RIHA Journal 0172 | 27 June 2017

Die Partisanennekropole in Mostar1

Janes-Laslo Stadler

Abstract
After World War II, the communist party took control of the nation-building process of the newly established Socialist Federal Republic of Yugoslavia. World War II played a major role in the narration and was reinterpreted as the People's Revolution. The union of war veterans took part in this process by influencing federal legislation as well as the setting-up of war graves and memorials. In 1959, the municipality of Mostar decided to build a partisan cemetery, and commissioned the architect Bogdan Bogdanović to build it. Bogdanović planned a vast war cemetery surrounded by a large park area, with the memorial park embedded into the structure of the city. The main axes of the park are oriented towards important urban spots like the old town. Though – or rather precisely because – the monument has a high urbanistic, historic, and artistic value, it has recently been a target of politically motivated attacks.


[1] Der vorliegende Beitrag widmet sich der 1965 eingeweihten Partisanennekropole in Mostar. Dabei stelle ich die Entstehung der Anlage in den gesellschafts- und kulturpolitischen Kontext der nach dem Krieg entstandenen Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien. Nach den jugoslawischen Zerfallskriegen Anfang der 1990er Jahre fand ein gesellschaftlicher und politischer Wandel statt, der nicht ohne Folgen für das Denkmal bleiben sollte. Auch diese Veränderungen sollen hier kurz angerissen werden.

[2] Dem Gedenken an den Zweiten Weltkrieg kam in Jugoslawien eine identitätsstiftende Rolle zu. Es wurden über 22.000 Denkmäler für die Gefallenen des Volksbefreiungskriegs errichtet. Partisanen und Kriegsopfer waren gemäß der Staatsideologie für den Kampf um "Brüderlichkeit und Einheit" und für die Volksrevolution gestorben. Das Narrativ der Erinnerung wurde von der Kommunistischen Partei Jugoslawiens unter der Führung des Staatsoberhauptes Josip Broz Tito etabliert. Eine entscheidende Rolle kam dabei dem 1947 gegründeten SUBNOR2 zu – dem Veteranenbund Jugoslawiens, in dem neben den Partisanen auch jene organisiert waren, die beispielsweise am spanischen Bürgerkrieg teilgenommen hatten oder die aufgrund ihrer politischen Überzeugung verfolgt und inhaftiert worden waren. Der Hauptausschuss mit Sitz in Belgrad war primär für die Entwicklung von Leitlinien zuständig, welche die einzelnen Tätigkeitsfelder des Veteranenbundes festlegten. Zwischen 1945 und 1955 wurden auf Initiative des Veteranenbundes sieben Gesetze erlassen, die die Ansprüche von Kämpfern, Invaliden, Hinterbliebenen und Opfern des Terrors vertraten und die Pflege und Errichtung von Kriegsgräbern regelten.3 Den untergeordneten Ebenen fiel die Aufgabe zu, die Direktiven umzusetzen, in denen spezifiziert wurde, welche Gruppierungen mit Anerkennung und Privilegien belohnt werden sollten, nämlich vorrangig die Partisanen und ihre Hinterbliebenen.4 Der Denkmalbau, auf lokaler Ebene von der örtlichen Regierung oder der entsprechenden Abteilung des SUBNOR initiiert, diente meist dem Gedenken lokaler Helden.5 Sanja Horvatinčić betont das eigenständige Vorgehen der lokalen Akteure, die sich nicht nur dem staatlich gelenkten Narrativ unterordneten. Für sie stand primär das Erinnern der Kriegstoten und lokaler Ereignisse, nicht die Erzählung um den Volksbefreiungskrieg und die Revolution im Vordergrund.

[3] Die Beisetzung gefallener Partisanen auf kommunalen oder kirchlichen Friedhöfen wurde vom Veteranenbund schon bald kritisiert und Anfang der 1960er Jahre forderte er in einem Rundschreiben die Einrichtung separater Soldatenfriedhöfe. Man war der Meinung, nur auf diese Weise die Kämpferinnen und Kämpfer der Volksbefreiungsarmee in das Narrativ um Volksbefreiungskampf und -revolution einbinden zu können.6

