cas se soit jamais absenter d'assister à ces mesmes cérémonies. Je conviens avec Vous qu'il peut y avoir des passages absolument étroites que suffrant à peine trois personnes le quatrième ne sçauroit y être de front, mais il y en est peu de cette sorte, e quand il y a place pour trois difficilement ne s'en trouvent il place pour quatre, peu quel'on veuille s'ayder, chose que je suis sure que ne vous refusera place le Nonce qui ne peut pas en reputer avoir ní l'interest, ní le caprice de vous faire marcher derrière luy plustot que'à côté. Peut être ne servit-il-pas de même de l'ambassadeur de l'Empereur, mais ce n'est point que de luy querons vous tr[…]. De la [… ?] pouvez considerer que peut estre les occasions ou vous serez constraint absolument de vous mettre sur la seconde ligne ne seront pas aussi [fol. 163]
frequentes que vous l'avez craint, mais si elle se sont trops, vous avez la liberté de les éviter, c'est ce que le Roy laisse à Vostre prudence, Vous recommendant au reste, de ne pas suivre ce party sí continuellement, que lorsque Vous retournierez à quelqu'une de ceder mesme cérémonies, celà parut nouveauté […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondence politique, Venise, Vol. 183 [= de Gergy 1729], fol. 162.
9. Dezember 1734, Nachlassinventar des Grafen de Gergy aus seinem Hôtel in der Rue Saint-Dominique in Paris
Im Inventar des Nachlasses des Botschafters de Gergy vom 9. Dezember 1734 sind zwei Gemälde in goldenen Rahmen verzeichnet: Der Einzug des Botschafters de Gergy in Venedig und Das Fest des Bucintoro; beide werden jeweils auf einen Preis von 200 Livres geschätzt. Außerdem befinden sich im Nachlass zwei kleinformatige Veduten von Venedig: eine Darstellung des Einzug des Botschafters de Gergy in Venedig mit einem Schätzpreis von 150 Livres und die Darstellung des Markusplatzes, beide heute in Fontainebleau.
Jacques-Vincent Languet de Gergy (1667-1734); Inventaire après décès, hôtel de la rue Saint-Dominique:
[...] Item deux grands tableaux peints sur toiles l'un représentant l'entrée de Son Eccellence le Conte de Gergy à Venise et l'autre la feste du Bucentaure dans leurs bordure de bois doré prises ensemble deux cent Livres.
[…] Item un tableau peint sur toille représentant l'entrée de Son Excellence monsieur le Comte de Gergy à Venise en petit numéroté cent treize prisé cent cinquante Livres. Et deux autres Vues de Venise.
Paris, Archives Nationales, Minutier Centrale (=MC), Et CXI/178: 9 Decembre 1734.
HERCOLANI
Filippo Hercolani [1705-1714 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
23. Januar 1706, Hercolani aus Venedig an den Grafen Wratislaw in Wien
Der kaiserliche Botschafter Hercolani berichtet am 23. Januar 1706 nach Wien, endlich habe man ihn offiziell dabei unterstützt einen Palast am Canal Grande als Botschaftsgebäude anzumieten; wegen der Lage müsse er allerdings doppelt soviel bezahlen wie der spanische oder der französische Botschafter.
Amico,
[…] infine questo Governo […] non solo ha lasciato correre, mà mi ha ancora dato mano, acciò possa avere un Palazzo in Canal Grande, e nel cuore della città, dove spero andare quanto prima ad habitare, onde sono fuori di un gran fastidio, se bene pago la voglia, mentre l'affitto è al doppio maggiore di quello che paga l'Ambasciatore di Spagna, e quello di Francia, mà infine sono alloggiato in sito di gran decoro alla Cesarea Rappresentanza, e la grand'arme Cesarea si vedrà in luogo dove non è più stata veduta, avendo ottenuto ancora la permissione di occupare tanto sito nel Canal Grande quanto bastarà à fare le rimesse delle mie Gondole […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Kasten 15 [= Hercolani 1705-1708].
20. Februar 1708, Hercolani aus Venedig an König Karl III. von Spanien in Wien
Bereits im Vorfeld seines Einzugs in Venedig im September 1708 beklagt Hercolani in einem Brief nach Wien, er werde eine Summe von 50.000 Florin aufwenden müssen, "nur um in vergoldeten Gondeln durch Venedig zu fahren".
[…] In fine, padrone aug.mo e V. M. comanda, che io lasci tutto il negozio, e mi contenti dell'honore del carattere, et in questo caso io m'humiliarò à di Lei sovrani comandi, benche con molto dolore d'havere à spendere [verso] cinquanta mille fiorni della mia borsa, solo per passeggiar Venezia nelle gondole dorate […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 15 [= Hercolani 1705-1708].
29. September 1708, Hercolani aus Venedig an den Grafen Wratislaw in Wien
Am 29. September 1708 berichtet Hercolani nach Wien über seinen Einzug in Venedig. Sein Bericht liegt den Akten nicht bei.
Seguí domenica scorsa, e lunedí la funzione del mio pubblico ingresso, e posso dire senza vanità col maggior concorso, e pompa, che siasi mai veduta in Venezia in casi simili, onde potrò darmi la gloria di non [verso] haver mancato nemeno in questa parte alla rappresentanza del maggior monarca d'Europa, e senza far debiti con li mercanti, nondimeno assicuro V. E. che questa entrata non serve ad'altro che à far la corte al Doge, e non come si figurano alla corte, à facilitare il modo di negociare, e fare il ministro, e però io non mi sono curato di affrettarlo, e tanto più, che sono durate le [rotture?] più d'un anno. Suppongo havea ricevuta coppia del mio memoriale per il Senato […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 15 [= Hercolani 1705-1708].
29. September 1708, Bericht über den Einzug des Botschafters Hercolani in den "Mercuri o Avvisi"
Seguì domenica doppo pranzo il publico, e solenne ingresso dell'Eccellentissimo principe Hercolani, ambasciatore Cesareo […]. Il bellissimo tempo di quelle due giornate fece riuscire pomposa, e vaga la funtione, con un'infinità di gondole, et altre barche, che seguirono sempre il gran corteggio dell'Eccellenza Sua, che hebbe accompagnamento di molta nobiltà bolognese, ed altra forestiera, oltre la propria corte nobile, ch'era tutta vestita con superbi abiti, e la bassa nel giorno della pubblica udienza spiegò una livrea di scarlatto trinata d'oro. Il treno [c. 163 verso] poi delle quattro gondole ad oro fu nobilissimo, e nella prima vedevasi scolpito al di dietro Pallade con Marte alla dritta, e davanti sulla dritta Giove, et alla sinistra Mercurio, e sul principio della prova Giunone iun trono con scettro, e pavone, et ai suoi piedi colla clave d'Ercole, e l'aquila che leva l'occhio al dragone […].
Mercuri o Avvisi [= Gazzetta anno 1708], 484 [= 12128]; Venezia, Biblioteca Nazionale Marciana, Mss. it., cl. VI, c. 163 recto.
2. Juli 1712, Hercolani aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien
Nach sieben Jahren als Botschafter in Venedig zieht Hercolani 1712 Bilanz: Er habe im Jahr Ausgaben in Höhe von insgesamt 12.000 Florin. Sein Palazzo am Canal Grande koste im Jahr 2.000 Florin Miete. Etwa 10.000 Florin müsse er für den Haushalt, Lebensmittel und Bewirtungen, das Botschaftspersonal und seine Equipage ausgeben.
Sacra Real Maestà Cattolica,
[…] Si accostano li sette anni, che hò l'onore di servire in questa Ambasciata la Sua Aug.ma Casa […]. Il tenne assegnamento di fiorini annui dodeci mille, che pagato l'affitto del Palazzo, restano à dieci mille, e la [verso] stravagante scarsezze delle spese straordinarie per pagar, mi hanno obligato à supplire non solo con le rendite, ma con li capitali del mio patrimonio, e particola.te li primi tre anni del nuovo equipaggio con più di cento mille fiorini i conti fatti, e chiari, che posso far vedere, e consecutivamente ogni anno ho dovuto rimettere oltre le mie entrate patrimoniali, qualche portione di capitale, benché con minore aggravio delli primi tre […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 16 [= Hercolani 1709-1714].
MOCENIGO
Alvise II. Mocenigo [1701-1705 venezianischer Botschafter in London; 1708-1715 venezianischer Botschafter ("bailo") in Konstantinopel]
4./15. Dezember 1702, Alvise II. Mocenigo aus London an den Senat in Venedig
In einem Brief an den Senat vom 4./15. Dezember 1702 berichtet der venezianische Botschafter Alvise II. Mocenigo ausführlich über seinen öffentlichen Einzug in London.
Serenissimo Prencipe,
Stabilito il giorno di lunedí scorso per il mio publico ingresso, mi portai secondo il solito a Greenwich, sette miglia lontano da Londra, in casa da me presa per questa fontione, e che servì in simili incontri all'ambasciatore di Francia, di Savoia, e di Prussia.
Poco doppo il mio arrivo vi pervenne il mastro delle ceremonie a participarmi la destinatione fatta dalla regina di milord Plimouth, che di molto tempo è titolato conte dell'Inghilterra, per dover accompagnarmi e mi assicurò, che le formalità del ricevimento, sarebbero state proportionate alla publica dignità. Nelli stessi momenti sopragiunse lo stesso conte, con il seguito di [fol. 18 verso] sei gentilhuomini detti della camera privata e delle barche reali, et incontrato da me a mezza scala fù condotto nella stanza, dove praticato reciprocamente il complimento, mi presentò poi li sei gentilhuomini della camera di sua maestà, che furono da me accolti nella forma più propria. Doppo breve soggiorno, per dar adito ad una collatione di confetture, e rinfreschi, si passò alla riviera, et entrato io, il conte, il mastro delle ceremonie, et il secretario Imberti nella barca della regina, si ripartì tutto il corteggio nelle altre barge che fù numeroso, oltre il seguito del conte, e della mia [fol. 19] famiglia, di tutti li mercanti Italiani, e di molti Inglesi ancora che hanno havuto, e che hanno corrispondenza a Venetia, che tutti hanno voluto favorirmi in questa occasione. Arrivato alla Torre, e sbarcato, fui incontrato dal conte di Abingdon, contestabile della torre, e complimentatomi, mi fece vedere la militia, e le guardie schierate, e spiegato il regio stendardo, solita marca d'honore. Doppo di che, entrato nella carozza della regina, si cominciò la marchia, che fù seguitata dal [tiro ?] di sessantun pezzi di cannone di tutta la fortezza. Precedeva la carozza del conte con il maresciallo delle ceremonie, [verso] et alcuni officiali di corte a cavallo, per far strada, doppo vintiquatro di mia livrea con il scudiere, e sei paggi a cavallo. La carozza poi della regina era seguitata da quella del principe di Danimarca, e da tre mie particolari, con l'accompagnamento d'oltre altre trenta de' principali signori. Con questo ordine attraversata la città tutta, tra la calca d'un popolo numeroso, si venne alla mia habitatione, dove innovatosi dal conte il complimento, si portò poi alla corte, per supplire alla formalità, di render conto dalla sua incombenza. Vennero poi milord Guildfort per parte [fol. 20] della regina, e milord Delawar, primo gentilhuomo della camera del principe di Danimarca, a nome di sua Altezza Reale a pratticare nuove officiosità, et attestare la stima, e la consideratione verso la publica rappresentanza. Furono tutti da me trattenuti al pranso, insieme con li gentilhuomini della camera della regina, et il mastro delle ceremonie, et apprestata altra tavola per tutto il resto del seguito, procurai che senza riguardo al dispendio ben grande, riuscisse il festino più cospicuo, e corrispondente all'opinione della publica grandezza. Destinato poi il martedì susseguente per la publica udienza venne a [verso] prendermi il conte di Derby, signor di famiglia la più distinta, e terzo conte dell'Inghilterra, e con lo stesso seguito del primo giorno mi portai a S. James, dove erano nella corte schierate le guardie, havendo alla testa le loro officiali. Fermatomi al quanto nella stanza del consiglio, sino a tanto la regina si apprestò nella camera dell'udienza sotto il baldacchino, passai a quella parte, e fui ricevuto alla porta della sala delle guardie per il marchese d'Harrington, capitano della guardia degli halabardieri e di poi per il duca di S. Albano alla testa de' gentilhuomini pensionarij, et alla porta della camera per il conte [fol. 21] di Jersey, sciambellano di sua maestà. Inchinata la regina, che era attorniata dalli primi, e principali ministri, e da numero infinito di dame, alla mia seconda riverenza si levò in piedi, et avicinatomi mi copersi; doppo di che uniformandomi a quanto stato pratticato, e per distinguere il sesso, mi levai il capello, e mi espressi in Italiano, che la Serenissima Republica di Venetia, unita per il corso de' secoli, e da tempo immemorabile in una vera perfetta e sincera corrispondenza con la corona d'Inghilterra, haveva preso parte eguale alla sempre professata osservanza all'avvenimento di Sua Maestà al trono di questi [verso] amplissimi, e famosissimi regni, et esteso li proprij voti per la di lei conservatione, e per l'encremento maggiore delle di lei glorie, che nella brama, che tiene l'eccellentissimo Senato, di continuare nel solito palese testimonio della sua vera affettione e contrassegnare la stima grandissima che fa della Maestà Sua, oltre li officij espressi ne' suoi fogli, e le solite accostumate formalità, haveva voluto honorarmi del carattere di suo rappresentante, et ambasciatore ordinario appresso di Sua Maestà, con incarico speciale di dover in tutti gl'incontri attestarle la consideratione ben grande della Serenissima Repubblica, [fol. 22] e comprobarle l'hereditaria dispositione di mantenere anche nell'avvenire inalterabile la corrispondenza: Che valerano queste parti dell'interno, e de' cuori si cadanno dell'Eccellentissimo Senato, per accompagnare i successi tutti di questa augusta corona con zelo sincero del suo vero sostenimento, e grandezza, come per assicurare la Maestà sua della publica costante osservanza e dell'opinione, giustamente stabilita dell'alto suo merito. Che nel mio particolare, come stimavo infinitamente l'honor dell'impiego, così quello di dover servire a Sua Maestà [verso] sarebbe da me reputato per un freggio il più distinto, e per l'ornamento il più glorioso della mia vita, e con questo e con altri concetti accompagnai la presentation delle Ducali di Vostra Serenità. Rispose la regina in Inglese, e mi fece intendere per via d'interprete il gradimento e la stima per la rappresentanza della Serenissima Repubblica, la dispositione sua, die continuare nella più perfetta intelligenza ad essempio de' suoi progenitori e qualche consideratione ancora per la mia particolare persona. Doppo di che presentai alla Maestà Sua il secretario Imberti, e licentiatomi passai, sempre assistito dal conte di Derby, e dal mastro delle ceremonie [fol. 23] alla stanza del prencipe di Dannimarca, che mi ricevè con somma benignità, parlando con esso sempre coperto. Dissi, che l'honore che haveva la mia persona di servire alle Maestà della Regina come ambasciatore ordinario della Serenissima Repubblica, mi dava l'incontro fortunato di servire parimente a sua Altezza Reale, e rendergli testimonij sinceri della publica stima, e della distintione che si riguarda dalla Serenissima Republica l'Altezza Sua. Che tenevo particolar commissione di assicurarla de' pubblici sentimenti e della parte che prende l'Eccellentissimo Senato [verso] nella di lei conservatione, e prosperità, sperando all'incontro di ritrovar nell'Altezza Sua effetti corrispondenti, e che vogliano a render sempre più ferma, e stabile l'unione e l'intelligenza, corsa da tempo immemorabile tra la corona d'Inghilterra e la Serenissima Repubblica. Alle dichiarationi della publica volontà, univo gl'altri del mio particolare rispetto, con che mi sarei honorato, di contrassegnare ogni mia operatione, per uniformarmi all'intentioni della Serenissima Repubblica, e render giustitia al merito singolare, e distinto di sua Altezza Reale. Corrispose il prencipe con espressione [fol. 24] di stima, e di bontà verso di V. V. E. E., e verso la mia persona, e mi assicurò della dispositione sua sincera, e partiale verso li riguardi della Serenissima Repubblica. Non le hò presentato le Ducali di Vostra Serenità, che non hò creduto adatta al tempo presente, e subito, che mi saranno arrivate quelle, delle quali ho supplicato V. V. E. E., nelle mie [lettere] del numero ottantaquattro, mi honorarò di presentarle in altra udienza particolare, havendo ancora fatto avanzare ufficio accomodato, se in questa occasione non gli presentavo lettera della Serenissima Repubblica. Supplito ad ogni incombenza io fui [verso] accompagnato alla casa del conte di Derby, al quale attesta l'obligatione e la stima per l'honore ricevuta dalla sua persona, e così terminò questa foncione, e le formalità dell'ingresso, che ritrovo, che sole distinguono in questa corte un ambasciatore da ogni altro rappresentante, facendosi per l'ordinario qui la stessa considerazione per un ministro di primo rango, che per un inviato, residente et ogni altro di carattere, e più inferiore. Il titolo d'ambassatore ordinario è quasi incognito, et in oblivione a questa parte, accommodandosi al presente tutti li prencipi con la missione di inviati, o pur residenti, che riuscendo, [fol. 25] di assai minor spesa, sono ancora più proprij al costume et alla prattica dell'Inghilterra.
Io in questo incontro del mio publico ingresso, ritrovo di haver conseguito in tutto il trattamento, che qui si fa alli ambasciatori di teste coronate, e benché non sia stato ricevuto nella gran sala di Whitehall, ciò si rende inpratticabile, a causa, che doppo l'incendio del regio palazzo è ridotta ad uso di capella, et havendo l'ambasciatore di Francia sotto il regno passato acconsentito d'esser ricevuto in una stanza del palazzo di Windsor, hò creduto di poter accomodarmi d'esser ricevuto a S. James, oltre di che, doppo [verso] di haversi fatto lo stesso con li ambasciatori di Olanda e di Prussia, ai quali si prettende d'haver accordato gl'honori tutti, che si fanno a ministri di teste coronate, non si haverebbe con me voluto, ne potuto praticare altrimenti.
Benché la corte sia per anco del duolo, mi fù permesso, di fare l'entrata in colore, e non havendo perdonato a spesa, per rilevare la publica dignità e favorita la fontione da una giornata serena, che è assai particolare in questa staggione in Inghilterra, posso dire, che sia riuscita con ordine, conveniente al decoro della rappresentanza, e con applauso dell'universale. Bensì [fol. 26] il tutto resta compensato da un grave dispendio, che si fù sempre più grande a questa parte, e per la [scarsità?] de' tempi, e per l'abbondanza del danaro, che circola, e per non conoscersi economica, ciò che si rileve ancora nell'ordinario mantenimento, e benché à causa d'esser stata la regina fuori di Londra in questa estate si sia da me differita questa fontione dell'ingresso, non perciò, che io non sia stato sempre in treno, et equipaggio, e con la stessa spesa, come se fossi stato dublico, il tutto per sodisfare al decoro, e far distinguere la rappresentanza dell'E. E. V. V., supplico però l'Eccellentissimo Senato di [verso] perdono, e di benignissimo compatimento, se in alcuna parte, havessi mancato al riverito servitio, assicurandolo, che gli errori non dipendono dalla volontà, ma che il sacrificio delle sostanze, et ogni mio arbitrio resta humiliato alle pubbliche dispositioni, e rassegnato all'obbedienza de' riveritissimi commandi.
In ordine al consueto hò dato parte del mio publico ingresso a tutti li ministri de' prencipi, che qui esistono a Londra, et hanno sino ad hora la maggior parte fatto supplire all'officiosità per loro secretarij, astenendosi, di far visite di ceremonia, a causa della mano benché [fol. 27] per altro con confidenza, e senza formalità sijno frequenti in questa casa. Io poi hò praticato quelle del sciambellano di stato, pretendendosi qui, che queste due siano di obligatione, et osservate da ministri con milord Jersey che è chiamberlano, mi sono esteso con espressioni di obligatione, e riconoscenza, per haver lui, come è sua incombenza dato gli ordini, e prescritte le dispositioni del mio publico ingresso, e con il secretario di stato milord Notingham, doppo le pratticate officiosità hò havuto lungo discorso circa li pubblici affari, che riguardano
[verso] il golfo, et il commercio, ma essendo ciò seguito in questo giorno, non hò il tempo, di humiliar per esteso ogni cosa all'Eccellentissimo Senato, come supplirò martedì prossimo, trattenutosi egli però dal più almeno ne' concetti da me altre volte avvisati
Gradisco
Di Vostra Serenità,
Alvise Mocenigo Amb.re
Londra, li 4/15 Decembre 1702
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 76, No. 94.
1. Februar 1710 [= 1709 more Veneto], Alvise II. Mocenigo aus Konstantinopel an den Senat in Venedig
In einem Schreiben vom 1. Februar 1710 an den Senat berichtet Alvise II. Mocenigo von seiner Ankunft in Konstantinopel, wohin er seit dem 1. September 1709 auf dem Schiff "Colomba" unterwegs war. Unverzüglich habe er sich daran begeben mit Hilfe seines Vorgängers Ascanio II. Giustiniani ("bailo" in Kontantinopel 1703-1710) seinen öffentlichen Einzug vorzubereiten. Der "Chiaus Basi" oder Pascha als Vorsteher der Herolde und Kommandant der Botschafter des Sultans hatte gemäß dem Zeremoniell die auswärtigen Botschafter in Empfang zu nehmen und zur Botschaft zu begleiten, bevor sie zur Audienz beim Großwesir und schließlich beim Sultan vorgelassen wurden.
Ser.mo Pnpe,
Aplicatosi da me, Mocenigo, doppo il mio arrivo à questa corte ed apprestatomi con la possibile solecitudine al solito ingresso, et a suplire alle formalità tutte, che quì rendono cognito il ministro, et in stato di poter opperare, ne ricevei ancora impulso di farlo più celermente con il mottivo di pa.to essentiale servitio come intendevano V. V. E. E. dalle [lettere] susseguenti, onde sospetati i riguardi tutti d'incomodo, ed spesa feci intendere al governo, che l'haverei esseguito imediate, che fusse stato accordato.
Stabilito al giorno delli 16 del mese decorso parve che il Chiaus Bassi, huomo assai superbo, e per altro pero ben affatto, sdegnasse d'intervenire, come è solito, in persona alla funtione, mà assicurato dai suoi ministri della pratica tenuta da tempo immemorabile con i rappresentanti della Serenissima Republica, si è finalmente rissolto, benché mal volontieri, à venirci. Fermati dunque di concerto con la corte gl'ordini, e fattone parte all'Ambasciatore di Francia, che dispose, com' è lo stile in simili occasioni, la sua famiglia, e la natione Francese [fol. 50 verso] ad honorare la publica rappresentanza, passai la mattina del detto primo al Topana, accompagnato dalla natione Veneta, dalla famiglia dell'Ecc.mo signor cavaliere Justiniani, e dalla mia ancora, accresciuta in questa occasione, per replica à tutti i ministri della pompa, e del decoro, nella forma che trovò pratticata da chi mi hà preceduto, in che non hò havuto consideratione à ritirarmi ne à spetar per uniformarmi nella quantità, e qualità del seguito, e delle livree, e per sostenere il splendore, et il grado, con che si è sempre esseguito questo ceremoniale, che viene à distinguere à questa parte al ministro di V. V. E. E. Al Topana si trovai un cochio del regio arsenale, destinato per me, ripartito il seguito in altri 45, passai al Seraglio de' Specchi, dove sbarcato, fui condotto in un Chiosco, nel quale si trovava il Chiaus Bassi, vestito in habito di ceremonia. Postomi à sedere in faccia la mia persona lo feci ringratiare dell'incommodo preso, e dell'honore, che compativo alla mia rappresentanza; rispose, che non li era incomodo l'essequio [fol. 51] degl'ordini del suo Imperatore, e che gli honori si faccevano in contrassegno della buona amicitia. Nel mentre che da suoi domestici si publicarono conserve [?], caffè, sorbetto, e proffumo, come marche di distinzione, fui complimentato dal secretario dell'ambasciatore di Francia in nome di S. E., et mi disse, che in testimonio della stima verso la Serenissima Republica havea citato la sua famiglia, e comandata tutta la sua natione procurando, che il seguito fosse il più numeroso per comprobar maggiormente la disposizione sua verso il ministro di V.V.E.E.; Intanto apprestati li coccolli per la mia famiglia, de' quali 30 furono mandati dalla stalla del primo Visir con un destinato per la mia persona, e gl'altri provisti per conto publico, conforme il consuetto, si principiò la marchia, nella quale precedeva l'Allai Chiaus alla Testa di circa ducento gianiperi à piedi, e 150 chianti à cavallo; seguirono 36 portalette della mia livrea unitamente con altri 24 dell'Ecc.mo signor cavaliere Giustiniani, indi li staffieri dell'una e l'altra corte in numero di 30 accompagnati con altri 30 [verso] di Francia. Cinque de' miei cavalli di parata furono condotti à mano da 5 di mia livrea pur à cavallo, e vestiti alla lunga.
Poi li paggi 14, giovini di sangue, e li dragoni.
In appresso sei Chiaus con suoi grandi turbanti, 11 Voivoda di Galata, il Sorbassi con altri officiali, doppo quali il Chiaus Bassi, et indi la mia persona vestita della dogalina di broccato d'oro, e berretta à tozzo con sei à piedi vestiti di lunga livrea. Dietro li N. N. H. H. Veneti, li due segretarij di Francia, e di Venetia con li condottori. In seguito la natione Francese, la Veneta, e tutti li altri di mia famiglia con alcuni ancora tra Greci. Con tal'ordine mi portai à questo alloggio, passando dietro gl'arsenali per Cassin Bassa, attraverso Galata, e Pera per il tratto di più miglia per mezzo d'infinità di popolo, che vi concorse in bella giornata, e con approvatione universale supplitosi à questa formalità con l'ordine solito, [fol. 52] e senza sconcerto di sorte. Al Chiaus Bassi fù apparechiata una stanza nella casa opposta à questo bailaggio, dove servito con le forme, che si particano fra Turchi, fù presentato delle solite 3 vesti, e furono dispensate le mancie ordinarie, nel che m' è stato qualche poco disnario dall'uso passato per l'avidità di questa Gente, non mai contenta, e che riceve per obbligo la cortesia. In questa casa feci apprestare molte tavole con moltiplicità di vivande per li gianisperi, et altri Turchi, e nella sala abbondante collatione di confettura per il seguito civile, che restò però in un momento di tempo posto à sacco per la moltitudine della gente, che vi si introdusse, onde feci passar la natione Francese in stanza, ove vi era preparata altra collazione, e sodisfatto anco nel desiderio della bassa famiglia dell'ambasciatore, dispensati rinfreschi in abondanza. Terminò questa prima [verso] funtione, nella quale il lustro maggiore derivò dalle gratie dell'Ecc.mo signor cavaliere Giustiniani come pur dal seguito numeroso della natione Francese concorsa per contendo espressione dell' Ecc.mo signor ambasciatore, al quale inviai lo stesso giorno mio nipote ad attestargli l'obbligo per una tale dimostratione verso la pubblica rappresentanza.
Quattro giorni doppo mi fù accordato la visita del primo Visir, nella quale praticandosi lo stesso cerimoniale per ciò riguarda l'intervento del Chiaus Bassi, promosse questo di nuovo difficoltà, et à torto si dolse d'esser stato, come disse, deffraudato di 300 reali, che se li dovevano per l'ingresso, oltre li 100 cecchini, che li furono, come il solito, dati per dispensarsi alli Chiaus. Addusse per testimonio di questa pretesa pratica il giovine Manolo Cordato, come l'havesse ritrovato nelle memorie del padre, ciò, che pur il Cordato si mostrò pronto [fol. 53] à confermare quando venisse ricercato, non perché fosse ne' registri di suo padre, mà per esser dal Chiaus Bassi obbligato à questa assertione. Fù giudicato di lasciar correr la leggerezza di questo giovine senza chiamarlo al confronto, e si fece intendere al Chiaus Bassi stesso, che poteva prender informatione di ciò, che si è stillato, da tutti quelli, sono intervenuti in questa funtione avanti di lui, e che nella presente occasione non haverei cessato alterar il canone e l'uso. Nel resto quando non vi fosse intervenuto, io haverei lasciato d'andar all'udienza, doppo che era stata approvata, e che lui havrebbe reso conto al primo Visir di questo sconcerto. Così si è risolto di venirci con la speranza ancora, li è stata insinuata, che doppo le funtioni senza alterar l'uso [verso] ordinario, io potessi fargli qualche regallo in forma estraordinaria col riflesso, che l'instanza, si fanno al primo Visir, passano sempre per le di lui mani.
Terminato questo appuntamento hebbe à conseguita il 2do per l'ordine corso, che il Giovine Mauro Cordato eletto dragomano della Porta doppo l'esaltazione del fratello al bailato di Moldavia, dovesse servire d'interprete nell'udienza. Alle rimostranze del dragomano grande di V. S. fù opposta l'assoluta volontà del primo Visir, che havendo promosso questo giovine, desiderava ancora sostenerlo, e vuole, che lui solo facci la figura senza permettere agl'altri dragomani, che spieghino adirittura l'espositioni dei ministri, mà che lo faccino in Greco al Mauro Cordato, perché poi da lui si rappresentino in lingua Turca al Visir. Cosa, che non può [fol. 54] riuscir, che non incommodo di chi ascolta e con alterationi forse del senso per le diverse interpretazioni, che si frapongono, onde è difficile, che questa formalità possi continuar senza proddur del disordine. Intanto il Visir patienta il sedio [?], e le moleste repliche, che sono nec.e anco per la poca intelligenza di questo nuovo dragomano, che non hà havuto studio di sorte, né tiene pratica alcuna. Io cercai qualche scan[…?] col motivo di dover produrre al Visir oltre il complimento materia ancora di negotio, in che dovendosi soggiungere alle risposte sempre nuovi riflessi non era facile d'esseguirle per una stradda si lunga, et astrusa. Mi fece a vedere il Mauro Cordato, che sarebbe stato precedentemente in questa casa per haver qualche contezza della materia, s.a la quale dovevo spiegarmi, mà non [verso] comparso, benché atteso mi fece poi intendere,c he era stato informato dal Reis Effendi, e che il tutto sarebbe passato con buon ordine, e col fine, che si desidera.
Giudicai di non dover interponer altra difficoltà, e perché la pratica si era lasciata correre dagl'altri ministri de' Principi, e perché dovendo parlare detta materia cognita potevo creder, per quello V.V.E.E. intenderanno, che si fosse già formalizzata la corte, non convenendo per altro in cosa d'importanza il permetter, che l'ordine pregiudicasse al merito. Nel resto passai alla visita del primo Visir col solito cerimoniale con la formalità sempre praticata. Furono osservate tutte le honorevolezze, che sogliono usare in questo incontro, dispensati inoltre 26 cafftani, numero che eccede l'uso ordinario. L'accoglimento è stato favorevole [fol. 55] per quello si è compreso dal contegno della corte e l'espressioni del p.o VISIR furono tutte indicanti la mig.r dispositione. Mi espressi nel complimento, che l'honor havevo di servir la mia patria à questa eccelsa Porta, mi portasse in conseguenza quello di presentarmi à S. E. che adempino à questo obbligo con tanta maggiore sodisfattione dell'animo mio, quanto grande era la stima, che havevo concepita di sua persona, considerata per le singolari sue dotti, e per la prudenza, e giustizia con che si distingue.
Che la mia condotta nel Ministero sarebbe sempre eguale all'osservanza, che professa la Ser.ma Rep.ca à S. M., e che sperarei d'incontrar ancora nell'approvatione di S. E., quando il mio oggetto principale sarebbe di mantenere, e confermare sempre più l'antica amicitia, ch'è [verso] intentione di V. S. di voler per arte sua conservar sempre con questo ecc.mo ministro [?]. Presentai le Ducali, e resi pur gratie à S. E. degli honori ricevuti nel mio ingresso, quali essendo li soliti, con che è stato sempre distinto il ministro della Serenissima Republica, non restava però, che io non ne fossi con obbligo, e per l'ordini impartiti, e per la prontezza, con che mi sono stati accordati. Le risposte del ministro furono adequate all'ufficio, assicurando dell'intentione di S. M., e della dispositione sua per la manutentione della Pace, e perché siano esseguite le capitulazioni. Ricerai poscia, che fosse fatta retirar la gente dalla stanza, poiché desiderano porle alcun particolare, che ricevo in commissione da V. S., à che annuendo l'E. S., furono fatti sortire gl'astanti alla riserva del segretario [fol. 56] Colombo, e dei dragomani Mauro Cordato, e Taryia. Qui provvedesi [?] l'ufficio che rileveranno V.V.E.E. nel no. susseguente, con che terminò la visita, e fui ricondotto con la scorta delle militie, et ufficiali sino al luogo dell'imbarco. Il giorno dietro le mandai il solito regalo delle 12 vesti, e nella scielta procurai d'incontrar il suo genio, come m'è stato suggerito, fatta pur la dispensa dell'altre, che son solite darsi à m.ri, dei quali se ne và sempre producendo qualche d'uno di nuovo, che viene descritto per necessario da questi dragomani.
Anco col gran doganiere m'è convenuto sorpassare li riguardi di molti [st…?] praticati con tutta ingiustitia al mio arrivo nell'occasione di dover sbarcar li miei mobili, e li publici colli, havendoli inviato sette brazzia di panni et una pezza [verso] di formaglio per non haverlo innesso intanti altri publici riguardi, di che presa confidenza mandò à vedere, se vi fosse in questa casa quattro braccia di panno color di rubino, che si cercava per uso del primo Visir. Questa mostra riuscita di sodisfar seguito la ricerca di altri 4 braccia della stessa qualità, et indi trovandosi sempre maggior spazzo s'invogliò pure il Chiaia [?] nel Visir d'haverne ancor lui eshibendo di farne il pagamento, ma fù assicurato, che in ragione di vendita da questa casa non l'havrebbe havuta à prezzo di sorte.
Compreso da me questo suo desiderio che mi fù fatto anco per venire da persona sua confidente, io ho giudicato proprio d'haverlo à sodisfare, e tanto più, che de' 17 braccia, di che me ne mostrava premura, sette ne dovevano servire [fol. 57] per il primo Visir. Lo hà ricevuto con aggradimento e desiderio, che nella cong.za presente possa servir à disponer l'animo del primo Visir suo padrone verso le publiche convenienze. Anco Mustafa Aga, che fù inviato a Venezia, non volse andar privo di simili contrasegni della publica generosità. Poco doppo il mio arrivo à questa parte mi mandò regallo abbondante di frutti, e fu poi in questa casa in persona, dove si espresse con complimento assai cortese, mostrando di haver memoria delle gratie di V.V.E.E., et offerendo l'opera sua nelle occasioni di pubblico servitio. Disse, che li rispetti, che li è convenuto osservare, l'havevano obbligato a risserve col mio prec.re, ma che nell' avvenire haverebbe campo [?] di corrispondere meco più frequentemente.
[verso] Io lo ringratiai, esprimendomi, che farei sempre [ca...?] della sua amicitia, in contrasegno di che la feci presentare vesti, una di soia scarlata, e due di seda. Ricercò quanti picchi fosse di [saia ?], e dettogli che erano cinque, rispose subito, che desiderava haverne altri due, perché risolto di farsi un tabarro li 5 non erano sufficienti. Io lo resi contento di questi, come di alcuni vasi di Terinca [?] che dimando pure con istanza.
E huomo di spirito, e disinvoltura e potrebbe forse esser promosso à qualche grado, come è stato impiegato ultimamente in una spedizione in Moscovia à prender informazione di quelle emergenze, nel quale caso, quando fossero sincere les ue espressioni, non sarebbe stato inutile l'haver usato [fol. 58] seco cortesia. In questa corte però non ne può esser regola certa, perché tutto è contingente, e sottoposto à continue alterazioni, onde si rende difficilissimo l'impiego di chi serve, non solo per questo riguardo, quanto per la conditione penosa d'haver tutto ad operare per mezo dei subordinati ministri, quali, benché non diano luogo a sospetti perciò riguarda la loro fedeltà, non possono haver però la premura, che si conviene per al buona riuscita degl'affari, poiché io non li [accrescie?] ò diminuisce li ordinarij assegnamenti
Terra di Costantinopoli
Asc.o Justinian 2ndo Cav.e Bailo
Alv.e Moc.o Cav.e Bailo
P.o Feb.o 1709 m. V.
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Costantinopoli, Filza 170, No. 6, fol. 50 ff.
ODDI
Jacopo degl'Oddi [1735-1739 apostolischer Nuntius in Venedig]
3. März 1736, degl'Oddi aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
Dem Brief des apostolischen Nuntius degl'Oddi vom 3. März 1736 sind ein genauer Bericht seines Einzugs in Venedig am 26. und 27. Februar 1736 sowie eine eingehende Beschreibung der Ikonographie seiner drei vergoldeten Prunkgondeln beigefügt.
E.mo e R.mo Sig.re, Sig.r Prone Col.mo,
Seguì domenica scorsa il mio pubblico ingresso come già accennai à V.ra Em.za con le passate, et acciò possa restare di tutto pienamente informata, annessa trasmetto all'Em.za V.ra
una distinta relazione di tutto il seguito, sperando che non sià per riverescerle se vi troverà molte minuzie, che forse potevano ommettersi. Ho stimato bene ancora unire à questa il breve discorso che feci in Collegio acciò resti di tutto intesa, à questo il Doge rispose con molta gentilezza testificando prima d'ossequio, ch'avrà sempre la Republica, per la S.a Sede, la premura di sostenere, e difendere li dritti della med.s. Passò poi alli meritati encomij della Sagra Persona di N.o Sig.re, indi si compiacque d'onorare ancora me [fol. 106 verso] di quelle lodi, che certamente non meritavo, e finalmente si restrinse ad augurare à Sua Beat.e una longa, e prospera vita per vantaggio della S. chiesa, e per vedere sotto la di lui condotta compita la gran opera della pace universale tra le potenze cattoliche. Ho dato à V.ra Em.za questo piccolo lume del sud.o discorso, perché non si può averne la copia. Ieri poi fu in Collegio à ricevere la solita risposta, che suol fare il medemo, e siccome questa doppo essersi ivi letta da uno Seg.rio del med.o Collegio, ne danno copia in scritto, così unita la trasmetto all'Em.za V.ra assieme con la Ducale responsiva al breve di N.ro Sig.re, che à tale effetto ricevei ieri dalle mani di Sua Serenità. Umilio à V.ra [fol. 113] Em.za il mio costantissimo ossequio, e le faccio profondissimo inchino
Di V.ra Em.za
Venezia 3 marzo 1736
U.mo, Div.mo et Oss.mo S.re
J. Arciv. Di Laodicea
[fol. 111] Descrizione delle 3 Gondole dorate di Mons.e Jacopo Oddi, Arcivescoco di Laodicea, e Nunzio à Venezia:
Prima Barca. Felce viene sostenuto dalle quattro virtù Prudenza, Giustizia, Temperanza, e Fortezza, quali poggiando sopra vengono à formare con l'altro attegiamen.to dell'intaglio un'arco à fiocchi centinato, ed in tal modo si formano le quattro parti della barca. Verso la prova sopra il felce in prospettiva vi è l'arma di Nostro Signore sostenuta da due angioletti. Dalla parte di puppe un puttino con ghirlande, e fiori che [perfezionavano ?] il dissegno. Dalle parti laterali due conchiglie grandi, che con festoni sino alle mani delle statue compiscono il dissegno. Al basso di esse parti laterali vi sono due puttini, che sostengono l'armi del Pontefice. In puppe una figura ignuda, che rappresente il merito. In prova doppio simbolo d'Abbondanza, quelli degli onori ecclesiastici, che con un cornucopia da una statue vengono gettate mitre, cappelli, camauri & l'altra getta delle vittovaglie [= vettovaglia]. Nella cima vi sono due puttini in atto di mostrare allegrezze per dette abbondanze. Nel mezzo di tutto questo v'è il simbolo raddoppiato al modo de'naturali, e moralisti, cioè la Verità, e questi consiste in una statua, che sostiene un sole, alla sinistra la statua posa sopra un'aquila, che riguarda detto sole. Le nerve, li cerchij, gli abbassam.ti, costrali, trasto e cordoni, tutti intaglio. Li finimenti sono tutti di ganza guernito di punto di Spagna, sì al di dentro, che al di fuori [verso] sotto alli piedi vi è un tapeto di felza Siciliana figurato. Il ferro di puppe un vaso di fiori. A prova un drago molto grande, di dentro tutto dorato.
Seconda Barca. Il felce viene sostenuto da quattro satiri, che colla sua rappresentanza nelle mani significano le quattro stagioni dell'anno. Al di fuori delle parti laterali un'ornamen.to di puttini, e nel mezzo di questo un più solevato, che sostiene una stola. Avanti il felze v'è l'arma del prelato sostenuta da due puttini. In puppe una statua giusta con un agnello, che rappresenta l'Umiltà. A prova due statue grandi, che s'abbracciano e significano la Giustizia, e la Pace, indi altri due grandi puttini, uno con l'ulivo, l'altro con la spada, e un altro su la cima in atto di giubilo. Li finimenti del soprafelce, siccome il strato al di fuori con cussini alla reale sono tutti di ganzo d'oro, al di dentro di damasco celeste doppio con fiori grandi, e piccioli di galone d'oro. Le guarnizioni di galone d'oro. Li ferri tutti intagliati.
[fol. 112]
Terza Barca. Il felce formato d'intaglio con quattro puttini vien chiuso da sei specchi molto grandi e tutto è contorniato di folgiami, e d'intaglio. Avanti v'è la ciffra sostenuta da due puttini. A puppa un grande puttino con corone di fregio. A prova una statua grande rappresentante l'Onore, e tre puttini, che scherzano. Il soprafelce di drappo verde con gran contorno d'oro à meraviglia tessuta, e passate con cordonetti: in simil guisa è lo strato, e cussini alla reale. Al di dentro damasco doppio verde con fiori d'oro. Nel ferro di puppe v'è l'arma del prelato. Quello di prova, benché sia liscio, nulladimeno è maestoso con figure che formano le virtù.
La livrea da città per 6 gondolieri, e 8 staffieri, è di scarlatto rosso trinata con fascie di fondo verde, e fiori neri, ed ha alle parti un picciolo contorno nero, e bianco. Le camisciuole sono di broccato col fondo verde, e colli fiori d'argento.
[26./27. Februar 1736]
Bericht über Einzug und Audienz des Nuntius degl'Oddi in Venedig am 26. und 27. Februar 1736
[fol. 109]
Relazione del Solenne Pub.o Ingresso fatto alla Seren.a Rep.ca di Ven.a in qualità di Nunzio Ap.co da Mons.r Arciv.o di Laodicea Jacopo Oddi Patrizio Perugino:
Stabilito il dì 26 Feb.o 1736 per porsi al Pub.co Mons.r Nuntio la matt.a di detto gn.o, benché forse un tempo pessimo con pioggia, vento, e dappoi neve, alle ore 18 in ca. s'imbarcò il Prelato in una peotta guernita di damasco adotile, ed altre cappe nere di servizio. Nell'altra li cappellani, caudatario, camerieri, e tutta la serv.tù da livrea, e s'incamminò verso S. Spirito, dove fu incontrato da quei religiosi Minori Osservanti. Indi arrivato all'appartamento riccamente fatto adornare dalla Ser.ma Rep.ca, si spogliò dell'abito corto, e si vestì con rocchetta, e mozzetta.
Dopo un quarto d'ora in circa giunse allo stesso convento Mons. Patr.ca di Venezia che fu ricevuto dalla famiglia di Monsig.e alla porta del convento, e dal Prelato alla metà della scala. Così passarono nella stanza destinata per l'udienza, ove dopo d'aver fatti li soliti complimenti, et aver ricevuto Monsig. Patha, il breve Pontificio se ne partì accompagnato di Monsig. nunzio sino alla porta che va alla cavaria [?], e dalla famiglia sino alla gondola, tenendo sempre Mons. nunzio la mano dritta. Frattanto rannatisi li 60 senatori al monastero di San Giorgio Maggiore col cavaliere della stola d'oro Sig. Niccolò Duodo e molti temendo di precipitare nella volta del canal orfano per il tempo, che sempre più incalzava con vento, e neve, fù stabilito dal cavaliere di far armare la peota grande del monastero, e mandò à pigliarne altre 6 per servizio delle altri Senatori, li quali in tal forma giunti à Santo Spirito et entrati nella chiesa mandò il Sig.r cavalier Duodo un Seg.rio di Collegio ad avvisare Mons.r nunzio, ch'era ivi per servirlo. Il Prelato partito, il [verso] seg.rio di Collegio mandò la sua corte à riceverlo in chiesa, ed indi egli lo ricevette alla metà della scala, e con gli altri Senatori fù condotto al detto appartamento di dove passati reciprochi complimenti s'incamminarono alle barche à due per due, cioè Mons.r nunzio col cavaliere, e li altri 60 senatori ciascheduno accompagnato con uno di quelle del seguito di Mons.r nunzio, prima li prelati che in n.o di 17 eran venuti à corteggiarlo, e poi tutti li cavalieri forastieri, con altri della di lui famiglia, tenendo tanto Mons. che quelli del di lui seguito la mano dritta. Entrarono Mons.r col cavaliere nella prima peotta con 6 prelati, e 6 senatori, e di altri à suo vantaggio nelle altre, e tutti s'incamminarono alla volta di Venezia, essendo corteggiato il Prelato non solo da senatori, cavalieri di terraferma e forastieri, mà ancora delle nobili peotte, che avevano mandato tutti tre gli sig.ri ambasciatori con li loro gentiluomini, giacchè per il tempo contrario non avevano potuto inviare secondo il solito le gondole.
Li erano bensì le gondole dorate di Mons.r nunzio, ma vuote secondo il costume. Nel passare dall'isola e dal canal, dove sono gli vascelli, fù salutato dalli vascelli Inglesi con replicata salva. Arrivati alla nunziatura nello smontare fù fatto nuovo sparro di mortaletti, e giunti Mons.r nunzio col cavaliere, e li 60 senatori con l'ordine detto di sopra alla camera d'udienza, passarono tra li due primi altri reciprochi complim.ti e furono dispensati à tutti copiosi rinfreschi, e per la calca di barche che vi era, furono obbligati à trattensersi sino alle 2 della notte nel detto palazzo, ove giunsero alle 24, e nel partire Mons.r nunzio accompagnò il cavaliere sino alla riva tenendo però nel venire e nel partire esso sempre la mano dritta, ma quelle del seguito nel partire la diedero al senat.re secondo il solito. Ritornato poi alle sue stanze Mons.r nunzio fù dato l'ingresso à tutte le sorti di maschere, che in quantità [fol. 110] magg.re di quelle del carnevale erano affolate nei due campi contigui al palazzo, quali tutte furono sevite di copiosissime rinfreschi, e si trattennero nel Palazzo fornito nobilmente, ed illuminato di dentro, e di fuori di gran cere sino alle ore 9 passato. Nelli due campi ed in tutta la lista v'era grand'illuminazione e quattro fuochi all'Inglese molto maestosi ed avanti fossero incendiati siccome dopo fù altra copiosissima salva di mortaletti.
La mattina de' 27 alle ore 15 in circa radunatasi tutto lo stuolo dei senatori nel convento di S. Francesco della Vigna secondo il solito, mandò il cavaliere il seg.rio di Collegio per avvisare Mon.s che aspettavano il suo comodo questi avuto in risposta, che il suo era quello dell'Ecc.za Sua in corpo [?] tutti questi senatori ricevute dalla famiglia nella chiesa di San Francesco della Vigna si portarono al palazzo, dove incontrati de […?] Mons.r scese due brane di scala, furono introdotti nell'apartamento nobile, e servito con una colazione composta di 78 bacili, de' quali servitisi tutti à suo piacimento, e passati gli complim.ti s'incamminarono alle gondole. Il prelato entrò in quella del cavaliere della stola d'oro, e gli altri di corteggio con un senatore tenendo, e Mons.e e tutti gli altri del corteggio, la mano dritta. Nel partirsi della riva vi fù uno sparro, ed un' altro alla piazza sì di mortari, che di tutti gli bastimenti.
Giunti alla piazzetta in faccia alla gran porta del palazzo Ducale scesero tutti dalle gondole, e s'incamminarono verso la sala del Gran Collegio a due per due, tenendo l'ordine detto di sopra, dove giunto Mons.r nunzio, e postosi à sedere al luogo destinato, presentò il breve Pontificio à Sua Serenità, che fù letto publicamente da un seg.rio di Collegio, e poi Mon.r fece il suo breve discorso, al quale rispose nella medesima maniera il Doge. Indi collo stesso ordine ritornarono sotto tutte le salve predette [verso] al palazzo Apostolico nel quale tanto il primo que il secondo giorno vi furono due concerti di trombe, di sordine di piffari, di timpani, corni da caccia, tamburri, ed oboe. Arrivati alla camera d'udienza tutto il Senato fù servito di 30 bacili. Nel partire poi il cavaliere colli Senatori si tenne col'medesimo ordine della sera, cioè Mons.re tenne sempre la mano dritta, e li vescovi e cavalieri di corteggio la diedero alli senatori, alli quali Mon.re regalò nell'atto di congedarsi una corona d'una posta detta cavaliere come pure alli vescovi, ed alli altri cavalieri di corteggio. Partiti li senatori entrarono molto più le maschere, delle quali vi fù tanto concorso, che difficilmente può vedersi maggiore, e vi stavo sino alle 10 della notte, nel quale tempo furono ben spesso dispensate tutte le sorti di rinfreschi. Subito partito lo stuolo de' senatori fù mandato à Mons.re dalla Repubblica un regalo di dodici bacili di dolci, e Egli mandò al Ser.mo quattro bacili di divozioni, ed altrettanti alla dosetta, ed il g.no susseguente furono mandate à tutti quelli, che compongono il collegio e sopr.e corone di posta, o cavalieri di simil sorta delle principali."
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura: 189 [= Lettere orig. di mons. nunzio degl'Oddi, dal 7 gen. 1736 al 29 dic. 1736], fol. 106-112 verso.
ORSINI-ROSENBERG
Franz Xavier Wolf, Graf, nachmals Prinz Orsini-Rosenberg [1754-1762 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
8. Oktober 1754, Orsini-Rosenberg aus Venedig an Kaunitz in Wien
In seinem Schreiben vom 8. Oktober 1754 nach Wien macht der neue kaiserliche Botschafter in Venedig Orsini-Rosenberg den Vorschlag, die Einzugs-Livree seines Vorgängers zu verkaufen, da es einen schlechten Eindruck in der Öffentlichkeit machen würde, wenn man sie wiederverwenden würde. Außerdem empfiehlt er, den Palazzo Loredan am Canal Grande als ständigen Sitz des Botschafters anzumieten und Teile des Silberservices umarbeiten zu lassen, um die Gedecke für die Empfänge in der Botschaft zu komplettieren.
Hoch und Wohlgebohrner Reichs Graf!
Auß der unter dem 28ten 7ber erstatteten Relation des Legations Secretario Engel werden Euer Excell. die Nothwendigkeit ersehen haben, ehemöglichst einen Entschluß über die von dem Marquis de Prié hinterlassenen Einzugs-Liberey etc zu nehmen, massen ansonsz, wie aus den in der Relation angeführten Beweg-Ursachen zu ersehen ist, die Gefahr obhanden were, den vollständigen Werth in benennter Sachen zu verlihren.
Ich setze hinzu, dass wann auch alle diese angeführte Ursachen nicht obhanden weren, es doch nicht ansehnlich noch anständig sein könne sich bey einem öffentlichen Einzug, der schon gesehenen, und einiger Maßen schon abgenutzten Liberey zu gebrauchen. Dann wann auch, um den selben ein anderen Ansehen zu geben, etwaß davon abgeändert wurde, so könnte man doch nicht verhindern, dass diese Vergleichung erkennet, und kund gemacht werde, welches nicht weniger bey den anwesenden frembden Ministris, alß bey dem hiesigen Adel, und gemeinen Volck den üblen Eintruck einer schmutzigen Wirtschafft erwecken würde; Sollten dann Ihro Mayest. erlauben diese Libereyen bey guter Zeit [verso] zu verkauffen, so könnte das darauß gelöste Geld eben zu beständigem Nutze der Bottschafft, alß zum Exempel zu Herbeyschaffung eines Baldaquins, ein welcher zu Zeiten des Marquis de Prié von Hoff hierher geschicket, nochmahls aber widerumb hinauß begehent wurde, nebst anderen sachen begeschaffet werden.
Es ist mir unter der Hand bey gebracht worden, der jetzige Doge wurde mit größtem Vergnügen sehen, dass sein Palast, den ich anjetzo bewohne, vor eine beständige Kays. Königl. Bottschaffts-Wohnung vermiettet werde, wo er sich benebst anbiettet alle erforderliche Veränderungen und Auszierungen auf seine Unkosten machen zu lassen, in welchem Fall dann, gleichwie es hier Lands gebräuchlich ist, ein Contract auf 29. Jahr errichtet werden müsste.
Ich meines Orths kann nicht anderes, alß zu diesem Vorschlag auß folgenden Ursachen ein Rathen. Erstlich ist dieser Palast in der schönsten Gegend auf den Großen Canal gelegen, allwo wegen der Eb- und Fluth der mindesten üble Gerüch nicht verführet wird, die Land ist auch also gerichtet, das in den größten Somer von 8 bis 9 Uhr Frühe angefangen, die mindeste Ungelegenheit von der Sonne nicht verführet wird, welches in einem warmen Land bequem und gemächlich ist, zu dem befinden sich in diesem Palast genugsam Apartamenter und Wohnungen, das auch ein verheyrather Bottschaffter samt seiner Familie genugsam Raum und Platz zu finden hat, mit einem [verso] Worth, ist dieser Palast schon derzeit und ohne der Verbesserung und Außzierungen, alß dann geschehen werden, also beschaffen, das ich von allen anwesenden Bottschafftern unstrittig der aller beste bewohnet bin.
Zweytens wurde diese Vermiettung Ihro May. Orarium in den mir dessen nicht beschwören, massen ein zeitlicher Bottschaffter gleichwie anjezo von mir geschiehet, die Miettung von seinem jährl. Gehalt zu bezahlen hätte, ein welcher jährlicher Zins nur 650 Ducaten oder 806 Gulden betraget, folglich keinem künfftigen Bottschaffter allzu beschwöhrlich fallen könnte.
Drittens wurden durch diesen Contract zwey Vortheile erhalten, alß nemlich die Kays. Königl. Bottschafft were zu allen Zueiten einer schönen und anstendigen Wohnung gesichert, welches nicht außer Acht zu setzen ist, lassen die Bottschaffts-Protocolle darthun, das öffters taugliche Wohnungen gemangelt haben, und benentlich der Graf Berka als Kays. Bottschaffter bemüssiget wurde, an dem Senat sich zu wenden, um durch dessen Beyhilff eine anständige Wohnung zu erlangen, nicht weniger wurde dadurch das Decorum der Bottschafft außer Gefahr gesetzet, das nicht etwan ein zukünfftiger Bottschaffter auß Antrieb einer allzu genauen Wirtschafft einen dem Caracter zwar unanständig, jedoch wohlfeilen Wohnung nehmen könnte.
Letztlich habe ich Euer Excellenz anietzo zu berichten nicht ermangeln sollen,
[verso] wie das ich zwar gegen einer Recognition das zu hiesiger Bottschafft von S. Kays. Königl. Mayest. gewidmete, und in 990: Pfund bestehende Silber übernohmen, jedoch dabey mit Bewunderung ersehen, daß ungeacht aller dieser Quantitet Silber, nicht ein mahl eine Taffel von 18. Persohnen in gehöriger Simmetrie und Ordnung hat können zusammen gerichtet werden, maßen die Schißeln und Glocken von verschiedener Größe, und in ungleicher Zahl sich befunden haben, welches daher entstanden ist, daß bevor der Marquis de Prié das übrige Silber, so in Versatz warn, an Ihro Mayestät verkauffet hette: Er bereits verschiedene Stück davon nach seiner damahls erscheindenden Notturfft verkauffet, mithin die gleiche Schißeln in einer Ungleichheit, einfolglich den gantzen Service in eine Unordnung gebracht hat, infolglich nun das Bottschaffter Tractament zu geben ich bemüßigt worden bin, ein und anderen sich befindenden ungleiche Stück überschmelzen zu lassen, um damit dieses Taffel-Silber in einen brauchbahren Stand zu bringen, welches umgefehr 160 fl. macherlohn betragen hat, umb welchen Betrag sich nun so viel weniger Silber in Gewicht anjetzo befindet.
Es seind noch verschiedene Stücke vorhanden, die in der Thatt zum Gebrauch ganz unnütz seind, welches sie hiebeyliegende Lista sub A: specifice darthut, ich were also der unvor[...]lichen Meinung, dass Zeitten Ihro Mayestät dieses Taffel Silber zur hiesigen Bottschafft [verso] gewidmet habe, und annoch viel nöthiges dazu abgängig ist, alß zum Exempel Messer, Löffel, Gabel, Ihro Mayestät geruheten mit gnädigst zu erlauben, diese unnütze Stücke umzuschnelzen zu dürffen, um daraus das noch abgängige herbey zu schaffen, wodurch ich mich getrauete ein vollkommene Service auf 25 und noch mehr Persohnen in Stande zu bringen, es wuerde zwar die sich anjetzo befindliche Quantitet Silber wegen des Macherlohnes um einige wenige Marck gemindert werden, hingegen were der Service complet und brauchbahr. Womit nebst aller Hochachtung und Ergebenheit Verharre
Euer Excellenz
Venedig, den 9. 8Bris 1754
Gehorsamsbter Diener
Graf Rosenberg
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= De Prié, Orsini-Rosenberg 1754].
28. November 1759, Orsini-Rosenberg aus Venedig an Kaunitz in Wien
In einem Schreiben vom 28. November 1759 berichtet Orsini-Rosenberg vom Einzug des französischen Botschafters Durfort in Venedig. Es sei der erste Einzug eines Vertreters Frankreichs seit Jahren, denn seine Vorgänger Montaigu, Chavigny und de Bernis hätten keinen öffentlichen Einzug veranstaltet.
Hochgebohrener Reichs-Graf,
Meine schuldige Aufmerksamkeit erfordert, Euer Excellenz hirmit zu erinnern, daß der Kavalier und Procuratore Alvise Mocenigo alß außerordentlicher Bottschaffter nach Naples, der dermahlige Venet. Bottschaffter am französischen Hof, Niccolo Erizzo hingegen nach Wien, statt des in der nehmblichen Qualität alldort stehenden Antonio Ruzzini, der nach Rom bestimmt ist, von der Republik soeben ernennet worden seyen. Obigem habe die weithere Nachricht des am abgewichenen Sonntag erfolgten öffentlichen Einzugs des hiesigen französischen Bottschaffters Marquis Durfort beyzusezen, und zugleich anzumercken, dass dessen Vorfahrer die nacheinander dahier gesandten französische Bottschaffter Mess.rs Montaigu, Chavigni und Bernis ohne Haltung einiges Einzugs ihr Bottschafften geendiget, und endlich der vierte seinen Einzug gehalten hat. Ich habe anbey die Ehre, mit aller Hochachtung und Ergiebigkeit zu verharren
Venedig, den 28. 9bris 1759
Euer Exzellenz
Gehorsambster Diener
Graf von Rosenberg
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= De Prié, Orsini-Rosenberg 1754].
29. Dezember 1754, Orsini-Rosenberg aus Venedig an Kaunitz in Wien
Orsini-Rosenberg gibt in seinem Brief vom 29. Dezember 1754 einen Überblick über den mangelhaften Zustand der "Einzugs-Gerätschaften" und Prunkgondeln im Besitz der kaiserlichen Botschaft. Die Kameralhofbuchhaltung hatte den Gesandtschaftssekretär wissen lassen, man wolle keinerlei Geld mehr für die Einzugsgerätschaften ausgeben. Der Botschafter will diese aber nicht von seinem "geringen Gehalt" bezahlen.
Die allhießige Einzugs-Geräthschafften und deren Erhaltung oder allenfahlsiger Verkauffung betreffend:
Hoch- und Wohlgebohrener Reichs-Graf,
Bey mir hat der Kays. Königl.e Legations-Secretarius Engel angezeiget, dass der bey dortiger Cameral-Hof-Buchhaltung angestellte Rait-Officier nahmens Kirchhof, welcher dem Vernehmen nach die Bezahlung deren Gesandtschafften adjustiert, ihme, Legations-Secretario durch seinen Correspondenten in Wien habe bedeuten lassen, daß Er in Zukunfft so viel die Erhaltung deren allhgießigen Einzugs-Geräthschafften betrifft, nichts mehr außgeben solle: maßen ich die desfalsige Außgaben zu bestreithen hätte, und solche als schon in mein, wie bekannt ist, sehr geringes jährliches Gehalt mit einzubringen worden seyen.
Nun ist mir von derley vorgeblichen Miteinbedingung nichts wissend, weniger hiervon etwas in meiner Instruction enthalten, wie solches der unterm 28ten Septembris gegenwertigen Jahres abgestattete Bericht des gedachtem Legationssecretarij [verso] clar bezeiget. Gleichwie sich dann eben anietzo an der Cavana eine Reparation hervorgethan hat, die der eingenohmenen Besichtigung nach, eine ohnumgängliche geschwinde Ausbesserung erfordert. Ich habe dannenhero mittelst meines den 9ten Octobris dieses Jahres an Euer Exzellenz erlassenen und dahier zur geschwinderen Einsicht in Abschrift beykommenden Schreibens in Vorschlag bringen zu sollen geglaubt, dass weith besser seyn würde, solche Geräthschafften zu verkauffen und das darauf lösende Gelt zu anderwärtig beständiger Nothdurfft in allhießihger Bottschaftt zu verwenden, besonders da die Pracht-Gondeln, gleich anfangs wie diese durch den Teutschenfelds erkauffet worden, von einer so schlechten innerlichen Beschaffenheit seynd, dass selbige über alle beständig zu machenden Unterhaltungskosten bei einem zweiten Einzug sicherlich nicht mehr dienen können, das Übrige aber durch die Länge der Zeit und gesalzener Ausdünstung in einen unrettlichen Verderb gerathen muß, also nöthig seyn will, daß desfalß auf eine oder die andere Weise eine Entscheidung gewohnen werde, welches ich Eurer Exzellenz hier mit nicht verhalten sollen, der ich mit aller Hochachtung und Ergebenheit beharre
Euer Exzellenz
Venedig, den 29ten Xbris 1754
Gehorsambster Diener
Graf Rosenberg
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= de Prié, Orsini-Rosenberg 1754].
PIO DI SAVOIA
Luigi Principe Pio di Savoia [1732-1743 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
18. Oktober 1732, Pio di Savoia aus Venedig an den Marchese di Rialp in Prag
In einem Brief vom 18. Oktober 1732 beruft sich Pio di Savoia auf den Ausstattungsluxus seiner Vorgänger, die er als "fast schon kapriziös" bezeichnet.
Eccellenza, […] Io sono pronto per il mio ingresso, onde questa sera ne chiedo il permesso à S. M. per potterlo eseguire nel giorno di St.a Elisabetta ed a me fornerà a conto di sbrigarmene acciò non creschino le spese ch'io non avrei pottuto figurarmi così eccendenti per il stile e direi quasi capriccio de' miei antecessori, come V. E. vedrà dalla lista, che auttenticata in tutte le ricevute delli mercanti ed operarij ho meco da Vienna portata e qui con l'altre fatto legalizare, acciò non si supongono conti da speziale […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 21 [= Pio di Savoia 1732-1734].
6. Dezember 1732, Pio di Savoia aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien
In einem besonders detallierten Bericht in einer Anlage zu einem Brief vom 6. Dezember 1732 nach Wien schildert der Sekretär des Botschafters Pio di Savoia den Verlauf seines Einzugs in Venedig, die Ikonographie der Prunkgondeln, die neue "Livrea da viaggio" und die "Livrea di gala" sowie die Ausstattung der Botschaft und des Audienzzimmers.
[Anlage A] Venezia, 6 Decembre 1732
[…] Partirono separatamente in diverse barche i servitori di S. E., vestiti della livrea di viaggio di panno color cenerino, li giustacori con mostre di scarlatto, con camisciole compagne, e tutto l'abito coperto con gallone turchino di seta à dissegno, ed à sotto gallone nelle cusciture riccamente bordato, seguitando appresso li camerieri, spenditore, mastro di casa e paggi per trovarsi in casa all'arrivo di Sua Eccellenza.
Ai lati della gondola del sudd.o cav.re Canal, nella quale era il Sig.r Ambasciatore [verso] col medesimo, e col segret.o del Senato seguitato da tutte le altre del corteggio venivano le tre gondole dorate del sig.r amb.re, ogn'una con quattro barcaroli vestiti coll'istessa livrea di campagna, come gli altri servitori, e poco discoste si vedevano le gondole di mons.r patriarca, e di tutti gli altri ministri delle corone.
La prima delle sudd.e gondole dorate era magnifica di statue, che rappresentavano sopra la prova l'Europa con scettri e corone, ed il Valore, che tiene oppressa l'Asia, quattro figure, che sostenevano il felze, cioè la Giustitia, il Consiglio, la Guerra, ed il Premio; sopra la poppa v'era altra figura che rappresentava la Grazia con puttini fra le nuvole: Due scudi laterali ne' quali erano rappresentate le corone dell'Imperio, Ungheria, e Boemia. Il cielo di fuori e di dentro era coperto d'un drappo d'oro con soprariccio à mosaico, e questo foderato, e con le bandinelle d'un damaschetto cremisi con dissegno di fiori d'oro.
La seconda gondola aveva tre figure a Prova, cioè la Pace, la Concordia, e la Temperanza, e sopra la poppa lo Splendore del nome: Era coperta d'un drappo d'oro con fiori grandi di seta alla persiana foderato, e con bandinelle di un damaschetto turchino con disegno di fiori d'oro.
[fol. 2] La terza gondola aveva sopra la prova figura, che rappresentava Pallade con diversi puttini, che adornavano felze, prova, e poppa, portando tutti instromenti guerrieri. Questa era coperta di un veluto verde tutto gallonato riccamente d'oro à cifra foderato, e con bandinelle d'un camelotto color di rosa col bordo per tutto di un gallone d'oro. La onde queste tre gondole dorate rendevano l'universale ammirazione, oltre la barca d'uso ordinario del sig.r amb.re dentro e fuori coperta di veluto nero con larga frangia di seta, e gli suoi grandi specchi all'interno.
Con tale magnifica comitiva partita dall'isola di S. Secondo entrò nel principio del Canal Grande, ove i curiosi spettatori in numero infinito concorsero, e così regolatamente giunse al palazzo di S. E. posto sul med.o Canal Grande, ve smontati gli Senatori col loro accompagnamento ed all'ult.a gondola il segret.o del Senato ed il cavagl.re Canal smontò finalm.te dalla med.a il sig.r amb.re quale tenendo sempre la mano dritta del cav.re lo condusse alla camera dell'udienza, seguitando parimente gli altri Senatori alla sinistra de' gentilhuomini e cav.ri sino alla med.a cam.a ed altre stanze immediate vicine, e fattosi un breve complimento dal cav.re, S. E. [verso] doppo aver preso il rinfresco di acque gelate, e sorbetti, fù condotto il cav.e Canal da S. Ecc.za, dandogli in quel'atto la mano dritta in sino alla gondola la come fece chiascuno del seguito alli Senatori, che l'avevano accompagnato, ed imbarcato il cav.re si restituì il sig.r amb.re alle stanze, ove ringraziati i gentiluomini degli altri sig.ri amb.ri, e li cav.ri del corteggio, si aprirono le porte del palazzo, permettendo alle maschere il libero ingresso nel medesimo.
All'incominciare della sera si fece una vaghissima illuminazione al di fuori del palazzo nelle finestre principali verso il Canal Grande e nel portico d'abuso con quantità di torcie di cera, non menoche sulle scale, e gran portico di sopra con fuochi artificiali per tutto il sito del quartiere di detto palazzo; v'era nelle stanze tanta copia di grossi candele di cera su lampadari di cristallo pendenti, bracci piantati, ed altri lustri attaccati al muro, che n'era illuminato il palazzo al pari del giorno. Nel gran portico di sopra v'era un palco con quaranta due suonatori di varj stromenti, trombe, corni da caccia, e diversi concerti di musica, e di oboe [?], in varie altre camere, avendo Sua Ecc.za fatto venire à posta distinti virtuosi da altre città per divertire in tal congiontura continuamente il concorso. Le camere erano con nobiltà e finissimo gusto, uan differente all'altra, adobbate:
[fol. 3] Quella dell'udienza tutta di veluto cremisi col baldachino compagno e suoi tavolini, e sedie riccamente guarnite di galloni d'oro à rabeschi col tapeto uguale, e sotto il baldachino pendeva il ritratto di Sua M.tà Ces.a in figura intiera dentro una bellissima cornice dorata. Dalle bande erano attaccate otto placche d'argento, ed in mezzo due belli lampadari d'argento à dieciotto lumi con cheridoni ne' cantoni della med.a stanza siccome in sei altre stanze à quella d'udienza vicine v'erano gl'adobbi di damaschi, veluti, arazzi, ogn'una colle sue placche, lampadari, e figure con sopra de' candelieri, che facevano un ammirabile luminoso splendore; ad un angolo del palazzo vi era un palco con sopra una machina dalla quale si versava continuamente del vino bianco e rosso, come pure di gettava del pane dai balconi e finestre al numeroso popolo, che concorreva, et avanzatasi un poco più la notte si diede fuoco alla machina artificiale piantata sul Canal Grande con quantità di salve, coem fecero parimente li vascelli ancorati che piú volte replicarono fin dall'isola di S. Secondo il saluto al rappresentante ministri del loro August.mo padrone.
[verso] Vi fú tale concorso della nobiltà, cittadinanza e popolo che se n'affolò il palazzo di tante maschere, che appena poteva girare la numerosa servitù destinata à portar gli rinfreschi d'ogni sorte e le bevande calde di caffè, e ciocolata, che finché durò la festa furono in prodigiosa e perfetta abondanza somministrate.
Il giorno seguente dovendo il Sig.r amb.re andar alla pubblica udienza, venne la mattina il deputato cav.re Canal con il segret.o di Colleggio Zon, e l'istessa comitiva di sessanta Senatori vestiti di toga rossa e ricevuto alla porta della casa dal segr.o dell'ambasciata Giuseppe Rathgeb e dalla corte nobile del sig.r amb.re […].
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 21 [= Pio di Savoia 1732-1734]; mit Anlagen A bis D; hier Auszug aus Anlage A.
PISANI
Alvise II. Pisani [1698-1702 venezianischer Botschafter in Paris; 1707 Sondergesandter Venedigs in London mit Nicolò Erizzo; 1711 Sondergesandter Venedigs in Mailand mit Andrea da Lezze.]
Alvise II. Pisani in Paris und Versailles
27. November 1699, Alvise II. Pisani aus Paris an Dogen und Senat von Venedig
In einem Schreiben vom 27. November 1699 berichtet der venezianische Botschafter Alvise II. Pisani über seinen öffentlichen Einzug in Paris am Sonntag, den 22. November 1699 und seine Audienz bei König Ludwig XIV. am folgenden Dienstag.
Ser.mo Pnpe
Porto alla riverita notitia dell'Ecc.mo Senato d'haver la domenica scorsa li 22. del cadente supplito alle necessarie funzioni del mio pub.o ingresso in questa città, come pure il martedì susseguente all'audienza, che benignemente mi venne concessa dal monarca in Versailles.
Il Mares:le di Schoinrof [?] come mi honorai di rifferire essere destinato à quest'effetto, venne con le carozze del Ré e la duchessa di Borgogna à levarmi al solito luoco assieme con l'introduttore Saintot, con quali tratenuto pochi momenti, mi accompagnai per avanzarmi à questa città, dove veramente trovai innumerabile per tutto il camino il concorso del popolo impresso dei sensi partiali del suo Sovrano verso il carattere, che mi honora di min.o di cotesta Ser.ma patria.
Furono punte l'ufficiorità delli min.ri de' Pnpi esteri, che senza trovarne ne pur uno mancante, felicitarono con gl'ord.rij complim:ti il mio arrivo, non seguitando poi nell'accompagnam:to le loro carozze per le già note pretese con li Pnpi di sangue. Questi con est.ma attent.ne tutti corrisposero agli [fol. 414 verso] in[…?], che mi honorai di farli, e mi seguitarono, doppo le carozze reali nell'accompag:to, secondo le prerogative del loro rango.
Nel punto med.o del mio staccam:to dal luoco dell'unione con est.rio capriccio pretese il Gentilhuomo spedito con la carozza dello M.r de Tourty seg.rio di Stato, di precedere il mio treno, con l'essempio di non essersi altrim:ti già mai pratticato con gl'Amb:ri di cotesta Ser:ma Rep:ca, soggiungendo più per screditare l'essempio, ch'io havessi allegato dell'Ingl:a, che ciò à punto con li ministri della med:ma erasi solam:te acostumato.
Feci con forte rimostranza riconoscere l'incolenza dell'attentato, si capriccio francass:te come il successo puo ben rillevare, del gentilhuomo, contro lo stabilito già et avvisato à V. E., et in tempo, che doveva senza dilat.ne staccarsi li accompag.to. Dissi, che'assolutam:te in altra maniera, che nella pratticata con l'amb.re d'Ing.ra non haverei admesso nel mio seguito la carozza del Sr. Di Toursy, e che quando poi si fosse ritirata, mi sarei, com'era conveniente, dovuto con la maestà del ré del supplanto, e del forto, [fol. 415]
ugualmente ingiust:mo. Da queste rissolute dichiaraz:ni viddi ridotte le cose nel vero sentiere, e con il decoro magg.re regolata la marchia, et à gloria del regio augusto dominio con ogni più cospicua distinta dimostrazione, [fe…?] il ministro.
All'arrivo in questa casa di M:tà, furono pure à facilitarmi à nome del ré, duchessa di Borgogna, duca e Duchessa d'Orléans li loro primi dentilhuomini: Come pure del duca, e duchessa di Chartes, introdotti con expressa dichiratione della M. S. ambidue questi Pnpi, à sostenere un uguale figura, che tutti gl'altri della casa reale. Oltre di queste solite, et ordinarie formalità, al luoco dove attendono mi sortì d'esigere con maniera non pratticata quell pure delli M.e Card:li d'Estreé, Giansson, e Coileu [?], essendo gl'altri fuori, e lontani da questa città, volendo questi cospicui soggetti con quel genio, ch' honora la mia persona, accompagnar un riflesso di molto decoro verso la mia rappresentanza.
Il martedì poi susseguente per condurmi à Versailles venne con le carozze [verso] del ré il Pnpe Carlo di Lorena à levarmi da questa città, e con nuovo glorioso trionfo di giustitia al regale carattere, viddi stabilita la cospicua decorosa prerogativa al grado accelso della Rep.a Ser.ma. Al mio giungere nel regio cortile erano rinforzo ermati ambi li lati, e con tanburo appellante, e bandiere spiegate fui accompagnato al regio palazzo, dove pure negl'atrij sopra le scalle, e nelle sale, erano armate con le maniere del magg.e ornamento tutte le guardie. Il mares.e di Lorges, capitano delle med:e m'incontrò al solito luoco, e con il pratticato corteggio entrai nella stanza da letto, dove la maestà del ré benig:te mi accolse. Sostenendo con rigorosa pontualità tutti li numeri del Ceremoniale, niente alterato, che nel vantaggio. Anzi tenendosi il Ré, ancora incomodato nel piede sinistro per l'accenata flussione, si degnò al mio avicinarsi di farsene scusa nell'obligo di tenerlo appoggiato, senza però, ch'anco per questo capo niente patisca la consueta qualità della funtione.
[fol. 416] Impresso dalla comiss:ne riveritemi per la mia persona, e dei sentim:ti affettuosi verso il monarca di cotest' Eccel:mo Senato, credei bene d'esprimermi con le dichiat:ni, che potessero ugualm:te sodisfare al genio grande della M.tà Sua et al sincero rispettuoso affetto, et amicitia della Ser:ma patria verso della med:ma. Sarebbe occorso il ripetere l'espress:ni, che procurai di total:te adattare allo stato glorioso di V. E., e che sempre più vincolino gl'affetti della migliore tenera corrispond:za. Mi ascoltò con tutta atten:ne il ré, e nel rispondermi usò quei sentimenti, ch' escono dal fondo sincero d'un cuore veram:te aperto, e affettuoso. Oltre li titoli d'amica, fedele aleata, mi sentij con rissalto di spirito dirmi la Ser:ma Rep:ca vicina al suo cuore, e svegliarli gl'affetti più partiali. Espressamente mi caricò di riferire all'Ecc:mo Senato, havere molto contento delle dichiarat:ni d'amore, che diede à V. E.ze, delle quali mi trovavo adornato in quella funtione, desiderare occas:ni di frequentarle, sapendo quanto siano ben impegnate nella [verso] gratitudine di cotest'Ecc:mo Senato. In fine soggiunse ciò, che non lice esprimere, incapace io di concepirmi uguale alla regia benigna dichiarat.ne troppo largamente discesa à vedermi non indegno Ministro di V. E:ze.
Quì li consegnai la riverita pub.a Ducale ricevutta con il solito compiacim:to, e doppo di alcune vicendevoli repliche, feci inchinar il monarca dal mio fig:lo risservato per miracolo della providenza, à migliori sagrificii per la mia adorat:ma patria.
Pure li presentai il Fed:mo Borr:meo Gianmarina, seg:rio di quest'amb:ta, di famiglia ben nota alla M.tà del ré, e che sostiene con degna figura la prerogativa di ben servire à cotesta Ser.ma Rep.ca.
Supplito à questa primaria funtione con il Sovrano, in seguito adempij à quelle del Delfino, de' Pnpi, e della duchessa di Borgogne, in tutte egual.te spiccata la qualità del Pnpe, che mi destino all'impiego, e conservare nel suo intiero vigore le cicostanze del trattam:to, che si conviene.
Trattato poi dagl'off:li di S. M., e servito in fine dalle regie carozze, [fol. 417] uscij dal Louvre, e dal cortile con le pratticate honorificenze, che nell'ingresso, e fui restituito dal solo introduttore Saintot in questa casa di M.tà, com'è il costume.
Qui Pnpe Ser:mo terminarono le pro:me pn:pali cospicue funtioni, che m'introducono al ministero per accompagnarmi poi sino al suo fine con l'attent:ne, e pontualità, dovuta al servizio. Quello, ch'io v'habbia contribuito d'applicat:ne, di fatica, e di dispendio per renderle solenni, honorifiche, et uguali all'eminenza del porto, lascio il testificarlo all'opinioni di questo popolo immenso, che mi accompagnò all'ingresso in questa città, et al giuditio di tutta la corte di Versailles, ma alla stessa benig:tà del monarca, che si degnò di mirar la comparsa e non disapprovar il contegno.
Posso bensì soggiungere, ch'il migliore, e più qualificato ornamento di quella funtione fù l'honore, che vollevo darmi li due Nipoti di quest' Em.mo card.le nontio, cittadini e figli ugualmente divoti di cotesta patria. E nell' [verso] una e nell'altra delle giornate, meco s'unirono nel desiderar una migliore qualità alla comparsa, che da lustro così decoroso restò singolarmenrte nobilitata. Sia degno di comparire pure con gradi di benemerenza apresso il Suo Pnpe il M.re Buzacarini di Padova, che godendo unitamente al freggio illustre della su[…?], il miglior preggio di testificare li titoli honorati del suo vero essere, rilevò ancor il questa mia funtione quell'ossequio divoto, ch' in altri simili incontri con li miei Ecc:mi precedessori si gloriò di publicare.
Così Sig.r Pnpe, Ecc. Sen.ri, entrato nella vera costitutione del ministero, procurarò d'accompagnare tutte le successive funtioni dell'importante servitio, e fissandomi nelle cospicue esimie virtù dell'Ecc:mo cav.re Erizzo, mio precedessore, ma negl'essemplari di tanti cospicui soggetti, ch' hanno qui lasciato memorie le più gloriose, e le più benemerite, studiarò condurmi al termine della fatica con zelo, con applicatione e con obbedienza non [fol. 418] esagerando il consumo delle fortune, tutto dovuto, tutto consacrato con gloria all'adorato servitio della mia patria, ma al più caro, e più precioso destino della mia fortuna.
Parigi, li 27. Nov.e 1699
Di Vostra Altezza
Alvise Pisani Amb.e
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Francia, filza 193, No. 60.
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Über die Taufe seines Sohnes Almorò III. Pisani in der Hofkapelle von Versailles, bei der König Ludwig XIV. Pate stand, berichtet der Botschafter Pisani in seinen beiden Schreiben vom 3. Juni und 9. September 1701. In zwei Briefen vom 29. April und vom 20. Mai 1701 hatte er den Senat zuvor von der Geburt seines Sohnes unterrichtet.
3. Juni 1701, Alvise II. Pisani aus Paris an den Senat von Venedig
Ser.mo Pnpe
Avisai all'Ecc.mo Senato in postscritta del mio passato dispaccio, le rissolutioni prese dall'Inghilterra sopra la lettera scritta al re Guglielmo dalli Stati Generali d'Olanda […]
[verso] […] Honorata la mia divozione del benigno assenso dell'Ecc:mo Senato, affine che possa esigere dalla reggia disposizione del X.mo l'honore di veder assistito al sacro fonte il mio figlio ultimo nato, ne feci parteciparte di tutto ciò il ministro Luigi di Torcy, che mi [fol. 60] ricevò del tempo, ch'havessi desiderato l'essecutione per poter concertarla con li viaggi che di quando in quando dalla corte lo fanno à Marly. Io mi dichiarai con dovuta rassegnatione di rimettere il tutto alla rispettata volontà del monarca; mà credei bene di far qualche riflesso sopra la necessità d'attendere in una miglior consistenza il picciolo bambino, acciò che la distanza del luogo, che lo vuole per la funtione nella real capella di Versailles, renda men pericoloso, et incommodo il viaggio. Mà questa ricercata necessaria dilatione non è Ecc:mi Sig.ri, tutto affetto paterno, mà un giusto riguardo verso le pubbliche osseguitate premettioni, che credo mio debito dover attendere antecipatamente sopra un'altra circostanza [verso] che non sarà certamente disgiunta dalla funtione. Honorata pure d'una simile assistenza al battesimo una figlia dell'Ecc:mo sig.r Kav.e Erizzo, mio precedessore, il re consegnar alla stessa una marca del reggio compiacimento in una gioia. Prevedo un simile caso con tale esempio al mio fanciullo, e tutto che non resti in tale accidete considerata la figura del mio ministero, essendo però troppo attaccato al mio essere tutto ciò può spettare alla mia discendenza; non sò accomodarmi ad alcuna rissoluzione senza l'ordine preciso dell'Ecc:mo Senato, il quale espressi con benignità degna della di lui grandezza rimetter à me circa à quella funtione il pratticar quello, che conoscesi esser della sodisfattione di Sua Maestà, non ostante una tale concessione, [fol. 61] il tutto potrebbe comprendere; non sa il mio divot.mo cuore prender alcun partito senza intendere anco sopra di tal particolare la precisa assegniata e sovrana volontà del Pnpe. Tali in ogni momento della mia vita saranno i sentimenti del mio essere non amando altra gloria, né altra fortuna, che quella di conservarmi intatta la publica sospirata pregiatissima gratia
Di Vra Ser.t à
Parigi li 3 Giugno 1701
Alvise Pisani Ambasciatore
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Francia, filza 196, No. 229, Seconda.