[4] 1954 erwirkte der jugoslawische Veteranenbund ein Bundesgesetz, in dem die Pflege der Soldatengräber an die Gemeinden übertragen wurde. Bereits 1961 folgte eine erste Novelle. In Artikel 2 wurde die Personengruppe definiert, deren Gräber unter den Schutz des Gesetzes fielen. Neben den Gräbern von Angehörigen der Volksbefreiungsarmee, jugoslawischer Kriegsgefangener und der Opfer von Terror und Verfolgung (etwa Internierte in Konzentrationslagern), zählten hierzu auch die Gräber alliierter Soldaten, die auf dem Territorium Jugoslawiens gefallen und bestattet worden waren. Artikel 3 des Bundesgesetzes übergab den einzelnen Teilrepubliken die Aufgabe, Regelungen zur Erfassung und Pflege der Soldatengräber zu schaffen.7 Im Zuge der Föderalismusreformen wurde das Gesetz 1964 erneut überarbeitet,8 Artikel 2.1 und 3 wurden restlos gestrichen. Das Gesetz behandelte von nun an nur noch den Umgang mit Gräbern jugoslawischer Kämpfer außerhalb Jugoslawiens, sowie den Umgang mit Gräbern ausländischer, verbündeter Soldaten auf dem Territorium der Bundesrepublik Jugoslawien.9 1964 trat in der Teilrepublik Serbien das "Gesetz zu Pflege und Erhalt der Gräber von Kämpfern" an die Stelle des Bundesgesetzes. Dieses sah immer noch die Gemeinden in der Pflicht, Dokumentation und Erhalt der Soldatengräber zu leisten, denen der Rang eines Nationaldenkmals zugestanden wurde. Des Weiteren sah das Gesetz vor, dass Kommunen verwahrloste Gräber auflösen und die Überreste der Soldaten in separate, neu anzulegende Soldatenfriedhöfe überführen konnten, womit zumindest theoretisch dem Aufruf des Veteranenbundes zur Anlage von Sammelfriedhöfen Folge geleistet wurde.10 Eine allgemeine Pflicht, Gräber auf kommunalen oder konfessionellen Friedhöfen aufzulösen, lässt sich hieraus jedoch nicht ableiten. Es wurde lediglich darauf verwiesen, dass Soldatengräber als solche kenntlich gemacht werden mussten.11

[5] In diesem Kontext steht die Errichtung der Partisanennekropole in Mostar. Die Kommune Mostar folgte dem Aufruf des Veteranenbundes, Partisanenfriedhöfe anzulegen, die eine Erinnerung der Toten über das bloße Totengedenken hinaus ermöglichten und die Gefallenen in die Narration des Volksbefreiungskrieges einbetteten. 1959 erteilte eine Delegation der Gemeinde Mostar dem Belgrader Architekten und Urbanologen Bogdan Bogdanović den Auftrag, einen Friedhof zu entwerfen. Welche Rolle der Veteranenbund bei der Auftragsvergabe genau spielte, ist nicht geklärt. Ob die Entscheidungsträger der kommunalen Regierung gleichzeitig Mitglieder im Veteranenbund waren, vielleicht sogar führende Positionen innehatten, bedarf weiterer Erforschung.

[6] Bogdanović war erstmals 1952 mit seinem Denkmal für die sephardischen Juden in Belgrad öffentlich in Erscheinung getreten, für dessen Errichtung er den Auftrag von der jüdischen Gemeinde in Belgrad erhalten hatte.12 Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre errichtete Bogdan Bogdanović zahlreiche Denkmäler für gefallene Partisanen und zivile Opfer der deutschen Besatzer und ihrer Verbündeten. Der Architekt war der Praxis des Denkmalbaus eigentlich abgeneigt. Seiner Meinung nach sollte eine glückliche Gesellschaft keinen Anlass haben, Denkmäler zu errichten. Doch da der Architekt im sozialistischen System seine Ideen und städtebaulichen Vorstellungen nicht realisieren konnte, wandte er sich schließlich doch dem Denkmalbau zu.13 Die Wahl Bogdanovićs als Architekten für die Grabanlage kann als politisches und kulturelles Statement der jugoslawischen Führung verstanden werden.

[7] In Jugoslawien galt bereits kurz nach Kriegsende die Doktrin des Sozialistischen Realismus in der Kunst und Kultur, die nicht nur theoretische und ästhetische Aspekte der Kunst umfasste, sondern nach einer totalitären und zentralisierten Ausrichtung des Kunstschaffens auf die Ziele des Sozialismus anstrebte.14 Doch nach dem Tito-Stalin-Bruch und dem Ausschluss Jugoslawiens aus dem KOMINFORM am 28. Juni 1948 begann die Abkehr von dieser Doktrin. Anfang der 1950er Jahre zog sich der Staat aus der Kontrolle der Kunst weitestgehend zurück.15 Der Bruch mit der Sowjetunion führte zu einer stärkeren Betonung des autochthonen Freiheitskampfes und der Suche nach einer neuen autochthonen, repräsentativen Formensprache,16 wobei modernistische Tendenzen neben realistischen gleichberechtigt auftauchten.

[8] Noch bis Anfang der 1970er Jahre wurde, vor allem von lokalen Initiativen unterstützt, die Formensprache des sozialistischen Realismus weiter angewandt, während die Paradigmen der Moderne sich wieder als dominante Leitlinien in Kunst, Kultur und Politik durchsetzten.17 Die entstandenen Denkmäler – vor allem die lokal initiierte Friedhofsplastik – standen im Veteranenverbund oft in der Kritik, einem weltweiten Trend folgend "typisch dekorativ-allegorische [...] Formen akademischer Denkmäler des 19. Jahrhunderts" zu verwenden, die "idealisiert pathetische Krieger [zeigen]; ein überlebtes Erbe der Vergangenheit."18 Auch die jugoslawische Kunstkritik schlug einen kämpferischen Ton gegenüber der Doktrin des sozialistischen Realismus sowjetischer Ausprägung an, in der man lediglich ein Fortbestehen bourgeoiser Kunst des 19. Jahrhunderts erkannte und die man als "kleinbürgerliche Zuckerwasserlimonade" diffamierte.19 Stattdessen forderte der Veteranenbund nun neue, adäquatere Ausdrucksformen, die dem Charakter der Volksrevolution entsprächen. Anstelle religiöser Melancholie und Depression sollten die Monumente Heiterkeit und Optimismus ausstrahlen.20 Ähnlich dem Veteranenbund äußerte sich Bogdanović Ende der 1950er Jahre negativ über die bestehende Praxis des Denkmalbaus, in der er "kleinbürgerliche Friedhofspathetik" erkannte.21