9. September 1701, Alvise II. Pisani aus Paris an den Senat von Venedig
Ser.mo Pnpe,
[fol. 463] Seguì martedì scorso nella real capella di Versailles il battesimo del mio figlio, accordata dalla generosa compagnia dell'Ecc:mo Senato una tale grande fortuna alla privata conditione d'un cittadino, resa però al sommo grado cospicua dall'auttorevole sovranità di cotesto Ecc:mo Senato, che restando tale privata conditione con gl'ornamenti della più illustre figura [verso] lo rende uguale, ornata del reggio carattere, alle più sublimi prerogative. La funtione seguì con il decoro più splendido per quello riguarda al monarca, et alla sig.ra duchessa di Borgogna, che presero il partito di sostente alla faccia della chiesa, e garantire con loro impegni, i preguditij dell'innocente età. Il cardinale Grand' Elemosiniere, che fece le funtioni Ecc:, che e la gran folla de' corteggiani, che applaudettero alle gratiose beneficenze del re, resero ben degna della Veneta rappresentanza, la pompa, e l'applauso. Per quello tocca al mio particolare, contribuij tutto ciò, che potè non rendermi indegno di quelle gratie [fol. 464] che mi vennero dispensate, e che potessero con dignità (c…?) tenere il posto cospicuo. Tutto ciò per che in me rifulge, e che puo produrre nella mia successione splendidi, cospicui ornamenti, non sarà giamani che in riverbero della publica gratia, e della grandezza dell'Ecc:mo Senato, dalla quale solamente in tutti li tempi, et in tutti li stati, può provenirmi la migliore fortuna
Parigi, li 9 7bre 1701
Di Vra Ser.t à
Alvise Pisani Ambasciatore
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Francia, filza 196, no. 257.
Alvise II. Pisani und Nicolò Erizzo in London
4. März 1707, Francesco Cornaro aus London an den Senat von Venedig
Francesco Cornaro, venezianischer Botschafter in London, berichtet am 4. März 1707 an den Senat von der Ankunft der Sondergesandten Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani und deren Gefolge.
Ser.mo Pnpe
Non posso meglio io Cornaro decorare il principio di questo, e sigillar la serie di tutti li miei dispacci humiliati sin' hora all'Ecc.mo Senato, che con l'applausi al nome riverito, e all'arrivo felice dell'Ecc.mi Sig.ri Cav.ri Erizzo, e Pisani ministri veramente degni per tutte le parti di sostenere la cospicua rappresentanza, che sono da V.ra S.tà destinati. Le mie deboli applicazioni, e fatiche per il miglior decoro, e servitio della patria sperano valido appoggio nel credito, esperienza, e consumata virtù di soggetti sì riguardevoli, e grandi. Conosceranno con la pratica che le congionture gravissime correnti, e l'avvanzi tanti, ch'in più tempi vollero farmi questi ministri sono di gran lunga superiori alle mie poche [fol. 684 verso] forze, e al mio corto talento per il peso, e per la somma importanza. Con li stimoli del zelo, e dell'amore alla patria sorpassando S. S. E. E. li riguardi della staggione, e tanti altri incommodi di sollecito, e disastroso camino con quelli dispendij, che portano l'obblighi d'un gran treno comparvero il decorso lunedì. Sono al loro accompagnamento tre fratelli Andrea, Bartolo, e Vincenzo, figli dell'Ecc.mo Sig.r Cav.re Erizzo, che nell'indole (…?), e nella saviezza matura, anche in verde età si palesano adorni di doti incomparabili, e che promettono seguire il degno, e benemerito sempio del padre. Due fratelli And.a e Carlo dell'Ecc.mo Sig.r Cav.r Pisani, che dopo tanti singolari servizij presentati alla Ser:ma patria
[fol. 685] s'uniscono presentemente nel dispendio à render più illustre la comparsa.
Aggiunge lustro il N. N. Andrea Pisani dell'Ecc.mo Sig.r Vincenzo, che per la casa, e dote personali promette seguitar il degno esempio de' suoi maggiori ne' più gravi impegni della repubblica; li N. N. H. H. Gio. Paolo Pepoli, e Gio. e Alessandro Martinenghi si trovano pure allo spirito, e generosità de loro animi ad accompagnar l'ambasciata. Sono conosciuti dalla patria li passati servitij, e quali vantaggi, ch'in diverse corti, e nell'impieghi più grandi, ed'importanti in Venezia hanno contribuito li Ecc.mi ambasciatori est.rij ben distinti, e bene meriti risulteranno anco in questa gran corte per la nota virtù, e prudenza [verso] di Sue Ecc.ze esperimentata sempre utile, et sì gloriosa nella direttione de più gravi interni, et esterni pubbliche affari.
La corte continua il suo soggiorno à Kensington, ed'io doverò passar qualche volta à Londra per servire l'Ecc:mi Sig.ri Ambasciatori. Imploro il solito aiuto che la carità pubblica sempre hà concesso, e vede oltre li passati presentemente un nuovo continuo aggravo per li viaggi, e per la frequente mutazione de' luoghi […].
Francesco Cornaro
Nicolò Erizzo
Alvise Pisani
ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, filza 80, No. 105.
15. April 1707, Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani aus London an den Senat in Venedig
Am 4. März 1707 treffen die beiden venezianischen Sondergesandten Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani von Rotterdam kommend in London ein und werden in Greenwich untergebracht. In einem Brief vom 15. April 1707 an den Senat berichten sie, die müsten noch immer aus ihren Konvoi aus Holland und die Karosse aus Paris warten.
Serenissimo Principe
Sono più di dieci giorni, che le nostre livree, sí lungamente attese, si trovano in Olanda, dove ad'ogn'hora attendevasi anche la carozza, che sino agl' ultimi del decorso mese, fù spedita da Parigi. Spira anco molto favorevole il vento, per il loro passaggio à questa parte, onde ci giova sperare di receverle ad ogni momento; qual per noi sarà felicissimo, perché darà moto à questa amb.ria, et all'essecutione de' publ:ci riveriti comandi.
Piaccia à Dio, che così succede, mentre per altro nella situazione, in cui ci vediamo costituiti, dobbiamo sempre temere qualche nuova, e non preveduta causa di ritardo […].
[fol. 2] Ciò però apparirà più chiaro, quando giunto l'equipaggo faremo istanza per l'ingresso, et udienza la quale, quando ci venga differita non potremo, se non gravemente affligerci del Pub.co indecoro, e dispendio, e di quello, che ruina le nostre case private.
Intanto essendo rivolti li studij degli'Inglesi alla continuatione della guerra mirano con egual gelosia ogni passo de' suoi aleati, et in particolare de' Stati Generali, ai quali si sa, che la Francia, col mezzo di persone secrete, non cessa di far grandissime offerte,. Oltre la division della monarchia di Spagna, et […?] barriera alle loro provincie, vengono esshibiti amplissimi privilegij, in favor del loro comercio […].
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 81, No. 19[?].
29. April 1707, Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani aus London an den Senat in Venedig
Am 29. April 1707 warten die beiden Venezianer immer noch auf die Ankunft ihrer Equipage, was den Termin für ihren Einzug in London und die Audienz bei der Königin weiter verzögere.
Serenissimo Principe,
Non può acquietarsi la giusta passione degl'animi di noi Erizzo, e Pisani, nel veder fatalm.e fermati di là dal mare li nostri equipaggi. Tutto era da più settimane imbarcato, et il ritardo insuperabile nasce dalla premura de' negotianti di veder scortati li loro convogli dalle navi da guerra, che accompagnato il duca di Marlborough à quelle spiaggie, devono custodire nel loro regresso abbondanti, e pretiosi capitali delle due nationi. Non può certamente di molto ritardare il loro arrivo à questa parte, atteso con impatienza da Noi, che vediamo scorrer il tempo, senza che si consummino le comandate ufficiosità, con gravissimo peso al pub.co, et al privato, e non senza continuazione di poco decoro alla nostra rappresentanza.
Saranno superate le oppositioni al nostro pub.co ingresso, et audienza […].
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 81, No. 20.
13. Mai 1707, Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani aus London an den Senat in Venedig
Am 13. Mai 1707 berichten Erizzo und Pisani von ihrem Entschluss, in London kurzfristig eine neue Equipage in Auftrag zu geben.
Serenissimo Principe,
Trovano le venerate Ducali [lettere] di V. Ser.ma, ancora ineseguite le commissioni della nostra amb.ria, che grave nel dolore viviss.o di veder, doppo sí lungo tempo, tuttavia di là dal mare il nostro equipaggio.
Sia questa colpa degl' huomini ò degli' accidenti, ne succede à noi, et al nostro carattere un amarisss.a consequenza, nel vederci sempre più costituiti l'oggetto della gelosia, e de' discorsi non solo di quelli che han parte nel gov.o, mà del popolo di questa vasta metropoli. In effetto l'arrivo di due convogli senza che tra essi sia comparso il vascello, ove sono caricate le nostre robbe, hà dato nuovo moto agl'antichi sospetti, che la direttione miri [?] al fine di qualche negotio il che hà fatto che sempre più il negotio sfugga da noi, che si sfreggano i ministri, e col loro essempio faccia lo stesso ogn'altro genere di persone. Noi non [verso] scusiamo il fatale ritardo, contro il quale anzi habbiamo scritte fortissime lettere, à chi ne tien l'incombenza, mà ci riescono insofferibili li sensi pre[…?], co' quali in un tempo stesso si parla, e si ferisce l'ingenuità dell'Ecc.mo Sen.o, e quella di noi, che habbiam dato nel corso tutto della nostra vita, segui assai chiari di zelo e fede e d'honor illesitato. Ne potendo mai esser dissimile il nostro genio, anco in sí amara congiontura, habbiamo preso il partito di vendicare con una grande rissoluzione l'ingiustitia, che ci viene fatta. Così, se ben può giungere ad ogni momento con un convoglio, ch' è alla vela alle rive di Rotterdam il nostro menzionato equipaggio, habbiamo rissolto d'ordinare un altro à cui darà mano un gran numero d'operaij per allestirlo sollecitamente. Questo è il modo, che senza impegno publico, mà a solo nostro gran costo, habbiamo creduto di tenere, à confusione di chi pensa, e parla intanto disfavor [fol. 3]
delle nostre persone. Tutto adunque sarà perfettionato in pochi giorni, doppo i quali spedendo si dalle consuete funzioni, partiremo da Londra con speranza, che all'arrivo delle presenti, saremo assai ben' avvanzati di ritorno verso la patria. Tale sarà il periodo della nostro amb.ria, che haverà costato una gran somma à V. Ser.a, et à noi ciò, che non può credersi, senz'altro frutto, che il dolor di vedere, che tutto sia riuscito inutile, infelice, e malgradito.
Di. V. Ser.tà
Londra, 13. Maggio 1707
Nicolò Erizzo Cav. Amb.re Stra.o
Alvise Pisani Cav. Amb.re Stra.o
Francesco Cornaro Am.bre
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 81, No. 21.
27. Mai 1707, Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani aus London an den Senat in Venedig
Am 27. Mai 1707 sind der Konvoi aus Holland und die Karosse aus Paris endlich eingetroffen und die Sondergesandten können ihren Einzug, wenn auch mit Verspätung, für den 30. Mai 1707 festsetzen.
Serenissimo Principe,
Fissa l'ossequiosa rassegnatione di noi Erizzo, e Pisani, all'adempimento delle nostre commissioni, vedendo ritardata la comparsa delli convogli, habbiamo rissolutamente, e senza altro riguardo, comandati nuovi equipaggi, come già avvisassimo all'Eccellentissimo Senato.
Questi incaminati nel lavoro, giunse alla fine il sospirato, e tanto atteso convoglio d'Olanda, e se bene il nostro zelo hà raddoppiati inutilmente gl'aggravij, non si affligge, anzi essulta il nostro animo nell'haver consummati tutti i numeri di quella attentione, che da noi poteva dipendere, per ben servire, almeno in questo, alla patria e per togliere all'Ecc:mo Sen:to la continuatione di più moleste rappresentanza, per la nostra più lunga permanenza in questa corte.
Diposte con il mezzo sempre aureditato dell'Ecc:mo Sig.re amb.re Cornaro, utile, e benem.o, le insinuazioni per togliere [verso] ogni ritardo all'essecutione de' nostri doveri, ricercata l'Audienza, l'habbiamo di già ottenuta, così che lunedi, li 30 del cadente faremo il nostro pub.o ingresso, e saremo condotti al luogo di Somersetaus, palaggio reale, dove la Maestà Sua, con le maniere più splendide, hà destinato il trattamento più cospicuo al carattere.
Continueranno in seguito le funtioni delle due audienze, così che vediamo vicino il termine del nostro impiego, mà non d'una giusta divota passione di non haver potuto collo studio della maggiore honorificenza, supplire intieramente al decoro della rappresentanza, e distruggere la qualità di quelle circostanze, che hanno reso non poco disavventurato il nostro impiego. Giova però di sperare, che la giustitia dell'Ecc.mo Sen.o sia per generosamente donarci il suo compatim.to, nella sicurezza d'haver dal canto nostro contributo quel più, che può provenire dalle nostre private [fol. 3] fortune, e dalla passione de' nostri divotissimi cuori. Per quello sia agl'interessi di questa corte, et all'essecutione de' pub:ci incarichi, con più mani di riverite Ducali da noi ricevuti abbondantemente supplisce in tutte le sue parti, l'ecc.mo. S.r amb.re Cornaro, onde à noi niente altro resta, che impatientemente desiderare l'honor di vedere ben presto adempiti tutti li nostri incarichi, e depositare ai piedi del Pn.pe l'honor del consignato carattere
Di V. Ser.tà
Londra, 27. Maggio 1707
Nicolò Erizzo Cav.e Amb.e Stra.o
Alvise Pisani Cav.e Amb.e Stra.o
Franc.o Cornaro Amb.re
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 81, No. 22.
[30. Mai/2. Juni 1707]
Bericht des Gesandtschaftssekretärs Giacomo Busenello über den Verlauf von Einzug und Audienz der Sondergesandten Erizzo und Pisani in London am 30. Mai und 2. Juni 1707
Den offiziellen und ausführlichen Bericht über Einzug und Audienz der Sonderbotschafter in London am 30. Mai und 2. Juni 1707 verfasste der Gesandtschaftssekretär Giacomo Busenello. Zur Gesandtschaft gehörten auch die drei Söhne des Nicolò Erizzo – Andrea, Bartolo und Vincenzo – sowie der Enkel von Andrea di Vincenzo und die beiden Brüder Alvises II. Pisani – Andrea und Carlo, sowie Giovanni Paolo Pepoli und Giovanni und Alessandro Martinenghi, Mitglieder der bekannten Familien aus Bologna und Brescia bzw. Bergamo.
Relatione dell'Ingresso in Londra fatta dalli N. N. H. H.
Nicolò Erizzo e Alvise Pisani K.ri Ambasciatori Estraordinarij della Ser.ma Rep.ca di Venezia, spediti per congratularsi dell'Assunzione al Trono della Maestà Anna Regina della Gran Bretagna 1707:
Fù il giorno 30 di Maggio 1707 che seguì in Londra il publico solenne ingresso degli Ecc.mi Sig.ri Nicolò Erizzo e Alvise Pisani K.ri destinati ambasciatori estraordinari dalla Ser.ma republica di Venetia per felicitare nell'assonzione al trono la Maestà di Anna regina della Gran Bretagna.
Ritrovatisi però conforme il solito l'Ecc.o loro a Granwich nell'alloggio del capitano Usacth detto la Pellegrina, presso le rive del Tamigi, giunse colà a nome della regina prima il cavalier delle ceremonie Cotterel, indi Milord Conte di Cholmond con altri sei gentiluomini di camera per condurli nelle reggie filuche alla Torre, e di là passare con tutti il treno all'augusto alloggio del Somersetaus.
Ricevuti dunque, e corrisposti li complimenti del conte e del suo nobile seguito, doppo il trattamento di un lauto e gentile rinfresco fatto preparare da Sue Ecc.e, passati all'imbarco s'approdò in un'hora di navigatione del Tamigi felicitata dalle salve del fuoco e dagli viva de' popoli, [fol. 211] alla Torre soracennata.
Allo sbraco scese il Collonello Favre, governatore della Torre stessa, a felicitarli del loro arrivo e salendo intanto le rive, comparve d'ordine del Senato l'Ecc.o Sig.r Francesco Cornaro ambasciatore ordinario della Republica à complire con officij di estimatione verso l'estraordinario carattere, e a render col suo nobile treno più cospicua e magnificenza e la pompa della funtione.
Con tali reciproche officiosità salirono gli ambasciatori tutti 3 col conte nel cocchio della regina, in cui vi fu pure accomodato sopra posticcio buffetto il cavalier delle ceremonie Cotterel per non esser quelle, che capace di quattro luoghi.
Prima d'intenderlo incamminato, è giusto il rilevare la ricchezza, che lo precedeva e la nobiltà, che lo seguiva.
Precorso prima tutto l'equipaggio e la carrozza del conte, sfilanvano soppo li staffieri di S. E. Cornaro; indi compariva a cavallo il portiere degli Ecc.mi ambasciatori alla testa di 70 staffieri a piedi, vestiti a livrea di veluto celeste, trinato d'oro, e d'argento, con sotto vesti di seta pur ricamate, guarnite, e con in capo gala di più colori e piume ponsò. Egualmente ornati seguivano li trombetti che facevano strada alli publici corrieri. Gli aiutanti di camera con bianche piume, e con vestiti [verso] di pompa venivano in seguito della trionfale vanguardia.
Qui marchiavano à cavallo sei piccoli paggi dell'ambasciatore ordinario vestiti à veluto bleu listati d'oro. Doppo di questi, sopra bizzzarri cavalli bardati à rose di più colori precedevano il reggio cocchio 12 paggi della carica estraordinaria, che oltre al più ricco ornamento delle sudette livree, spicavano con ricchissime vesti di broccato d'oro, e si distinguevano con piume e galee divisate a bianco e ponsò.
Uno stuolo di gentiluomini di camera vestiti nobilmente, e li due cavallerizzi dell'una e l'altra Veneta corte tenevano il posto d'onor più vicino al cocchio di S. M., ove stavano come si disse, assisi li publici rappresentanti, dopo il quale seguitava quello del principal con sei gentiluomini di camera.
Esiggette l'applausi e può dirsi anche li stupori di Londra, a benchè non sia sì facile a donare ammiratione alla magnificenza de' stranieri, la ricca, nobile e strepitosa carrozza di Sue Ecc.e Erizzo e Pisani, che tirata da otto generosi destieri, tutti coperti di nastri bianchi e di rosa, rendeva il loro seguito lodato et aplaudito. Non disuguale a questa era osservata quella detta pure del corpo del'ambasciatore Cornaro.
[fol. 212] Doppo le quali seguivano tutte le altre dell'uno e dell'altro, non meno nobili e sontuose sino al numero di 12, occupate dal seguito di Nobili e segretarij Veneti, e di alcun cavalliere di Terra Ferma.
Oltre la sequela di 50 altre Mute, mandate al corteggio da più qualificati millordi, e duchi del regno, nelle quali erano accomodate altre persone di qualità e particolarmente negotianti nationali, soliti concorrere in tali fonzioni, a far la loro corte a Veneti ambasciatori.
Con quest' ordine dunque movevasi la gran marchia che con più applausi, che passi, andava fastosamente avvicinandosi all'albergo reale.
E inesplicabile la piena de' spettatori, anco dalle parti lontane del regno ad ammirare la grandezza della comparsa. Giunse a più di tre miglia di divisato cammino: e pure non si vide angolo senza folla anche delle più magnifiche persone, e massime le loggie, sopra le quali spiccavano le donne nobili, che con la varietà de' colori de' loro abbigliamenti rendevano vago spettacolo.
Fù veduta ancora la Maestà della regina stessa ad osservar tutta incognita il passaggio con molto suo piacere e gradimento. ra questi universali applausi si gionse a Somerzetaus, alla porta del cui cortile smontati gli [verso] ambasciatori estraordinarij e congedatisi dall'ordinario, furono introdotti dal conte nell'ampio e cospicuo appartemento, dove la stessa sera ricevettero con le formalità solite il complimento di Millord Starbert di Charburij a nome di S. A. R. il principe Giorgio, di cui è primo gentiluomo di camera, oltre di molti altri qualificati soggetti, che furono a felicitar SS. EE. del loro arrivo.
Trè giorni trattò l'estraordinaria ambasciata la Maestà della regina nella più splendida, e generosa maniera sotto grande e ricco baldacchino, con sedie corrispondenti, e con tutte quelle altre circostanze distinte di panattiere, di piatti d'oro, e di bicchieri coperti. Assidevano à capo la reggia mensa col trattenimento di musicali istromenti, serviti da due gentiluomini della regina, e del Prencipe. Li due estraordinarij legati intervenivano col cavalier maestro delle cerimonie alla medesima li nobili, e li segretarij Veneti, oltre il consorso di quelli, che in occasione di visita da loro EE. restavano convitati di giorno in giorno; degni di esser rilevati tra gli altri, li duchi, milord di Richmond, e di Grafton, che sono di sangue reale et il conte di Grantham destinato dalla regina per il giorno dell'udienza.
In altri appartemanti stavano approntate altre mense per cavallerizzi, coppieri, gentiluomini e paggi [fol. 213] restando conforme il solito dispensato all'altra bassa famiglia il denaro. Così consumati li tre giorni, ne' quali ogn'uno facea gala di nuovi e pomposi vestiti, giunse il doppo pranzo del giovedí che coll'intervento dell'ambasciatore ordinario e del conte di Grantham già detto, si passò con lo stesso ordine dell'ingresso all'udienza della regina. Erano in quella congiontura gli ambasciatori ammantati di toga di seta tutta nera, guarnita di finissimi merli, con spada, e graffa al cappello ricche di grosse gioie.
Giunti e smontati al soggiorno della regina à S. James, dove si trasportò espressamente da Khinsenghton, ricevuti all'ingresso del cortile dal deputato marescial delle cerimonie, colla precedenza di tutto il corteggio delli nobili Veneti, e con a fianco i secretaj muniti delle Ducali, comparvero (doppo esser stati incontrati e complimentati dal Colonnello Fiedingh alla prima sala, dove le guardie stavano tutte schierate sotto dell'armi, dal duca di S. Alban a quella dell'anticamera, et a quella dell'udienza da Milord Chint [= Kent] gran ciamberlano] alla presenza della regina, che era assisa sul trono, coronata da tutte le millordi, duchesse et primarie dame del regno, ben superiori al numero di 600, e che accolse e corrispose doppo il primo [verso] inchino, sempre ritta, e altre riverenze et gli ufficii de' publici rappresentanti.
Fede la cerimonia di presentarli l'Ecc.mo Cornaro con poche aggiustate parole, e dopo porta a S. M. dall'Ecc.mo Erizzo, come anziano di età la Ducale alla M. S., che ricevette dalle mani del segretario dell'ambasciatore Giacomo Busenello. Principiò L'Ecc.mo K.e Pisani ad esporre in Italiano il nobile et concettoso erudito suo uffizio a capo coperto, che fù udito con applauso et attenzione anche per la maniera aggiustata, e propria, con cui l'espresse; e che fu corrisposto dalla regina con stima e con gradimento verso le testimonianze del publico, e le qualità de' privati.
Doppo di ciò furono presentati a S. M. dall'Ecc.mo K. Erizzo li NN. HH. Gio. Battista Venier, fratello del fu ambasciatore estraordinario a Guglielmo 3°; Andrea e Carlo Pisani fratelli dell'attuale Ecc.mo amb.re, rilevati tutti e tre per benemeriti Senatori della Republica, così di Andrea Pisani di Vicenzo, di Gio. Paolo March.e Pepoli, di Zuanne et Alessandro conti fratelli Martinenghi, per ognuno de' quali spese espressioni proportionate alla nobiltà della loro nascità.
Riserbò a questo luogo li di lui tre figli Andrea, Bortolo e Vicenzo, che ornati di qualità ed avvenenza [fol. 214] riportorono il guardo più generoso della regina. Poi presentò il segretario dell'ambasciata Giacomo Busenello, che rilevò alla M. S. per figlio del gran cancelliere della Rep.ca, indi l'altro suo compagno Giulian Giavarina (fù del circircospetto Gerolamo Seg.rio del'Eccelso Conte di Nieri?), dicendo dell'uno e dell'altro l'antica servitù delle loro famiglie alla Ser.ma patria.
Doppo di questi fu presentato il governatore dell'armi ponte in Legnago, Alessio dell'illustre stirpe dei Comneni, non omesso qualche altro nobile di Terra Ferma, che si trivava nella corte di Sue Eccellenze.
All'udienza del Prencipe, che fu però molto breve, si tenne l'ordine stesso, e col med.o si discese, restando ricondotti coll'ordine pure di sopra espresso al proprio alloggio gli Ecc.mi ambasciatori. Laute poi e veramente reali furon le cene consumate in quella notte da SS. EE., coll'intervento della più cospicua nobiltà che felicitò le solenni fonzioni tra tazze d'oro, nelle quali ben spesso si mesce colà egualmente i negozii et i complimenti.
Così terminò il cospicuo cerimoniale che fu deciso per il più magnifico et ricco, che mai sia stato osservato dall'Inghilterra.
FINE.
Venezia, Museo Civico Correr, Biblioteca Correr, Cod. Cicogna No. 1186 [= ehemals No. 59], fol. 210 verso-214. Eine zweite Abschrift des Berichts in: Venedig, Biblioteca Correr, Cod. Cicogna No. 2723 [= ehemals 1792].
8. Juni 1707, Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani aus Greenwich an den Senat in Venedig
Am 8. Juni 1707 berichten Erizzo und Pisani kurz von ihrem Einzug am vergangenen Montag und der Audienz bei der Königin am nachfolgenden Donnerstag, die nicht in dem berühmten Saal von Whitehall, sondern in Kensington Palace stattgefunden habe.
Ser:mo Principe,
Nell'atto di scioglere, e presentarsi al mare per passar' in Olanda, e poi col divino aiuto in patria, s'humiliano all'Ecc:mo Sen.o, doppo haver' adempiti tutti i nummeri della nostra amb.ta.
Lunedì seguì il nostro pub.co ingresso. Giovedí la regina ci accordò l'udienza. Domenica habbiamo preso congedo da Sua Maestà, et hoggi ci siamo imbarcati. In qual modo siano state da noi esseguite le commesse funtioni, e quale sia stata la nostra pub.ca comparsa nella città di Londra, lascieremo ad altri l'impiego di descriverla, potendo credere, che trà il numerosissimo popolo, che vi accorse, qualche parte d'esso non l'haverà intieramente disapprovata.
Ci restingeremo dunque ad esponere quelle sole circostanze, che convengono alla dignità del carattere, e che sono essentiali à sapersi à norma delle future occasioni condottosi incognitamente, apunto in questo luogo di Granwich, ch'è due leghe lontanto da Londra, poco appresso vi giunse il mastro delle ceremonie, e doppo di lui il Co: di Cholmond, destinato da Sua Maestà alla funtion di quel giorno.
Con esso sei gentiluomini della camera, onde accolto da noi, come in casa propria, col ceder alla sua [verso] sola persona la mano, doppo aver supplito ai scambievoli ufficij, passimo in altra stanza, dove era preparato un conveniente rinfresco. S'entrò poi nella regia felucca, godendo noi il luogo d'honore, e col seguito di molt'altre, salutati da regij yacht, et altri bastimenti, si montò il Tamigi, e si giunse alla Torre dei Londra. Ivi fossimo complimentati allo stanco dal Collonel Fava, che n'è il Gov.re. e nello stesso tempo rissunò il cannone della fortezza, sopra la quale era spiegato il reale stendardo con le nuove insegne dell'unione dell due regni.
Appena salite le rive, trovassimo l'Ecc:mo D. amb.re Cornaro, che col suo nobilissimo treno era venuto ad' honorar il commun carattere. Ci attenderano la carozza della regina, quella del Principe, e molt'altre de' Mylord, e principali Sig.ri del regno, onde entrati noi tre amb.ri, il Co: et il mastro delle ceremonie nella prima, s'incamino la marchia, che non fù breve per il numero dell'equipaggio e per la distanza del luogo, e passando tra un'immenso popolo si giunse al regio palazzo del Somersetauz, destinato al nostro alloggio. Mylord Herbert Co: di Salsbury fù il p.mo che à nome della regina venne à felicitare il nostro amico [fol. 99] seguito poco doppo dal Co: di Delvare, che per parte de Pnpe praticò l'istesso uffitio. Indi imbandite le tavole con regia magnificenza in compagnia de' stessi, e d'altri cospicui soggetti si diede principio al trattamento, che durò conforme al solito per tre giorni, bevendosi alle consuete saluti della regina, della reg.za, e del Pnpe, tutti in piedi, et à capo scoperto, tra il suono di melodici [?], e musicali istromenti. Giunto finalmente il giovedí, comparve il Co: di Bramtom con lo stesso treno reale del g.o dell'ingresso e ci condusse unitamente con l'Ecc.mo Sr. amb.re ord.rio, vestiti in toga alla solenne udienza di Sua Maestà; non v'è più la sala famosa del Witeall, nella quale si formalizarono sempre li regij amb.ri d'esser ricevuti la p.ma volta, poiche dalle fiamme rimase estinta gl'anni passati quell'antica sede de' re inglesi. Che però resasi la regina da Kenshengton al Suo palazzo di S. Gemes, ivi giunti, e smontati trovassimo nel cortile le guardie sotto l'armi, e fossimo complimentati alla porta dall'off.le, che le comanda. Salite le scale, erano parimente in Aaa, e sotto l'armi le guardie del corpo, accogliendoci pure con cortese ufitio [verso] il Coll.o Fieldingh loro Comand.e. Fece lo stesso nell'ingresso della camera il duca di St. Albans, et à quella dell'udienza il Sciamberlano, il Co: di Chint [Kent?]. Era la regina sotto ricco baldacchino in sedia d'oro, cinta da Mylordi, e dame principali del regno, che le facevano in quel g.o numerosissima corte. Non si levò, secondo allo stile de' re Brittanici, che alle seconda riverenza, alla quala portasi in piedi, vi dimorò sino alla nostra partenza.
Giunti noi al suo trono, e coperti conforme al solito, l'Ecc:mo Cornaro qualificò di nuovo le nostre persone, io Erizzo resi in mano di Sua Maestà le Credenziali, et io Pisani espressi tutto ciò, che poteva più lusingare il genio della regnante, applaudendo alla saviezza del suo governo, alla fortuna delle Sue armi, et all'amore, che veramente è tenerissimo de' sudditi, verso la Sua reale persona. Chiusi infine con assicurare à Sua Maestà, che come era antichissima così sarà eterna l'amicitia e la stima di V.re Ecc.e verso la corona Brittanica. Accolse la regina gratamente l'uffitio, e corrispese con pienissime espressioni in honore della Ser.ma Patria. Si passò poi à quella del Pnpe di Danimarca, le guardie del quale erano sotto l'armi.
[fol. 100] Il capo d'esse ci complimentò all'ingresso delle sale, et il p.mo gentilhuomo della camera all'entrare della med.ma. Il Pnpe, quando ci vidde, si avvanzò due passi, verso di noi, e doppo haver corrisposto con intiera stima all'ufficio, ch'io pure Pisani esposi, ci accompagnò nell'uscire ancora più avanti verso al porta. Così terminate ambe le udienze, fossimo nell'uscire complimentati da quelli stessi, che ci fecero incontra la prima volta, chiudendosi finalmente la strepitosa funtione di quel giorno, coll'esser ricondotti à casa nelle regie carozze dal Co: e mastro delle ceremonie, che erano venuti à levarci. Questi, e molti altri di grado distinto furono da noi trattati la stessa sera ad una non parca cena, che habbiamo creduto far disponere nella casa dell' Ecc.mo Cornaro, concorso benignamente à favorirci, per mostrare anco in ciò l'uniformità del carattere, non meno, che quelle degl'animi che nel corso nella nostra permanenza in Londra furono sempre perfettamente uniti: Non hà più bisogno questo egregio soggetto di testimonij, che qualifichino la prudenza, e la fortuna del suo ministero nella [verso] corte Brittanica, onde tutto quello che noi dicessimo, sarebbe di gran lunga inferiore al suo merito. Sia solo noto à V.ra Ser.tà ciò, che per l'ultima volta le esponiamo, e degnisi credere, che ne v' hà alcuna parte ò il favore dell'amicitia, ò il genio dell'adulatione si poco noto à nostri animi, non esservi min.ro d'alcun Pnpe che più di lui goda l'amore, la stima, e l'intima confidenza della regnante della cuchessa di Marlborough, sua gran favorita, del duca suo marito, e di Mylord Godolfin, gran tesoriere, che soli governano dispoticamente il regno di modo che non può certamente sperarasi buon successo d'alcun negotio, quando non venga dalla di lui sola persona promossi, e concluso.
Quanto à Noi, che siamo stati spediti vittime della nostra mala sorte, non cessaremo mai di querelarci unicamente contro la stessa, non havendo nell'ingresso, oltre le pure formalità del carattere ricevuto cosa, che habbia fatto ò honore, ò piacere, alle nostre part.re persone, onde torniamo in patria poveri di merito, e molto di piu di fortune, profuse inutilmente in sí infelice servitio.
Granwich, 8 Giug.o 1707
Nicolò Erizzo
Alvise Pisani
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 81, No. 23.
10. Juni 1707, Francesco Corner aus Kensington an den Senat in Venedig
Einen Kurzbericht vom Verlauf des Einzugs der Sondergesandten gibt auch der ständige Botschafter Venedigs in London, Francesco Cornaro, in seinem Brief vom 10. Juni 1707 an den Senat.
Ser.mo Prencipe,
Consumate le funzioni tutte dell'ambasciata extraordinaria con pompa, et honor del carattere, partirono Mercoledì all'imbarco li Ecc.mi ambasciatori extraordinarij, et io mi honorò d'accompagnarli sino à Grenwich.
Il vento fa credere favorito il loro passaggio, et à quest'hora arrivati in Hollanda. Tutto segue con la migliore magnificenza, e furono ricevuti nelle forme più distinte dalla regina in considerazione del merito della Republica. Dalla loro riferita intenderà pienamente li Ecc:mo Senato l'ordine delle funtioni, et ogni particolarità della comparza, e del trattamento, et io mi restringo [verso] ad assicurare, che niente andò omesso per riguardo degli honori dovuti alla grandezza di V.ra Ser.a nelle Persone, che ne sostennero il cospicuo carattere. Dalla mia rassegnatione fu obbedito il pub.o commando giontomi nelle Ducali del 24. Febraro. Dovrei per questo non extraordinario dispendio stabilirmi un nuovo equipaggio per andar unito in tutte le funzioni e sostenere il decoro del carattere con quella grandezza che è dovuta alla pubblica Maestà. Feci con decoroso accompagnamento di livree à piedi, paggi, e gentilhuomini della mia famiglia, con [fol. 2] la carozza del corpo, e tre di seguito à riceverli al loro sbarco alla Torre. Fece unitamente dall' Introduttore admesso nel 3° luogo di honore nella carozza della regina. Li accompagnai sino al palazzo reggio di Somersethous, dove restarono per tre giorni trattati à spese di Sua Maestà, e nel doppo pranso del giovedí feci à riceverli con lo stesso decoroso accompagnamento et habbi l'honore di presentarli à Sua Maestà nella pubblica audienza. Expressi quelli sensi che convenivano al merito della funtione del luogo, e del carattere, facendo spiccare nella [verso] mia esposicione la verità del solo motivo della speditione l'unico oggetto di felicitar Sua Maestà non solo assunta, mà ancora per la serie continuata delle sue glorie. Rilevai costante la buona corrispondenza della Repubblica interessata sempre nelle migliori sue felicità, che quest'incarico l'havevo sempre continuato dall' Ecc:mo Sen.to per far conoscere nella stima la confidenza come ne havevo riportate in tante occasioni le prove della Sua R.ple bontà.
Corrispose con aria serena e cortesa la regina all' [fol. 3]
uffitio. Aggradì l'espressioni et offerse la sua buona amicizia, con interesse per tutti li riguardi della Repubblica […].
Kensington, X Giugn.o 1707
Franc.o Cornaro Amb.e
ASV, Senato, Dispacci Ambasciatori, Inghilterra, filza 82, No. 114.
Alvise II. Pisani und Andrea da Lezze in Mailand
3. November 1711, Alvise II. Pisani und Andrea da Lezze aus Mailand an den Senat von Venedig
Alvise II. Pisani und Andrea da Lezze begrüßen als Sondergesandte den designierten spanischen König Karl III., der in Frankfurt am Main zum Kaiser gewählt werden soll, in Mailand am 6. November 1711 und begleiten ihn zur Grenze des Territoriums der Republik Venedig. Sie werden unterstützt von dem Residenten Venedigs in Mailand, Kavaliere Zon.
Ser.mo Prencipe,
Siamo giunti all'esercitio vero delle nostre incombenze [...]. Fummo incontrati dal Sig.r residente Zon, che restituito alla corte per informare, e concertare insieme le maniere più addattate al nostro ricevimento, ci rese conto de' suoi degni perati, che sempre conciliano à se stesso una pienezza [fol. 11 verso] di merito, et una giusta rettributione di cotesto Ecc:mo Senato. Trovassimo già pervenuto à portar al nuovo Cesare l'Elettorale diploma il Principe Carlo di Neoburgho, che per inchinare oggoi impunt.o del ceremoniale passò espedit.e in corte dove hebbe l'ingresso nelle stanze di S. Maestà, che lo incontrò con tenerezza, et abbraccimento […].
[fol. 16 verso] Noi dunque in attentione degl'assenzi di S. M.t à per la nostra publica udienza, andiamo allestendo li nostri equipaggi uniti, si puo dire in momenti con quella profusione, e peso, che non tocca alla nostra humiltà di rappresentare, perché tutto e dovuto alla patria, ma che habbiamo il contento di veder applaudito anche in espettativa dal concorso di molte nationi, che la circostanza della conf.e ha quí raccolta [….].
[fol. 17] Il Sig. card.le arcives.o si è tra tutti distinte. Fu à vedere con impazienza, s'espresse con veneratione, e stima, e diede una testimonia della sua parcialità verso il nostro carattere, accordandoci l'alloggio in uno de' più splendidi [verso] edificij di questa città, che è il collegio Helvetico, fondatione gloriosa di S. Carlo, e che vive sotto la tutela del degno prelato […].
ASV, Senato, Dispacci, Germania, filza 198, No. 3.
7. November 1711 [?], Alvise II. Pisani und Andrea da Lezze aus Mailand an den Senat von Venedig
Am 7. November 1711 berichten die beiden Sondergesandten vom Erfolg ihrer Mission in Mailand: Sie wurden vom Majordomus und vom Zeremonienmeister empfangen und in der sechsspännigen Kutsche des Königs gemäß dem spanischen Zeremoniell zur Audienz geleitet. Hinter der Kutsche des Königs fuhren die vierspännigen Kutschen der Sondergesandten und ihrer Gefolgsleute in neuer Livree. Karl III. ist noch nicht Kaiser, und seine Minister achteten daher streng darauf, dass auch die Credentialien der Sondergesandten "an den König von Spanien" und nicht an den Kaiser adressiert waren.
Ser:mo Prencipe,
Seguè nel giorno di hieri la nostra publica udienza, come avvisassimo nelle passate [lettere] per assicurare dall'irregolarità della presente corte la dignità del carattere, credessimo proprio di far tenere al seg.rio del dispaccio Romeo l'ingiunto biglietto, il quale diede motivo alla risposta, che humiliamo alla notitia dell'Ecc:mo Senato. Così posto al sicuro per i tempi avvenire tutto ciò dovrebbe restar pratticato, ci consoliamo di poter render conto à V.V. E.E. dell'intiera nostra obedienza prestata à riveriti publici incariche.
Già accennassimo, che prima di ammetter noi alla reale audienza volle la corte regolare il disordine corso per la comparsa dell'amb.e di Savoia con la muta à sei, onde fatto nuovamente passar à publica audienza, e consumate intieramente colla regolatione del formulario di Spagna, una tale publica funtione, all'hora sola venne alla nostra casa l'introdutore à nome di Sua Maestà [fol. 21 verso] per concertare, e stabilire tutte le necessarie, nell'occasione dovute convenienze. Prima però di admetterci alla reale presenza desiderò il ministro di veder la copia della Credentiale, con cui siamo stati espediti. Fatta passare la stessa nelle mani del cameriere maggiore conte di Sinzendorff, fu fatto sopra la stessa un rigoroso diligent.mo esame, e come che noi in ubbidienza à publici ultimi commandi, ci dovevamo valere della Ducale speditaci sotto il 24 in cui si contenevano li titoli ancor di Cesarea Maestà, così se ne formalizò, doppo lungo dibattito il ministero, dicendo, che in presente conveniva trattarsi la Maestà Sua con quelli soli titoli dovuti al re di Spagna senza comprendervi alcuni particolarità, che riguardasse la nuova Imperiale elettione, soggiungendo espressamente [fol. 22] che fattane dalla Maestà Sua, in tempo opportune, la necessaria communicazione s'haverebbe ben saputo dalla maturità del Senato, all'hora solo pratticare ciò potesse convenire all'Imperiale prerogativa, e dignità. Fissa la corte in questa determinazione, ne vedendo di poter esseguire le commissioni dell'Ecc: Senato in altra maniera, che nella desiderata, habbiamo creduto proprio di non insistere, per non dar fomenti ad opinioni purtroppo invalide, che si volessero consumare con una sola formalità le due funtioni, ma confondere quella speciosa, che precisamente si è desiderata, e pretesa sopra le sole prerogative del regno di Spagna. Habbiamo dunque fatta vedere l'altra copia, che si è trovata pienamente conforme al desiderio, onde poi tutto disposto, ci ciamo hieri verso l'hore 22 [verso] presentati per esseguire le commissioni di V.V.E.E. Potiamo con giusta essultanza de' nostri animi esshibire all'Ecc.o un vero trionfo della sua grandezza, perché oltre quanto habbiamo stimato proprio di disponere del nostro particolare, con adeguata pompa, e decoro, vedessimo favorita questa casa, et in seguito illustrato il nostro accompagnamento da tutta la nobiltà più favorita, e distinta di questa città, da un numero copioso di stimati patricij, e da sopra centocinquanta cav.ri della prima qualità suddito della [J. F. ?], che veram.te rese così distinta la nostra comparsa, che potiamo con giustitia asserire, e senza essagerata amplificatione, che non si poteva ne attenderla, ne sperarla più strepitosa, e cospicua.
[fol. 23] Venne all'hora apuntata il maggior domo di settimana Co: Rainaldi, accompagnato dall'introduttore con il quale conforme l'ordinaria prattica di tali ministri vi fù qualche alteratione circa il di lui trattamento, mà che fu sostenuto da noi con decoro, e con l'applauso del numerosissimo corteggio, in faccia di cui fu pratticato. Entrassimo nel reale cocchio tirato à quattri cavalli con li sud.ti due di corte, maggior domo, et introduttore del corpo vuota con altre dodeci pure con le nostre livree, tutte à quattro cavalli giuste l'etichetta di Spagna, seguitati in corteggio da altre trecento tutte pure à quattri cavalli, e con seguito di tale natura, che le nostre persone erano già restituite, e rimesse doppo l'udienza già consumata, che [verso] ancora tutto il seguito non era staccato dal sito della nostra habitazione. Mai più si vidde così numeroso il popolo di questa abbondante città, in cui dobbiamo non lasciar d'esprimere, che si intesero voci di pienissimo applauso al nome augusto di cot:a nostra Serenissima patria. Nel reggio cortile trovassimo conforme il solito schierrate le guardie. Ci vennero all' incontro li destinati ufficilai, et furono pontualmente esseguite sino all'ingresso del reale gabinetto le consuete, dovute formalità.
Al penar presentatici, fermato il re sotto nero baldacchino, si levò in piedi, e si scoperse, e nel nostro progresso, et avvicinamento al soglio alzato sopra di due [fol. 24] gradini, ci venne incontro la M. S. con tre passi ben regolati sino al margine delli medesimi et attese il nostro avvicinamento per restituirsi al sito, dove si trattenne sino al termine delle nostre esposizioni. Saliti noi le gradini stessi, e prontamente fattoci cenno dalla Maestà Sua di coprire, presentai io, Pisani, le publiche credenziali, accompagnandole con quelche espressione ben dovuta, e che fu poi amplificata da me, Lezze, mentre dissi, che con quanto giubilo erano state di passo in passo accompagnate le glorie, e prosperità della Sacra Catt.a M.t à Sua dalla Ser.ma Rep.ca ben lo palesava la parte, che ella haveva sempre voluto prendersi in tutti gl'avvenimenti, dell'augusta casa [verso] e l'evidenza delle prove con le quali non haveva mai tralasciato d'auttenticare anco nelle più ardue cong:le la sua antica perfetta inalterabile osservanza, che tutta volta per renderle visibile al mondo nella maniera più cospicua elle ne faceva col mezo delle nostre humilissime persone, ma publica dimostrazione cogliendo nella felice comparsa della M. Sua in Italia l'opportunità tanto sospirata. […]
[fol. 27] […] Così terminata l'audienza, et accompagnatoci il re con tre passi sopra il soglio, come nel primo ingresso, ci siamo col sopracitato accompagnamento restituti al nostro alloggio […]."
ASV, Senato, Dispacci, Germania, filza 198, No. 4.
POMPONNNE
Henri-Charles Arnauld de Pomponne, genannt "l'abbé de Pomponne" [1705-1710 französischer Botschafter in Venedig]
15. Mai 1706, Pomponne aus Venedig an König Ludwig XIV.
Pomponne schickte am 15. Mai 1706 einen detaillierten Bericht über seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 9. und 10. Mai 1706 nach Paris. Er habe sich bemüht, diesen besonders aufwendig zu gestalten. Eingehend schildert der Bericht den Ablauf der Akkreditierungszeremonie, die üppige Ausstattung und die Ikonographie der drei vergoldeten Prunkgondeln und die Reaktionen der Teilnehmer und Beobachter. Die Besucher der Botschaft hätten insbesondere das Porträt des Königs im Audienzzimmer ausgiebig bewundert. Man habe neben lateinischen und italienischen Sonetten auf den König auch Publikationen verteilt, in denen die Ikonographie der Gondeln erklärt werde. An den abendlichen Festen in der Botschaft habe auch der kaiserliche Botschafter Filippo Hercolani mit seiner Gemahlin teilgenommen, maskiert und "incognito".
Sire,
J'ay reçue la lettre dont V. M. m'a honoré le 30. du mois d'Avril […].
[fol. 40 verso] […] Je fis dimanche dernier mon entrée publique. Je me donne l'honneur d'envoyer à V. M. la relation de tout ce qui s'y est [fol. 41] passé. Je me suis efforcé de la rendre la plus éclatante qu'il m'a esté possible. Je voudrois que mes talents et mes biens répondissent à mon zèle pour remplir l'employ important que V. M. m'a fait l'honneur de me confier.
J'ay crue qu'il estoit nécessaire que la magnificence de Vostre ministre répondit en cette occasion à la grandeur et à la maiesté du plus grand prince du monde qu'il avoit l'honneur de representer.
Comme je fus très longtemps avec M.r le Chevalier Pisani le dimanche et le lundy matin, il profita de cette occasion pour renouveller les protestations de la reconnoissance, du respect, et de l'attachement pour V. M. qu'il a témoigné pendant le cours de son ambassade en France. Il me pria de vous assûrer, Sire, que les interests de V. M. luy estoient infiniment chèrs, et qu'auprès ce qu'il doit à sa patrie, il n'avoit d'affection et de zèle, que pour le [verso] plus grand et le plus sage de tous les roys dont il avoit esté comblé d'honneurs et de témoignages d'affection. […]
[fol. 42 verso] […] Je fus lundy matin au Collège, ou je prononcay le discours que j'ay l'honneur d'envoyer a V. M., après que j'eus donné au Doge la lettre de créance dont elle m'avoit honoré. Mardy au soir un secrétaire vint me prier de la part des sages de me rendre le mercredy au Collège. J'y fus reçeut avec les honneurs accoustumez, le secrétaire Marin fit la lecture de la réponse à ma harangue, que je joins a cette dépêche, et le Doge me remit la lettre pour V. M. en reponse de celle de créance que je luy avois donné le lundy.
[fol. 43] J'assisteray jeudy dernier à la fonction ordinaire du jour de l'ascension. Je ne perdis aucune occasion qui me pouvoient permettre de parler efficacement aux Sénateurs, qui estoient assis après de moy pour leur faire connoistre que V. M. desiroit le bonheur et la gloire de la Rep.e […].
[fol. 43 verso] […] L'Amb.r de l'Empereur vint en masque dimanche et lundy dans ma maison pour prendre part aux plaisirs et aus divertissements de la fête. Il m'avoit fait dire qu'il se feroit connoistre et qu'il servit très aisé de me parler. Je luy [fol. 44] fis touttes les honnestetez convenables à son caractere. Il me témoigna qu'il desiroit de vivre avec moy dans toutte la bonne correspondance que les interests de son maistre et ceux de M. V. nous le permettoient, qu'il éviteroit tout les petits sujets de querelle, et qu'il me prioit de croire que nous n'avions besoin ní l'un, ní l'autre d'avoir icy des gardes, qu'il sçavoit que l'on m'avoit dit bien des choses sur son sujet que pouvoient avoir raport à des temps où la gravité du ministère ne le retenoit pas, mais qu'il ne songeoit qu' à servir l'empereur comme amb.r, et non pas comme soldat, qu'ainsy dans touttes les occasions ou le concert que nous aurions ensemble pourroit estre de quelque commodité, où pour les particuliers, où pour éviter l'aigreur que cause la longueur de la guerre, il seroit tousjours prest de faire touttes les démarches que je désirerois. Il me témoigna mesme qu'il souhaittoit extrèmement de pouvoir lier commerce avec moy, comme M. de Berka et M. de la Haye l'avoient conservé mesme depuis la guerre, qu'il viendroit très volontièrement chez moi, qu'il en avoit permission de l'empereur. Je repondis avec politesse à touttes ces honnestetez, et je luy dis en riant que je n'estois pas encore si hardy que luy, que j'avois besoin d'avoir la mesme permission de V. M., et que je la demanderois avec joye, que j'esperois que V. M. voudroit bien me l'accorder. Qu'en attendant j'irois volontiers a des prom[…] avec M.r le Nonce, ou s'il vouloit s'y trouver nous commencerions à lier une amitié dont je faisois beaucoup de cas.
L'Amb.r rapporta toutte cette conversation au père Slavata, qui la rendit fidèlement au Nonce. Ce religieux le pria d'entretenir cette bonne intelligence entre les deux Amb.s [….].
[fol. 48 verso] Je suis avec un très profond respect et toutte la soumission imaginable,
Sire,
De Vostre Majesté
Le très humble, très obeissant
et très fidele Serviteur
L'Abbé de Pomponne
A Venise, le 15. may 1706
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 147 [= Pomponne 1706], fol. 40-48 verso.
[15. Mai 1706]
Bericht über Einzug und Audienz des Botschafters Pomponne in Venedig am 9. und 10. Mai 1706, Anlage zum Schreiben vom 15. Mai 1706
Relation de l'entrée publique de M.r l'abbé de Pomponne Amb.r du Roy à Venise, le 9. et le 10. may 1706; avec la depesche de M. l'abbé de Pomponne du 15e may 1706:
M.r l'Ambassadeur envoya le 9 avril 1706 le Consul de France à Venise demander au Collège le desire [a faire] Son Entrée publique le 9 may.
M.r le Chevalier Pisani, sage grand actuellement en exercise et dernier ambassadeur de la République en France, donna part à M.r l'amb.r par un abbé de sa Maison, qu'il avoit esté nommé par le Doge pour le reçevoir au jour choisi à la teste de 65. Sénateurs, et pour l'accompagner le jour suivant au Collège. M.r l'Amb.r repondit avec compliment […]. Le S.r Rauchet, docteur de Sorbonne, qui fut reçue par M.r Pisani au haut de son escalier, et reconduit jusque au mesme endroit, dont M.r Pisani ne se retira qu'après que cet ecclesiastique luy eut fait une dernière révérence sur une rampe qui est au milieu de l'escalier.
Ces deux compliments furent accompagnez de temoignages réciproques d'estime et de joye sur ce que la congioncture présente donnoit à [fol. 49 verso] M.r l'Amb.r et au Chevalier une occasion de se parler et de renouveller l'amitié qu'ils avoient eus en France.
M.r Pisani insinua au S.r Rauchet qu'il étoit arrivé quelque inconvenient dans la reception faite a M.r de Charmont, qu'il seroit a propos de prevenir. Il luy fut repondu que le consul de France avoit ordre de c[…] avec luy l'heure de l'arrivée de M.r l'amb.r a l'isle du St. Esprit, et qu'on prendroit toutes les mésures possibles pour empescher la confusion causée par le grand concours des barques et du peuple, qui avoit alors produit des plaintes reciproques, que M.r l'amb.r rendroit aux Sénateurs tous les honneurs qui leurs sont dus, persuadé que les Sénateurs ne manqueroient de leur costé à rien de ce qui est dû au caractère dont M.r l'amb.r est retenu.
M.r Pisani ne s'explique pas davantage et on supposoit que cette reponse […?] plusque suffisante pour calmer les inquietudes qu'il temoignoit avoir, que M.r l'amb.r voulut faire quelques pas moins que luy dans l'église ou ils devoient se remontrer à l'ordinaire comme il se plaignait que M.r de Charmont avoit fait.
[fol. 50] Mais on découvrit dans la suitte qu'il avoit luy mesme de nouvelles pretensions. Il n'apella le consul que cinq jours avant celuy qui avoit été choisi pour l'entrée publique, et s'estant fait raporter en detail le cérémonial que M.r l'amb.r se proposoit de garder il dit au consul que M.r l'amb.r n'estant qu'abbé, il devoit porter le rochet couvert du mantelet selon l'usage des abbés Italiens, ainsi qu'il disoit que M.r l'abbé d'Estrades, cydevant amb.r du Roy auprès de la République, en avoit usé.
Feu M.rs l'Archevesque d'Ambrun et l'Evesque de Besiers cydevant amb.rs du Roy a Venise avoient essuyé plusieurs contestations sur cet habit et la croix pectorale avec les Nonces du Pape, mais sans l'arreter aux pretentions des Nonces, ils allèrent toujours à l'audience portant seulement la mozzetta, et le rochet avec la croix pectorale, ce qui étoit cause que les Nonces évitoient de se trouver aux fonctions, lorsque ces prélats y assistoient.
Le sujet de cette contestation estoit qu'à Rome et dans le reste d'Italie le rochet de[…] est la marque d'une jurisdiction libre, au lieu que [verso] le mantelet est une signe que le prelat n'a point de jurisdiction, où qu'elle est suspendue, et pour ainsy dire, celypsée. C'est pourquoi les Evesques de Rome portent toujours le mantelet, et les Cardinaux ne le quittent que dans le temps de la vacance du S. Siège, parce que toute la jurisdiction leur est devetue durant cet intervalle.
Le Nonce du Pape à Venise y porte le crochet decouvert dans la ville et lors qu'il va au Collège jusqu'au pieds des deux statues de géants qui sont sur l'escalier par lequel on monte a la Salle parcequ'il exerce une jurisdiction dans la ville, mais il prend le mantelet aux pieds de ses statues pour marquer qu'il n'exerce point de iurisdiction à l'egard de la Seigneurie et du corps de la République. Les Venitiens regardent encore cet habit comme la marque d'une vénération particulière qu'un ministre ecclesiastique rend au Prince.
M.r l'ambr. de Pomponne a rendu compte au Roy dans sa depeche du 24 avril de tout ce qu'il avoit fait pour s'assurer de la manière dont M.r l'abbé d'Estrades en avoit osé, estant amb.r à Venise il à envoyé à Sa M.e l'extrait des [fol. 51] Registres de la République ou il est raporté que cet abbé fut reçue à l'audienece avec le camail, le rochet et me le mantelet. Il a informé S. M.e que le Pape avoit pu[...] de cette affaire à M. le Cardinal de Janson et a M.r Morosini, am.be de la République à Rome, qui en a ecrit à ses maistres. […]
[fol. 53 verso] Le dimanche 9 may, M.r l'amb.r se rendit sur les dix neuf heures à l'isle du S. Esprit avec toutte sa maison, plusieurs officiers françois venus de l'armée du Roy, commandé par M.r de Vendosme, M.r de Gergy, un grand nombre de personnes attachées à la France et d'une qualité distinguée entre lesquels estoient M.r le Marquis de Tarvano, M.r le Comte Musti [ ?], M. le Comte [fol. 54] Fava, et d'autres gentilshommes de Bologne et de Ferrara.
La communauté des religieux vint recevoir M.r l'amb.r au bout du pont par lequel on arrive de la mer à leur monastère. Ils avoient temoignée quelques jours auparavant à un d'entre eux qui est françois, et le jour mesme au couvent, de la repugnance à rendre ce devoir de respect disant [… ?] la verité, qu'il n'étoit pas d'usage que la communauté tint audevant des amb.rs.
M.r l'amb.r reçut en arrivant les complimens que M.r le Nonce, le Patriarche, le Receveur de Malte, et le Resident de Mantoue luy firent par leurs gentilshommes.
Le Doge avoit nomé soixante cinq Sénateurs des plus illustres d'entre la noblesse, soit par leur naissance, soit par leurs emplois, et au lieu qu'il n'y en tient ordinairement, que quarantecinque ou cinquante, il y tinrent tous a l'exception des deux qui en ont faire faire des excuses a M.r l'amb.r. Ils arrivèrent à l'isle du S. Esprit sur les 21. heures et s'arrangèrent à quelques [verso] distance de l'église, ou la livrée de M.r l'amb.r ses valets de chambre, son maitre d'hostel et ses pages étoient rangé en haie.
Comme ils attendoient que M.r l'ambassadeur descendit le premier à l'église selon la prétension de M.r Pisani, il fit dire à ce chevalier par le consul de France qu'il ne sortiroit pas de son apartement jusqu'à ce que le secrétaire y fut monté à l'ordinaire, et qu'ils'étonnois qu'il hésitat de faire cette démarche puis qu'on la faisoit pour les amb.rs d'Espagne.
Le Secrétaire tint aussitost après cette déclaration. Les Sénateurs s'approchèrent de l'église suivit du Chevalier et si rangèrent tandis que M.r l'amb.r descendoit de son apartement. Ils étoient tous en robe rouge de cérémonie, qui est en gros damas cramoisy avec l' étolle de velours à fleurs de la mesme couleur sur l'épaule gauche, excepte que la robe du chevalier éstoit de velours et son étolle d'on gros brocard d'or […] qui est marqué de la distinction que portent les nobles qui ont estée ambassadeurs, ou qui ont merité le titre de chevaliers par leurs services.
Dès que M.r l'amb.r entra dans l'église par une [fol. 55] porte qui communique au monastère, M.r Pisani s'avança de ce costé là et fit en peu plus de la moitié du chemin au travers de la foule qui estoit fort grande.
Il le complimenta en Italien sur son arrivée en des termes très respectueux pour le Roy et très obligeant pour la personne du ministre de S. M., M.r l'amb.r répondit avec des expressions semblables par raport à la République et à M.r Pisani.
M.r l'amb.r étoit au haut bout de l'eglise, tournant en peu la gauche du costé de M.r Pisani. Les complimens achevés, il prit encore la main sur luy et s'avança du costé de la mer. Il entra le premier dans la première gondole de M.r Pisani, et s'y assit dans le fond à la main gauche qui est la place d'honneur dans la gondole.
Les Sénateurs et le cortège se misent en marche dans le mesme ordre, chaque Sénateur ayant à sa droite une personne de la suitte de M.r l'amb.r et étant precédé de deux valets de chambre, et prirent aussy la meme place dans la gondole du Sénateur après y estre entrés les premiers.
[verso] Les gondoles de M.r le Nonce, du Patriarche de Venise, du Receveur de Malte et du résident de Mantoue, dans lesquelles éstoient leurs gentilshommes, marchoient a costé de celle ou estoit suivie des siennes qui demeurèrent vuides ce tour là et le jour suivant.
La mer des environs du monastère et jusqu'à Venise, aussy bien que les canaux de la ville, estoient couverts de gondoles, et les rives d'une infinité de personnes de touttes sortes de professions.
Les Venitiens assûrent qu'ils n'avoient pas encore vu une entrée sí pompeuse icy, sí magnifique.
Les valets de pieds de M.r l'amb.r au nombre de douze étoient avec le Suisse dans une peote à demi decouverte, leur livrée est d'un drap fin couleur d'or chamarrée en plain d'une large galon de soie de sa[...] livrée redoublée et de deux autres galons d'argent avec des vestes de damas cramoisy et des cocardes blanches.
La Livrée des pages qui estoient dans une autre peote avec leurs maistres d'armes et leur gouverneur est d'un beau velours couleur d'or avec une tres belle broderie d'argent, et avec une veste d'un brocard cramoisy argent.
Quatre valets de chambre avec un habit uniforme de drap d'écarlate avec de grands aegremens d'argent en plain. Le Maistre d'horretz et d'autres officiers de [fol. 56] la maison de M.r l'amb.r montoient une troisième peote: deux Ecclesiastiques de sa maison en habit court, et ses gentilshommes magnifiquement habillés accompagnoient chacun un Senateur.
La Livrée des seizes gondoliers est semblable à cette des valets de pieds aussi bien que leurs vestes [le… ?] ; il y en avoit quatre sur chaque gondole.
Les Gondoles ont été trouvées très riches et du meilleur goust que l'on en ayt encore vu a Venise. Trois sont toutes dorées et enrichies de plusieurs figures. La quatrième d'un velour noir avec de grandes glaces.
M.r l'amb.r a voulu représenter dans les deux premièrs qui sont d'une grandeur extraordinaire, la gloire de la France sous l'heureux règne de S. M. tant sur la terre, que sur la mer. Sur la proue de la première gondole est une Renomée qui tient dans son bras gauche un bouclier ou est l'armee de France et de la main droitte une trompette. Elle est suivie de deux autres figures plus grandes que le naturel, l'une tenant un baston de comandement fleurdelisé, revêtue d'habit yaune et assise sur des trophées d'armes [verso] represente la France.
L'Histoire à ses pieds écrit dans un grand livre les evènemens du règne glorieux de S. M., un petit genie soutient ce livre, d'autres genies portent autour des branches de lauriers, comme les marquet de la Victoire.
Le felze est soutenu par quatres grandes consoles ornées de beaucoup de sculpture, de feuillages, de guirlandes. Quatre grandes figures au pied des montans du felze représentant la Religion, la [P…?], la Magnimité, la Liberalité du Roy.
Le felze entrant est environné de quatre grands cartouches de sculptures chargées d'enfans qui joient avec des guirlandes de fleurs, et de divers ornemens. Le felze est couvert d'un velours cramoisy, un broderie d'or en plain avec quatre grands chiffres du Roy aux quatre coins, des fleurs de lis d'or et beaucoup d'autres ornemens de broderie. La peote est du mesme velours cramoisy avec une grosse crépine d'or.
Les coussins, le strate qui est un grand tapis que l'on étend vers la poupe, les banquettes sur lesquelles on s'asseoit dans la gondole, sont d'un mesme velours avec une broderie du mesme dessin.
[fol. 58] Le dedans du ciel de la gondole, les pentes, les rideaux, les portières sont d'un beau damas cramoisy à fond d'or avec des crepines et franges d'or.
Sur la pouppe est representée la Raison d'Estat par une femme en habit de guerre qui ambrasse deux enfans, dont l'un porte le cordon du S. Esprit et l'autre celuy de la Toison d'or.
La seconde gondole représente la Gloire du Roy sur la mer par les victoires que les flottes de Sa Majesté y ont remportées, et particulièrement par l'union des deux mers pour procurer la facilité, et l'abondance du commerce.
Deux grandes figures de Neptune et de Thetis qui se tiennent par la main expriment cette union. Elles sont assises sur un chariot magnifique, fait en forme de coquille, tirée par deux dauphins, qui sont guidées par une figure demi homme et demi poisson. D'autre grands Tritons sont au pié des montants du felze, les deux premiers avec des trombes marines, et les deux autres portant des guirlandes.
La pouppe est chargée d'un grouppe de deux petits Tritons [badinans ?] avec des dauphins, tout le reste du corps de la gondole en dehors est couvert de coquilles.
[verso] Le felze est porté par quatre grandes colonnes envelopées de roseaure, de branches de corail, d'herbes des bords de la mer, reliées par des cordons de perles, elles soutiennent un quarré a quatre portiques d'un pendent de lambrequins chargés de fleurs de lis au bas de chacun desquels pendent encore de grosses houppes de frange d'or. Il y à sur les deux cotés deux grands soleils qui font le corps de la devise du roy, sur le portique de devant les armes de France, et sur le derrière les chiffres de S. M. avec les couronnes de France. Dans les deux bandes on a puis d'en bas paroissent en relief les armes de France portées par deux anges assis sur des trophées de toutes sortes d'armes, ancres, canons, ornemens et [a… ?] de mer. Le tram du felze est couvert d'un tapis de velours verd en broderie d'or relevée par quatre grosses fleurs de lis d'or de quinze pouces de haut. Les coussins, le strate, et les banquettes sont du mesme velours relevée aussi en broderie d'or. Le dedans est doublé d'un damas cramoisy verd à fond d'or, les pentes, les portières, les rideaux sont de la mesme étoffe avec des crépines et des franges d'or.
La troisième Gondole est aussi garnie de figures. [fol. 59] et d'autres ornemens, et son felze couvert d'un velour bleu galoné d'or tant en dehors qu'en dedans avec des coussins et un strate de mesme; les portières, les pentes, les banquettes, et les rideaux sont d'un damas de la mesme couleur. Le tout avec des crépines et des franges d'or.
Lorsque M.r l'amb.r arriva à S. George majeur et à l'entrée du Grand Canal, il fut salvé de toutte l'artillerie de deux bâtimens françois et de deux autres […?]. Le second celuy de Malthe. Le Capitaine du premier étant Venitien, mais fils d'un François, le Capitaine du seconde est un françois etablis à Malthe.
L'arrivée de M.r l'amb.r à son palais fut annoncée par la décharge d'un grand nombre de boetes, du son des tambours, des fifres, des haut bois, et des trompettes au tour de son palais, ces décharges fûrent recommencées de ce jour là et le suivant jusqu' à dix fois pour annoncer la feste, et le son de ces instrumens fut continué tous les deux jours.
Les Senateurs qui estoient arrivés auparavant s'estoient [verso] rangés dans le portique d'en bas, dans les deux murs sont couverts de grands bancs faits a la nouvelle manière du pays avec les armes de M.r l'amb.r. Ils le suivirent jusques dans la chambre d'audience, donnant toujours la main à ceux du cortège.
Tous les apartemens étoient magnifiquement meublés et esclairés d'un grand nombre de lustres, de girandoles, de torciers à la mode du pais, et de grands flambeau de [lire?] blanche. La chambre d'audience est rendue d'une foret, belle tapisserie de Brusselles, d'un grand dais en broderie d'or avec des fauteuils de mesme, un portrait du Roy aussi haut que la nature est sous le dais.
Le plancher de la chambre entièrement couvert d'un grand tapis de Turquie, et le dessus du dais d'un tapis de velours cramoisy bordé d'un double galon d'or, avec un fauteuil magnifique dont le dos est tourné. Les portières sont d'un velours cramoisy et or à ramage, avec des bordures de velours bleu et or aussy à ramage.
Dans une autre chambre rendue d'une tapisserie de Flandres et remplie de chaises de velours cramoisy [fol. 60] et or à ramage, sont le portraits des princes de la maison Royalle avec ceux de S. M. et du Roi d'Espagne. Les portières sont de la mesme étoffe.
Les autres chambres ne sont pas moins richement meublées. Il y avoit dans la plus part des miroirs des plus hauts qui se font en Venise, et de beaux tableaux.
Il y avoit deux bandes de 30 violons des plus estimées de Venise, une sur un palque dressé dans ce premier portique du palais, et l'autre sous un casino fort agréable, qui est au bout du jardin sur le bord de la mer, outre deux autres symphonies qui estoient dans des chambres à côté du portique.
Les Sénateurs avec le cortège n'entrèrent que dans le portique, l'antichambre, e la chambre d'audience. Au sortir de la chambre d'audience M.r l'amb.r donna la main au chevalier, et les personnes de la suite la donnèrent de mesme aux Sénateurs. M.r l'amb.r accompagna M.r Pisani jusqu'à la troisième marche de la rive, ou les complimens [verso] étant faits de part et d'autres, et la gondole de M.r Pisani s'estant remuée. Il se retira sur le pas de la porte, pour y reçevoir les révérences des Sénateurs et les leurs rendre. Aussitôt après les gardes qui estoient postés tant au dehors qu'au dedans du palais du costé de la rive et de la mer, donnèrent l'entrée libre à tout le monde.
On ne savroit voir à Venise un plus grand concours de toutes sortes de personnes, que celuy qui se fit au palais de M.r l'amb.r ce jour là et la suivante. On avait fait ouvrier le jardin pour la plus grande commodité de la Noblesse, il estoit esclairé d'un nombre considérable de grands flambeaux de [lire ?] blanche, postés par des figures beaucoup plus hautes que le naturel, par des pots à feu et encore par des boussolai qui font à Venise toutes les illuminations du dehors des palais. On n'y en avoit jamais vu de semblable à celle du jardin. La cour et la rue du Palais n'estoient pas moins éclairées que le dedans.
Ce nouveau spectacle attirà une infinité de monde durant une grande partie de la nuit, les cloches des églises voisines étoient remplis de spectateurs. M.r le Chevalier Pisani pria M.r l'amb.r de [fol. 61] laisser les portes de son palais ouvertes durant toute la seconde nuit, à fin que la noblesse put s'y arreter plus commodement, après que la grande foule seroit passée.
Durant tous ce temps on fit dans le voisinage du palais jetter une quantité considerable de pain au peuple, et couler des fontaines de vin, tandis que l'on en distribuoit encore dans le palais aux gondoliers de la noblesse.
Les eaux glacées, le chocolat, et les confitures sêches estoient servies dans les apartemens et dans le jardin en abondance par les pages, les officiers, les valets de chambre, les valets de pied, et par d'autres hommes accoustumés à faire ces distributions. On distribuoit sans cesse dans un autre lieu qui est à coster de l'escalier des eaux glacées à tous ceux qui en vouloient.
Mais rien n'attiroit et n'arrêtoit d'avantage la curiosité générale que les portraits de S. M., l'admiration saisissoit tous les spectateurs, et les sentimens de vénération et de respect se peignoient sur tous les visages. On en a vue plusieurs rester des heures entières devant celuy qui [verso] est sous le dais et y revenir plusieurs fois.
On a fait et repandu plusieurs sonets et d'autres poesis Italiennes et Latines a la louage du Roy, outres celles qui expliquent le dessein des gondoles. Ces vers denoient de toutes part à M.r l'amb.r
Le lendemain 10 May le Nonce, le Patriarche, le Receveur de Malthe, et le Resident de Mantove envoyerent dès le matin leurs gentilshommes et leurs gondoles au palais de M.r l'amb.r pour faire cortège. M.r le chevalier Pisani sortant rendu avec les Senateurs sur les 12 heures d'Italie qui répondent à 8 heures de France dans l'eglise de la Madonna dell'Orto, envoya un Secrétaire pour savoir si M.r l'amb.r estoit prêt. La réponse estant venue, le Chevalier à la teste des Sénateurs se rendit au palais, ou il trouva sur la rive la livrée de M.r l'amb.r et les valets de chambre en haie, et à l'entrée au palais le Secrétaire de M.r l'amb.r avec le Consul de France, comme Secr. et tous ceux du cortège qui le reçeurent.
M. r l'amb.r qui estoit en habit de cérémonie avec la muzzette, le rochet decouvert et le chapeau, alla au devant jusque au mileu de son escalier. Il donna [fol. 62] la main au Chevalier ainsi qu'avoient fait les gentilshommes aux Sénateurs et les conduisit dans la chambre d'audiance.
Après des complimens réciproques on se mit en marche pour se rendre au Palais de S. Marc. M.r l'amb.r et les personnes de sa suitte prenant alors la droite dans le palais et à la rive, et la gauche dans la gondole comme le jour precédant.
Les gondoles des ministres étrangers, du Patriarche et celles de M.r l'amb.r suivoient. On alla descendre à la petite place de S. Marc, ou les Sénateurs et tous ceux du cortège se rangèrent en train. Aussitôt que M.r l'amb.r parut. Il fut salvé par les bastiments françois et par les deux quatres comme le jour précédant. M.r l'amb.r ayant mis pied à terre accompagné du Chevalier et precédé de ses valets de pied, de ses valets de chambre, de ses pages, des gentilshommes, des ministres étrangers et du Patriarche, et encore des Sénateurs avec les autres personnages du cortège et suivi de son maistre de chambre, d'un page et d'un valet de Chambre qui portoit son bonnet quarré et son mantelet, il s'avança pour se rendre au Collège par la grande cour du palais, et par l'escalier des géans au travers de la foule, qui remplissait tous ces [verso] endroits aussi bien que tous ceux d'ou on pouvoit découvrir la marche, ce qui fait d'autant plus maintenir l'ordre des cérémonies, et que la beauté du spectacle y avoit activée un concours sì extraordinaire de toutes sortes de personnes, que les Sénateurs en estoient estonnés, et c'est le bruit general de toutte la ville qu'il n'y en a jamais en de sì grand à l'occasion d'aucune entrée d'amb.r
M.r l'amb.r s'arrête au pied des statues des géans pour y prendre le mantelet. La fatigue de cette marche qui s'estoit faite depuis la déscente de la gondole jusqu'au palais à un grand soleil a decouvert au travers d'une presse extraordinaire et ensuite par une escalier très raide et très haut, obligea M.r l'amb.r de s'arrêter un moment quoy que contre la coutume à la porte du Collège pour respirer, ayant encore à essuyer une partie de cette mesme fatigue pour percer la foule des masques, qui remplissoient la salle, où il alloit prononçer son discours. Les portes étoient toutes ouvertes selon la coutume.
Le Doge et tous ceux qui composent le Collège s'elevèrent, et se decouvrirent tous à l'exception du Doge, [fol. 63] qui se lève et ne se decouvre jamais. M.r l'amb.r prit le bonnet, s'avança, et fit trois révérences triplées. C'est a dire au Doge, et a ceux qui sont a ses eux cotés, la première en entrant, la 2.e au mileu de la salle, la 3.e après avoir monté le degrée de l'estrade ou se tient la séance, et alla s'asseoire à la droite du Doge et se couvert sans y estre invité. M.r l'amb.r presenta sa lettre de créance et la remit au Doge qui la donna aussitôt à un secrétaire du Collège qui la lut de bout à haute voix de François en Italien.
Ensuite M.r l'amb.r prononça son discours que le mesme Secrétaire repeta en Italien. Le Doge y repondit par des remerçiemens pleins de respects pour le Roy et d'honnestetez pour le Ministre de S. M., M.r l'amb.r y repliqua en peu de paroles, après lesquelles il se leva et sortit avec le chevalier et les Sénateurs apres avoir fait les mesmes révérences qu'en entrant.
En entrant dans la gondole il fut de nouveau salvé par les mesmes batimens qui étoient de ce coté la, et retourna en son palais conduit et accompagné comme le premier jour par le chevalier, les Sénateurs et son Cortège jusques dans la chambre d'audience. [verso] On il fit presenter le caffé, le chocolat, les eaux glacées. M.r l'amb.r et sa suitte reconduisirent le chevalier et les Sénateurs comme ils avoient fait la veille.
Les mesmes déchargées, symphonie, distributions de pain, de vin, de'eau glacées, de chocolat, de confitures recommencèrent durant tout le jour, hors le tems du disner, elles fûrent continuées ainsi que les illuminations jusque au matin du jour suivant.
Le mesme jour l'escuyer du Doge présenta a M.r l'amb.r le présent de la République consistant en douze grands bassins de confitures, et 27 bouteilles de vin, e M.r l'amb.r le regala d'une chaine d'or de la valeur de environ quinze Louis d'or et fit donner de l'argent aux gondoliers et a ceux qui avoient apporté le présent.
Le mesme jour et les suivans M.r l'amb. donna à disner aux personnes les plus distinguées qui l'avoient accompagné. Il y avoit deux tables, une de dixhuit et l'autre de quatorze couverts qui fûrent servies très magnifiquement.
Le matin du Mardy, un secrétaire vint prier M.r l'amb.r de la part du Collège d'y aller le Mercredy 13 pour recever la response du Sénat.
[fol. 64] Il s'y rendit sur les 14 heures c'est à dire vers les 9 heures et demi de France avec toute sa maison et la pluspart des officiers et des gentillshommes qui estoient venus à Venise pour son entrée. Lors qu'il fut arrivé dans l'antichambre du Collège dont les portes etoient fermées selon la coustume, il se reposa sur un endroit que l'on avoit garni exprès d'un tapis.
Le Collège ayant esté avertis de son arrivé, les portes furent aussi tost ouvertes. Il y entra seul et après avoir fait les révérences il alla prendre la meme place au'il avoit occupé la première fois ayant ainsy reçevue de la mesme manière.
Le Doge luy remit dabord la reponse à la lettre du Roy, et luy dit que le Sénat faisoit la réponse à son discours qu'il alloit entendre, le Secrétaire aussi tost en fit lecture. M.r l'amb.r répondit par un compliment de peu de paroles auquel de Doge repondit avec des sentiments de vénération pour S. M. et d'estime pour son amb.r. M.r l'amb.r sortit ensuitte par une autre porte qui est à main gauche après avoir fait les [verso] révérences. Un Secrétaire le suivit dans la chapelle du Palais qui est proche, où il dicta au Secrétaire de M.r l'amb.r la réponse du Sénat qu'il venoit de lire a M.r l'amb.r l'usage étant de ne donner jamais rien par écrit.
Le Secrétaire reconduisit M.r l'amb.r jusqu'à la porte de la grande salle qui tient d'un costé au Collège et de l'autre à la Chapelle, après quoy M.r l'amb.r se mit en marche, et au lieu d'aller remonter dans des gondoles à la place de S. Marc, il traversa à pied toute la Mercerie, la livrée marchant à l'ordinaire devant luy, ensuite les valets de chambre, les pages, leur gouverneurs, les gentilshommes et ceux de son cortège. M.r l'amb.r alloit le dernier accompagné de son Secretaire, [gestrichen: du Consul de France et de celuy d'Espagne]. Il alla en cet ordre jusqu'au bas du pont du Réalte où il monta dans ses gondoles. FIN."
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 147 [= Pomponne 1706]; fol. 49-64 verso.
15. Mai 1729, Kodizill und Nachlassinventar zum Testament des Abbé de Pomponne
In den Archives Nationales in Paris sind das Testament des Henri-Charles Arnauld de Pomponne vom 14. Mai 1729 sowie das Kodizill vom 15. Mai 1729 mit dem Nachlassinventar seines Hôtel in der Rue neuve Saint Augustin in Paris erhalten: Darin vermacht der ehemalige Botschafter Frankreichs in Venedig seinem Bruder, dem Marquis de Pomponne, unter anderem zwei Gemälde: die Darstellung seines Einzugs als Botschafter in Venedig und seiner ersten Audienz beim Dogen im "Collegio".
[fol. 1] Codicille, 15e May 1729
Monsieur l'abbé de Pomponne
Au mandément du haut puisssant Seigneur Charles Henry Arnauld de Pomponne abbé commandataire de l'abbaye Royalle de Saint Médard de Soissons immediatement soumise au Saint Siège, Conseiller d'Etat ordinaire, commandeur Chancellier garde du Sceaux des ordres du Roy, Sûrintendant et ordonnateur des derriers des dittes ordres, les Conseiller du Roy, Notaires du Châtelet de Paris soussinez se sont transportez en l'hôtel dudit Seigneur, rue neuve Saint Augustin, paroisse Saint Roch, où ils l'ont trouvé dans son cabinet ayant veue sur la cour et le Jardin dudit hôtel du saint'esprit mémoire et entendement comme il est apparu ausdits notaires par les discours et actions.
Laquel en confirmant le testament qu'il a fait le jour d'hier reçue par les notaires soussinez dont la minute est vers Delaballe d'en deux, et après qu'à la requisition du dit Seigneur lecture luz en a été faite presentement par lesdits notaires soussinez qu'il a dit avoir bien entendu.
A par forme de Codicille dicté et nomme auxdits notaires soussinez et qui suit [fol. 1 verso] Ledit Seigneur declare […].
[fol. 2 verso] […] Donne et legue le dit Seigneur a Monsieur le Marquis de Pomponne son frère, les buste de marbre blanc représentant Monsieur Antoine Arnauld le Docteur, lequel Buste est à Paris dans la bibiliothèque dudit Seigneur.
Plus il donne et legue audit Seigneur de Pomponne le Tableau représentant l'entrée
dudit Seigneur abbé en qualité d'ambassadeur de France à Venise. [fol. 3 recto] Et le tableau qui représente la première audiance […].
Paris, Archives Nationales, M. C. /Et/ CXIII/ 319: 14e May 1729: Testament de Monsieur l'abbé de Pomponne; 15e May 1729: Codicille de Monsieur l'abbé de Pomponne. Vgl. auch Mireille Rambaud, Documents du Minutier Central concernant l'Histoire de l'Art (1700-1750), Paris 1964, S. 487 [mit falschem Datum 13. August 1729 für das Kodizill].
10. Mai 1726, Einzug und Audienz des Botschafters Pomponne
Die "Libri Ceremoniali" verzeichnen unter dem 10. Mai 1726, der französische Botschafter sei zu seiner Audienz in der Botschaft unweit der Kirche der Madonna dell'Orto abgeholt worden.