[9] In der Vorkriegszeit gehörte Bogdanović zum Kreis der Belgrader Surrealisten um Marko Ristić, die dem Trotzkismus nahestanden. Dieser Umstand – so die Selbstaussage des Architekten – könnte einer der Gründe für seinen plötzlichen Erfolg gewesen sein.22 Sowohl die antistalinistische Haltung als auch die Suche nach einer eigenständigen Formensprache im Denkmalbau, die sich erheblich von der sowjetischen Denkmalproduktion unterscheiden sollte, machten den Architekten zu einer interessanten Wahl für das Regime, mit der nach außen hin der Bruch mit der Sowjetunion auch auf kultureller Ebene kenntlich gemacht werden konnte. Bogdanović vermochte es, eine eigenständige Formensprache zu etablieren und Denkmäler zu schaffen, die eben jene vom Veteranenbund geforderte "Heiterkeit" zur Schau stellten. Als Surrealist ging Bogdanović vom Vorhandensein einer metaphysischen Ebene aus, dem kollektiven Unterbewussten jungianischer Prägung, das es dem Betrachter seiner Architektur gewordenen Metaphern und Symbole ermögliche, diese zu dechiffrieren und zu interpretieren.23 Der Besucher seiner monumentalen Denkmalanlagen wird mit Formen konfrontiert, die eine Erinnerung an etwas Bekanntes hervorrufen, das sich aber nicht näher benennen lässt.

[10] Friedrich Weinbrenner (1766-1826), dessen Werk Bogdanović sehr bewunderte, schrieb 1809:

[Den abstrahierten Vorschriften des Altertums] muss heutzutage der gemeine Baumeister unbedingt folgen […]. Aber unabhängig von ihnen arbeitet ein Baukünstler, der mit jenen Werken des Alterthums vertraut ist. Ihm gelingt es durch antike Muster sein architektonisches Werk den höheren Forderungen der Ästhetik anzupassen, und demselben eine Stelle unter den originellen Werken der schönen Baukunst zu verschaffen.24

Eben dieser Forderung folgte Bogdanović. In seinen Traktaten entwickelte er eigene Theorien zur Entstehung der menschlichen Gesellschaft, der Architektur und der Stadt. In seinem Buch der Kapitelle entwarf Bogdanović frei nach Weinbrenner eine Reihe phantastischer Säulenordnungen.25

[11] Neben Weinbrenner und anderen Klassizisten nahm sich Bogdanović den slowenischen Architekten Jože Plečnik (1872-1957) zum Vorbild, der einen eigenen Stil für seine Arbeiten entwickelte, in dem er Vorbilder der Antike verarbeitete; diesen bezeichnete er selbst als "etruskischen" Stil.26 Ähnlich wie Plečnik orientierte sich Bogdanović in seinem Schaffen an "verfremdeten Klassizismen" wie der Gotik, dem Manierismus und dem Barock.27 Der Baumeister forderte eine verspieltere, am Menschen orientierte Architektur, die Lust am Ornament habe, und wollte Räume schaffen, die zum Spiel und zum Verweilen einladen.28 In Bezug auf Adolf Loos schrieb Bogdanović einen Aufsatz, der "Der Wert des Ornaments" heißt und sich gegen die Unterdrückung des Ornaments und des zwecklos Schönen in der Architektur richtet. Seine Denkmäler sollten nicht wie Denkmäler aussehen.29 Sie sollten frei von konventionellen wiederkehrenden Formen und Symbolen sein und ein allgemein verständliches Formenrepertoire abschöpfen.

[12] Die Aktenlage zur Entstehungsgeschichte der Partisanennekropole stellt sich als unbefriedigend dar. Während der bewaffneten Konflikte in Bosnien und Herzegowina zwischen 1992 und 1995 gingen die Unterlagen in Mostar wohl verloren. Auch Bogdanovićs umfassendes Privatarchiv in Belgrad wurde, nach seiner Flucht vor dem Milošević-Regime ins Wiener Exil, zerstört.30 Einzig der zeichnerische Nachlass des Architekten, der sich im Architekturzentrum Wien befindet, ist unbeschadet überliefert.31 Dieser wurde von Ivan Ristić geordnet und 2009 anlässlich der Ausstellung "Bogdan Bogdanović - der verdammte Baumeister" im Architekturzentrum Wien teilweise publiziert.32