La mattina poi del 10 fu da Sua Eccellenza [Pisani] levato l'Ambasciatore dalla sua casa alla Madonna dell'Orto, essendosi Sua Eccellenza col seguito de' Senatori fermato prima in chiesa alla Madonna dell'Orto sin a tanto fece vedere nell'incontro al secondo ramo di scala del suo palazzo, vestito con sottana e mozetta nera e rocchetto, scoperto e beretta ecclesiasctica, per accoglier Sua Eccellenza ove si condussero nella camera di udienza. Doppo breve spazio si levarono e Sua Eccellenza tolto alla dritta l'Ambasciatore, che lasciò la beretta, e prese il capello, si portarono alla barca di Sua Eccellenza cavalier Pisani, ove unitamente col seguito d'altre barche si incaminarono alla Piazzetta. Capitati al primo patto della Scala de Giganti, pigliò l'ambasciatore la mantellata, e coprì il rocchetto. Alla porta dell'anticolegio lasciò l'ambasciator il capello e comparso alla presenza di Sua Signoria suplì come sopra si è detto e nel partire lasciò la beretta, e mantellata nel sito medesimo che anteriormente li prese: fu restituito da Sua eccellenza col seguito stessa alla sua casa, con le solite maniere della sera precedente.
ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, cc. 1verso-2 verso.
6. Januar 1710, "Journal" des Botschafters Pomponne
Der Botschaftssekretär van Opstal hat in seinem "Journal" vom 6. Januar 1710 für den französischen Botschafter Pomponne die 38 Festtage der Republik Venedig, an denen auswärtige Botschafter Präsenz zeigen sollten, in einem Kalender aufgelistet.
Journal contenant le cérémonial dont son Eccellence monseigneur de Pomponne, Abbé de S.t Médard de Soissons, et Ambassadeur de Sa. M.té très c.e vers la Sereniss.me Republique de Venise s'est servi pendant tout le tems de son ambassade (…) observé par J. F. van Opstal, Parisien, qui l'espace de 23 ans durant a eu l'honneur de sevrir M.rs les ambassadeurs de France dans cette ambassade en qualité de gentilhomme et de maistre de chambre, à Venise, le 6.e Janvier l'an 1710:
[…] Le nombre des fonctions où les Ambassadeurs assistent avec le Doge et la Serenissima Signoria consiste en 38 pendant toute une année: Janvier: 1. Le jour de la circoncision le matin; 2. le jour de l'epifanie; 3. le 8e feste de St. Laurent Giustiniani, noble Venitien à Castello le matin; Fevrier: 4. à S. Maria Formosa à vespero l'après midi; 5. le iour de la chandeleur le matin; 6. le jeudi gras l'après midi lorqu'il vien dans ce mort la à St. Marc; Mars: 7. Le 25 jour de l'annonciation à St. Marc; 8. le dimanche des rameaux; 9. Le mercredi saint; 10. le jeudi saint; 11. le vendredi matin e soir; 12. le samedi; Avril: 13. le jour de Pasque; 14. le jour de quasimodo; 15. le jour de St. Isidor; 16. la veille de St. Marc; 17. la feste de St. Marc le matin on reste au palais Ducal au disner; May: 18. le premier jour dudit mois le matin ; 19. la veille de l'ascension l'après midi; 20. le jour de l'ascension le matin et l'apres-midi on reste au disner; 21. le jour de pentecoste le matin; 22. le jour de la feste de Dieu le matin; 23. aux funerailles du cardinal Zen; Juin: 24. jour de St. Antoine de Padoua le matin; 25. jour de San Vito e Modesto le matin; 26. jour de l'apparition de St. Marc le matin; 27. jour de St. Jean et Paul le matin; Juillet: 28. le 3.e dimanche jour du Redempteur le matin; 29. jour de Ste Marine le matin; Aout: 30. jour de l'assomption le matin; 31. jour de St. Roch le matin; Settembre: 32. la nativité de Nostre Dame; Ottobre: 33. St.a Giustine le matin; Novembre: 34. jour de la Toussainte; 35. Madonna della Salute; Decembre: 36. la vielle de Noel; 37. le jour de Noel; 38. le jour de St. Etienne […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 161 [= Pomponne, Ceremonial, Venise, 1710], fol. 98 verso.
PRIÉ
Giovanni Antonio Turinetti, Marchese de Prié [1747-1754 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
[29./30. April 1753]
Bericht über den Einzug des Botschafters de Prié in Venedig am 29. und 30. April 1753
In seinem Bericht nach Wien schildert der kaiserliche Botschafter de Prié ausführlich den Dekor seiner drei vergoldeten Prunkgondeln und die Livree seiner Entourage für seinen Einzug in Venedig am 29. und 30. April 1753 und die Ausstattung der am Canal Grande gelegenen Botschaft.
Relazione Del solenne Ingresso fatto in Venezia da S. E. il Sig.r Giovanni Antonio Turinetti, Marchese de Prié, Ambasciatore ordinario delle loro Maestà Imperiali appresso quella Serenissima Repubblica Nel giorno 29 Aprile 1753:
Stabilitasi per la funzione del pubblico ingresso la domenica passata 29. aprile, partì Sua Ecc.za il dopo pranzo nelle sue gondole private, con tutto il suo seguito, all'isola di S. Secondo […]
Partì separatamente in diverse peote la numerosa famiglia di S. E., il portinaro, i due lacché, e i dodici servidori erano vestiti della livrea di viaggio di scarlatto fino con balzane di velluto nero, bottoni, busette, cordoni da salla, spade, e fibbie d'argento; seguitando appresso tre camerieri, il confettiere, due cuochi, il maestro di casa, il cappellano e quattro paggi, per ritorvarsi in casa all'arrivo di S. E. colla comitiva de' Senatori. I primi avevano giustacori di panno finissimo con bottoni e busette d'argento e camiciuole di stoffa ricca oro e argento; quello del Mastro di casa era galonato con largo galone d'argento; e quello del cappellano era di color turchino porporino con allamari seta nera e oro. Il mastro di camera avea un abito con largo punto di Spagna d'argento, i due gentiluomini di S. E. aveano giustacori galonnati d'argento con camiciuole di stoffa ricca. Il seg.rio d'ambasciata era vestito d'un abito magnificamente galonnato, a doppio rango, d'un galon largo d'oro a lama; e finalmente S. E. d'un abito di stoffa d'oro dell'ultimo gusto con un larghissimo punto di Spagna d'argento.
Ai lati della gondola del cavalier Tron, nella quale era il Sig. ambasciatore con lui e col segretario del Senato, seguitate da tutte le altre gondole del corteggio, venivano [fol. 31] vote le tre dorate di S. E. ciascuna con quattro gondolieri nella stessa livrea di campagna che i servidori; e poco discoste si vedeano le gondole de' Sig.ri ambasciatori, di Msg.re Patriarca e d'altri ministri.
La prima di esse gondole dorate era magnifica in istatue e figure di trofei e rilievi di singolare idea ed il cielo, di fuora e di dentro, coperto di drappo d'oro, come anche gli stramazzetti, cuscini e strato dell'istesso drappo con un bordo di bellissimo merlo d'oro; le tendine di color ponsò (=ponceau), guernite di merli d'oro. Sopra il cielo nella parte d'avanti eravi un'aquila doppia intagliata e dorata come tutte le altre figure.
La seconda parimente ricca e superba d'intagli e figure con lavori di rilievo, tutta dorata e di una struttura delle più gentili e suette, avea il felze, cuscini e banchette, lo strato, e il tappetto, il tutto di velluto cremisi con larghi galoni d'oro.
La terza, dorata parimente, con eccellenti figure e statue, aveva di fuori e di dentro il cielo, o sia felce, coperto di velluto bleu celeste, così anche i cuscini, stramazzetti, e strato, il tutto ornato con larghi galoni d'argento, con grandi specchi, che chiudevano tutt'all'intorno; e li remi indorati, come quelli dell'altre due barche, oltre l'artifiziosa e ben intesa disposizione delle statue e figure, e la vaghezza degli ornamenti, i ferri delle tre gondole, tanto a poppa, che a prova, erano lavorati all'ultima perfezione; oltre le barche di uso ordinario del Sig.r Ambasciatore, dentro e fuora coperte di velluto nero con larga frangia di seta e li suoi grandi specchi all'intorno.
Con sì bell'ordine partita la comitiva da S. Secondo [verso] entrò nel canal grande, ove si vedeva dappertutto affollato infinito numero di Spettatori, che curiosi vi accorsero; e così regolarmente giunse al pallazzo di S. E. posto sul Canal Grande, ove smontati i Senatori col Loro accompagnamento; e dalla ultima gondola il Seg.rio del Senato e il cavalier Tron, smontò finalmente dalla medesima il Sig.r ambasciatore, il quale tenendo sempre la mano dritta del cavaliere lo condusse alla propria camera d'udienza, seguitando pure gli altri Senatori alla sinistra de' gentiluomini e cavalieri sino ad essa camera ed altre stanze immediate e fattosi un breve complimento dal cavaliere à S. E., dopo aver preso il rinfresco di acque gelate e sorbetti du ricondotto da S. E. dandogli in quell'atto la mano dritta insino fuori della porta, come pure fece ciascuno del seguito al Senatore, che l'aveva accompagnato; e restituitosi il Sig.r ambasciatore alle stanze e ringraziati i gentiluomini de' Sig.ri ambasciatori e i cavalieri del corteggio, si aprirono le porte del palazzo, permettendo alle maschere il libero ingresso nel medesimo.
All'incominciare della sera si fece una vaghissima e copiosissima illuminazione al di fuori del Palazzo, nelle finestre principali verso il Canal Grande e nel portico d'abbasso, con quantità di cera, e con fuochi artifiziali per tutto il sito attorno al detto palazzo. V'era nelle stanze tanta copia di grosse candele di cera sopra lampadari di cristallo pendenti e placcche attaccate à muri, che n'era illuminato tutto il palazzo al pari del giorno. Nella gran sala sopra il canale v'era [fol. 32] un palco di 36. sonatori di varj stromenti, trombe, corni da caccia e in tre stanze concerti, de' primi musici di quella città, per divertire il concorso. Le molte camere erano, con nobiltà e finissimo gusto, una differente dall'altra, addobate: quella d'udienza era di bellissimi arazzi di Fiandra; sotto il baldacchino di velluto cremisi, riccamente galonnato d'oro colle sue frangie, pendevano i ritratti delle Loro Maestà Imperiali e regie di Francesco I. Imperator de' Romani e di Maria Teresa Imperatrice regina d'Ungheria e Boemia, entro bellissime cornici dorate: dalle bande v'erano attaccate dodici placche d'argento a due lumi ciascuna, e in mezza della camera pendea un bellissimo lampadaro d'argento a dodici lumi, oltre due lampadari di cristallo; e sei placche pur di cristallo, con uno specchio di prodigiosa grandezza e bellezza: le bandinelle poi e le portiere, colle sedie, erano dell'istesso velluto cremisi galonato d'oro. Delle altre camere in numero di nove, fornite da damaschi e di arazzi di punto di Fiandra, ve n'era tre con superbissimi quadri de' primi pittori d'Italia e d'Europa, e nella più grande di esse un lampadario di cristallo di 48. lumi. Ad un'angolo del pallazzo vi era un palco con sopra un'aquila Imperiale a due teste, che gettavano continuamente del vino, bianco, e rosso, e si getava pure del pane da' balconi e finestre al numeroso popolo, che concorreva: ed avanzatasi un poco più la notte si diede fuoco a due macchine di fuochi all'usanza di quel paese con quantità [verso] di spari; et tale fu il concorso della nobiltà, cittadinanza, e popolo, che affollato il pallazzo d'infinite maschere, a gran pena si potea girare la numerosa servitù destinata a portare i rinfreschi d'ogni sorta, caffe, cioccolata, sorbetti etc. i quali, finche durò la festa, vennero in prodigiosa e perfetta abbondanza e qualità somministrati.
Il giorno seguente dovendo l'Ecc.mo S.r ambasciatore portarsi alla pubblica udienza […] s'incamminarono in questa forma alle gondole, entrando S. E. in quella del cavaliere, come prima; e immediate dietro a questa venivano le barche dorate vote, succedendo tutte le altre del corteggio adirittura per il Canal Grande verso la piazzetta [fol. 33] del palazzo Ducale, ove allo smontare si trovò schierata la servitù e famiglia di S. E. colla ricchissima e vaghissima livrea di gala, spiegata per questo giorno. Il guarda-portone, e li dodici staffieri, erano vestiti di giustacori e camiciuole di scarlatto fino con mostre di velluto, galonati a due ordini e su tutte le cuciture, d'un ricco bordo d'argento; i capelli bordati d'un ricco punto di Spagna, con piuma bianca e coccarda di seta verde e argento. I due lacche erano vestiti di damasco bleu con cottolini di damasco color di paglia ricchissimamente galonnati, caschetti di velluto nero ricamati d'argento, colle armi di S. E. a ricamo. A questa livrea de' servitori era consimile quella de' Gondolieri delle tre barche dorate. I quattro paggi eran vestiti di velluto bleu celeste, con un punto di Spagna d'argento su tutte le cuciture, e le camiciuole e balzane di drappo ricco guernite di merli d'argento. Gli uffiziali di S. E. avevano in quel giorno abiti con balzane e camiciuole di stoffa ricca; come anche i gentiluomini, abiti galonnati, e balzane di stoffa ricca.
Seguiva il seg.rio del Senato, e immediatamente dietro a Lui, alla destra del S.r cavalier Tron, S. E. il S.r ambasciatore vestito dell'abito all'Imperiale riccamente guernito di merli. Succedevano il seg.rio dell'ambasciata Imper.le con simile abito, e i conti Tassis e Abriani, il primo amminstratore della posta di Fiandra, il secondo, di quella d'Austria, cogli abiti neri in cappa e spada, e poi [verso] seguitava tutto il corteggio di diversi cavalieri e sudditi, che in buon numero concorsero a servire S. E.
E in quest'ordine montatasi la scala grande, che conduce al Collegio […]. Terminata questa funzione furono aperte le porte del palazzo, il quale si riempì d'un numero infinto di maschere. Si fece la stessa illuminazione dentro e fuori del palazzo, e gli stessi fuochi artificiali, che la prima sera, gettandosi continuamente pane e popolo, e facendosi colare del vino in abbondanza; la musica nel portico, e le sinfonie nelle camere durarono sina al far del [fol. 34] giorno, con diversi concerti di trombe sul Canal Grande; e giravano sempre per tutte le stanze i servitori di S. E. e le cappe nere con bacili d'ogni sorta di rinfreschi e sorbetti, dispensati a tutte le maschere con estraordinaria magnificenza, lodandosi generalmente la bellissima disposizione, che si vedeva per tutto; di modo che tutto quel pubblico rende a un tale impresa la dovuta giustizia, ch'egli sia il più cospicuo, e il più maestoso di quanto si siino mai veduti in Venezia, dove ha meritato un applauso e sodisfazione universale.
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= de Prié 1753-1754], fol. 30-34.
24. Januar 1753, de Prié aus Venedig an Ulfeld in Wien
In der Korrespondenz des Botschafters de Prié findet sich unter dem 24. Januar 1753 eine Aufstellung über den Anstieg der Kosten für den Haushalt und für sein Erscheinen in der Öffentlichkeit. Er habe bereits die Juwelen seiner Frau einem aus Mailand stammenden Bankier namens Mauro verkaufen müssen, um seine Ausgaben zu decken.
Monsieur,
[…] Les deux points, qui regardent la dite résolution de S. M. l'un touche ma vaisselle, pour me pouvoir assister dans mon pressant besoin; l'autre, mes instances sans effet, au sujet de l'augmentation d'apointemens à proportion de l'augmentation inévitable de ma depense. Le dit banquier est celui, auquel j'ai du vendre, il y a quelques années, les pierreries de ma femme, que j'avois, pour m'assister jusques ici. […]
Touchant le second article, je prie V. E. d'aggréer, ensuite de l'amitié, dont elle m'honore, d'y joindre l'Etat.
[verso] Etat sommaire, formé sur les Comptes du Maistre d'Hôtel du Marquis de Prié, Ambassadeur de Leurs Majestés Impériales, à Venise; dont il couste à quoi a monté la dépense de sa maison pendant l'année, pour le tems que l'Ambassadeur n'a pas été en public :
[…] Somme totale de la depense annuelle = 20.416 Florins 10 X.rs
Augmentation de la Depense ci-dessus, quand l'Ambassadeur sera en public
Deux Gentilshommes, à 250. fl. D'apointemens = 500 Florins
Deux Pages, et leurs maitres d'exercices, enciron = 250 Florins
Les habits des dits Pages, environ = 160 Florins
Un Valet de Chambre, 3.me, qui a soin de la Garderobe,
ou sont les livrées de gala etc. = 90 Florins
La Table des deux Gentilshommes, des deux Pages,
Et dudit Valet de Cambre, environ = 450 Florins
Cinq valets de pied de plus, à raison de 14. fl. par
Mois à chacun = 840 Florins
Cinq livrées pour les susdits Valets de pied = 300 Florins
Deux Gondoliers de plus, comme de plus à 16 fl. 7 1/2 X.rs
A chacun par mois = 387 Florins
Leur livrée par année = 150 Florins
Les présens, que l'Ambassadeur doir faire aus gens
du Palais Ducal, selon l'usage, portent par années = 120 Florins
Les deux grands repas aux jours des Festes de L. L.
M. M. Imp.les avec des concerts, et conversation,
Coutent environ = 650 Florins
_______________________
Somme = 24.263 Florins 10 X.rs
[verso]
Somme de l'autre part = 24.263 Florins 10 X.rs
Plus, les depenses à l'occasion des quatres repas avec
Le Doge, pu les Ambassadeurs font porter du vin
De Tokai, et autres bonnes liqueuers; pourront
monter à environ = 250 Florins
_________________________
Somme Totale de la depense Lorsque l'Ambassadeur sers en public = 24.513 Florins 10 X.rs
Id est: Vingt-quatre mille cinq-cens-treize florins, dix Creuzer.
Ici ne sont pas compris les rafraichissemens, qu'il faut donner aux ambassadeurs de Venise, à l'occasion des visites accoutumes, lorsque ceux-ci vont à la cour Impériale, ou en reviennent, qui ne laissent pas d'etre couteux. Plus, ne sont pas compris l'entretien des gondoles de parade, et autres petits fraix, que l'on passe sous silence. Prié
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= de Prié 1753-1754].
14. Februar 1753, de Prié aus Venedig an Ulfeld in Wien
Der Botschafter sieht sich veranlasst, gegenüber dem Ministerium in Wien jeden einzelnen Posten der Ausgaben für seinen öffentlichen Einzug am 29. und 30. April 1753 zu verteidigen. Man benötige unbedingt neue Livreen, wolle man nicht öffentlich "ausgepfiffen werden". Allein für den Galaaufzug würden 17 neue Livreen benötigt.
Monsieur,
[…] Il manque à la grande livrée six habits de gondoliers, qui sont indispensables, excepté qu'on ne veuille s'y faire siffler; le Doge, la noblesse, et tous les ambassadeurs pratiquant la meme chose, puisque c'est dans les fonctions publiques, qu'on s'en sert, accompagnant toute la Seigneurie; et toutes les fois, qu'on va au palais […].
J'ai l'honneur d'etre, et serai toujours dans les sentimens d'une consideration sans égale, Monsieur, De V.re Excellence,
A Venise ce 14. Fevrier 1753
Le tres humble, et tres obeissant Serviteur
Le Marquis de Prié
P. S. […] Quand Teutschenfeld m'a remis la dite livrée de gala, on lui a specifié le tout: elle a consisté en dixsept habits complets, un pour le Suisse, douze pour les valets de pied, et quatre pour les pages, ensuite deux habits dans just-au-corps pour deux coureurs; six vestes pour des bateliers, galonnées d'un galon diférent du reste de la livrée, quand elles doivent être du même galon avec ses engourlures; six paires de culotes jaunes d'un drap abominable, qui n'a rien à faire avec la couleur de la livrée; et douze dogalines mal faites, et pas ganies, avec [verso] du jaune aussi, qui n'a rien à faire à la livrée, et six fascie: par ou il couste, que les continuelles recherches, que j'ai faites à V. E. au sujet des just-au-corps des gondoliers, et denierement par ma lettre du 24. du mois passé, ont été indispensables, n'y en aiant jamais eu, et la fonction de l'entrée ne se pouvant pas faire avec ce défaut, qui saute aux yeux et qui nous feroit sifler par ce public. Il faut aussi les just-au-corps pour la livrée de campagne des gondoliers; dont le S.r Gauttier, à l'exemple de la livrée de gala, ne voudroit faire que six just-au-corps, au lieu qu'il en faut douze: il faut aussi les bottines, et les culottes avec un galon d'argent, et les bonnets des douze bateliers rouges et noirs, et un galon d'argent qui les borde; ce qu'on trouvera conforme à ce qu'a fait M.r le nonce d'ici: par ou voilà encore un ordre, qu'il faut au S.r Gauttier, sur quoi il dit de ne pouvoir pas arbitrer. Comme on trouve toujours des nouveaux défauts, voilà pourquoi on les regarde, en les exposant, pour des nouveautés, ou difficultés, qui ne le sont pas en soi-mêmes. […]
Je renouvelle mes instances à V. E. pour être protégé auprès de S. M. au sujet de l'augmentation de mes apointemens […] Prié
Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 33 [= de Prié 1753-1754].
ROQUE
Jacques Roque de Varengeville [1679-1682 französischer Botschafter in Venedig]
[25./26. September 1679]
Bericht über den Einzug des Botschafters Roque de Varengeville in Venedig am 25. und 26. September 1679
Roque de Varengeville veranstaltete seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 25. und 26. September 1679. Der Verfasser des Berichts betont, der Einzug des französischen Botschafters verdiene eine besonders ausführliche Beschreibung, da der französische Botschafter mit seiner Equipage alles bisher Dagewesene übertroffen habe. Die Malereien auf der Gondel stammten von einem Maler aus Paris Namens La Borde, der sich in Venedig aufhielt, und zeigten den Kampf der Tritonen und Najaden gegen Meerungeheuer. Mit den Schnitzereien hätten sich die Bildhauer selbst übertroffen, insbesondere bei der Gestaltung des durchbrochenen Rankenwerks mit spielenden Putten.
Auch die Ausstattung der Botschaft wird eingehend beschrieben: Die Wandbespannungen im Audienzzimmer waren "aus dem schönsten roten Damast, den man hier in Venedig herstellt, wo man auf diese Stoffe spezialisiert ist". Der Baldachin, die Portieren, die Wandbespannungen und die Stühle, deren Holz man eigens aus Paris hatte kommen lassen, waren aus dem gleichen roten Damast gefertigt und mit breiten goldenen Bordüren verbrämt; zwei große versilberte Spiegel mit kristallenen Rahmen waren über Wandtischen mit vergoldetem Skulpturenschmuck angebracht. Das "Porträt König Ludwigs XIV. vor Cambrai" im Audienzzimmer stammte von dem französischen Hofmaler Pierre Mignard (1612-1695). Im Vorzimmer hingen mit Goldfäden gewirkte flandrische Wandteppiche.
Relation de l'Entrée de M.r de Varengeville:
[…] Les ambassadeurs du Roy se sont sí fort distinguez par tout de ceux des autres couronnes par la despence avec laquelle ils ont toujours soutenu leurs employ qu'on n'aura pas de peine de se persuader que M.r de Varangeville qui est reconnu pour s'entendre parfaitement à faire les choses, ait paru en public avec tout l'Eclat qu'on en pouvoit attendre, son cortège, ces gondoles, sa livrée et la feste qu'il a donnée au peuple avoient un air de magnificence qui a également surpris et satisfait tout le monde. Mais comme la cérémonie de cette entrée est particulière dans ses circonstances il ne suffit pas de'en parler généralement et elle mérite bien qu'on en fasse la description. […] tous avoient de gondoles à quatre rames. La première de celles de M.r l'ambassadeur a non seulement effacé tout ce qu'on avoit vu en ce genre jusqu'à présent, mais lonne sçavoit rien faire de plus riche à moins qu'on n'employ des pierreries. La Gloire du Roy et ses grandes qualitez font le sujet du dessein de cette barque par des figures qui représentent [fol. 87] la valeur, la sagesse, les lumières et la puissance de sa Majesté. Le bateau en est doré jusqu'à fleur d'eau on y a peint en dehors les combats des Tritons et des Nayades contre des monstres marins sur les desseins d'un habile peintre françois nommé La Borde qui s'est trouvé icy et qui a conduit tout l'ouvrage, les dessus de la Prove et de la Poupe de ce petit bastiment sont d'une sculpture où les ouvriers se sont surpassez, ce sont des rinceaux de feuilles d'on sortent des enfans tenans d'une main des couronnes de lauriers et de l'autre des sceptres [?] et des palmes, et à l'endroit le plus apparent de la prove est la gloire assise sur des nuées appuyée un brandon de feu, cette figure est sí achevée que l'on pourroit dire que ce si la plus belle qui ait paru a Venise, si celles qui sont aux quatre coins de la capponnère, qui est le lieu on l'on sassit et qui est à peu prest comme le corps d'une [verso] Carosse, n'estoient d'une égale beauté. La première est un Mars appuyé fièrement sur des trophées d'armes, la seconde une Minerve avec tout ce qui sert à la faire connoistre, la troisième un Hercule tenant l'Idre sous les pieds et la quatrième une Chères chargée de tout ce qui peut marquer l'abondance. Les deux costes de la caponère sont deux bandes de sculpture en demy bosse. L'on voit dans l'une des Esclaves enchainez parmy tout l'attirait de la guerre et des enfans qui se jouent avec des fruicts dans l'autre, les travaux d'Hercules et plusieurs instruments de Musique et de Mathematique entre chacune de ses bandes et le felche qui couvre le tout en forme d'imperiale, il y a un ange qui porte les armes du Roy dont l'Ecusson est enrichis d'un cartouche très bien entendu. Le felche dont je viens de parler est une spèce de housse de velours cramoisy en broderie d'or et d'argent tant plein que vuide, retenée d'un grand pouce, accompagné d'une capahne [fol. 88] d'une invention nouvelle et tres riche il suffiz pour faire juger de la beauté de cette broderie. Il suffit de dire quelle a esté faite par les meilleurs ouvriers de Paris et que des personnes qui si connoissent tout à fait bien en ont pris le soin. Le strate, qui est un tapis qui se met sur le derrière de la caponère, moitié en dehors et moitié en dedans, est de velours de la mesme couleur avec un bord de broderie semblable à celle du felche, d'un pied de large, ci aux quatre coins de ce tapis il y a des fleurs de lis feuillagées de broderie encore plus relevée. Les deux Coussins qui y sont addossez sont de la mesme parure. Mais l'or et l'argent donc il sont couverts empeschent qu'on ne puisse bien distinguer la couleur de l'Etoffe dont il sont faits. Les banquetes ou sièges qui sont au dedans de cette gondole sont aussy couverts de velours avec de la broderie et des franges d'or et d'argent, le tapis mesme qui est sous les pieds n'est pas moindre que la housse [verso] des sièges. Le fer de Prove que l'on avoit fait jusqu'icy tout unj est travaillé au ciseau et à la forme d'un dragon, celuy de la poupe est une tigre de feuillages et de fleurs grotesques d'un dessein très recherchée, ils sont d'acier brunj l'un et l'autre et dorés en quelques endroits. Le reste de cette barque repond à ce que l'on vient de descrire, et quoy qu'on ne voye qu'or et argent la matiere en est moins estimable que l'ouvrage, aussy a-t-il reçeu un applaudit général, et causé de la surprise à tous ceux que la curiosité a attirez à cette Cérémonie. La seconde Gondole est de sculpture dorée sur un fond vert, le dessein en est agréable quoy que ce ne soient que de simples ornemens meslez de fleurs de lis. Le felche est de velour vert avec un bord d'un pied de large d'une broderie d'or et d'argent aussy belle et aussy relevée que celle de la première, dans le milieu il y a une espèce de bouquet de grotesque, et dans les coins des feuillages en issue qui font. [fol. 89] un très bon effet. Et ce felche pour n'estre pas tout bordé ne laisse pas d'estre fort beau. Le strate, les coussins, les sièges et les tapis de pied sont assortissans à cette housse, et les fers des mieux travaillez. La troisième est or et bleu, sur le felche qui est de damas noir on a fait une bordure de feuillages, et au milieu on a mis un chiffre couronné dans un cartouche le tout d'un molet [?] d'or. Le felche est entouré d'une grande frange de la mesme matiere, il ny a point de strate ny de coussins parce que ce n'est pas l'usage d'y en mettre. Mais les sièges sont de damas comme le felche avec des franges d'or. La quatrième qui est celle dont M.r l'ambassadeur se sert ordinairement est de sculpture or et noir et les assortissemens de damas noir avec des franges de mesme. Les deux dernières sont simples comme celles de la Noblesse […].
[fol. 90] […] en suite il se mit à la droite de M.r Iustiniani qui le mena dans sa gondole et le conduisit en son palais. Chacun des Sénateurs prit un Gentilhomme du cortège pratiquant la mesme chose, et l'on arriva a Venise dans cet appareil. Le grand nombre de Barques qui estoient venues à cette Entrée jointe à la quantité des masques dont elles estoient remplies rendoit la marche très curieuse et tres agréable la multitude du monde dont le Grand Canal par on l'on passa estoit bordé, [verso] et ce qu'il y en avoit aux fenestres dont la plus grande partie estoient des nobles et des gentilsdonnes en masque contribuoit encore à la beauté de cette feste.
Le peuple qui se rend maistre et ces jours la des maisons des ambassadeurs estoient accouru en sí grand foule.
Dans celle de Monsieur de Varangeville qu'on fut longtemps sans pouvoir y entrer, et ce ne fut qu'avec brev [?] de la peine que l'on arriva à la Chambre d'audience, cependant le respect que sa présence et celle des Sénateurs [jus…?] obligea le monde à se serrer pour laisser de la place, et l'on monta dans le mesme ordre, qu'on estoit party du S.t Esprit.
Lorsque l'on fut dans la Chambre d'audience M.r Iustiniani fit un nouveau compliment à M.r l'ambassadeur, prit heure pour la fonction du lendemain et se retira pour lors ou rendit aux Sénateurs la civilité qu'on en avoit reçeue, et on les [fol. 91] accompagna jusqu'à la porte en leur donnant la main. Jamais il ne s'est vu tant de monde qu'il y en avoit dans le palais, on n'entendoit que tambours, trompetes, violons et haubois, les fenestres en estoient pleines, mais ce qui arrestoit le plus agréablement les marques et la noblesse estoit un concert des meilleurs instruments qu'un avoit pu trouver qui estoit dans le portique de l'apartement d'audience, et les liquers, confitûres, et sorbets qu'on douvoit avec profusion. Ce portique estoit fort bien meublé aussy bien que les chambres qui l'accompagnent. Mais quoy qu'il y ait dans l'antichambre de cette d'audiance une tapisserie de Flandre des plus fines rehaussé d'or le meuble de la chambre d'audience attachoit seul la vue de tous ceux qui y etoient elle est lendue du plus beau damas cramoisy que l'on ait fait a Venise où l'on excelle en ses sortes d'étoffes, avec un galon d'or de six grans eloignées de large sur tous les [verso] lez, la prise aussy bien que les daix sous lequel est le portrait du Roy sont du mesme damas mais plus couverts de galon et une grande frange d'or des plus fortes règne tout à l'entour les portieres repondent à la tapisserie aussy bien que les chaises dont les bois qui sont dovez ont esté portez de Paris. Deux miroirs d'une grandeur excessive avec les bordures de cristal garnies d'argent sont placés au dessus de deux tables de sculpture dorée, les chenets et la grille du feu sont d'argent du mesme travail que les bordures des miroirs, enfin tout y est magnifique. Le portrait du Roy où Mignard a mis toute son application a fait connoistre a l'Italie que la belle peinture est passée en France. Ce Monarque y est représenté devant Cambray, et ce peintre fameux a sí bien exprimé cette Majesté qui donne de l'amour et de la timeur tout ensemble. [fol. 92] que les Sénateurs qui regardent ce tableau avec grande attention s'estendirent sur les éloges qui sont [devés ?] à un prince qui fait l'admiration de toute la terre d'une manière qui fasoit connoistre que sa Phisionomie les persuadoit de tout ce que la renommé leur en a appris; le lendemain vers les dix heures du matin M.r Iustiniani et les Sénateurs qui l'accompagnoient vinrent prendre M.r l'ambassadeur et toute la suitte pour aller au Collège la marche se fit comme le jour précédent et il n'y eut rien de particulier a cette seconde fonction que la harangue de M.r l'ambassadeur […].
Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 103 [= Roque de Varengeville 1679], fol. 86-94, hier fol. 86 ff.
STAMPA
Gaetano Stampa [1720-1735 apostolischer Nuntius in Venedig]
Der apostolische Nuntius Gaetano Stampa hatte seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 15. Juli 1721 veranstaltet. Sein Bericht ist nicht erhalten.
Im Mai 1729 beobachtete Stampa den Einzug des kaiserlichen Botschafters Bolagnos, die Fertigstellung des neuen "Bucintoro" und das Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer am Himmelfahrtstag.
21. Mai 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
[…] Fece domenica dopo pranzo il suo pubblico e solenne Ingresso in qsta città il S.r conte Bolagno Ambasc.r della M.tà dell'Imp.re à qsta Ser.ma Rep.ca, il quale fù incontrato all'isola di San Secondo, e condotto al palazzo di sua abitazione colle consuete formalità dal S.r Cav.r Andrea Cornaro stato ultimam.e ambasc.re di sta pred.a Rep.ca alla corte Cesarea, deputato à ciò dal Gov.no, e accompagnato da 60 Senatori in veste rossa, con esser stato esso S. amb.re seguitato, oltre le proprie sontuose gondole à oro, da quelle di questi ministri esteri, e di mons. Patr.ca tutte à 4 remi. Nella mattina poi del giorno seguente il d.o S.r cav.re Cornaro con i medesimi Senatori, si portò di nuovo al palazzo di esso Sig.r amb.re, e levatolo parim.te colle formalità consuete, lo condusse in Collegio preceduto da tutta la sua famiglia nobile, e bassa, [verso] e seguitato da molti soggetti riguardevoli, trà quali il conte Bolagno, suo figlio, che erano alla destra di detti Senatori, e dopo fattavi la sua esposizione ed esibizione delle sue credenziali, se ne ritornò collo stesso ordine, e accompagnamento accennato al proprio palazzo, nella qual congiuntura furono dallo stesso S.r amb.re fatti dispensare copiosi, e generosi rinfreschi, come aveva fatto il giorno antecedente, con essere stato salutato dal cannone di varij bastim.ti sudditi, e ben affetti alla casa d'Austria e con aver esso S.r Ambasc.re in tal' occasione siegate vaghi e ricche livree. Durante i dd.i giorni è stato sempre grande il concorso d'ogni sorta di persone, e maschere portatesi à vedere il prefato suo palazzo, che era magnificamente adobbato, e illuminato dentro, e fuori alla sera [fol. 162] essendosi sempre stati dispensati rinfreschi in gran copia oltre altre varie dimostrazioni di Magnificenza e di gioia. Nella mattina di detta domenica fù prescelto dal Maggior Consiglio alla carica di cap.no delle galeazze il nobile Girolamo M.a Balli, che ora sostiene quella di cap.no di Golfo. Lo scritto nobile Donà, nuovo bailo à Costantinopoli, che sin dalla scorsa s'imbarcò sulla nave S. Spiridone, aspetta solam.e il vento favorevole per far vela à quella volta. Approssimandosi il tempo della festa e fiera dell'ascensione, diedersi mercoledì mattina comincio questi operaij, à esigere le solite botteghe nella gran piazza di S. Marco, e dimani à sera andrà in scena l'opera in musica nel teatro à San Samuele, che dovrà durare per tutto il tempo di d.a Fiera.
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura: 172 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stampa, dal 22 feb. 1721 al 28 dic. 1721], fol. 161.
14. Mai 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
[…] Essendo stato di tutto punto terminato il nuovo Bucintoro, fù il medemo mercordì mattina lanciato alle acque in questo pubblico arsenale, dove di continuo si va portando quantità di persone ad ammirarlo, riuscendo di gran magnificenza sì per la varietà degl'intagli, che per la ricca indoratura. Lo scritto S.r conte Bolagno ambasc.re Cesareo, farà quí dimani come s'accennò il suo Pubblico Ingresso.
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, VENEZIA, Segnatura: 172 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stampa, dal 22 feb. 1721 al 28 dic. 1721], fol. 154.
28. Mai 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
[…] Il divisato S. conte Bolagno ambasc.re cesareo si portò sabato mattina della scorsa settimana nuovam.e in collegio col suo nobil treno di gondole à oro, e famiglia nobile e bassa in gala, à prendere la risposta della sua avvisata esposiz.e, e credenziali dopo di che si trasferì à piedi per la via della Merceria corteggiato dai suoi domestici, e seguitato da varij soggetti di sfera, con essersi imbarcato al fondaco de' Tedeschi sopra d.e gondole con tutta l'accennata comitiva, alla quale fece dispensare nel suo palazzo generosi rinfreschi. […] Giovedì mattina poi salito esso Ser.mo Pnpe colla Sig.ria, e coll' accompagnam.o riferito dei d.i due ministri, sopra il Bucintoro scortato da due galere, e seguitato da copioso numero di altri bastimenti e gondole si portò fra le solite salve à far la consueta funzione [fol. 173] detta di sposare il mare, dopo di che si trasferì nella stessa forma à tener cappella nella chiesa di S. Niccolò di Lido, con esser ritornato in appresso al Ducal palazzo, ove diede al d.o accompagnam.to, e seguito il consueto grandioso banchetto à veder il di cui apparecchio adornato di trionfi fù assai numeroso in tutta questa mattina il concorso delle maschere […].
[verso] L'opera del predetto Bucintoro, che è nuovo, e adornato di varij intagli, com'anche tutto dorato dentro.
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura: 172 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stampa, dal 22 feb. 1721 al 28 dic. 1721], fol. 172-173 verso.
20. August 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
Im August 1729 berichtet Stampa von seiner Teilnahme an der "Festa di San Rocco", an der auch der kaiserliche Botschafter teilgenommen habe. Auf der Kunstausstellung vor der "Scuola di San Rocco" seien alte und moderne Meisterwerke zu sehen gewesen.
[…] Lunedì mattina Sua Seren.tà colla Sig.ria accompagnata da monsig.r nunzio Pontificio, e dal Sig.r ambasc.re Ces.o, calò nella ducale chiesa di S. Marco, à tenervi la solita annua cappella per la solennità dell'assunzione della B.ma Vergine. Nella mattina seguente di Martedì correndo la festa di S. Rocco, la Ser.tà Sua coll'accompagnamento de' prefati ministri, e seguito della Sig.ria, si pontò sopra peattoni, secondo il costume di ogn'anno, à visitare la [fol. 262 verso] chiesa di esso Santo, che era pomposam.e ornata, con essersi poscia trasferita alla chiesa ivi contigua de' ministri conventuali, detta de' Frari, e in tal congiuntura si viddero esposti diversi quadri di antichi, e moderni pennelli, con numeroso concorso di popolo.
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura 180 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stampa, dal 1 gen. 1729 al 2 feb. 1730], fol. 262.
STOPPANI
Giovanni Francesco Stoppani [1739-1743 apostolischer Nuntius in Venedig]
22. April 1741, Stoppani aus Venedig an den Staatsekretär im Vatikan
Der Nuntius Stoppani absolvierte seinen öffentlichen Einzug in Venedig im April 1741: Ein Bericht ist nicht erhalten. In einem Schreiben vom 22. April 1741 listet er die Namen der Würdenträger auf, die eigens nach Venedig gekommen waren, um ihm das Geleit zu geben.
Em.o et R.mo Sig.r, Sig.r D.n Col.mo,
Seguì ne' scorsi giorni la funzione del mio publico ingresso in questa dominante, e mi si fa credere, che in ogni sua circostanza sia riuscita con quella dignità, e lustro più corrispondente alla Pontificia rappresentanza. Non solamente si è in essa sostenuto il cerimoniale nel solito regolamento, ma si è anzi rimediato à qualche picciolo abuso introdotto a caso da miei antecessori e rimane ora fisato uno stabilmente, che servirà di più certa norma [?] nell'avvenire, al qual'effetto se ne stenderanno, e lascieranno da me le oportune memorie. Ad un esito sì felice molto ha contribuito la giusta e ragionevole condiscendenza del Sig.r cav.r Marco Foscarini ultimamente ambasciatore per la Ser.ma Rep.ca [fol. 256 verso] in cotesta corte, e prescelto dall'Ecc.mo Senato ad accompagnarmi nella avisata funzione, avendo Egli dimostrato anche in questo incontro la filiale, e singolare suo divozione verso della S. Sede, di che ha bramato, che io rendessi à S. D.me ogni miglior testimonianza in segno della profonda sua venerazione e dell'obbligata sua riconoscenza verso della S.tà Sua. Il resto dell'accompagnamento non potea esser più decoroso, perché se il Sig.r cav.re prefato contava nel suo seguito 60 dei più distini Senatori avevo io nel mio oltre à molta nobiltà forastiera, e della Terra Ferma, ed a ministri subalterni delle corti estere, 23 prelati del dominio Veneto, de' quali troverà l'E. V. qui [fol. 257] annessa la nota, onde più precisamente ne risulti l'attenzione loro alla Santità Sua. Colla esposizione da me fatta nel presentarmi all'Ecc.mo collegio bramerei di aver altrettanto incontrati li sentimenti di S. Bne., quanto si è espresso di gradirli con sua parte l'Ecc:mo Senato. Si dell'una, che dell'altra ricevrà V. E. le aggiunte copie, ed à qste unite le Ducali, che servono di risposta al Pontificio breve, ed alla lettera di V. E., alla quale per fine mi rassegno con profondissimo rispetto
Di V. E.
Venezia, 22 Ap.le 1741
Umil.mo, Div.mo, Oblig.mo Serv.re
Giovanni Francesco Stoppani, Vescovo di Corinto
[fol. 260] Nota de' Prelati, che hanno accompagnato Monsignor Nunzio Ap.lico nel Suo Solenne Ingresso seguito ne' giorni 16, e 17 del corrente:
Mons. Arciv.o Vescovo di Padova
Mons. Vescovo di Vicenza
Mons. Vescovo di Verona
Mons. Vescovo di Bergamo
Mons. Vescovo di Treviso
Mons. Vescovo di Ceneda
Mons. Vescovo di Crema
Mons. Vescovo di Torcello
Mons. Vescovo di Chiozza
Mons. Patriarco Eletto d'Aquilea
Mons. Eletto di Corfù
Mons. Vescovo di Feltre
Mons. Vescovo di Belluno
Mons. Vescovo d'Adria
Mons. Vescovo di Caorle
Mons. Vescovo di Sebenico
Mons. Vescovo di Liefina
Mons. Vescoco di Capo d'Istria
Mons. Vescovo di Città Nova
Mons. Vescovo d'Ossero [?]
Mons. Vescovo d'Asola [?]
[verso]
Altri giunti poche ore dopo di questo ingresso:
Mons. Vescovo di Scardona [?]
Mons. Vescovo di Pola
Mons. Vescovo di Cursola
Mons. Vescovo di Trau.
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura: 194 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stoppani, da. 7 gen. 1741 al 24 giugno 1741], fol. 256-260 verso.
6. Mai 1741, Stoppani aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan
In einem Brief vom 6. Mai 1741 referiert Stoppani einen Vorfall, der sich im Vorfeld seines Einzuges in Venedig ereignet hatte: Der französische Botschafter Froullay (1733-1743), hatte sich an den Nuntius gewandt mit der Frage, wie dieser sich in der delikaten Frage der Präzedenz verhalten werde; er beabsichtige nämlich bei seiner Teilnahme am Einzug des Nuntius gegenüber dem kaiserlichen Botschafter den Vorrang zu beanspruchen, wozu er ein Recht habe. Der Nuntius gab sich überrascht: seines Wissens gebe es zwischen beiden Höfen keinen Vertrag, der den Vorrang eindeutig regle; deshalb stünde es ihm nicht an, ein Urteil zu fällen, er überlasse es vielmehr seinem Urteilsvermögen, das richtige Mittel zu finden; ihm sei unmöglich das Gewicht einer solchen Entscheidung zuzumuten. Als ihm der Franzose daraufhin bedeutete, er habe Zweifel, ob er unter den gegebenen Bedingungen an der Zeremonie teilnehmen könne, habe er geantwortet, es genüge ihm vollends zu wissen, dass er ihm durch sein eigenes Verhalten keinerlei Gelegenheit dazu gegeben habe, und er werde gerne das Opfer bringen, auf die Teilnahme des Franzosen zu verzichten, wenn dieser damit das Decorum wahren könne. Daraufhin sei sein Einzug ohne Zwischenfall verlaufen; der Franzose habe sogar die Satisfaktion gehabt, allein den Ehrenplatz einzunehmen, da sich der kaiserliche Botschafter Pio di Savoia, um einer Konfrontation aus dem Wege zu gehen, frühzeitig entschuldigt habe. In der Meinung, die Sache sei zu seinem Vorteil ausgegangen, habe sich Froullay sogar noch verpflichtet gefühlt, ihm dafür zu danken.
Em.o et R.mo Sig.r, Sig.r D.n Col.mo,
Poco prima del pubblico mio ingresso piacque al Sig.r amb.r di Francia di richiedermi del modo, con che pensavo io di contenermi à riguardo delle competenze cerimoniali, che pendeano fra lui ed il Sig.r principe Pio Amb.re delle Maestà della regina d'Ungheria, giacché per il costume sin'allora usato fralli amb.ri doveano esser entrambi à parte di una tal funzione soli uffizij, e visite, e coll'accompagnamento delle loro gondole, e livree; ed ad un tempo stesso mi pose in visita le ragioni, per le quali pretendea gli competense il dritto di precedenza, facendomi altresì comprendere, che trattandosi di un caso esemplare, comecchè altrove non s'incontravano gli amb.ri delle due corti, si rendea però più geloso, delicato, ed azzardoso il mio contegno. A sì fatta richiesta dopo di aver dato a conoscere al Sig.r amb.re la sorpresa, che mi cagionava, [fol. 393 verso] non mancai di rappresentargli, che non essendosi fralle due corti trattato, non che deciso di regolare fra loro le preeminenze, molto meno à me appartenea d'ingerirmene, e che si Egli giudicava d'essere di miglior condizione, dipendere dalla prudenza sua il servirsi di quei spedienti più conformi alla sua convenienza, ma non mai doversene sopra di me rifondere il peso, ed il pensiere. E perché mi soggiunse, che sarebbegli dispiaciuto di trovarsi nella necessità di astenersi da ogni dimostrazione verso della rappresentanza, gli replicai, che à me bastava di non dargliene veruna occasione col fatto mio, e che volontieri avrei sagrificato al suo decoro, ed alla quiete della publica funzione il vivo mio dispiacere in restar privo delle grazie di Sua Eccellenza.
Seguì poi senza un minimo distrubo l'ac= [fol. 394] cennato mio ingresso, ed ebbe il sud.to Sig.r Amb.re la soddisfazione di occupare senza contrasto in tutte le diverse circostanze il posto di onore, avendo saggiam.e divisato il S.r Pn.pe Pio di esimersi da qualunque incontro con un'opportuno disimpegno, per cui pose in salvo la dignità del suo carattere senza mancar di finezza verso del mio. Restò altresì convinto il prefato S.r amb.re, che in suo vantaggio era ceduto qualche per altro indifferente mio arbitrio, sicchè si degnò poi di farmene un'amplissima espressione di ringraziam.to; chiamandosi pienam.e appaggato, e contento della mia condotta. Laonde sulla di lui buona fede mi dispensai sovra di ciò di aggiungere all'E. V. l'incomodo delle mie righe, e però anche nelle di Lei reg.me de' 19. dello spirato mi giungon nuove le doglianze di S. Ecc.za [verso] quando semmai mi facea sicuro da riconvenzione, e per il mio contegno, e per l'asserzione Sua, era certam.e dalla di lui parte. Tanto in mia giustificazione devo significare à V. E., e siccome mi fò lecito sovra delle azzione mie in questo incontro di non chiamare in testimonio, che la puntualità dello stesso Sig.r amb.re; così non potrebbe l'E. V. maggiormente obbligarmi, che coll'accennarmi quali sieno precisam.te li capi delle di lui querele, onde renderne una più compita ed adeguata ragione all'E. V.; alla quale mi rassegno con profond.mo rispetto
D. V. E.
Venezia 6 Mag. 1741
Umiliss.mo, Div.mo, Oblig.mo Ser.re
Giovanni Francesco Stoppani, Vescovo di Corinto
Rom, Archivio Segreto Vaticano, Segreteria di Stato, Venezia, Segnatura: 194 [= Lettere orig. di mons. nunzio Stoppani, da. 7 gen. 1741 al 24 giugno 1741], fol. 393-394 verso.
TORRE
Francesco Udalrico della Torre [1680-1695 kaiserlicher Botschafter in Venedig]
20. Februar 1679, Einzug und Audienz des Botschafters della Torre
Der Einzug des kaiserlichen Botschafters della Torre war nach Auskunft der "Libri Ceremoniali" des "Collegio" für den 18. Februar 1679 more Veneto [= 1680] vorgesehen, wurde jedoch wegen schlechten Wetters auf dem 19. und 20. Februar 1680 verschoben.
MDCLXXIX [= 1679], XX Febraro:
Ingresso nella Città, e venuta nell' Ecc.mo Coll.o del Sig. Co. Francesco Udalrico della Torre, Amb. Cesareo.
Fatto saper à 13 stante dal S. Co. Francesco Udalrico della Torre col mezzo del suo Seg.rio di dover ritrovarsi à S. Secondo sotto lo 18 per far il suo ingresso in città com'ambasciatore ord.rio, destinato dalla Maestà Cesarea à risidier app.o la Ser.ma Rep.ca, che poi per cause di tempo sinistro [fol.183 verso] li diferì al dì seguente, che fù hieri. Immed.e s'estrassero dal Ser.mo Pn.pe cinquanta del Cons.o dei Pregadi, dover uniri al Ecc.mo S. Franc.o Michiel cav.e eletto da S.tà med.a à questa funtione portarsi ad'incontrar esso amb.re al d.o luogo di S. Secondo in vesti di seta cremesi e con gondole à quattro remi. Come seguì essendo stato al solito condotto alla sua casa. Da essa poi questa mattina fù levato col med.o accompagnam.to, e condotto nell'Ecc.mo Coll.o alla sua prima pub.a audienza, dove fece l'ufficio ch'appare in Filza d'Esposizioni sotto questo giorno, e vi restituito nel modo stesso alla sua habitazione. Gli furono mandati rinfreschi per la somma di f.ni cinquanta conforme al ordinario in due mandati di Coll.o. Nel resto circa li compl.ti, e trattam.i dell'amb.re verso l'Ecc.mo S. cav.e Michiel, non vi è stata pretensione o novità alcuna, tutto essendo passato con molta cortesia, e decoro, come si vede da quanto lo stesso Ecc.mo S. M. rapportò nella sua relat.e esistente in Filza dell'Esposit.e d'esso amb.e sotto questo guorno. Angelo ZON.
ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 183, 20. Februar 1679 [more veneto = 1680].
How
to cite this article:
Susan
Tipton, "Diplomatie und Zeremoniell in Botschafterbildern von
Carlevarijs und Canaletto", RIHA
Journal 0008 (1 October 2010), URN:
[please add, see Metadata],
URL:
http://www.riha-journal.org/articles/2010/tipton-diplomatie-und-zeremoniell/
(date of access: [please add]).
Nachtrag
Empfang bei Pisani
Posted by Susan Tipton at Jan 24, 2011 04:32 PM
Wo
die "Botschafterbilder" des Alvise Pisani ehemals gehangen
haben, belegt die Korrespondenz des britischen Konsuls in Venedig,
Sir Charles Broughton. In einem Brief vom 17. September 1706 an
seinen Vertrauensmann Sir Charles Hedges in Whitehall berichtet er
von seiner Begegnung mit den beiden außerordentlichen Gesandten
nach London, Erizzo und Pisani, die er vor ihrem Aufbruch persönlich
zu sprechen versuchte. Beide seien aus "reichem Hause" und
von "saturnischem Humor"; trotz ihrer Tätigkeit als
Botschafter in Paris seien sie scharfe Kritiker Frankreichs, obwohl
ihnen König Ludwig XIV. "mehr Ehre zuteil werden ließ
als all ihren Vorgängern" und sogar ihre Kinder über
die Taufe gehoben habe.
Immerhin sei es ihm gelungen, Pisani zu
Hause aufzusuchen, und in dem Raum, in dem dieser ihn empfangen habe,
habe er neben den Porträts des Königs von Frankreich und
seiner Familie noch zwei weitere Gemälde gesehen: den "Einzug
Pisanis in Paris" und "die Taufe seines Kindes".
Demnach hingen die beiden Gemälde in Privatbesitz (Abb. 7, Anm.
72, und Abb. 8) ehemals im Piano Nobile des Palazzo Pisani und nahmen
dort einen so prominenten Platz ein, dass sie dem aufmerksamen
Diplomaten nicht entgehen konnten.
G. Broughton,
Britischer Konsul in Venedig, an Sr. Charles Hedges in Whitehall,
Venedig, 17. September 1706:
[p. 448]
Venice 17 September
1706
Right Honourable
Sir,
[…] Last week the
Senate directed the Cavaliers Errizo and Pisani to prepare for the
Extraordn.ry Embassy to Her Majesty, and thereupon I offered to visit
them, Erizzo being at present Sage, could not admit me till next
week, but Pisani received me, he told me they set out the latter end
of next month, or beginning of November without fayle, I queried if
they were to make any stay in Holland, he said 3 weeks or a month,
but, I am assured by a good hand they will stay there 3 months &
mannedge the States what they can towards a mediation for a peace,
whilst hear what our next sessions of Parliament may resolve, and
what other directions The Republick may send by Advice of the Pope
and instance of the French king, for they carry Powers of
Plenipotentiarys secretly. [p. 448 verso] Both Errizo & Pisani
have been Ambassadors in France, They are of Saturnine humour, &
have sometimes argued severely on the Senate against the French
interest, & the latter did it so effectually last year, as to
cause Monsr. Du Charmonte late French Ambassad.r here to be recalled.
Yet the French King Christened a child of each, & shewed them
more Kindness than ever any of their predecessors received in France,
The Room Pisani received me in was furnished with Pictures of the
French King & his family, The family of St. Germans, His Publick
Ingress at Paris, & Christening of his child. He pretended for
The Republick & himself their great Veneration to her Maj.tie &
professed by the assistance of his Colleague Errizo effectually to
express themselves accordingly, They are both of rich family,
Haughtly and revengefull to a fault, but Pisani is the more Polished
of the two.
S.r, You’l please to
pardon this narrative, Since I humbly conceive it may be as necessary
for You to know their Ayres, as they will endeavour to know Her
Maj.ties & Ministers Genius.
I forgot to tell you that
Errizo is a Fortunate Gamester & playes very high, its said he
wonne as much at Basset [?] when Ambassad.r in France & at Rome,
that defrayed his charges […].
[p. 449 verso] […]
Right
Honourable
S.r
Your most obliged humble &
Obedient
Servant
G. Broughton
London, The National Archives
(Public Records Office), SP 99/57, p. 448–449 verso.
1 21. Mai und 28. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien. Siehe Anhang Bolagnos. Hier und im Folgenden wird auf den Quellenanhang jeweils mit "Siehe Anhang [Name des Botschafters]" verwiesen.
2 Vgl. Rosa 1956, Kat.-Nr. 26 und 27; Puppi 1968, Kat.-Nr. 61 und 67B; Pietro Zampetti, in: Ausst.-Kat. Venedig 1982, Kat.-Nr. 83 und 84; Constable/Links 1989, Kat.-Nr. 355 und 336.
3 Dass Darstellungen des Einzugs von Botschaftern ein eigenes Genre der Malerei bilden, befindet auch Duncan Bull, in: Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 10, S. 246.
4 Im Blick auf die venezianische Malerei des Settecento wurden insbesondere die Darstellungen der Einzüge von Botschaftern gerne als Stützen eines Datierungsgerüstes benutzt, um die künstlerische Entwicklung von Carlevarijs, Canaletto und ihren Nachfolgern nachzuzeichnen, deren Werke nur selten datiert oder dokumentiert sind; vgl. Succi, in: Ausst.-Kat. Padua 1994, S. 59-90, hier S. 62.
5 Grundlegend für die hier gewählte Fragestellung insbesondere Mariuz 1994 und Mariuz 2002. Zur Perspektive der Auftraggeber vgl. auch Margharita Azzi Visentini, "Per il solenne ingresso in Vaticano dell'ambasciatore Pietro Correr (1758)", in: Per l'arte. Studi in onore di Giuseppe Maria Pilo, 2 Bde., Bd. 2: Da Rubens al Contemporaneo, Venedig 2001, S. 493-497.
6 Exemplarisch: Ausst.-Kat. Amsterdam 1991; Ausst.-Kat. Padua 1994; Pedrocco 2001; Ausst.-Kat. Berlin 2002; Ausst.-Kat. Dresden 2008; Ausst.-Kat. Treviso 2008.
7 Beispielhaft: Herbert Haupt, "Zur Mission Fürst Joseph Wenzels von Liechtenstein in Parma im Jahre 1760", in: Der Goldene Wagen des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein. Ausstellung der Wagenburg in Schönbrunn mit Leihgaben der Sammlungen des Regierenden Fürsten von Liechtenstein, Katalog, Kunsthistorisches Museum, Wien 1977, S. 39-49; Ders., "Diplomatie und Repräsentation im Dienst des Kaiserhauses. Die öffentlichen Einzüge des Fürsten Joseph Wenzel von Liechtenstein", in: Joseph Wenzel von Liechtenstein. Fürst und Diplomat im Europa des 18. Jahrhunderts, hrsg. von Reinhold Baumstark, Sammlungen des Fürsten von Liechtenstein Vaduz, Einsiedeln 1990, S. 24-53; Wackernagel 1987; Wackernagel 2002.
8 Eine Einführung in die Thematik bietet: Ausst.-Kat. London 1979. Grundlegend für die hier gewählte Fragestellung: Več 2001 [mit Literatur] und Roosen 1980 [mit Literatur].
9 Die Berichte der Botschafter über ihre Akkreditierung wurden bisher von der historischen Forschung weitgehend ignoriert, im Gegensatz zu den "Finalrelationen" insbesondere der venezianischen Botschafter, die seit dem 19. Jahrhundert in zahlreichen Editionen publiziert worden sind. Seit dem 14. Jahrhundert verlangte die Republik Venedig von ihren ständigen Botschaftern einen Abschlussbericht, der einen Eindruck von Gepflogenheiten und aktueller politischer Lage des Gastlandes vermitteln sollte. Zur Vorreiterrolle Venedigs bei der Einrichtung ständiger diplomatischer Vertretungen vgl. den Artikel "Diplomacy" [Eduardo Jara Roncati], in: MPEPIL 2009. Zu den Editionen vgl. Eugenio Albèri, Relazioni degli ambasciatori Veneti al Senato, 3 Serien, Florenz 1839-1855; Le Relazioni degli Stati Europei lette al Senato dagli Ambasciatori Veneziani nel secolo decimosettimo, Serie IV, Inghilterra, hrsg. von N. Barozzi/G. Berchet, Venedig 1863; Die Relationen der Botschafter Venedigs über Österreich im achtzehnten Jahrhundert, hrsg. von Alfred v. Arneth, Wien 1863; Firpo 1965a.
10 Zur Einführung in die Bestände des diplomatischen Archivs im Außenministerium in Paris vgl. Duparc 1958; zur Geschichte des Diplomatenwesens in Frankreich vgl. Les affaires étrangères et le corps diplomatique Français, Tome I, De l'Ançien Régime au Second Empire, Paris 1984.
11 Vgl. das Verzeichnis der ungedruckten Quellen im Anhang.
12 Da die Gemälde als Privataufträge der Botschafter nach Beendigung ihrer diplomatischen Tätigkeit in Privatbesitz verblieben, sind Hinweise auf Dokumente über den Erwerb von Gemälden oder auf die Künstler, die den Diplomaten auf seiner Reise begleiteten – wie im Falle des Prinzen de Ligne –, wohl vorwiegend im Nachlass der Diplomaten und in privaten Archiven zu finden.
13 Zum Aussagegehalt von Bildern historischen Inhalts vgl. Peter Burke, Augenzeugenschaft. Bilder als historische Quellen, Berlin 2003, S. 211.
14 Zur Diplomatiegeschichte als Teilbereich des Völkerrechts vgl. Ziegler 2007, S. 1 sowie § 31.V.1; zur Entstehung des Diplomatenberufs vgl. die Artikel "Head of diplomatic missions" [ Nicolas Angelet], "Diplomacy" [Eduardo Jara Roncati], "History of International Law 1648 to 1815" [Stephan Verosta] sowie "Immunity, diplomatic" und "Representatives of States in International Relations", in: MPEPIL 2009. Zur Geschichte des Gesandtenwesens vgl. auch Wilhelm G. Greve, Epochen der Völkerrechtsgeschichte, 2. Aufl. Baden-Baden 1988.
15 Vgl. Več 2001. Speziell zum Präzedenzrecht vgl. Stollberg-Rilinger 2002 [mit Literatur].
16 Vgl. Ziegler 2007, § 36.II.1.
17 Nußberger 2009, S. 17.
18 Abraham de Wicquefort (1606-1682) verfasste mit seinem Handbuch L'Ambassadeur et ses fonctions (Den Haag 1679) eine der meistgelesenen Abhandlungen zum Gesandtschaftswesen. Den Themen Empfang und Audienz widmet er im ersten Band jeweils ein eigenes Kapitel: "De la Reception & de l'entrée de l'Ambassadeur" [Bd. I, Kap. XVII]; "Des Audiences" [Bd. I, Kap. XIX]. Vgl. Biographie Universelle, hrsg. von Joseph François Michaud, Bd. 44, Paris 1854, S. 567-569; Ziegler 2007, § 37.I.6.
19 Zur Berichtspflicht vgl. Wicquefort 1682, Bd. 2, S. 158.
20 Več verweist als Beispiel für diese Textgattung auf die Beschreibung der Antrittsaudienz eines Gesandten in: Lünig 1719/20, Bd. 1, S. 380.
21 Vgl. Več 2001, S. 565.
22 Vgl. Roosen 1980, S. 457.
23 Zu den bis 1625 verfassten Traktaten zum Gesandtschaftswesen vgl. Vladimir E. Hrabar, De Legatis et Legationibus Tractatus Varii, Dorpat 1905; sowie Ziegler 2007, § 31.IV.2.
24 Von Wicqueforts Handbuch profitierte unter anderem François de Callières (1645-1717), französischer Botschafter bei den Friedensverhandlungen von Rijswijk 1697/98; er veröffentliche 1716 ein praktisches Taschenbuch für angehende Diplomaten: De la manière de négocier avec les Souverains. Mehrfach neu aufgelegt und ins Englische übersetzt, wurde das Werk noch bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts konsultiert; vgl. die Einführung zu: François de Callières, The Art of Diplomacy, hrsg. von H. M. A. Keens-Soper/Karl W. Schweizer, New York 1983.
25 Stieve (1715) und Rohr (1733) widmen den Gesandten, ihrem Rang und Zeremoniell jeweils ein eigenes Kapitel; vgl. Gottfried Stieve, Europäisches Hof=Ceremoniell, 1. Aufl. Leipzig 1715, Vorbericht, § 3; Julius Bernhard von Rohr, Einleitung in die Ceremonielwissenschaft der Grossen Herren (Leipzig 1733), hrsg. und komm. von Monika Schlechte, Leipzig 1990, Theil II, Cap. III: "Von den Gesandten", S. 377-414. Zur Entstehung der Zeremonialwissenschaft als "praktische Handlungslehre" vgl. Stollberg-Rilinger 2002, S. 130.
26 In der Frühen Neuzeit wurden die Schwierigkeiten des Vorrangs durch einen "präzedenzrechtlichen Würdigkeitskatalog" geregelt; vgl. Več 2001, S. 569.
27 Zur Bedeutung von Kleidung und Livreen im höfischen Zeremoniell vgl. neuerdings: Mathieu da Vinha, "Les Gens de Livrée dans la Maison du Roi de France", in: Ausst.-Kat. Versailles 2009, S. 160-165.
28 Lünig 1719, Bd. 1, S. 443. Več (2001, S. 571) folgert, die "zeremonielle Selbstbehauptung" sei gerade Teil der Geschäfte des Gesandten gewesen.
29 Vgl. Več 2001, S. 569.
30 Der venezianische Botschafter in Paris hat es 1709 folgendermaßen ausgedrückt: "[…] in tale incontro non hò avuto altro riguardo, che di far rilevare la grandezza della Ser.ma Patria, sì nella ricchezza degli Equipaggi che nel numero delle Livree"; Alvise Mocenigo an den Senat, Paris, 20. Januar 1709: ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Francia, filza 206, No. 74; vgl. Anm. 72 und Abb. 7.
31 Grundlegend: Zannini 2000.
32 Več 2001, S. 570.
33 Več 2001, S. 573.
34 Več 2001, S. 579.
35 Več 2001, S. 560.
36 Zur Einführung in das Werk von Carlevarijs vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994; darin insbesondere Succi 1994; sowie Mariuz 2002.
37 Der Einzug der venezianischen Gesandten Nicolò Erizzo und Alvise II. Pisani in London am 30. Mai 1707, Leinwand, 140 x 252 cm, München, Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Inv. Nr. 14560, ausgestellt in der Staatsgalerie Schleißheim; vgl. Mus.-Kat. Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Alte Pinakothek, Venezianische Malerei des 18. Jahrhunderts, Vollständiger Katalog, bearb. von Rolf Kultzen und Matthias Reuss, München 1991, S. 44 und Abb. S. 29; sowie Mus.-Kat. Staatsgalerie Schleißheim. Verzeichnis der Gemälde, hrsg. von den Bayer. Staatsgemäldesammlungen, Redaktion Johann Georg Prinz von Hohenzollern, München 1980, S. 55. Zur Provenienz vgl. auch Rolf Kultzen, Erwerbungsbericht 1979, in: Münchner Jahrbuch der Bildenden Kunst, N. F. XXX, 1979, S. 241, Fig.1. Das Gemälde fehlt im Werkkatalog von Rizzi 1967.
38 1865 aus dem Besitz von Evelina van Milligen-Pisani über den Kunsthandel in englischen Privatbesitz gelangt, wurde es – laut Bestandskatalog von 1991 – "1979 speziell für die Schleißheimer Barockgalerie aus dem Londoner Kunsthandel erworben [...]; die an der Pier dem Ereignis beiwohnenden englischen Soldaten tragen an ihren Uniformen das Monogramm der Königin Anna und liefern damit einen zusätzlichen Beweis für die Entstehung des Bildes in der Zeit um 1707." Anne Stuart (1665-1714) regierte seit 1702 als Königin von England, Schottland und Irland und wurde 1707 erste Herrscherin des "United Kingdom". Vgl. Encyclopedia Britannica, 14. Aufl., London 1929, S. 983-986.
39 Isabella Reale ist erstmals der Frage nach dem Auftraggeber nachgegangen. Sie erkennt in Alvise Pisani den Auftraggeber des Bildes und schlägt eine Datierung des dargestellten Ereignisses in das Jahr 1702 vor, womit sie einem missverständlichen Eintrag im Registerband der "Relazioni Ambasciatori" im Staatsarchiv Venedig folgt; vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 42, Farbabb. S. 212/213. Erizzo und Pisani wurden zwar bereits 1702 zu Sonderbotschaftern bestellt, sie haben sich aber erst Ende 1706 nach England eingeschifft. Siehe Anhang Pisani.
40 Wenzeslaus Hollar (1607-1677), London vom anderen Ufer der Themse, Radierung, 1647, Druck von sechs Platten, jeweils 47,3 x 39,4 cm, London, British Museum, 1864, 0611.436. Vgl. Wenceslaus Hollar. A Bohemian Artist in England, hrsg. von Richard T. Godfrey, Yale Center for British Art, New Haven/London 1994, Kat.-Nr. 62, S. 96/97; The Tower of London. The Official Illustrated History, Edward Impey/Geoffrey Parnell, London 2000, Abb. 61.
41 Ein Vergleich mit anderen Darstellungen des White Tower aus dem 17. und 18. Jahrhundert zeigt, dass Carlevarijs die Gebäudeteile durchaus korrekt wiedergegeben hat; vgl. The White Tower, hrsg. von Edward Impey, London 2008, Abb. 127. Zu Werk und Wirkung Coronellis vgl. Vincenzo Coronelli e l'Imago Mundi, hrsg. von D. Dominici/M. Milanesi, Ravenna 1998; Un intellettuale europeo e il suo universo. Vincenzo Coronelli (1650-1718), hrsg. von M. G. Tavoni, Bologna 1999; Hélène Richard, Les Globes de Coronelli, Ausst.-Kat., Bibliothèque nationale de France, Paris 2006.
42 Der viergeteilte Wappenschild zeigt heraldisch rechts oben und links unten in Gold vor rotem Grund die drei liegenden Löwen Englands und den leopardierenden Löwen Schottlands. Die Felder links oben und rechts unten tragen in Gold vor blauem Grund die drei Lilien Englands und die Harfe Irlands.
43 "Als Träger von Hoheitssymbolen, Wappen oder Ornament-Kartuschen galten ebenso die rückwärtigen, reich geschnitzten Gestellbrücken ('entretoise') als wichtige Bauteile einer 'grande carosse'. Weithin sichtbar signalisierten sie Rang und Funktion der auffahrenden Persönlichkeit." Wackernagel 2002, Bd. 2, S. 26.
44 Acht Pferde anzuspannen war gekrönten Häuptern und deren Vertretern vorbehalten.
45 Zum Ort der Zeremonie vgl. Edward Impey/Geoffrey Parnell, The Tower of London. The Official Illustrated History, London 2000, S. 54-55, Abb. 60.
46 Erizzo und Pisani wurden in London von Cornaro erwartet, der zuvor an den Feiern zum fünfjährigen Thronjubiläum der Königin teilgenommen hatte. In seinem Brief vom 4. März 1707 berichtet Pisani von ihrem Eintreffen, am 10. Juni 1707 bestätigt er ihre Abreise; ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, filza 82, No. 105 und 114. Siehe Anhang Pisani.
47 Über ihre Reise berichten Erizzo und Pisani ausführlich in mehreren Briefen an den Senat; ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, filza 81 (1706, 14 ott-1707, 8 giug.), no. 14 (Londra, 4 marzo 1707) bis no. 23 (Greenwich, 8 giugno 1707). Siehe Anhang Pisani. Alle Briefe wurden von Francesco Cornaro mit unterzeichnet.
48 "Relatione dell'Ingresso in Londra fatta dalli N. N. H. H. Nicolò Erizzo e Alvise Pisani K.ri Ambasciatori Estraordinarij della Ser.ma Rep.ca di Venezia, spediti per congratularsi dell'Assunzione al Trono della Maestà Anna Regina della Gran Bretagna 1707"; Venezia, Biblioteca Correr, Cod. Cicogna no. 1186 [= alt 59], S. 210-214. Siehe Anhang Pisani. Ein zweites Exemplar des Berichts findet sich unter der Signatur Cod. Cicogna, no. 2723 [= alt 1792].
49 Vgl. Luigi Dell'Oste, "Per le faustissime nozze Bianchini-Dubois questa relazione sull'ingresso in Londra di Nicolò Erizzo e Alvise Pisani, ambasciatori alla regina Anna nell'anno 1707. Al chiarissimo signore Enrico Dubois de Dunilac ed alla nobile donna Beatrice contessa Pisani, genitori della sposa nel dí 12 ottobre 1863 in segno di esultanza dedicativa", [Venedig] 1863; wiederabgedruckt in: Firpo 1965a, S. 1101-1109. Der Bericht ist ohne Angabe der Signatur im Internet publiziert unter: www.venus.unive.it/riccdst/sdv/strumenti/testi/relazioni/erizzo.htm (letzter Zugriff am 5. Mai 2010).
50 Der kaiserliche Botschafter Johann Wenzel Graf von Gallas und der Resident Konsul Johann Philipp Hoffmann in London beobachteten die Ankunft der Venezianer: "Gestern haben die zwey Venetianischen Extraordinari Bottschaffter Erizzo und Pisani ihren ordentlichen Einzug gehalten, welcher Equipage sehr brächtig warr; und nachdem sie wie es alhier gebräuchlich, drey Tage von der Königin tractiert worden, den vierten alß übermorgen, drauff ihr ordentliche Audienz haben werden [...]"; Gallas an den Kaiser, London, 31. Mai 1707; Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, England, Berichte, Kasten 41, No. 39.
51 Im Gegenzug entsandte die Königin einen Sondergesandten nach Venedig; vgl. The Letters and diplomatic instructions of Queen Anne, hrsg. von Beatrice Curtis Brown, London 1968, S. 217-218. Charles Montagu, 4. Earl, später 1. Duke of Manchester, bereits 1698 unter König William III. als Sonderbotschafter in Venedig, ließ seinen öffentlichen Einzug am 22. September 1707 von Carlevarijs dokumentieren (siehe Abb. 17); vgl. Nisser 1937 und Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 37.
52 Ähnlich verlief das Empfangszeremoniell 1696 für die Sondergesandten Lorenzo Soranzo und Girolamo Venier, die König William III. zur seiner Thronbesteigung (1689) bei einer Audienz in Whitehall ihre Aufwartung machten; vgl. ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, filza 74. Vgl. dagegen den Bericht des Botschafters Nicolò Tron über seine Akkreditierung bei König Georg I. 1715; Venedig, Biblioteca Correr, Cod. Cicogna no. 1186 [= 59], S. 227-229 verso.
53 8. Juni 1707, Erizzo und Pisani aus Greenwich an den Senat. Siehe Anhang Pisani.
54 In Somerset House am Strand, einem der ersten Renaissancepaläste Englands, 1775 durch den Neubau von William Chambers ersetzt, wurden Apartements für auswärtige Botschafter bereitgehalten; vgl. The London Encyclopedia, hrsg. von Ben Weinreb/Christopher Hibbert, London 1983, S. 795-797.
55 St. James's Palace Westminster wurde insbesondere nach der Zerstörung von Whitehall Palace durch das Feuer von 1698 eine der bevorzugten Residenzen der englischen Könige in London. 1809 zerstörte ein Feuer weite Teile des Palastes; dennoch wurden hier bis ins 19. Jahrhundert Gesandte empfangen. Vgl. The London Encyclopedia, London 1983, S. 715; David Souden, The Royal Palaces of London, London 2008, S. 139.
56 Bis zum Brand von 1698, so berichteten die Venezianer an den Senat, habe man die Gesandten in Banqueting House empfangen. Siehe Anhang Pisani. Das Empfangszeremoniell für auswärtige Botschafter in Banqueting Hall, Whitehall, schildert exemplarisch ein Gemälde in Schloss Belœil von 1660 (Abb. 10, 12). Whitehall Palace wurde von König Heinrich VIII. seit 1531 ausgebaut. Für Jakob I. planten Inigo Jones und John Webb umfassende Neubauten, von denen nur Banqueting House zur Ausführung gelangte. Auch nach dem Brand des Palastes 1698 wurde Banqueting House weiterhin für Staatsempfänge und die Audienz auswärtiger Botschafter und höfische Feste genutzt; vgl. The London Encyclopedia, London 1983, S. 37; sowie David Souden, The Royal Palaces of London, London 2008, S. 131; Simon Thurley, Whitehall Palace, an architectural history of the royal apartments: 1240-1698, London 1999, Abb. 93.
57 8. Juni 1707, Erizzo und Pisani aus Greenwich an den Senat. Siehe Anhang Pisani.
58 10. Juni 1707, Cornaro aus Kensington an den Senat. Siehe Anhang Pisani.
59 "Famiglia" bezeichnet die Mitglieder des Haushalts eines Botschafters, nicht seine Verwandtschaft im engeren Sinne.
60 Venedig, Biblioteca Correr, Codice Cicogna No. 1186 [= ehemals No. 59], fol. 211 verso. Siehe Anhang Pisani.
61 Erizzo (1655-1709) bekleidete als junger Mann das Amt eines Podestà von Vicenza. 1693 wurde er Botschafter in Paris; in einem Brief vom 10. Dezember 1694 schildert er seinen Einzug in Paris; vgl. ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Francia, filza 188, No. 24. Abschließend war er unter Papst Clemens XI. Botschafter in Rom. 1706/1707 reiste er als Sondergesandter mit Alvise Pisani nach London. Über die Zeit in England unterrichtet seine Korrepondenz: ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, filza 80, nos. 105-113; vgl. "Erizzo, Nicolò", in: Dizionario biografico degli Italiani, Bd. XLIII, Rom 1993, S. 175-179 [G. Gullino].
62 Pisani (1664-1741) kam aus einer alteingesessenen Familie von Bankiers, Bauherren und Sammlern. Er durchlief eine glanzvolle Laufbahn als Botschafter der Republik und seit 1711 als Prokurator von San Marco, eine wichtige Voraussetzung für die Qualifikation zum Amt des Dogen. 1699 bis 1702 lebte er als Botschafter in Paris, wo er Nicolò Erizzo abgelöst hatte. Am 16. Mai 1699 veranstaltete er seinen öffentlichen Einzug in Paris; 1706/07 reiste er mit Erizzo als außerordentlicher Gesandter nach London. Im November/Dezember 1711 begleitete er Andrea da Lezze als Sondergesandter beim Einzug des designierten Königs Karl III. von Spanien in Mailand. 1735 wurde er zum 114. Dogen von Venedig gewählt; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 1997, Kat.-Nr. 36 [Lina Urban Padoan]; The Dictionary of Art, Bd. 24, 1996, S. 865 [Laura Mattioli Rossi].
63 Zannini 2000, S. 127. "Missioni di complimento" galten der Überbringung von Glückwünschen zum Amtsantritt eines Monarchen, zur Geburt eines Thronfolgers oder wichtigen Jubiläen der Staatsführung; "missioni di negozio" galten dem politischen Tagesgeschäft und Unterhandlungen im Vorfeld von Verträgen oder Abkommen.
64 13. Mai 1707, Pisani und Erizzo aus London an den Senat. Siehe Anhang Pisani.
65 Mit der Haager "Großen Allianz" hatte sich England im Spanischen Erbfolgekrieg mit Holland, Preußen, Hannover und dem Kaiser gegen Frankreich verbündet. 1713, im Sonderfrieden von Utrecht, setzte sich Großbritannien von der großen Allianz ab und legte die Grundlagen für die britische Wirtschaftspolitik des 18. Jahrhunderts.
66 Ihr Aussehen dokumentiert ein Kupferstich aus Marots Wagenstichserie von 1712. Vgl. Wackernagel 2002, Bd. 2, S. 26 und Abb. 89.
67 "Premier Caroße Doré" des Botschafters Duque de Osuña, Paris, 1712/13, Kupferstich, aus: Bernard Picart (dessinateur), Premier des Magnifiques Carosses…, Amsterdam 1714, Berlin, Staatliche Museen Preußischer Kulturbesitz, Kunstbibliothek. Vgl. Wackernagel 2002, Bd. 2, S. 283, Abb. 314. Auch die Karosse des Infanten Don Francisco, heute in Lissabon, wurde um 1715 in Paris gebaut; vgl. João Castel-Branco Pereira, "Les entrées publiques des ambassadeurs portugais aux XVVe et XVIIIe siècles", in: Voitures, chevaux et attélages du XVIe au XIXe siècle, hrsg. von Daniel Roche und Daniel Reytier, Paris 2000, S. 171-181.
68 Vgl. "Botschafterwagen", in: Wackernagel 1987, Sp. 385-400.
69 Übrigens fuhr beim Einzug eines Diplomaten sein Wagen gemäß dem Protokoll leer, erst die nachfolgenden Karossen waren mit Mitgliedern seiner Entourage besetzt.
70 8. Juni 1707, Erizzo und Pisani aus Greenwich an den Senat. Siehe Anhang Pisani.
71 Vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 42 [Isabella Reale], sowie Auss.-Kat. Venedig 1997, Kat.-Nr. 354 [Lina Urban Padoan], S. 354-355 und Farbabb. S. 215.
72 Unbekannter französischer Maler, Der Einzug Alvises II. Pisani als venezianischer Botschafter in Paris am 22. November 1699, Leinwand, 160 x 270 cm, Privatbesitz; 1981 tauchte das Gemälde erstmals im italienischen Kunsthandel auf; vgl. den Versteigerungskatalog des Auktionshauses Semenzato vom 8. Dezember 1981, Kat.-Nr. 25. Zehn Jahre später, 1709, gab Pisanis Nachfolger im Amt des venezianischen Botschafters in Paris, Alvise Mocenigo(siehe auch Anm. 30), ein Gemälde in Auftrag, das den Bildtypus des Einzugs des Diplomaten über die Place Royale (heute: Place des Vosges) bis auf die Form der Karossen und das Wappen des Diplomaten genau kopiert (Abb. 7): Unbekannter französischer Maler, Einzug des venezianischen Botschafters Alvise Mocenigo in Paris am 20. Januar 1709, Leinwand, 198 x 265 cm. Versailles, Musée du Château, MV 783; vgl. Muséee national du Château de Versailles. Les Peintures, Bd. II, hrsg. von Claire Constans, Paris 1995, Kat.-Nr. 5925. Zu dem Gemälde und den "Carosses du corps" der Ambassadoren vgl. Rudolf H. Wackernagel, Der französische Krönungswagen 1696-1825. Ein Beitrag zur Geschichte des repräsentativen Zeremonienwagens, Berlin 1966, S. 101-137 [mit älterer Literatur].
73 Guillaume le Marchant (auch Lemarchand) (1673-1719), Die Taufe Almoròs III. Pisani in der Hofkapelle von Versailles im September 1701, Leinwand, 130 x 185 cm, signiert unten links: "Marchant pinx./ 1701", Venedig, Privatsammlung; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 1997, Kat.-Nr. 36 [Lina Urban Padoan]. Vgl. Thieme-Becker, Bd. 23, Leipzig 1926, S. 20.
74 Unbekannter oberitalienischer Maler, Der Einzug der Sondergesandten Alvise Pisani und Andrea da Lezze zur Audienz bei Kaiser Karl VI. im Hof des Palazzo Ducale in Mailand am 6. November 1711, Leinwand, 139,5 x 161 cm, Mailand, Museo di Milano, bezeichnet am unteren Bildrand: "Aloysii Pisani et Andreae Legii Equitum ac D. M. Procuratorum ad Carolum Sextum Romanorum Imperatorum Hispaniarum Regem, Mediolanum Legatio. VIII. Idus Novembre MDCCXI". Vgl. Atlante tematico del Barocco in Italia, Il "Gran Teatro" del Barocco, I: Le Capitali della Festa. Italia settentrionale, hrsg. von Marcello Fagiolo, Rom 2008, S. 219, Abb. 15. Für diesen Hinweis danke ich Rudolph H. Wackernagel. Vgl. auch Egidio Martini, Pittura veneta dal Ricci al Guardi, Venedig 1977, Abb. 41.
75 27. November 1699, 3. Juni und 9. September 1701, Alvise II. Pisani aus Paris; 7. November 1711, Alvise II. Pisani und Andrea da Lezze aus Mailand. Siehe Anhang Pisani.