[13] Anhand der erhaltenen Pläne und Zeichnungen lässt sich zumindest die Entwicklung des Projekts nachvollziehen. Jedoch sind die für Bogdanović typischerweise undatierten Pläne mit Vorsicht zu genießen, da der Architekt dazu neigte, auch nach Abschluss eines Projekts weiter an diesen zu arbeiten. Markantes Beispiel dürften seine Zeichnungen zum Monument "Dudik Park" in Vukovar sein, das er in Anlehnung an Goethes "Spielereien" mit dem Jupiter Serapis-Tempel in Pozzuoli als Türme einer unter einer Ascheschicht begrabenen und zerstörten Kathedrale oder Stadt weiterzeichnete.33 Dies sollte sich in trauriger Weise Anfang der 1990er Jahre auch bewahrheiten, als die Stadt Vukovar durch die Jugoslawische Volksarmee belagert und verwüstet worden war, wobei neben dem barocken Zentrum auch das Denkmal an die Opfer des Zweiten Weltkriegs schwer beschädigt wurde. Auch das Monument in Mostar führte er in zahlreichen Zeichnungen weiter aus und entwickelt die Idee einer Stadt, die in mehreren Schritten zu einer Ruine zerfällt.34

[14] Bogdanović hatte ursprünglich vorgehabt, das Denkmal auf der östlichen Seite der Neretva, also auf der Seite der Altstadt, zu errichten. Doch auf Initiative des bosnischen Politikers Džemal Bijedić, der die Wahl Bogdanovićs als Architekten gefördert hatte, entstand das Denkmal auf den nördlichen Hängen des Bijeli Brijeg, der prominentesten Anhöhe der Biskupova Glavica, auf der westlichen Seite der Neretva. Somit befindet es sich heute in unmittelbarer Nachbarschaft der katholischen Kathedrale St. Maria in Mostar, des Priesterseminars und der Universität Mostar (Abb. 1).

1 Partisanennekropole, Mostar, Umgebungsplan (Bilder © 2017 CNES/Astrium; Kartendaten © 2017 Google)

[15] Das Denkmal wurde aus Mitteln der Gemeinde Mostar sowie aus Spenden von Arbeiterorganisationen und Hinterbliebenen finanziert. Die Einwohner spendeten Baumaterial in Form von patinierten Dachplatten aus Schiefer.35 Mit dieser Geste sollte ein symbolischer Akt gesetzt werden, da die Stadt der Lebenden Teile ihrer materiellen Vergangenheit auf die neu zu errichtende Stadt der Toten transferierte.36 Bogdanović begann die Planungen im Spätherbst 1959 und veränderte sie laufend. Die Arbeiten an dem Komplex wurden unter anderem von freiwilligen Jugendbrigaden durchgeführt.37

[16] Am 1. Dezember 1960 wurden die ersten Sprengungen für die Modellierung des Geländes durchgeführt. Bei den Arbeiten wurden 11.000 m³ Erdreich und Gestein abgetragen und weggeschafft, 4.750 m³ Erdreich wurden zur Modellierung des Geländes eingesetzt. Für Wände und Mauern wurden 1.300 m³ Beton, sowie 12.000 bearbeitete Elemente aus hellem Kalkstein mit einem Volumen von 1.647 m³ aus einem nahe gelegenen Steinbruch sowie Dachplatten aus Mostar mit einem Volumen von 1.193 m³ für die Verkleidung verwendet.38 Die Steinmetzarbeiten wurden von Handwerkern von der Insel Korčula ausgeführt.39 Die Wege und Plätze der Anlage sind mit 87.000 Kieselsteinen aus dem Flussbett der Neretva gepflastert. Die Gesamtfläche der Anlage inklusive Park und Waldgebiet umfasst ca. 40.000 m², wobei 20.000 m² von Wald, 15.150 m² von Park und rund 5.200 m² von der Gedenkanlage mit zeremoniellen Pfaden bedeckt sind. Vom Eingang der Anlage bis zur obersten Terrasse wird über eine Strecke von 300 Metern ein Höhenunterschied von 40 Metern überbrückt. Die tatsächliche Umsetzung differiert stark von Bogdanovićs ursprünglichen Plänen, der im südlichen Teil der Anlage noch ein ausgedehntes Parkgelände mit Wegen vorgesehen hatte (Abb. 2).

2 Partisanennekropole Mostar, Begrünungsplan, Bogdan Bogdanović, 1960 (reprod. nach: Ivan Ristić und Bogdan Bogdanović: Memoria und Utopie in Tito-Jugoslawien, Klagenfurt 2009, 68)

[17] Aus nicht näher bekannten Gründen blieb eine Umsetzung aus. Stattdessen sollten – so der Stadtführer – auf dem Gebiet in einer zweiten Bauphase ein Revolutionsmuseum mit einem Platz der Opfer des Faschismus und Demonstrationswege für Aufmärsche zu Feierlichkeiten angelegt werden.40 Nach vierjähriger Bauzeit wurde das Denkmal am 25. September 1965, dem 20. Jahrestag der Aushebung des Bataillons von Mostar, durch den jugoslawischen Präsidenten Josip Broz Tito feierlich eingeweiht.41

[18] Die entstandene Parkanlage ist in mehreren Etappen zu Fuß zu erschließen. Von der Straße Kralja Petar Krešimira IV führt eine gepflasterte Allee zum Eingang des Monuments. Durch ein von zwei abstrakten Löwenfiguren flankiertes Tor gelangt man in einen kleinen Vorhof, in dem sich eine Wasserkaskade befindet (Abb. 3, 4).