76 Almorò II. Pisani (1660-1744) ließ ihn in den Jahren 1700 bis 1720 erweitern, Almorò di Alvise Pisani (1754-1808) ihn zwischen 1777 und 1779 neu ausstatten. Zum Palazzo Pisani vgl. Lino Moretti, "I Pisani di S. Stefano e le opere d'arte del loro palazzo", in: Il Conservatorio Benedetto Marcello di Venezia, Venedig 1977, S. 135-181; Bassi 1976, S. 360-367; Lauritzen/Zielke 1979, S. 225-229.
77 Das Inventar der Villa Pisani in Strà, datiert vom 10. April 1809, in: ASV, Notarile Atti, 10144, notaio Micheli, Bartolomeo, da 14/4/1809 a 30/4/1809: "Minutario di Aprile 1809 del Notajo Bart.mio Micheli, No. 188, 24. Aprile 1809"; vgl. Rodolfo Gallo, "Una famiglia patrizia: I Pisani e i palazzi di S. Stefano e di Strà", in: Archivio Veneto XXXIV-XXXV, 1944, S. 65-228, hier S. 159, 74-75. Aufgeteilt wurden damals das Vermögen der Pisani a Santo Stefano, das Inventar des Palazzo a Santo Stefano, des Palazzo a San Vitale und der Villa Pisani in Strà. Der Teilungserklärung der Villa Pisani in Strà liegt eine Liste bei, worin unter den Nummern 39 bis 41 aufgeführt sind: "39. Quadro Ingresso a Parigi Ambassador Pisani Lire 220; 40. Quadro Battezzo Pisani a Parigi Lire 40; 41. Simile Ingresso Pisani a Londra Lire 44; 42. Simile Ingresso Pisani a Milan Lire 22." Der mit 220 Lira als teuerstes Gemälde bewertete Einzug des Botschafters Pisani in Paris ging an den Erben B, die anderen drei Gemälde, die zusammen nur auf die Hälfte des Wertes dieses einen Gemäldes geschätzt worden waren, wurden dem Erben A zugeordnet. Mit der Erbteilung trennte sich 1809 auch der Weg dieser Gemälde.
78 Almorò III. Pisani (gest. 1880), letzter Erbe der Pisani aus der Linie von Santo Stefano und Gatte der Evelina van Milligen, verkaufte aus wirtschaftlichen Gründen 1854/55 den Palazzo Pisani und die Villa in Strà; vgl. Maria Elisabetta Piccolo, "Evelina van Milligen e la creazione del parco di villa Pisani a Vescovana", in: Arte documento 16, 2002, S. 220-229.
79 Belœil, Sitz der Familie de Ligne, wurde seit dem 16. Jahrhundert großzügig ausgebaut. Bei einem Brand 1900 wurde ein Großteil der Innenausstattung gerettet, das Ensemble nach Fotos rekonstruiert. Vgl. Solange Thierry, "Un château en Belgique", in: L'Œil, 1979, No. 290, S. 16-23; Andrée Scufflaire/Jean Dugnoille/Joost De Geest, Het kasteel van Belœil, Gent 1994, Abb. S. 96, 98, 99 und 124. Den Hinweis auf Belœil verdanke ich Rudolph H. Wackernagel.
80 Claude-Lamoral I. (1618-1679) war der jüngere Sohn von Florent, Prinz de Ligne (geb. 1622), und der Louise von Lothringen. 1602 hatten die Statthalter der spanischen Niederlande die Grafschaft Belœil zum Fürstentums erhoben. 1601 hatte Kaiser Rudolf II. Lamoral I. de Ligne den Titel eines Prinzen des Heiligen Römischen Reiches verliehen. Claude-Lamoral trat zunächst in den Dienst von Kardinalinfant Ferdinand von Österreich; 1670 ernannte ihn König Karl II. von Spanien zum Vizekönig von Sizilien, 1673 zum Gouverneur von Mailand. Er starb 1679 als "Grande von Spanien" in Madrid, wohin ihn Karl II. in den Kriegsrat berufen hatte; vgl. Philip Mansel, Prince of Europe: The Life of Charles-Joseph de Ligne 1735-1814, London 2003, S. 2.
81 François du Chastel (Duchatel), Der Einzug Claude-Lamorals I. Prinz de Ligne als außerordentlicher Botschafter des Königs von Spanien in London am 13. September 1660, Leinwand, Breite 482 cm, Schloss Belœil (Hennegau/Belgien). Du Chastel (Brüssel 1625-1678 Brüssel) ging vermutlich bei David Teniers II. in die Lehre und ist wahrscheinlich mit dem in der Antwerpener Gildeliste von 1654 als Meister erwähnten "Franciscus Castesle" identisch. 1668 soll er im Pariser Atelier von Adam-Frans van der Meulen gearbeitet haben, der als Hofmaler König Ludwigs XIV. von Frankreich die Historienbilder des "Escalier des Ambassadeurs" in Versailles ausgeführt hatte. Vgl. F. C. Legrand, Les peintres flamands de genre au XVIIe siècle, Brüssel 1963, S. 102. Vgl. auch Isabelle Richefort, Adam-Frans van der Meulen (1632-1690): peintre flamand au service de Louis XIV, Rennes 2004.
82 Charles Stuart (reg. 1660-1685) lebte seit Beginn des englischen Bürgerkrieges 1642 im Exil in den Niederlanden. Nach dem Ende der Cromwell-Herrschaft wurde er am 23. April 1661 in London als Charles II. zum König von England, Schottland und Irland gekrönt. Zum diplomatischen Zeremoniell am Hof König Charles II. von England vgl. grundlegend: Anna Keay, The Magnificent Monarch. Charles II and the Ceremonies of Power, London/New York 2008; zum Empfang der Botschafter in Banqueting Hall und dem Gemälde in Belœil insbes. S. 102-119 und Abb. 18.
83 Gillis van Tilborch, Die Audienz des Botschafters Claude-Lamoral I., Prinz de Ligne, bei König Charles II. von England in Banqueting House, Whitehall, am 17. September 1660, Leinwand, Breite 385 cm, Schloss Belœil (Hennegau/Belgien); vgl. David Souden, The Royal Palaces of London, London 2008, Abb. 176.
84 Das Gemälde entstand in Zusammenarbeit des aus Lüttich stammenden Malers Jean (Juan) de Bologne und des Sizilianers Filippo Messina. Jean de Bologne (um 1580-1664), vermutlich ein Schüler von P. J. Dufour (Furnius) in Lüttich, unternahm zwischen 1593 und 1598 eine Studienreise nach Italien. Von seinen Gemälden profanen Inhalts ist lediglich das Gruppenbild der Armbrustschützengilde im Museum in Mecheln bekannt. Vgl. "Jean de Bologne", in: Thieme-Becker, Bd. 4, Leipzig 1910, S. 252; Saur, Allgemeines Künstler-Lexikon, Bd. 12, München/Leipzig 1996, S. 403 [mit älterer Literatur].
85 Relation de l'entrée magnifique, de monsieur le prince de Ligne, dans la ville de Londres, London 1660, London, British Library; ein Digitalisat ist online verfügbar bei Early English Books Online (EEBO) unter http://eebo.chadwyck.com/home (letzter Zugriff am 29. Sept. 2010).
86 Sie trägt an dem reich geschnitzten, vergoldeten Heck den von dem Löwen Englands und dem Einhorn Schottlands flankierten Wappenschild der Königreiche England, Schottland und Irland.
87 "[…] & tous ses Carosses ont surpasses en beauté les plus beaux qui se voient en ce pays, mais sur tout celui de la personne de Monsieur le Prince, qui est assorti d'un velours rouge couvert d'une fort belle broderie, & tiré par six chevaux des mieux harnachés & des plus beaux: tous les autres Carosses de mesme aiant châcun tires de six chevaux"; ebd. (Anm. 86), S. 4.
88 Ebd., S. 4.
89 Vgl. Mercurius Publicus, Comprising the sum of Foreign Intelligence with the Affairs now on foot in the three Nations of England, Scotland, & Ireland, for the Information of the People, published by the order of Parliament, numb. 38, 13./20. September 1660; sowie: The Parliamentary Intelligencer, numb. 38/39 vom 13./17. September 1660.
90 "I went to London to see the splendid Audience of the Prince de Ligne, Ambassador extraordinary from Spaine, who was accompanied with 17 coaches, 6 horses of his owne […]. The king received him in the Banqueting house." London, 17. September 1660, in: The diary of John Evelyn, hrsg. von E. S. De Beer, 6 Bde., Oxford 1955, Bd. III (1650-1672), S. 256.
91 Legrand hat 1963 auf unveröffentlichte Dokumente im Familienarchiv de Ligne in Belœil verwiesen, worin Zahlungen an Tilborch und Duchatel für die beiden Gemälde im "Salon des Ambassadeurs" verzeichnet seien; vgl. F. C. Legrand, Les peintres flamands de genre au XVIIe siècle, Bruxelles 1963, S. 164. Ob Duchatel, wie für van Tilborch angenommen wird, den Prinzen de Ligne ebenfalls auf seiner Reise nach London begleitet hat, ist nicht dokumentiert. Die beiden Maler standen jedoch offenbar in engem Austausch. Vgl. Andrée Scufflaire/Jean Dugnoille/Joost De Geest, Het kasteel van Belœil, Gent 1994, S. 98, 101.
92 1954 gelangte der Palazzo Mocenigo bei San Stae in den Besitz der Kommune von Venedig und beherbergt seit 1985 als Teil der Musei Civici Veneziani das Museo del Tessuto; Pietro Zampetti, "Il Palazzo Mocenigo di San Stae donato alla città", in: Arte Veneta, VIII, 1954, S. 330-333; vgl. auch www.museiciviciveneziani.it (letzter Zugriff am 29. Sept. 2010).
93 Zur Biographie Antonio Stoms vgl. grundlegend: Luigi de Zucco, "Per Antonio Stom, Pittore Veneto del Settecento", in: Arte in Friuli, Arte in Trieste 2, 1976, S. 47-64; vgl. auch Dario Succi, "Il sorprendente Antonio Stom", in: Ausst.-Kat. Gorizia 1989, S. 74-86; sowie: "Antonio Stom", in: Ausst.-Kat. Treviso 2008, S. 114-117 [Lino Moretti, mit Literatur].
94 Der Einzug des venezianischen Botschafters Alvise II. Mocenigo in London im Dezember 1702, Leinwand, 250 x 505 cm, Palazzo Mocenigo, Inv. Mocenigo, M 107; Der Einzug des venezianischen Botschafters Alvise II. Mocenigo in Konstantinopel im Januar 1710, Leinwand, 250 x 505 cm, Palazzo Mocenigo, Inv. Mocenigo, M 106. Beide Gemälde werden Antonio Stom zugeschrieben; vgl. Antonio Morassi, "Preludio per Antonio Stom, detto 'Il Tonino'", in: Pantheon 20, 1962, S. 291-306, Abb. 14, 15. Zur Identifizierung der Einzüge des Botschafters Alvise II. Mocenigo in London und Konstantinopel vgl. neuerdings auch: Kragelund 2009.
95 Alvise II. (1668-1725) aus dem Zweig der Mocenigo di St. Eustachio (S. Stae), Sohn von Giovanni Mocenigo und Marina di Marcantonio Michele, war 1695/96 Capitano di Verona, anschließend "provedditore del comun". Zwar ließ er sich 1697 vom Amt eines Botschafters in Frankreich befreien, ging aber 1701 als Botschafter nach England und 1708 als "bailo" nach Konstantinopel. Er krönte seine diplomatische Laufbahn mit dem Amt eines "provveditore alle fortezze", eines Zensor und schließlich eines "consigliere ducale" für das Sestiere Santa Croce. Vgl. Pompeo Litta, Famiglie celebri Italiane, Rom 1819, Bd. VII, Tavola XVII: Ramo di S. Eustachio.
96 "Bailo" war die Bezeichnung für den venezianischen Botschafter in Konstantinopel. Zwischen 1600 und 1680 unterhielt Venedig 13 ständige Botschaften, sechs in Italien, außerdem in London, Madrid, Paris, Wien, bei den Generalstaaten, den Eidgenossen und an der Hohen Pforte. Meist standen wirtschaftliche oder religiöse Belange im Vordergrund. Nach 1680 wurde die Zahl beschränkt auf Wien, London, Madrid, Paris, Rom, Mailand, Neapel und Konstantinopel. London war weniger bedeutend als Madrid, Paris oder Wien. Die Krönung einer Diplomatenkarriere war die Entsendung nach Konstantinopel oder Rom. Rom galt als die komplexeste Aufgabe wegen der anhaltenden Spannungen mit der Kurie. Der Posten eines "bailo" in Konstantinopel war der einzige, der auch ökonomische Vorteile bot; hier waren weniger Gelehrsamkeit oder Umgangsformen gefordert als Erfahrungen in der Marine und im Handel. Vgl. Zannini 2000.
97 Zur Laufbahn venezianischer Diplomaten vgl. Zannini 2000. Auch Marc Antonio Mocenigo (1670-1745), der Neffe Alvises II., hat ein herausragendes Ereignis aus seiner Zeit als Capitano di Verona (1716/1717) in einem Gemäldezyklus darstellen lassen, der sich ebenfalls im Palazzo Mocenigo erhalten hat und Antonio Stom zugeschrieben wird; vgl. Bernardo Bellotto. Un ritorno à Verona. L'immagine della città nel Settecento, hrsg. von Giorgio Marini, Ausst.-Kat., Verona, Museo del Castelvecchio, 29.6.-29.9.2002, Venedig 2002, S. 23; Pompeo Litta, Famiglie celebri Italiane, Rom 1819, Bd. VII, Tavola XVIII. Bisher irrtümlich als "Empfang der Violante de' Medici in Verona" bezeichnet, können die drei Bilder nun als Einzug, Empfang und Ball zu Ehren von Kurfürstinwitwe Anna Maria Luisa de' Medici identifiziert werden. Sein Sohn Alvise IV. (1702-1778), ein Großneffe des Alvise II. Mocenigo, hat schließlich seinen Einzug als Botschafter in Rom in zwei Gemälden von Antonio Joli (1700-1777) festhalten lassen; vgl. Mario Manzelli, Antonio Joli, Opera pittorica, Venedig 2000, S. 26-28; Tav. XXXII und Tav. XXXIII. Vgl. hierzu auch: Kragelund 2009.
98 Zum Palazzo Mocenigo di San Stae vgl. Bassi 1976, S. 330-445; Pietro Zampetti, "Il Palazzo Mocenigo di San Stae donato alla città", in: Arte Veneta VIII, 1954, S. 330-333; Alvise Zorzi/Paolo Marton, Paläste in Venedig, München 1989, S. 424-435.
99 Vgl. den Eintrag im Online-Katalog unter: www.museiciviciveneziani.it (letzter Zugriff am 29. Sept. 2010); sowie Morassi 1962, Abb. 15; Ausst.-Kat Padua 1994, Kat.-Nr. 42 [Isabella Reale]; Auss.-Kat. Venedig 1997, Kat.-Nr. 354 [Lina Urban Padoan]. Vgl. dagegen neuerdings auch Kragelund 2009.
100 Zur Geschichte der Botschafter Venedigs in England vgl. Firpo 1965b, Einleitung.
101 Alvise II. Mocenigo war 1702 bis 1705 "ambasciatore ordinario" der Republik Venedig in England. Seine Korrespondenz beginnt mit dem Band ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Inghilterra, Alvise 2.o Mocenigo ambasciatore, filza 76 (1701, 2 settembre-1702, 25 novembre). Siehe Anhang Mocenigo.
102 4./15. Dezember 1702, Mocenigo aus London an den Senat. Siehe Anhang Mocenigo.
103 Zum Mocenigo-Wappen vgl. Alvise Zorzi/Paolo Marton, Paläste in Venedig, München 1989, S. 424. Zur Identifizierung der Kostüme des "Chiaus Bassi" und der türkischen Delegation vgl. das Rålamb Costume Album in der National Library Stockholm, in: Karin Ådahl (Hrsg.), The Sultan’s Procession. The Swedish embassy to Sultan Mehmed IV in 1657-1658 and the Rålamb paintings, Istanbul/London 2006, S. 204, Abb. 1.
104 Die Korrespondenz Mocenigos aus Konstantinopel beginnt mit: ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Costantinopoli, filza 170 (1709, 1 Settembre-1711, 18 novembre), Alvise 2.o Mocenigo, bailo, No. 1-80. In seinem sechsten Brief vom 1. Februar 1710 schildert er detailliert seine Ankunft und seinen Einzug in Konstantinopel; in Brief Nr. 9 vom 15. März 1710 berichtet er von der Audienz beim Großwesir und seiner Audienz beim Sultan; 1. Februar 1710 und 15. März 1719, Mocenigo aus Pera in Kostantinopel an den Senat. Siehe Anhang Mocenigo.
105 Ascanio II. Giustiniani hatte von 1703 bis 1710 das Amt eines "bailo" in Konstantinopel inne gehabt. Seine Berichte sind erhalten in: ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Costantinopoli, filze 167-169.
106 Mocenigo schildert ihn als einen hochmütigen Mann, der sich nur auf einiges Drängen dazu bewegen ließ, die Empfangszeremonie einzuleiten, wie es von ihm erwartet wurde. Dagegen forderte der französische Botschafter, Marquis de Ferriol, umgehend die Mitglieder seiner "famiglia" dazu auf, am Einzug des Venezianers teilzunehmen, den neben seinen eigenen Leuten auch die Begleiter seines Vorgängers, Ascanio Giustiniani, und die Mitglieder der "Natione Veneta" begleiteten.
107 Frankreich und die Republik Venedig gehörten zu den Ersten, die ständige Botschaften in Pera unterhielten, aber auch England unterhielt Beziehungen zur Hohen Pforte. Zum Botschaftsgebäude der Venezianer vgl. Tommaso Bertelè, Il Palazzo degli Ambasciatori di Venezia a Costantinopoli e le sue antiche memorie, Bologna 1932.
108 Vgl. Vedute di Venezia ed Istanbul attraverso i Secoli del Museo Correr-Venezia e Museo del Topkapi İstanbul, Ausst.-Kat., Istanbul, Istituto Italiano di Cultura Istanbul, Museo del Topkapi, 10.4.-10.6.1995, Istanbul 1995, Kat.-Nr. 8; vgl. auch: Istanbul, hrsg. von Marie-France Auzépy/Alain Ducellier/Stéphane Yerasimos, Paris 2002, Abb. 345, 382.
109 Den Anfang des Zuges machen der "Alli Chiccs" und 200 Janitscharen zu Fuß, erkennbar an ihrem hohen weißen Hut mit dem lang herabhängenden Schal. Sie werden begleitet von sechs Reitern, Würdenträgern des Hofes mit hohen Hüten, gefolgt von zwei Gruppen von Männern mit Turbanen in rot-blauer bzw. rot-gelber Tracht, vielleicht die im Text erwähnten Bogenschützen. Ihnen folgt eine Gruppe von Europäern in modischen Livreen, vermutlich die im Text erwähnten 150 Livrierten und Lakaien der Botschafter Mocenigo und Giustiniani, sowie weitere 30 Begleiter aus dem Gefolge des französischen Botschafters. Dahinter sind in einer Gruppe von Reitern in europäischer Tracht jene fünf Paradepferde mit dem Mocenigo-Wappen auf den Schabracken zu erkennen, die Mocenigo eigens erwähnt: "Cinque de' miei cavalli di parata furono condotti à mano da 5 di mia livrea pur à cavallo, e vestiti alla lunga".
110 Siehe Anhang Mocenigo.
111 Das Akkreditierungszeremoniell des holländischen Botschafters Cornelis Calkoen (1696-1764) bei der Hohen Pforte etwa hat Jan-Baptist Vanmour (1671-1737) in einem Gemäldezyklus im Rijksmuseum Amsterdam dargestellt; vgl. Eveline Sint Nicolaas/Duncan Bull/Günsel Renda, The Ambassador, the Sultan and the Artist. An Audience in Istanbul, Rijksmuseum Dossiers, Amsterdam/Zwolle 2003, S. 3-16. Zu einer Serie von Botschafterbildern für einen englischen Diplomaten in Konstantinopel, die um 1745 im Umkreis des Antonio Guardi entstanden sind, vgl. Mary Beal, "An Ambassador's Reception at the Sublime Porte. Rediscovered Paintings by Antonio Guardi and his Studio", in: Apollo CXXVII, 313, 1988, S. 173-179.
112 Carlevarijs arbeitete für den französischen Botschafter Charmont (1703): vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 26; für den französischen Botschafter Pomponne (1706): vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 36; für den englischen Botschafter Montagu (1707): vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 37; für den kaiserlichen Botschafter Hercolani (1708): vgl. The J. Paul Getty Museum Journal 15, 1987, S. 186-187, Abb. 51a und 51b; für den kaiserlichen Botschafter Colloredo (1726): vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 65; sowie für den französischen Botschafter de Gergy (1726): vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 66.
113 Der Einzug des französischen Botschafters Abbé Henri-Charles Arnauld de Pomponne in den Dogenpalast am 10. Mai 1706, Leinwand, 130 x 260 cm, monogrammiert "L. C." auf der zweiten Säule von rechts, Rijksmuseum Beeldende Kunst (NK 2929), Dauerleihgabe an das Rijksmuseum Amsterdam, Inv. C 1612. Vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat. Nr. 36 [Dario Succi]; Ausst.-Kat. Amsterdam 1991, Kat.-Nr. 13 [Ewoud Mijnlieff]; Ewoud Mijnlieff, "Een vroege vedute van Luca Carlevarijs", in: Het Bulletin van het Rijksmuseum XLV, 2, 1997, S. 190-203; Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 65 [Duncan Bull, mit Literatur].
114 Der Einzug des britischen Botschafters Charles Montagu, 4. Earl, später 1. Duke of Manchester (1662-1722) in Venedig am 22. September 1707, Leinwand, 132 x 264 cm, monogrammiert "L. C." auf der letzten Säule rechts außen, Birmingham, City Museum and Art Gallery, Acc. No. 1949 P 36 [Feeney Bequest Fund 1949]. Das Gemälde aus dem Besitz der Familie Montagu in Kimbolton Castle/Huntingdonshire gehört seit 1949 dem City Museum and Art Gallery in Birmingham; vgl. Nisser 1937 und Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 37 [Dario Succi].
115 Pomponne (1618-1699), Botschafter in den Niederlanden und in Schweden, 1671 Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten, war seit 1691 Minister und Mitglied des Staatsrats. Vgl. Dictionnaire du Grand Siècle, Paris 1990, S. 1221; Biographie Universelle ou Dictionnaire historique, Paris 1841, Bd. 5, S. 19; vgl. auch H. H. Rowen, "Arnauld de Pomponne: Louis XIV's modern minister", in: American Historical Review LXI, 3, 1956, S. 531-549.
116 Vgl. Duparc 1958, S. 127-129. Ein Streit um die Ämter des Kardinals Pietro Ottoboni (1667-1740), Großneffe Papst Alexanders VIII. Ottoboni (1611-1691) und Vizekanzler der Kirche, führte zum Bruch zwischen Frankreich und Venedig und hatte die Abberufung Pomponnes zur Folge. Erst 1722 entsandte Frankreich wieder einen ordentlichen Botschafter in die Republik Venedig. Der Bruch zwischen der Republik Venedig und Frankreich war verursacht durch das Verhalten des Kardinals: Ottoboni hatte als gebürtiger Venezianer mit der Übernahme des Protektorats für Frankreich gegen die Neutralitätspolitik der Republik verstoßen. Nach der Ausweisung des venezianischen Botschafter aus Paris ließ Venedig im Gegenzug die Familie Ottoboni aus dem Goldenen Buch streichen und beschlagnahmte ihre Güter. Erst elf Jahre später wurde Ottoboni begnadigt; vgl. Pompeo Litta, Famiglie Celebri Italiane, Bd. 5 (N-P): Ottoboni di Venezia, Mailand 1849.
117 Der Einzug Pomponnes 1706 ist verzeichnet in: ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, cc. 1 verso-2 verso. Siehe Anhang Pomponne.
118 "Relation de l'entrée publique de M.r l'abbé de Pomponne Amb.r du Roy a Venise, le 9. et le 10. may 1706. Avec la depesche de M. l'abbé Pomponne du 15e may 1706". Siehe Anhang Pomponne. Pomponne versichert den König in seinem Brief vom 15. Mai 1706, er habe sich bemüht, seinen Auftritt besonders "éclatante" zu gestalten.
119 Giovanni Grevembroich hat das Porträt Pomponnes unter der Überschrift "Ambasciadore Francese" in seinem Album "Gli Abiti de' Veneziani" festgehalten; Venedig, Museo Civico Correr, Cod. Gradenigo-Dolfin 49, Bd. I, S. 124; vgl. Mariuz 1994, S. 51, Abb. 4.
120 Das Wappen zeigt drei übereinander gestaffelte Zacken in Form des Buchstabens V in Silber auf blauem Grund; vgl. Mariuz 1994.
121 Paris, Archives Nationales, M. C. /Et/ CXIII/ 319; 14e May 1729: "Testament Monsieur l'abbé de Pomponne"; 15e May 1729: "Codicille Monsieur l'abbé de Pomponne". Siehe Anhang Pomponne; vgl. auch Mireille Rambaud, Documents du Minutier Central concernant l'Histoire de l'Art (1700-1750), Paris 1964, S. 487.
122 Bull hat zu Recht aus dem Testament gefolgert, zu dem Amsterdamer Bild des Einzugs habe es ursprünglich ein Pendant gegeben. Vgl. Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 10 [Duncan Bull].
123 Schon vor seiner Abreise hatte Montagu seine Prunkgondeln in Venedig in Auftrag gegeben. Am 22. September 1707 absolvierte er seine Audienz beim Dogen; vgl. ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 6 verso und 8. Auch zu seiner Verabschiedung Ende September 1708 fuhr er in Prunkgondeln und Galalivree vor; als Abschiedsgeschenk erhielt er die übliche goldene Kette; er verließ Venedig am 1. Oktober 1708; vgl. Venezia, Biblioteca Nazionale Marciana, Mss. It. Cl. VI, Mercuri o Avvisi 1708 (484 = 12128), c. 163 verso; sowie: Montagu 1864, Bd. 2, S. 298. Der langjährige Botschaftssekretär Christian Cole, der seine Beobachtungen im diplomatischen Dienst 1733 in einem Buch zusammenfasste, kannte Montagu persönlich, entschied sich aber dafür, seinen Lesern anstelle einer detaillierten Beschreibung seines Einzugs einen allgemeinen Abriss des Empfangszeremoniells auswärtiger Botschafter in Venedig zu geben; vgl. Christian Cole, Memoirs of Affairs of State, containing letters, written by Ministers employed in Foreign Negotiations. From the year 1697, to the latter End of 1708, with Treatises, Memorials, and other Transactions, mentioned in the said letters, published by Christian Cole Esq., some time Resident in Venice, London 1733, S. 11; vgl. Nisser 1937.
124 Unbekannter venezianischer Maler, Die Audienz des britischen Botschafters Charles Montagu, 4. Earl, später 1. Duke of Manchester, in der Sala del Collegio des Dogenpalastes, Leinwand, ehemals Kimbolton Castle/Huntingdonshire. Der Sekretär verliest die "Credentialien" des Botschafters, der zur Rechten des Dogen Platz genommen hat. Nisser hat das Bild in Kimbolton Castle 1937 publiziert; vgl. Nisser 1937, Abb. B.
125 Montagu war bereits 1698 als Sondergesandter König Williams III. nach Venedig gekommen, wo er am 3. und 5. Februar 1698 seinen öffentlichen Einzug und seine Audienz beim Dogen absolvierte. Er berichtet in einem Brief vom 7. Februar 1697 m. v. (more veneto) [= 1698] von beiden Ereignissen. Der Botschaftssekretär Mr. Stanyan werde seinen Bericht nach London schicken; Montagu an Shrewsbury, Venedig, 7. Februar 1697, in: Montagu 1864, Bd. 2, S. 34, sowie die Briefe vom 10. und 17. Januar 1697 m. v. [= 1698]. Schon damals war er seinem Rang entsprechend empfangen worden; ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 216. Man orientierte sich dabei am Protokoll für Lord Falcombridge; vgl. Montagu an Shrewsbury, Venedig, 1. Januar 1697, in: Montagu 1864, Bd. 2, S. 29. Falcombridge hatte seine Audienz als "ambasciatore straordinario" am 25. Juni 1670 absolviert; vgl. ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 168.
126 Das vereinigte Königreich war zwar interessiert an einer Allianz gegen Frankreich, verfolgte aber vor allem wirtschaftliche Interessen, weshalb man für Venedig in der Regel nur einen Konsul als Vertreter benannte. Der kaiserliche Resident in London berichtet über den Anlass von Montagus Reise: "Die Republik von Venedig solle übrigens der Graf Manchester zu Beytrettung in die große Allianz, oder wo solches nicht zu erhalten wehre, zur Favorisierung derselben [verso] zu portieren trachten, und dargegen anerbieten, das in dem die Republiq zu der Garantie deß künfftigen Generalfriedens mit einziehen werde, von der Mediation darvon aber soll er absolute abstrahieren. Auf welche Negotiation man aber alhier wenig bauet, wie dan diese Gesandtschafft auch mehrers umb selbige, so die Republiq alhier haltet zu reciprocieren, alß auf große Geschäffte, angesehen zu seyn scheinet"; Johann Philipp Hoffmann an den Kaiser, London, 15. März 1707; Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, England, Berichte, Kasten 41, Bericht No. 17.
127 Vgl. das Porträt Montagus von Godfrey Kneller, um 1710-1712, Leinwand, 90,8 x 70,5 cm, London, National Portrait Gallery, Inv.-Nr. 3216. Vgl. dagegen Rizzi (1967, Abb. 28, 29); er identifizierte Montagu irrtümlich mit jenem Mann, der aus der am "Molo" landenden Gondel steigt.
128 Levey (1964, S. 79) hat auf weitere unpublizierte Darstellungen von Audienzen aus dem 17. Jahrhundert verwiesen.
129 Vgl. Carlo Ridolfi, Le meraviglie dell'arte ovvero Le vite degli illustri pittori Veneti e dello Stato, 2 Bde., Venedig 1648, hrsg. von Detlef von Hadeln, Berlin 1914 und 1924, Bd. 2, S. 159.
130 Pietro Malombra (1556-1618), Die Audienz des spanischen Botschafters Don Alonso de la Cueva, Marques de Bedmar, beim Dogen Leonardo Donato in der Sala del Collegio des Dogenpalastes am 17. Dezember 1604, Leinwand, 1,70 x 2,14 cm, Madrid, Museo del Prado, Inv. Nr. P 245; vgl. Museo del Prado. Catalogo de las pinturas, Madrid 1996, S. 211. De la Cueva (1574-1655) war von 1606 bis 1618 spanischer Botschafter. Das Gemälde mit der Audienz beim Dogen befand sich 1746 in der Sammlung König Philipps V. in La Granja; vgl. Enciclopedia del Museo del Prado, Tomo IV, G – M, Madrid 2007, S. 1466 [mit älterer Literatur].
131 Die Audienz des Don Alonso della Cueva ist in den Zeremonialbüchern des Collegio unter dem Datum 17. Dezember 1604 verzeichnet: "Venuta in questa cittá del D. Alfonso di Cueva Amb.re ord.o destinato per la Maestá Cattolica MDCIIIJ a XVIJ Xbre [= 17. Dezember 1604]; Accompagnamento e audienza"; ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 24 verso. Dadurch ergibt sich ein Widerspruch in der Datierung des Gemäldes und der Identifizierung des dargestellten Ereignisses und der Personen. Ob auch andere spanische Diplomaten Einzugs- oder Audienzbilder in Auftrag geben haben, ist nicht untersucht. Im 17. Jahrhundert wurden zahlreiche Einzüge und Audienzen spanischer Botschafter in Venedig in den Zeremonialbüchern des Collegio verzeichnet; ASV, Collegio, Ceremoniali, III, Spagna: Il Marchese de la Fuentes (1642) = III, 112 verso; Il Sig. Almirante di Castiglia, suo solenne ingresso (1657) = III, 142 verso; Don Gaspare di Teres (1667) = III, 160 verso; Il Marchese di Villagarzia fa il suo pubblico ingresso (1677) = III, 177 verso; Don Francesco Moles, Duca di Perete, fa il suo solenne ingresso (1696) = III, 213 verso; Don Gio. Carlo Buzzano fa il suo solenne ingresso (1701) = III, 221.
132 Wotton (1568-1639), Poet und Diplomat, Freund von Donne und Milton, lebte seit 1603 in Venedig und betätigte sich auch als Kunstagent. Er kam erstmals 1591 zu Studienzwecken nach Venedig. Von 1604 bis 1610 lebte er als Botschafter in Venedig, kehrte von 1614 bis 1616 ein zweites und von 1621 bis 1623 ein drittes Mal als Diplomat nach Venedig zurück. Wotton nennt die "Sala del Collegio" "the stomach of the Republic, where all things are first digested"; vgl. Smith 1907, Bd. 1, S. 53. Zur "Sala del Collegio" vgl. Wolfgang Wolters, Der Bilderschmuck des Dogenpalastes, Wiesbaden 1983, S. 256-264; zu Wotton vgl. Letters and dispatches from Sir Henry Wotton to James the first and his ministers in the years 1617-1620, London 1850; sowie: Francesca Panzarin, "Il Collezionismo Inglese a Venezia nel Seicento: Henry Wotton Letterato, Agente, Collezionista, Mecenate e il suo Rapporto con Odoardo Fialetti", in: Arte in Friuli/Arte in Trieste 20, 2000, S. 37-60.
133 Laut Testament vom 1. Oktober 1637 hat Wotton das Bild an König Charles I. von England vererbt. In Eton College hatte er es im Speisezimmer aufgehängt; vgl. Levey 1991, Kat.-Nr. 484: Attributed to Odoardo Fialetti; zum Testament vgl. auch Smith 1907, Bd. 1, S. 21. Im Testament wird der Doge Leonardo Donato (Doge 1606-1612) im Bild identifiziert; nach den "Libri Ceremoniali" hat Wotton seine Audienz dagegen am 28. September 1604 absolviert; vgl. ASV, Collegio, Ceremoniali, III, c. 15.
134 Der Einzug des kaiserlichen Botschafters Giambattista Colloredo in den Dogenpalast am 4. April 1726, Leinwand, 132 x 259 cm, Dresden, Staatliche Kunstsammlungen, Gemäldegalerie Alte Meister, Inv. Nr. 553; vgl. Ausst.-Kat. Padua 1994, Kat.-Nr. 65 [Dario Succi]; Ausst.-Kat. Dresden 2008, Kat.-Nr. 14 [Andreas Henning]; Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 16 [Andreas Henning].
135 Giambattista Conte Colloredo-Waldsee (auch -Wallsee) (1656-1729) war als Nachfolger des Botschafters Filippo Hercolani am 28. Februar 1715 in Venedig angekommen, das er mit Jahresende 1726 wieder verließ. Colloredo starb 1729 in Wien und wurde in seinem Heimatort Colloredo bei Udine in der Familienkapelle begraben. Es sind weder ein Testament noch ein Nachlassinventar bekannt. Zur Familie Colloredo vgl. Gian Camillo Custoza, Colloredo. Una Famiglia e un Castello nella Storia Europea, Udine 2003, S. 229; vgl. auch "Colloredo, Carlo Ottavio", in: Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 27, Rom 1982, S. 70-72 [P. Cabrini].
136 Zu Colloredo als Sammler vgl. Ausst.-Kat. Venedig 2001, Kat.-Nr. 56, Kat.-Nr. 57 und Kat.-Nr. 58; sowie Marina Magrini, "Canaletto e dintorni. I primi anni di Canaletto attraverso le lettere dei contemporanei", in: Ausst.-Kat. Venedig 2001, S. 191-215, insbes. S. 198; Brief Nr. 6: Alessandro Marchesini an Stefano Conti, Venedig, den 18. August 1725.
137 Colloredo absolvierte seinen Einzug und seine Audienz in Venedig am 2. und 4. April 1726; vgl. ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 52 recto. Siehe Anhang Colloredo. Seine neuen Prunkgondeln ließ er, wie schon zahlreiche seiner Vorgänger im Amt, im Stich veröffentlichen; die erste und prunkvollste Gondel ist in einem Kupferstich von Giovanni Antonio Faldoni nach einem Entwurf von Luca Carlevarijs wiedergegeben (hier Abb. 24); Ausst.-Kat. Venedig 1980, Kat.-Nr. 10.
138 Colloredos Grabmal von Giovanni Maria Morlaiter (1699-1781) von 1729 in der Pfarrkirche von Colloredo di Montalbano zeigt Colloredos Profil in einem Medaillon aus weißem Marmor auf einer Pyramide aus schwarzem Marmor; vgl. Massimo De Grassi, "Sculture Venete del Sei e Settecento: I Busti già al Castello di Duino e il Monumento Colloredo", in: Arte in Friuli, Arte a Trieste 18/19, 1999, S. 115-134, Abb. 12-16 und Anm. 18. Rosalba Carriera (1675-1757) hat ihn vermutlich in einem Pastell in der Dresdener Gemäldegalerie festgehalten: Rosalba Carriera, Ein Herr in kaffeebraunem Rock, Pastell auf Papier, 53,5 x 42 cm, Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, P. 158; vgl. Bernardina Sani, Rosalba Carriera, Turin 1988, Kat.-Nr. 198, Abb. 72; Andreas Henning/Harald Marx, "Das Kabinett der Rosalba": Rosalba Carriera und die Pastelle der Dresdener Gemäldegalerie Alte Meister, München/Berlin 2007, S. 48, Farbabb. S. 49; vgl. auch das Bildnis Colloredos von einem unbekannten oberitalienischen Maler in der Villa Colloredo in Gorizzo, in: Gian Camillo Custoza, Colloredo: una famiglia e un castello nella storia europea, Udine 2003, Abb. S. 29.
139 Luca Carlevarijs, Der Einzug des französischen Botschafters Languet de Gergy in den Dogenpalast am 5. November 1726, Leinwand, 46 x 92 cm, Musée National du Château de Fontainebleau, Inv. 728; vgl. Ausst.-Kat. Fontainebleau 1998, Kat.-Nr. 40 [Vincent Droguet]. Als Pendant gehört dazu: Kat.-Nr. 41: Luca Carlevarijs, Ansicht des Markusplatzes, Leinwand, 47 x 92 cm, Musée National du Château de Fontainebleau, Inv. 727; vgl. auch Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 17 und Kat.-Nr. 18 [Vincent Droguet].
140 Dies lässt sich durch Übereinanderlegen der Bilder im Computer ermitteln. Für diese Beobachtung danke ich Wolfram Schmitz.
141 Die große Ähnlichkeit in der Darstellung der Venedig-Vedute auf den beiden Gemälden von Carlevarijs ist bereits Mariuz aufgefallen. Er folgerte allerdings daraus, der Auftraggeber de Gergy habe damit seine Kontinuität gegenüber seinem Vorgänger zum Ausdruck bringen wollen; vgl. Mariuz 1994, S. 51.
142 Jacques-Vincent Languet, comte de Gergy (1667-1734), war am 6. Dezember 1723 in Venedig eingetroffen; seinen öffentlichen Einzug in Venedig veranstaltete er erst knapp drei Jahre später, am 4. und 5. November 1726. Er verließ Venedig am 28. Oktober 1731, nachdem die Republik ihm vorgeworfen hatte, Mitglieder seines "Haushaltes" hätten das Recht des Freihandels, die "franchiggia", missbraucht. Seit 1697 außerordentlicher Gesandter am württembergischen Hof in Stuttgart, hatte er seit 1702 das Amt eines außerordentlichen Gesandten in Parma und Mantua inne; 1709 Minister Frankreichs in der Toskana, reiste er 1715 als französischer Gesandter zu den Friedensverhandlungen in Regensburg. Er starb am 17. November 1734 in Paris; vgl. Duparc 1958, S. 157-166.
143 "9. Dezember 1734: Inventaire après décès, hôtel de la rue Saint-Dominique"; Paris, Archives Nationales, Minutier Central (=MC), Et CXI/178. Siehe Anhang Gergy. Der Hinweis auf das Inventar in: Ausst.-Kat. Fontainebleau 1998, Kat. Nr. 40, 41 [Vincent Droguet].
144 Tamara D. Fomichova, The Hermitage Catalogue of Western European Painting: Venetian Painting, Fourteenth to Eighteenth Centuries, Florence 1992, Kat.-Nr. 77, S. 117 [mit Bibliographie]; Ausst.-Kat. Venedig 1997, Kat.-Nr. 39 und Kat.-Nr. 40; Puppi 1968, Kat.-Nr. 31 und Kat.-Nr. 32.
145 Victoria Markova, State Pushkin Museum of Art, Collection of Paintings: Italy XVII-XX Centuries, Moskau 2002, Kat.-Nr. 122 [mit Bibliographie].
146 Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 32 [Irina Artemieva] und Kat.-Nr. 33 [Victoria Markova]. Unverständlich, weshalb Succi (1994, S. 68) das zweite Gemälde mit dem Titel Il ritorno del Bucintoro da San Nicolò al Lido in occasione dell'ingresso del conte de Gergy bezeichnet; denn die Ausfahrt des Bucintoro hat mit der Akkreditierung eines Botschafters nichts zu tun.
147 "Description de l'Entrée de M. le C.te de Gergy, Amb.r du Roy à la Rep.e de Venise", fol. 367-369 verso. Siehe Anhang Gergy. Eine zweite Beschreibung des Einzugs des Comte de Gergy findet sich unter fol. 370-373; eine dritte, allerdings schwer lesbare in: Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Supplement 15, fol. 90-91 verso.