3 Partisanennekropole, Mostar, Löwentor nach Nord-Osten (Foto: Autor, 2015)

4 Partisanennekropole, Mostar, Wasserkaskade nach Westen (Foto: Autor, 2015)

[19] Dieser Ankunftsraum wird von einer Doppeltreppenanlage umschlossen. Südlich der Treppenanlage befindet sich ein in die Landschaft eingebettetes Wasserbassin, das nicht an das Wegenetz angebunden ist (Abb. 5).

5 Partisanennekropole, Mostar, Wasserbassin von Westen (Foto: Autor, 2015)

[20] Die Treppenanlage führt den Besucher über einen in Serpentinen angelegten Weg über mehrere Aussichtspunkte – die dem Besucher verschiedene Ansichten über die Anlage und die sich darunter ausbreitende Stadt eröffnen – zum "Theatron",42 den terrassierten Friedhof (Abb. 6).

6 Partisanennekropole, Mostar, Terrassen mit Grabkammern nach Westen (Foto: Autor, 2015)

[21] Der obere Teil der Anlage ist in sieben Terrassen untergliedert, wobei die untere Terrasse einen Raum für zeremonielle Erinnerungsveranstaltungen bietet. Rechter Hand im Norden der Plattform liegt ein runder Alkoven mit sechs Steinen, je ein Stein für die Teilrepubliken Jugoslawiens, der bei offiziellen Anlässen für Kranzniederlegungen genutzt wird. Im Süden befindet sich ein kleinerer Alkoven, der von hohen Mauern umschlossen wird. Neben diesem steigt eine ummauerte Gasse den Berg hinauf. Seitliche Toröffnungen ermöglichen den Zugang zu den Terrassen, auf denen sich die Grabkammern der Partisanen befinden. Die Mauer ist mit patinierten Steinplatten verkleidet (Abb. 7).

7 Partisanennekropole, Mostar, Gasse zu den Grabkammern nach Ost-Nord-Ost (Foto: Autor, 2015)

[22] Die Grabsteine, auf denen die Namen der Gefallenen eingemeißelt sind, beschreibt Bogdanović selbst als Vögel.43 Sie wecken aber auch andere Assoziationen, etwa an Blumen oder an Baumscheiben, an denen sich die Jahresringe ablesen lassen (Abb. 8).

8 Partisanennekropole, Mostar, Grabstein (Foto: Autor, 2015)

[23] Die Terrassen sind mit sich abwechselnden profilierten und polygonal gearbeiteten Kalksteinelementen verkleidet.44 Durch diese Vorsatzelemente entsteht eine insgesamt bewegte Wandoberfläche. Die oberste Terrasse beherbergt einen kannelierten Brunnen. An der Stirnmauer hinter dem Brunnen brachte Bogdanović einen kosmologischen Kreis an. Beides seien orientalische Elemente,45 bei denen sich Bogdanović von seiner Lektüre über die Stadt Hurqualya inspirieren ließ.46 Vom Brunnen ausgehend führt eine Wasserrinne über alle Terrassen hinab. Das Fließen des Wassers ist ein grundlegendes Element der Anlage, die in Nachbarschaft der Neretva gebaut wurde.

[24] Auf den Terrassen des Friedhofs war die Bestattung von über 81047 Kämpferinnen und Kämpfern der Volksbefreiungsarmee vorgesehen.48 Neben rund 560 namentlich identifizierten Gefallenen aus Mostar, die auf den oberen Terrassen der Anlage in Betonkammern beigesetzt wurden, bestattete man einige hundert nicht identifizierte Soldaten im Hügel hinter dem Alkoven, in dem die Kranzniederlegungen stattfinden. Die Partisanennekropole geht mit ihrer Vegetation, Zypressen, widerstandsfähigen Alpennadelhölzern und lokalen Baumarten und Pflanzen nahtlos in die sie umgebende Landschaft über. Im Norden verschmilzt der Baumbestand der Anlage mit dem angrenzenden Forst eines Holzwirtschaftsbetriebes. Auf den Wegen sind zwischen den groben Pflastersteinen unregelmäßig geformte Blumenbeete angelegt. Mohn und andere lokale Pflanzen dominieren hier. Der ehemals niedrige Bewuchs ist mittlerweile so hochgewachsen, dass alte Blickbezüge und Achsen nur noch zu erahnen sind. Die Vegetation droht die Anlage langsam zu verschlingen.

[25] Ursprünglich aber wurde eine Harmonie in der Komposition aus Bepflanzung, Wasserspiel und Stein erreicht, die einen ästhetischen Wert hatte, die – so Friedrich Achleitner – sich hinter keinem Barockgarten zu verstecken brauchte.49 Der Urbanologe Bogdanović schuf mit dem Monument eine Anlage, die sich ganz klar im urbanen Raum der Stadt verortet und sich auf diese bezieht. In den frühen Planungsphasen von 1959/60 ist eine sternförmige Anordnung von Achsen ablesbar, die sich auf die umliegende Umgebung und auf wichtige Punkte im Stadtgebilde hin ausrichten (Abb. 9, 10).

9 Bogdan Bogdanović, Sichtachsen der Partisanennekropole Mostar, um 1985, in: Ivan Ristić, Bogdan Bogdanović. Memoria und Utopie in Tito-Jugoslawien, Klagenfurt 2009, 69.

Die nordöstliche Achse ist auf den Haupteingang der Anlage ausgerichtet (blau). Die zweite Achse lässt sich über die Parkanlage und das untere Wasserbecken ziehen. Sie findet ihre Verlängerung im Rondo, über den Zrinjevac Park und den Spanischen Platz hinweg und kulminiert im Musala Platz auf der östlichen Seite der Neretva (rot). Die südöstliche Achse des Monuments, die über den nicht ausgeführten Teil des Parks mit seinen Flaniermeilen führt, findet ihren Abschluss in der Altstadt Mostars (grün).

10 Partisanennekropole Mostar, Lage und Bezugsachsen (Bilder © 2017 CNES/Astrium; Kartendaten © 2017 Google; vom Autor überarbeitet)

[26] Die Nekropole sei ein ideales Diagramm der Stadt der Lebenden.50 Die gefallenen antifaschistischen Kämpfer hätten wenigstens symbolisch das Recht auf die Schönheit des Traumes, äußerte sich der Architekt. Bogdanović fasste Nekropolen immer als eine "esoterische Wiederholung eines Hauses oder einer Stadt" auf.51 In den Nekropolen der Etrusker und Ägypter sah er ideale Wiederholungen der Städte der Lebenden52 über die er in seinen schriftlichen Werken, etwa seinem Buch Urbanističke mitologeme (1966) oder in seiner Essaysammlung Die Stadt und die Zukunft (1997), sinnierte.

[27] Bogdanović stellte nach Abschluss der Arbeiten am Monument in Mostar die Frage, wie die Generationen der Kinder und Enkel dieses sehen und schätzen würden. Diese Frage sollte zu Beginn der 1990er Jahre mit dem Ausbruch des Bosnienkrieges eine erste traurige Antwort erfahren. 1992, kurz vor Kriegsbeginn, wurde der Partisanenfriedhof durch einen Bombenanschlag beschädigt, zu dem sich niemand bekannte. Es kam zu spontanen Friedenskundgebungen der Bevölkerung auf dem Areal.53 Nach Ausbruch der Kriegshandlungen verschanzten sich dort Truppen des kroatischen HVO.54 Die kroatischen Soldaten schichteten die Grabsteine zur besseren Deckung auf und nutzten die Anlage als Mörserstellung, von der sie die östliche, vornehmlich muslimisch besiedelte Hälfte der Stadt, unter Beschuss nahmen. Unrühmlich in diesem Kapitel und hinlänglich bekannt dürfte die Zerstörung der 1566 errichteten Alten Brücke über die Neretva sein, die am 9. November 1993 durch Granatbeschuss zum Einsturz gebracht wurde. Teile der Fassadenelemente der Nekropole wurden durch den Beschuss der bosniakischen Armee beschädigt. Gegen Ende des Konflikts erlitt die Anlage wiederholt Schaden durch gezielt gelegte Sprengsätze.55

[28] Nach dem Krieg lag das Denkmal im nun ethnisch kroatischen Teil der Stadt und fiel als unerwünschtes Denkmal in eine Art Dornröschenschlaf. Als Denkmal für die Gefallenen des Volksbefreiungskampfes im Sozialismus errichtet, erinnerte es an den durch die Kommunistische Partei Jugoslawiens geleiteten Erinnerungsdiskurs – einen Diskurs, den man heute als oktroyiert und falsch empfindet. Die Zerstörung und wiederholte Verwüstung des Denkmals, aber auch der Alten Brücke über die Neretva, sowie die systematische Vernichtung der Sakralbauten des Gegners (Moscheen, orthodoxe oder katholische Kirchen) sind Teil eines Krieges, der neben der physischen Beseitigung des Anderen auch die Erinnerung an diesen tilgen sollte. Die Bauwerke der anderen Ethnie, und die Denkmäler des vergangenen Regimes, wurden während des Bosnienkrieges als Pars pro Toto zerstört, um den Beweis für die Vergangenheit, das gemeinsame Leben, die gemeinsame Identität und die Identität des Anderen auszulöschen.56

[29] Einer Petition des Veteranenbundes Mostar aus dem Jahre 2003 folgend, erklärte die Regierung Bosnien und Herzegowinas den Partisanenfriedhof am 21. Januar 2006 zum Nationaldenkmal.57 Mit dieser Entscheidung wurde die Nekropole unter besonderen Schutz gestellt. Eine Wiederherstellung der teilweise kriegsversehrten, verwüsteten und der Verwahrlosung preisgegebenen Anlage wurde angestrebt und auch durchgeführt. Bei der Entscheidung wurden neben der Komposition des Komplexes und der Bekanntheit des Architekten auch der identitätsstiftende Charakter der Anlage berücksichtigt. Inwiefern letzterer noch gegeben ist, bleibt allerdings kritisch zu hinterfragen. Das Denkmal stammt aus einer vergangenen Epoche und steht für ein Ideal, das nicht mehr von allen Bevölkerungsteilen der Stadt oder des Landes getragen wird, zumal die Bevölkerung Mostars im Zuge des Konfliktes einer nicht unerheblichen Fluktuation unterlag und der Ort heute ethnisch in eine bosniakische, eine kroatische und eine serbische Teilstadt unterteilt ist.