148 De Gergy wurde am 4. November 1726 von dem "Cavaliere della Stola d'Oro" Nicolò Tron empfangen. Dieser schildert den Einzug des Botschafters einem nüchternen Bericht vom 8. November 1726 an das Collegio, der vor allem der Einhaltung des Protokolls Rechnung trug: "Descrizione del Cav. Nicolò Tron, capo dei 60 Senatori"; ASV, Collegio, Esposizioni Principi, filza 121, 8. Novembre 1726.
149 Paris, Archives du Ministère des Affaires étrangères, Correspondance Politique, Venise, Vol. 180 [= 1726], S. 369. Siehe Anhang Gergy.
150 "Déscription de l'Entrée de M. le C.te de Gergy, Amb.r du Roy à la Rep.e de Venise", fol. 367-369 verso. Siehe Anhang Gergy.
151 Vgl. Anm. Fehler: Verweis nicht gefunden.
152 Giuseppe Graf Bolagnos, geboren in Asturien, kam im Gefolge des designierten Königs Karl III. von Spanien, des späteren Kaisers Karl VI., nach Mailand; 1702 Senator in Mailand, 1710 Mitglied des "Italienischen Rates", folgte er Karl VI. 1711 nach Wien als Mitglied des "Spanischen Rates"; 1714 erwarb er das Bürgerrecht und einen Palast in Mailand und vermählte sich mit Isabella Boselli aus Bergamo. Seit 1727 "intimo consigliere" Kaiser Karls VI., gehörte er als Mitglied des "geheimen Rates" zu den einflussreichsten Politikern am Wiener Hof; von 1729 bis zu seinem Tod am 20. Januar 1732 war er kaiserlicher Botschafter in Venedig. Sein Erbe ging laut Testament vom 6. August 1731 mit dem Tod seines Sohnes Carlo (1708-1757) an das Ospedale Maggiore in Mailand über, das den Familienpalast in Mailand 1759 für 137.000 Lire an den Marchese Giuseppe Viani verkaufte. Zur Biographie und zur Geschichte des Palastes vgl. Mascione 2000.
153 Der Eintrag zum Einzug des Giambattista Bolagnos am 15. und 16. Mai 1729 findet sich in: ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 59. Siehe Anhang Bolagnos.
154 Begraben wurde Bolagnos wohl im Langhaus von Gli Scalzi. Zu Tod, Trauerfeier, Prozession und Begräbnis in Venedig vgl. die Briefe des Botschaftssekretärs Giuseppe Rathgeb, in: Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Kasten 20 [= Bolagnos 1729].
155 Siehe Anhang Bolagnos, 21. Mai 1729.
156 Die Zeremonie der kaiserlichen Botschafter in Venedig schildert exemplarisch der Bericht von Bolagnos. Siehe Anhang Bolagnos.
157 Was die Bildperspektive betrifft, so ist zwar der Blick an der Brücke vorbei auf die Front des Dogenpalastes über die Piazzetta zur Libreria und weiter von der Salutekirche bis zur Dogana am Eingang des Canal Grande bis zur Giudecca dem Bild in St. Petersburg eng verwandt; doch wirkt das Ganze wie in Aufsicht von einem höheren Standpunkt aus entwickelt, die Horizontlinie und der Wasserspiegel liegen hier nahezu auf der Mitte der Bildhöhe. Auf dem Bild in St. Petersburg hingegen ist die Küstenlinie flacher. Auch in der Malweise wirkt das Bild für den Franzosen atmosphärischer durch die Behandlung des Himmels und der Wolken; der Einzug des kaiserlichen Botschafters hat demgegenüber eher dokumentarischen Charakter durch die Dominanz der vergleichsweise kleinteiligen Architektur gegenüber der Freifläche des Himmels, die Aufsicht auf die Menschenmenge und die größere Präsenz der Prunkgondeln vor der verbreiterten türkisblauen Wasserfläche im Vordergrund.
158 Vgl. "Heiduck [aiduchi]", in: Zedler, Universallexikon, 1735, Bd. 12, Sp. 1144.
159 21. Mai 1729, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV. Siehe Anhang Gergy.
160 "Prima Gondola di S.a E.a il Sig.r Co. Gio. Battista Colloredo Cavalliere dell'insigne Ordine del Toson d'Oro, Ambasciatore di S.a M.a Cesarea, e Cattolica presso la Serenissima Repubblica di Venezia; I. Figura che abbraccia una piramide Simbolo della Fortezza; II. Sopra la prora due figure abbracciate rappresentanti la scambievole concordia delle due Corone, Impero e Spagna per la pace stabilita, III. Puttino che versa un Cornucopia, dal quale escono Scettri e Corone col Leone che simbolegia la Spagna con l'Aquila da due capi marca Imperiale; IV. Ai lati esteriori le Gloriose Imprese di S.a M.a in terra, et in mare; V. Al intorno 24 Medaglioni con gl'impronti di tutti li Cesari dell'Augustissima Casa d'Austria; VI. Felze, ovvero coperta a volta sostenuta da 4 Sirene ricoperta di ricchissimo garzo d'oro, sopravi un cuscino di Soprazzo con spada di ferro, corona d'alloro, mondo con croce tutte insegne Imperiali; VII. Ferri a puppa e a prora di eccellentissimo lavoro. Luca Carlevarijs delin. Antonio Faldoni sculps." Antonio Faldoni nach Luca Carlevarijs, Kupferstich, 4,02 x 6,88 cm; Venedig, Museo Civico Correr; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 1980, Kat.-Nr. 10.
161 Die Impresen des Kaisers schmücken das Corpus der Gondel. Am Heck thronen die Personifikation der "fortezza" mit einer Pyramide, am Bug das Hl. Römischen Reich und Spanien mit Attributen des Friedens.
162 Für beide Bilder hat sich im Italienischen wie im Deutschen inzwischen der Titel Il Ritorno del Bucintoro bzw. Die Rückkehr des Bucintoro am Himmelfahrtstag durchgesetzt; vgl. Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 33; Octave Uzanne, Canaletto, New York 2008, Anm. 19, S. 36.
163 Zum Fest der Vermählung des Dogen mit dem Meer vgl. Friedrichs 2006, S. 79-90. Zum Bucintoro vgl. Lina Urban Padoan, Il Bucintoro, Venedig 1988, S. 90; vgl. auch Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 45 und Kat.-Nr. 52.
164 14. und 28. Mai 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan. Siehe Anhang Stampa.
165 Siehe Anhang Bolagnos.
166 Die Teilnahme an Feiertagen und den Festen des Dogen wurde von einem Botschafter erwartet. Eine Absage galt als Affront, soweit sie nicht durch Abwesenheit oder Krankheit entschuldigt war. Das vom Kammerherrn J. F. van Opstal verfasste "Journal" für den französischen Botschafter Pomponne von 1710 verzeichnet 39 offizielle Termine für einen Botschafter Frankreichs in Venedig. Siehe Anhang Pomponne.
167 Als Bolagnos aus Wien nach Venedig kam, hatte die Republik ihre Vormachtstellung im Mittelmeerraum eingebüßt und das Haus Österreich verfolgte eigene Interessen im Adriaraum. Der "Frieden von Passarowitz" (1718) hatte den seit 1714 geführten Krieg gegen die Türken beendet. Das war ein Gewinn für Habsburg in Südosteuropa, aber ein Verlust für Venedig, das nun die Peloponnes und Kreta endgültig aufgeben musste.
168 4. Juni 1729, de Gergy aus Venedig an König Ludwig XV. in Paris. Siehe Anhang Gergy.
169 Am ersten Tag seiner Akkreditierung begleiteten Bolagnos die vergoldeten Gondeln des Nuntius, des Botschafters Frankreichs, des Patriarchen von Venedig und des Vertreters des Malteserordens, während sich der spanische Botschafter entschuldigen ließ mit dem Hinweis, er sei noch nicht akkreditiert und zeige sich daher noch nicht "in pubblico"; 21. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien, fol. 139. Siehe Anhang Bolagnos. Der Malteserorden entsandte als diplomatischen Vertreter einen "ricevitore ("receptor"), der im Protokoll den Botschaftern ersten Ranges nachstand. Zum Status des souveränen Malteser Ritterordens als Völkerrechtssubjekt vgl. Nußberger 2009, S. 48. Vermutlich sind die Gondeln des "Ricevitore di Malta" auf Canalettos Gemälde der "Festa della Sensa" im Hintergrund dargestellt.
170 Im Schatten der beiden Säulen der Piazzetta ist demzufolge die erste Gondel des kaiserlichen Botschafters als Vorderste wiedergegeben, erst dahinter rangieren die Gondeln des Nuntius und des Franzosen. Von rechts kommend ist die zweite Gondel des kaiserlichen Botschafters bei der Einfahrt in den Bacino di San Marco zu sehen. Gerade hat sie den am Molo vor Anker liegenden Bucintoro passiert. Um auch der dritten von Bolagnos' Gondeln im Bild eine prominente Position zu sichern, hat Canaletto diese Gondel mit dem auffallenden goldenen Krönchen auf dem rot-goldenen Dach hinter zwei weiteren Gondeln mit Staffagefiguren im Vordergrund positioniert. Nur die vergoldeten, Kränze tragenden Putten am Bug der Gondel ragen dahinter hervor; daneben ist rechter Hand die leicht nach vorne gebeugte Rückenfigur eines Gondoliere in kaiserlicher Livree zu erkennen, rechts daneben die Gestalt des zweiten Gondoliere im Heck der Gondel, eine weitere Gelegenheit, die teure Livree ins rechte Licht zu rücken.
171 Vgl. Victoria Markova, State Pushkin Museum of Art, Collection of Paintings: Italy XVII-XX Centuries, Moskau 2002, Kat.-Nr. 122 [mit Bibliographie].
172 Prozession am Fest des hl. Rochus in Venedig 1729, Leinwand, 147,7 x 199,4 cm, London, National Gallery, Inv.-Nr. NG 937. Vgl. Constable/Links 1989, Kat.-Nr. 331, S. 354-355. David Bomford/Ashok Roy, "Canalettos Venice: The Feast Day of S. Roch", in: National Gallery Technical Bulletin 6, 1982, S. 40-45; The National Gallery, Complete Illustrated Catalogue, hrsg. von Tom Henry, London 2001, S. 86; Kowalczyk 1998/99, S. 73-99, hier S. 81.
173 Zum Ablauf der alljährlich im August stattfindenden "Festa di San Rocco" vgl. ASV, Collegio, Ceremoniali, I, c. 71.
174 Giovan Angelo Borroni (1684-1772) zugeschr., Porträt des Giuseppe Bolagnos, Leinwand, 208 x 129 cm, vor 1757, Mailand, Ospedale Maggiore, Inv.-Nr. 112; vgl. Musei e Gallerie di Milano, Ospedale Maggiore, Ca' Grande: Ritratti antichi, Mailand 1986, Kat.-Nr. 116, Abb. 140 [mit Bibliographie]. Ich danke Dr. Paolo Galimberti für die Möglichkeit, das Gemälde im Depot des Museums zu studieren.
175 Auf dem Porträt trägt Bolagnos einen weiten, knielangen schwarzen Mantel, der am unteren Rand mit drei Reihen schwarzer Rüschen besetzt ist. "Mantello" meint vermutlich "Mantelkleid". Archaisierende Kostüme spielten im 18. Jahrhundert insbesondere bei Krönungen und Ordensverleihungen eine wichtige Rolle, die an alte Traditionen anknüpften; beispielsweise bei der Weihe des Königs von Frankreich (vgl. Ausst.-Kat. Versailles 2009) oder bei der Krönung des römischen Kaisers in Frankfurt am Main. Dem Kostüm des Giuseppe Bolagnos besonders nahe kommt die Tracht der kurfürstlichen Wahlbegleiter auf der Darstellung der Kaiserkrönung von 1764 in Frankfurt am Main in einem Gemäldezyklus von Martin van Meytens; vgl. Kunsthistorisches Museum Wien, Weltliche und Geistliche Schatzkammer. Bildführer, Wien 1987, Kat.-Nr. 178a. Auffallend sind auch die altmodisch wirkenden Beinkleider, rote geschlitzte Pumphosen, schwarze Strümpfe und Schuhe. Die archaisierenden Kostümdetails, die nicht der Männermode der späten 1720er Jahre entsprechen, deuten auf ein zeremonielles Gewand hin.
176 "[…] mia croce dell'ordine di San Giacomo in gioiello di belli diamanti […]"; 21. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien, fol. 143. Siehe Anhang Bolagnos.
177 20. August 1729, Stampa aus Venedig an den Staatssekretär im Vatikan, fol. 262. Siehe Anhang Stampa.
178 Kowalczyk erkennt darin den Dogen Carlo Ruzzini (Doge 1732-1735) und datiert das Gemälde in die Jahre 1732 bis 1735; vgl. Kowalczyk 1998/1999, S. 73-99 und Abb. 84.
179 Der Doge auf dem Bild in London ist demnach Alvise III. Sebastiano Mocenigo (Doge 1722-1732). Vgl. Antonio Balestra (1660-1740), Bildnis des Dogen Alvise III. Sebastiano Mocenigo, um 1732, Leinwand, Palazzo Ducale, Sala dello Scrutinio, in: Lilli Ghi/Edi Baccheschi, Antonio Balestra, Bergamo 1989, S. 270, Abb. 4.
180 Aus der Korrespondenz in Wien geht eindeutig hervor, dass Bolagnos nur im Jahr 1729 den Monat August in Venedig verbracht hat; vgl. Briefe Nr. 49 (6. August 1729) bis Nr. 53 (27. August 1729); Wien, HHSTA, Staatenabteilungen, Venedig, Berichte, Kasten 19 [= Bolagnos 1727-1729], fol. 174-183.
181 Zu Colloredo als Sammler und Auftraggeber Canalettos vgl. Marina Magrini, "Canaletto e dintorni. I primi anni di Canaletto attraverso le lettere dei contemporanei", in: Ausst.-Kat. Venedig 2001, S. 191-215; Bożena Anna Kowalcyzk, in: Ausst.-Kat. Venedig 2001, S. 126-133; Ausst.-Kat. Belluno 1993, S. 34-36; Succi 1993, S. 34-36.
182 Zur Kunstausstellung vor der Scuola di San Rocco vgl. Bernard Aikema, "The 1733 Art Exhibition at San Rocco in Venice", in: Mededelingen van het Nederlands Instituut te Rome 8, 1981, S. 143-148; vgl. auch: Francis Haskell/Michael Levey, "Art exhibitions in 18th century Venice", in: Arte Veneta XII, 1958, S. 179-185.
183 Giuseppe Bolagnos starb am 20. Januar 1732 in Venedig. Er hatte am 6. August 1731 bei dem Notar Emilio Vellano in Venedig sein Testament aufgesetzt; vgl. Mascione 2000. Das Testament befindet sich im Archivio dell'Ospedale Maggiore di Milano, Sostituzioni Famiglie, Bolagnos: Venezia, 6 agosto 1731. Siehe Anhang Bolagnos.
184 Die Bilder haben Mailand bis heute nicht verlassen. Beide sind 1879 in der Sammlung des Conte P. Sormani-Andreani-Viani in Mailand nachgewiesen. Von dort gelangten sie wohl ohne Umwege in den Besitz der Familie Crespi in Mailand; vgl. Rosa 1956, Kat.-Nr. 26, 27; Fleming hat 1973 den vergeblichen Versuch zahlreicher Kunsthändler im 19. Jahrhundert dokumentiert, die Gemälde Canalettos in Mailand zu erwerben; vgl. John Fleming, "Art Dealing and the Risorgimento I", in: The Burlington Magazin 115, 1973, S. 4-16, hier S. 10.
185 Zur Lage der Botschaftsgebäude: Venedig, ASV, Collegio, Esposizioni Principi, busta 189 [Franchiggie case degli ambasciatori in Venezia con disegni 1769-1789]: Palazzo dell'Ambasciatore Cesareo Conte Durazzo [Rio della Toletta, Rio di Malpaga, Calle dei Cerchieri am Canal Grande]; Casa abitata dall'Ambasciator di Francia [Rio della Madonna dell'Orto, con orto sin alla Laguna]; Casa del Sig. Amb.e di Spagna, e suo giardino [Rio dell'Isola/Salizzada di S. Geremia, Orto del N. H. Savorgnan] (1772/73); Casa abitata da Monsig.e Nunzio [Rio di San Francesco]; Palazzo di Francia (1790), Canal Grande [Ca' Flangini, Calle del Forno, Contrada di San Geremia]; vgl. "Case degli ambasciatori 1620-1794 (disegni 1700-1771)"; ASV, Inquisitori di Stato, busta 916.
186 Giuseppe Bolagnos mietete den Palazzo Corner Contarini dei Cavalli (S. Beneto), heute Corte d'Appello, am Rio di S. Luca; Filippo Hercolani wohnte im Palazzo Coccina-Tiepolo-Papadopoli (S. Aponal); Luigi Pio di Savoia mietete denselben Palast, in dem zuvor bereits Giambattista Colloredo gewohnt hatte; dieser soll zeitweise auch an die Kurfürstin von Bayern vermietet gewesen sein. Graf Durazzo (Genua 1717-1794 Venedig, kaiserlicher Botschafter in Venedig 1764-1784) und seine Nachfolger bezogen dann endgültig den Palazzo Loredan dell'Ambasciatore (S. Barnaba) zwischen Rio della Toletta und Rio di Malpaga. Siehe auch: "Durazzo, Giacomo Pier Francesco", in: Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 42, 1993, S. 150-153 [G. Assereto].
187 Der Palazzo Loredan dell'Ambasciatore liegt am Canal Grande an der Mündung des Rio della Toletta. Zum Palazzo Lordean dell'Ambasciatore vgl. Bassi 1976, S. 101 ff.; Lauritzen/Zielke 1980, S. 90-92.
188 8. Oktober 1754, Orsini-Rosenberg aus Venedig an Kaunitz in Wien. Siehe Anhang Orsini-Rosenberg.
189 Ein Gemälde des französischen Botschafters Montaigu (Botschafter 1743-1749) in Privatbesitz zeigt die Botschaft im Palazzo Surian am Canale di Cannaregio und die Festdekorationen vor dem "Ponte Tre Archi" zu Ehren der Hochzeit des Dauphin im Mai 1754; vgl. Pracomtal 1989 [mit Farbabb.]. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts diente der Palazzo Michiel als Botschaft Frankreichs; dort empfing der Botschafter Ferrier 1574 König Heinrich III. von Frankreich. Seine Nachfolger logierten im Palazzo della Vecchia bei der Madonna dell'Orto; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 1987, Kat.-Nr. 28. Seit 1790 residierten die Botschafter Frankreichs im Palazzo Mosorini della Trezza; ebd., Kat.-Nr. 15; vgl. "Pianta del Palazzo Morosini della Trezza, sede dell'ambasciata di Francia nel 1790"; ASV, Inquisitori di Stato, busta 916.
190 Der Palazzo Zeno am Rio terrà Lista di Spagna No.168 war Sitz des Gesandten von Spanien.
191 Der ehemalige Palazzo della Nuntiatura am Campo San Francesco della Vigna No. 2787 wurde von dem Dogen Andrea Gritti um 1525 auf einem Grundstück seiner Familie errichtet. 1586 erwarb ihn die Republik als Geschenk für Papst Sixtus V. als Gegenleistung für die Schenkung des Palazzo Venezia in Rom an die Republik durch Papst Pius IV.; seither diente er als Residenz der apostolischen Nuntien in Venedig.
192 21. Februar 1728, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien, fol. 5-6 verso. Siehe Anhang Bolagnos.
193 Der Palazzo Contarini (auch Corner Contarini), heute Appellationsgericht (Sestiere di San Marco, Parocchia di S. Beneto, No. 3978), ein gotischer Palast mit Maßwerk im Piano Nobile, ist dem an der Ecke zum Rio di San Luca gelegenen Palazzo Corner Contarini dei Cavalli von Sante Lombardo aus dem 15. Jahrhundert benachbart. Dass Bolagnos in der "Contrada di San Beneto" gewohnt hat, bestätigt auch der Eintrag in den "Libri Ceremoniali"; ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 59.
194 Canaletto, Der Canal Grande von der Rialtobrücke nach Palazzo Foscari, Leinwand, 49,5 x 73,7 cm, Houston, Museum of Fine Arts, The Robert Lee Blaffer Memorial Collection, Gift of Sara Campbell Blaffer; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 2001, Kat.-Nr. 75, S. 180 [mit älterer Literatur]. Das Gemälde ist laut Katalogeintrag bereits am 22. August 1730 in der Sammlung des Hugh Howard Conte di Wicklow in England nachweisbar. Da die Livree der Gondolieri erstmals im Mai 1729 zum Einsatz kam, ist das Gemälde von Canaletto wohl zwischen Mai 1729 und August 1730 in Venedig entstanden. Das Gemälde ist mit seinem kleinen Format von 50 auf 75 cm im Gegensatz zu den großformatigen Botschafterbildern ein typisches Exportprodukt für Sammler.
195 Durfort-Civrac war als Nachfolger des Abbé de Bernis nach Venedig gekommen und hatte seinen Einzug am 25. und 26. November 1759 abgehalten. Der Botschaftssekretär berichtete am 28. November 1759 in einem Brief nach Paris, an den Festlichkeiten in der französischen Botschaft und in deren Garten hätten mehr als 800 Gäste teilgenommen. Siehe Anhang Durfort.
196 Vgl. "Relation de l'entrée Publique de Monsieur le Marquis de Durfort, Ambassadeur du Roy, auprès de la République de Venise; Durfort à Venise, le 28.e 9.bre 1759", fol. 185-186. Siehe Anhang Durfort.
197 Exemplarisch für die Ausstattung der französischen Botschaft in Venedig mag hier der Bericht von Charmont (1703) stehen, vgl. "Relation de l'Entrée de M.r de Charmont, reçue avec sa Depêche du 12e May 1703", fol. 59 verso. Siehe Anhang Charmont.
198 21. Mai 1729, Bolagnos aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien, S. 141. Siehe Anhang Bolagnos.
199 Auch seine Nachfolger Pio di Savoia (1732) und de Prié (1753) haben im Rahmen ihrer Berichterstattung anlässlich ihrer Akkreditierungszeremonie die Einrichtung der Audienzzimmer eingehend beschrieben. 6. Dezember 1732, Pio di Savoia aus Venedig an Kaiser Karl VI. in Wien. Siehe Anhang Pio di Savoia. "Relazione Del solenne Ingresso fatto in Venezia da S. E. il Sig.r Giovanni Antonio Turinetti, Marchese de Prié, Ambasciatore ordinario delle loro Maestà Imperiali appresso quella Serenissima Repubblica Nel giorno 29 Aprile 1753". Siehe Anhang Prié.
200 So zeigte der französische Botschafter d'André (1669) in seinem Audienzzimmer eine Vielzahl "von schönen Gemälden, darunter das Bildnis des Königs im großen Format unter einem Baldachin gemäß dem Protokoll", vgl. "Relation de l'entrée de M.r le président de St. André, ambassadeur du Roy a Venise, du 4e Fevrier 1669", fol. 29 ff. Siehe Anhang d'André. Sein Nachfolger Roque de Varengeville zeigte 1679 in seinem "Audienz-Appartement" – ein Begriff, der hier erstmals auftaucht – das ganzfigurige Porträt Ludwigs XIV. vor Cambrai von Pierre Mignard (1612-1695), vgl. "Relation de l'Entrée de M.r de Varengeville", fol. 91. Siehe Anhang Roque. Auch sein Nachfolger Pomponne (1706) hat ausführlich über die Ausstattung seines Audienzzimmers berichtet. Er hatte in den Räumen neben dem Audienzzimmer, die "nicht weniger reich ausgestattet" waren, "etliche schöne Bilder" hängen, vgl. "Relation de l'entrée publique de M.r l'abbé de Pomponne Amb.r du Roy à Venise, le 9. et le 10. may 1706, avec la depesche de M. l'abbé de Pomponne du 15e may 1706", fol. 59 ff. Siehe Anhang Pomponne. Der kaiserliche Botschafter de Prié (1753) hatte in immerhin drei von insgesamt zehn Räumen im "piano nobile" der Botschaft "die herausragendsten Gemälde der ersten Maler Italiens und Europas" ausgestellt; er stellte wohl seine eigene Gemäldesammlung zur Schau, vgl. "Relazione Del solenne Ingresso fatto in Venezia da S. E. il Sig.r Giovanni Antonio Turinetti, Marchese de Prié, Ambasciatore ordinario delle loro Maestà Imperiali appresso quella Serenissima Repubblica Nel giorno 29 Aprile 1753", fol. 32. Siehe Anhang de Prié. De Bernis, der Mitte der 1750er Jahre als französischer Botschafter nach Venedig kam, schildert in einem Brief aus Venedig vom 27. Oktober 1753 auch die Ausstattung "des Zimmers des Königs" mit Leihgaben der "Garde Meuble", vgl. Mémoires et lettres de François-Joachim de Pierre Cardinal de Bernis (1715-1758), hrsg. von Frédéric Masson, 2 Bde., Paris 1878, Bd. 1, S. 418-420.
201 Hercolani (1663-1722) stammte aus einer alteingesessenen Senatorenfamilie in Bologna. In seiner Jugend war er mehr durch Prozesse und zahlreiche Ehrenhändel aufgefallen als durch diplomatische Fähigkeiten. Dank seiner Verbindung zum Kaiserhof ernannte ihn Kaiser Leopold I. 1696 zum "ciambellano" (Kammerherrn) und erhob ihn zum Marchese di Blumberg. Von Kaiser Leopold I. wurde er am 26. März 1699 in den erblichen Stand eines "principe del Sacro Romano Impero" erhoben. 1703 heiratete Hercolani in zweiter Ehe die wohlhabende Contessa Porzia Bianchetti Gambalunga aus Bologna, die eine Mitgift von 70.000 Lire mitbrachte. Am 12. August 1705 wurde Hercolani von Kaiser Joseph I. zum Botschafter in Venedig ernannt, allerdings mit eingeschränkten Befugnissen angesichts der heftigen Vorbehalte des venezianischen Botschafters in Wien, Daniele III. Dolfin; vgl. Dolfin an den Senat, ASV, Senato, Dispacci ambasciatori, Germania, filza 188, 26 giugno 1705. Mit Beendigung seiner Botschaftertätigkeit 1714 kehrte Hercolani nach Bologna zurück und wurde zum "Consigliere di Stato" ernannt. Er starb am 24. Januar 1722 in Bologna; vgl. "Hercolani, Filippo", in: Dizionario biografico degli Italiani, Bd. 61, 2003, S. 685-687 [Vittorio Mandelli]. Sein Testament aus dem Jahr 1720, nach seinem Tod am 24. Januar 1722 eröffnet, wurde in gedruckter Form publiziert. Das Original findet sich im ASB, Notarile, Pedini, Giovanni Maria, Serie 6/20 e 5/1, 11. Luglio 1720; 24 gennaio 1722. Ein Inventar seines Nachlasses ist nicht erhalten. Zum Archivio Privato Hercolani vgl. Scrigni di memorie. Gli archivi familiari nelle dimore storiche Bolognesi, Bologna 2006 [= Giornate Europee del Patrimonio, Bologna 23-24.9.2006], S. 27-34. Für die Neuaufnahmen der Gemälde in Privatbesitz in Bologna und die Bildbearbeitung danke ich sehr herzlich Wolfram Schmitz und Wolfgang Brummer.
202 Vgl. Renato Roli, Pittura Bolognese 1650-1800. Dal Cignani ai Gandolfi, Bologna 1977, S. 276 und Abb. 113b.
203 Die Darstellung seiner Audienz beim Dogen in der "Sala del Collegio" dokumentiert die Anwesenheit reich gekleideter Masken. Daneben fällt eine weibliche Figur im Vordergrund links ins Auge: vermutlich Hercolanis zweite Gemahlin Porzia Bianchetti Gambalunga.
204 Hercolani hatte den Palazzo Coccina am Canal Grande im Sprengel von San Polo und der Pfarrei San Aponal gemietet, der später in den Besitz der Familien Tiepolo und Papadopoli übergegangen ist. ASV, Dieci savi alle decime in Rialto, Catastici di Venezia, Estimo 1712, S. Polo, Parocchia di S. Aponal, reg. 430, c. 103, Nr. 130; vgl. Giulio Lorenzetti, "Il palazzo cinquecentesco veneziano dei Coccina-Tiepolo-Papadopoli ed il suo autore", in: Rivista d'arte 14, 1932, S. 75-109.
205 Man informierte den Botschafter in Wien von den "maniere improprie" Hercolanis und bat ihn, deswegen seinen Protest zum Ausdruck zu bringen; ASV, Collegio, Esposizioni Principi, reg. n. 101, Esposizioni Principi Collegio 1715-1722, 27. Februar 1714 m. v., c. 1 recto. Auch sein Vermieter, die Familie Coccina, beschwerte sich über Hercolani. Für diesen Hinweis danke ich Vittorio Mandelli.
206 Er beschreibt sie als "fasti della famiglia": "Palazzo Ercolani: In Strada Maggiore […] Nella Sala Superiore tre quadri grandi rappresentano li fasti di quella famiglia, sono opera di Gioseffo Mazzoni"; Bologna, Biblioteca dell'Archiginnasio, Ms. B. 104: Marcello Oretti, Le pitture che si ammirano nelli Palaggi, e Case de' Nobili della Città di Bologna, ca. 1760-1780, S. 63.
207 Cesare Gioseffo Mazzoni war ein Schüler von Gian Gioseffo dal Sole und Mitglied der Accademia Clementina in Bologna. Er arbeitete an diesem Gemälde mit dem Bologneser Quadraturisten Seraffino Brizzi (1684-1737) zusammen, einem Schüler von Ferdinando Galli-Bibiena; vgl. Storia dell'Accademia Clementina di Bologna aggregata all'Instituto delle Scienze e delle Arti in Bologna, Bologna 1739, S. 172; vgl. auch Stefano Ticozzi, Dizionario degli architetti, scultori, pittori, intagliatori in rame ed in pietra […], 2 Bde., Venedig 1830, Bd. 1, S. 222.
208 Hercolani wurde bei seinem Einzug in Venedig von dem ehemaligen Botschafter der Republik Venedig in Wien, Daniele III. Dolfin, empfangen und in Begleitung von 60 Senatoren zu seiner Audienz im Collegio begleitet; ASV, Collegio, Ceremoniali, IV, c. 2 und c. 29.
209 Hercolani absolvierte seinen Einzug und seine Audienz als kaiserlicher Botschafter in Venedig am 22. und 23. September 1708. Weder die Korrespondenz in Wien noch die Akten im Privatarchiv Hercolani in Bologna enthalten einen ausführlichen Bericht über den Ablauf der Zeremonie. Nur in den "Mercuri e Avvisi", einem Überblick über aktuelle Ereignisse in Venedig und einer Zusammenfassung bemerkenswerter Ereignisse aus europäischen Gazetten der Jahre 1682 bis 1714 in der Biblioteca Nazionale Marciana, werden genauere Details vermerkt: Mercuri o Avvisi (= Gazzetta anno 1708), 484 (= 12128): Venezia, 29 settembre 1708; Venezia, Biblioteca Nazionale Marciana, Mss. it., cl. VI, c. 163 recto. Siehe Anhang Hercolani.
210 Hercolani fuhr in vier vergoldeten Gondeln vor; alle waren mit dem kaiserlichen Doppeladler geschmückt; die prachtvollste trug Skulpturen von Pallas Athene, Mars, Merkur und Jupiter sowie Juno mit den Pfauen und die Attribute des Herkules – eine Anspielung auf den Namen Hercolani. Die Galalivree seiner Begleiter war aus scharlachrotem, mit Goldborten besetztem Stoff. Er wurde begleitet von den Gondeln des Patriarchen von Venedig, des englischen Botschafters Montagu und des Repräsentaten des Malteserordens.
211 Palazzo Coccina, Kupferstich aus: Luca Carlevarijs, Le Fabbriche e Vedute di Venezia (1703); vgl. Ausst.-Kat. Luca Carlevarijs, Le Fabbriche, e Vedute di Venezia, Udine, 4.12.1995-20.1.1996, hrsg. von Isabella Reale, Venedig 1995, Kat.-Nr. 80; vgl. auch Bassi 1976, S. 140-145.
212 "Equipage" wird hier im weitesten Sinne des Wortes verwendet und bezeichnet die Ausstattung im Allgemeinen, Personal, Kleidung, Fortbewegungsmittel. Vgl. Trésor de la langue française. Dictionnaire de la langue du XIXe et du XXe siècle, Paris 1980, Bd. 8, S. 62-63.
213 "Relation de l'Entrée de M.r de Charmont, reçue avec sa depêche du 12e May 1703", fol. 61 f. Siehe Anhang Charmont.
214 Michel-Jean Amelot; Marquis de Gournay (1655-1724), seit 1674 Parlamentsrat, war vom 10. Mai 1682 bis 2. Januar 1685 Botschafter in Venedig und absolvierte seinen öffentlichen Einzug am 23. und 24. September 1682; von 1685 bis 1688 war er Botschafter in Portugal und von 1689 bis 1698 in der Schweiz; seit 1699 Präsident des Handelsrates, wurde er 1705 Botschafter in Spanien und 1714/1715 Sondergesandter in Rom; er starb 1724 in Paris; vgl. Duparc 1958, S. 95-101.
215 Zu den Auftraggebern von Louis Dorigny in Venedig vgl. Loredana Olivato, "Nuovi ordini e nuovi ricchi: la chiesa dei Gesuiti a Venezia", in: Louis Dorigny 1654-1742. Un pittore della corte francese a Verona, Ausst.-Kat., Verona, Museo del Castelvecchio, 28.6.-2.1.2003, Venedig 2003, S. 79-85.
216 Jérôme Trudon nach Louis Dorigny, Erste Prunkgondel des französischen Botschafters Amelot de Gournay (1682), Kupferstich, 2,36 x 4,50 cm, Venedig, Museo Civico Correr. Die Bildunterschrift lautet: "Première gondole de son Eccellence Mons.r Amelot, amb.eur du Roy vers la Serenissime Republique de Venise l'an 1682: Aux 4 coins du corps de la gondole sont 4 figures assises représentant les Vertus de l' Ambassadeur designées chacune par leur simbole: la Vigilance, par la lampe et par le coq; La Fidelité par le chien; le Sécret par une clef qu'elle met sur ses leures; et l'Eloquence par la caducée et la ruche de nouches a miel. Les 4 esclaves qui portent l'imperiale de la gondole sont les 4 vices opposez a ces 4 vertus. Sur la proie sont 2 figures qui s'embrassent et qui représentent la Justice et la Paix, comme les effets de ces 4 vertus, elles ont leur génies auprès d'elles pour les confermer entre le venin de la discorde representée sous la figure d'un dragon qui sert d'armement et de fer a la gondole. Un 3me génie, qui est celuij de la France, tenant un bouclier sur lequel est un soleil, chasse cet animal de division. Au bas de la gondole en dedans sont 4 bas reliefs, deux du coté de la proie dont l'un représente un effet de la Justice sous la faible des Enfans de Niobe punis de leur temerité par Apollon et Diane; et l'autre est un parnasse avec Apollon et ses Muses comme un fruit de la paix. Les 2 autres qui sont du costé de la pouppe, l'un représente l'abondance et l'autre les beaux arts, par plusieurs genies qui se joient avec toutes sortes d'instruments de matematique dans l'un, et avec toutes sortes de fruits dans l'autre. Le reste est enrichi d'ornemens convenables au sujet. Toute la gondole est de sculpture dorée, la felche, ou imperiale, est d'un velours cremoisi enrichi d'une broderie d'or, magnifique par le dessin et par le travail. La doublure et les rideaux sont riches a proportion, et le reste qui se voit en dedans et qui n'est point d'étoffe est peint de fleurs a fond d'or. Les fers de celuij de devant qui est le dragon que celuij de derrière qui est un feuillage sont l'effort d'une main savante dans le maniement de ce metail, et tout ce que l'art en peut faire. Dorigni inc.; Trudon sc."; vgl. Ausst.-Kat. Venedig 1980, Kat.-Nr. 2; vgl. auch: Alessandro Corubolo, "Le incisioni di Louis Dorigny", in: Verona Illustrata 10, 1997, S. 41-61, Abb. 78; Mariuz 2002, S. 77, S. 79, Abb. 1, und S. 80, Abb. 2.
217 Der Autor dieser vielgelesenen Venedig-Monographie, ein entfernter Verwandter des Botschafters, war von 1668 bis 1671 Sekretär des französischen Botschafters Nicolas de Saint-André (1668-1671) in Venedig. Er widmete das Buch Louvois, dem Außenminister König Ludwigs XIV. Die Erstausgabe von 1676 rief den heftigen Protest des venezianischen Botschafters in Paris hervor; der Autor wurde in der Bastille in Verwahrung genommen. Dennoch hatte die Publikation mehr als 22 Auflagen und wurde unter anderem ins Englische übersetzt; vgl. Jacob Soll, "The Hand-Annotated Copy of the 'Histoire du gouvernement de Venise' or How Amelot de la Houssaye wrote his history", in: Bulletin de Bibliophile 2, 1995, S. 279-293.
218 Solemnité du Bucentaure, qui se celèbre à Venise le jour de l'ascension, Kupferstich, Klapptafel in: Amelot de la Houssaie, Histoire de Venise, Ausgabe Paris 1695, Bd. 1, S. 297. Möglicherweise kopiert das Blatt ein Gemälde, das der Botschafter zur Erinnerung an seine Tätigkeit in Auftrag gegeben hat. Das Blatt ist seitenrichtig erschienen in dem Sammelband Navi o Vascelli, Galee, Galeazze, Galeoni, e Galeotte, Bucintoro, Burchielli [...] raccolte nell'Accademia degli Argonauti, den Vincenzo Coronelli (1650-1718) 1697 in Venedig herausgegeben hat: Alessandro dalla Via (1669-1729), Radierung nach einer Zeichnung von Lodovico Lamberti, 50,7 x 67,5 cm, Privatsammlung; vgl. Ausst.-Kat. Treviso 2008, Kat.-Nr. 45.
219 Der detaillierte Bericht über den Einzug des französischen Botschafters Amelot (1682) ist in einer Abschrift in der Bibliothek von Troyes überliefert: "Mémoire de l'entrée et de l'audience publique de M. Amelot", in: Armand Baschet, Les Archives de Venise, Histoire de la Chancellerie Secrète, Le Sénat, le Cabinet des Ministres, le Conseil des Dix et les Inquisiteurs d'État dans leurs rapports avec la France d'après des recherches faites aux sources originales pour servir a l'etude de l'Histoire de la Politique et le la Diplomatie, Paris 1870, S. 478 ff. Siehe Anhang Amelot.
220 Zwischen 1665 und 1668 hatte König Ludwig XIV. keinen Botschafter nach Venedig entsandt. Aber in der Folge des Devolutionskrieges in den Spanischen Niederlanden (1667-1668) entschloss sich der König auf der Suche nach einem Verbündeten gegen Holland, auch wieder einen ständigen Botschafter nach Venedig zu entsenden.
221 Nicolas Prunier, sire de Saint-André et de Virieu, wurde 1668 von König Ludwig XIV. zum Botschafter in Venedig ernannt. Vgl. Duparc 1958, S. 57-63.
222 "Relation de l'entrée de M.r le président de St. André, ambassadeur du Roy a Venise, du 4e e 5e Fevrier 1669", fol. 29 ff. Siehe Anhang d'André.
223 Jean-Antoine de Mesmes, comte d'Avaux, sire de Roissy, marquis de Givry (1640-1709), ein Neffe des Claude d'Avaux, war von 1672 bis 1674 Botschafter in Venedig, von 1675 bis 1678 Sonderbeauftragter auf dem Kongress von Nimwegen, von 1678 bis 1689 Botschafter in Holland, von 1689 bis 1690 Botschafter in England und von 1692 bis 1697 Botschafter in Schweden; er starb am 11. Februar 1709 in Paris. D'Avaux sollte angesichts der Spannungen zwischen Frankreich und Holland in Venedig einen neuen Verbündeten suchen. Vgl. Duparc 1958, S. 65-72.
224 D'Avaux absolvierte seinen öffentlichen Einzug in Venedig am 21. und 22. September 1672. In einem Brief vom 1. Oktober 1672 berichtet er ausführlich von den Neuerungen, die er bei seinem Einzug eingeführt habe; d'Avaux nach Paris, Venedig, 1. Oktober 1672, fol. 98 ff. Siehe Anhang d'Avaux.
225 Jacques Roque de Varengeville (1679-1682 Botschafter in Venedig) war der Sohn eines führenden Sekretärs von Monsieur, dem Bruder König Ludwigs XIV., und folgte seinem Vater 1673 in diesem Amt; 1679 wurde er zum Botschafter in Venedig ernannt und kehrte 1682 nach Paris zurück, wo er am 11. Oktober 1692 starb. Vgl. Duparc 1958, S. 87-94, sowie Pracomtal 1989.
226 Roque veranstaltete seinen Einzug in Venedig am 25. und 26. September 1679. Vgl. "Relation de l'Entrée de M.r de Varengeville", fol. 87 f. Siehe Anhang Roque.
227 Der Verfasser des Berichts behauptet, das Zeremoniell des Einzugs des französischen Botschafters Roque de Varengeville am 25. und 26. September 1679 verdiene eine ausführlichere Beschreibung, da er mit seiner Equipage "alles bisher Dagewesene übertroffen habe"; ebd., S. 86. Siehe Anhang Roque.
228 Im Jahre 1701 begann der Spanische Erbfolgekrieg. 1713 endete mit dem Frieden von Utrecht und 1714 mit dem Frieden von Rastatt die Herrschaft der habsburgischen Linie i