[30] In Mostar stellte Bogdanović bei einem seiner letzten Besuche fest, dass sich das Monument zu einem Naturdenkmal gewandelt hatte.58 Dass ein Denkmal nicht statisch ist, sondern Veränderungen unterworfen sein wird, hatte der Architekt bei der Projektion seiner Bauwerke mitbedacht:

Ein großer Teil der Denkmäler, die ich gebaut habe, ist den Opfern des Faschismus gewidmet. Aber ich hatte immer im Sinn, dass auch andere Zeiten kommen werden, so schuf ich etwas, was auch nach dem Sturz eines Regimes bleiben würde.59

[31] Das Monument wird von der Bevölkerung zumindest als Naherholungsgebiet, für das nachmittägliche Sonnenbad, für Spaziergänge, aber auch für jugendliche Trinkgelage und heimliche Stelldicheins genutzt. Weiterhin werden auf dem Friedhof laut Andrew Lawler an vier Tagen im Jahr Gedenkveranstaltungen abgehalten. Dies sind der 14. Februar (Tag der Befreiung Mostars 1945), 26. Juni (Tag des UN Beitritts der SFR Jugoslawien 1945), 27. Juli (Tag des Aufstandes der Bevölkerung Bosnien-Herzegowinas gegen die Besatzer im Jahr 1941) sowie der 25. November (Tag der Staatlichkeit Bosnien-Herzegowinas, an diesem Tag wurde im Jahre 1943 Bosnien in seinen historischen, mittelalterlichen Grenzen Teil der sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien).60 An all diesen Tagen wird Ereignissen gedacht, die an Geschehnisse im Zweiten Weltkrieg erinnern und in das Narrativ um den Kampf um Brüderlichkeit und Einheit eingebettet sind, oder aber sich auf Ereignisse aus der Zeit Jugoslawiens beziehen. Der 25. November ist auch heute noch offizieller Feiertag in Bosnien und Herzegowina.

[32] Mostar ist trotz des Wiederaufbaus der Brücke weiterhin eine geteilte Stadt und der Partisanenfriedhof nicht nur gern genutzter Naherholungsort, sondern auch umstrittenes Denkmal, das regelmäßig zum Ziel von politisch motiviertem Vandalismus wird. Zuletzt wurde das Denkmal im Vorfeld der Feierlichkeiten zum 72. Jahrestag der Befreiung der Stadt am 14. Februar 2017 angegriffen.61 Einige der Grabsteine wurden von den Grabfeldern entfernt und auf die darunterliegende Terrasse gestürzt, wobei sie zerbarsten. Die Wände der Anlage wurden mit antikommunistischen und rechtsradikalen Parolen beschmiert.

[33] Um dem Denkmal sein Dasein zu sichern, wird es nötig sein, die Bevölkerung für den historischen, städtebaulichen und kunsthistorischen, aber auch potenziellen touristisch-wirtschaftlichen Wert der Anlage zu sensibilisieren. Dem muss ein Diskurs über die gemeinsame Vergangenheit, aber auch über die Form der Ausgestaltung des gemeinsamen Zusammenlebens in Gegenwart und Zukunft vorangehen.

Gastherausgeber des Special Issues
Christian Fuhrmeister und Kai Kappel (Hg.), War Graves, War Cemeteries, and Memorial Shrines as a Building Task, 1914-1989. Die Bauaufgabe Soldatenfriedhof/Kriegsgräberstätte zwischen 1914 und 1989, in: RIHA Journal 0150-0176

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1 Ich danke Andrew Lawler (Sarajevo), Ivan Ristić (Wien) und dem Architekturzentrum Wien für die freundliche Unterstützung bei der Recherche zu diesem Aufsatz.

2 SUBNOR: Savez Udruženja Boraca Naradnooslobodilačkog Rata.

3 Heike Karge, Steinerne Erinnerung – versteinerte Erinnerung? Kriegsgedenken im sozialistischen Jugoslawien, Wiesbaden 2010, 42. Dem Hauptausschuss des Veteranenbundes waren Republik- und Provinzausschüsse untergeordnet, die sich wiederum in Bezirks-, Kreis-, Stadt- und Dorfebene untergliederten.

4 Karge, Steinerne Erinnerung, 44.

5 Vgl. u. a Sanja Horvatinčić, "Formalna heterogenost spomeničke skulpture i strategije sjećanja u socialističkoj Jugoslaviji", in: Anali Galerije Antuna Augustinčića 31/2011 (2012), 81-106, hier: 89.

6 Vgl. Karge, Steinerne Erinnerung, 87.

7 Zakon o grobljima boraca, Službeni List FNRJ, 52/1961. Das Gesetz trat am 30.12.1961 in Kraft.

8 Vgl. Sanja Horvatinčić, "Prijedlog modela problemske analize spomeničke plastike iz razdoblja socijalizma", in: Radovi Instituta Povijesti Umjetnosti 37 (2013) 217-228, hier 222.

9 Bundesgesetz über Soldatengräber aus dem Amtsblatt der Sozialistischen Bundesrepublik Jugoslawien (savezni zakon o grobljima boraca, službeni list SFRJ 52/61 und 9/65).

10 Zakon o uređivanju i održavanju groblja boraca, službeni glasnik SRS, br. 22/64, 51/71 i 11/76.

11 Klarheit über die juristische Lage in der Sozialistischen Republik Bosnien und Herzegowina, konnte der Autor leider nicht erlangen.

12 Vgl. u.a. Ivan Ristić, Bogdan Bogdanović. Baumeister und Zeichner, Wien 2010, 93 und Andrew Lawler, The Partisans' Cemetery in Mostar, Bosnia & Herzegovina. Implications of the deterioration of a Monument and Site, Leuven 2013, 12-17.

13 Doris Akrap, "Stein gewordene Träume. Ausstellung über Titos Architekten", in: TAZ [29.4.2009], https://www.taz.de/!33911/ (Zugriff 1. Dezember 2011).

14 Ljiljana Kolešnik, Između Istoka i Zapada: hrvatska umjetnost i likovna kritika 50-ih godina, Zagreb 2006, 29-30.

15 Ljiljana Kolešnik, Između Istoka i Zapada: hrvatska umjetnost i likovna kritika 50-ih godina, Zagreb 2006, 65-66.

16 Olga Manojlović-Pintar, "Uprostoravanje ideologije: Spomenici Drugog svetskog rata i kreiranje kolektivnih identiteta", in: Igor Graovac (Hg.), Dijalog povjesničara/istoričara, Zagreb 2008, 287–307, hier 300.

17 Horvatinčić, Formalna heterogenost spomeničke skulpture, 82.

18 Karge, Steinerne Erinnerung, 94: zitiert Redebeitrag von Bihalji-Merin auf dem Plenum des vierten serbischen Veteranenbundes, HR-HDA 1241/2 SUBNORH, RO, 1961, kut. 287, b.b.).

19 Kolešnik, Između Istoka i Zapada, 74.

20 Arhiv Srbije i Crne Gore [heute: Arhiv Jugoslavije], Beograd, ASCG 297-80-b.b., zitiert nach Heike Karge, Steinerne Erinnerung, 93-94.

21 Janes Stadler: Surrealistischer Raum? Bogdan Bogdanović und die Gedenkstätte Jasenovac, München 2012, 31; Abschlussarbeit zur Erlangung des Magistergrades, einsehbar in der UB der Ludwig-Maximilians-Universität München, im Architekturzentrum Wien sowie in der Bibliothek der Gedenkstätte Jasenovac.

22 Stadler, Surrealistischer Raum?, 33.

23 Vgl. u. a. Elena Re Dionigi, Symbolism and Ritual in the Work of Bogdan Bogdanović, in: Enrico Prandi (Red.), Publico Paesaggio, Festival dell'Architettura Edizioni, Parma 2008.

24 Friedrich Weinbrenner, Die wesentlichen Theile der Säulenordnungen und die jetzige Bauart der Italiener, Franzosen und Deutschen, Tübingen 1809, 1, https://archive.org/stream/uberdiewesentlic00wein#page/n5/mode/2up (Zugriff 12. Juli 2015).

25 Vgl. Bogdan Bogdanović, Knjiga Kapitela, Sarajevo 1990.

26 Dabei handelt es sich um die Eigenbezeichnung des Architekten für die von ihm benutzte Formensprache. Für einen Vergleich zwischen Jože Plečniks und Bogdan Bogdanovićs Architektursprache siehe u. a. Urša Komac und Pablo Guillén, "Bogdan Bogdanović und Jože Plečnik", in: Ivan Ristić (Hg.), Bogdan Bogdanović. Memoria und Utopie in Tito-Jugoslawien, Klagenfurt 2009, 28-33, und Urša Komac, El Espacio para gozar la soledad, Barcelona 2005.

27 Urša Komac und Pablo Guillén, "Bogdan Bogdanović und Jože Plečnik", in: Ristić, Bogdan Bogdanović. Memoria und Utopie in Tito-Jugoslawien, 28-33, hier 28.

28 Stadler, Surrealistischer Raum, 52.

29 Vera Grimmer, "Was man in Symbole fasst, ist immer stärker als das, was man ausdrücken kann", in: Hintergrund 42 (2006), 50-61, hier 59.

30 Vgl. Andrew Lawler, The Partisans' Cemetery in Mostar, 214.

31 Die Dokumente liegen unter der Nummer N05-031 im Fundus des Architekturzentrums Wien.

32 Ristić, Bogdan Bogdanović. Memoria und Utopie in Tito-Jugoslawien, dabei übernahm Ivan Ristić auch den Versuch einer zeitlichen Einordnung der Zeichnungen.

33 Vgl. Komac/Guillén, Bogdan Bogdanović und Jože Plečnik, 32.

34 Vgl. hierzu den Nachlass Bogdanovićs im Architekturzentrum Wien, N05-M31-009p 7 und 8. Diese Zeichnungen zeigen eine "Stadt" mit hohen Türmen, die schrittweise dekonstruiert werden.

35 Ivan Ristić, Bogdan Bogdanović. Baumeister und Zeichner, 11.

36 Vgl. Katarina Luketić, "Posljedni gradski čovjek", in: zarez, VI/76 (14. März 2002), 16-17, hier 16.

38 Ico Mutevelić, Partizanski Spomenik u Mostaru, Ljubljana 1980, 41.

39 Bogdan Bogdanović, "Mostarski Grad Mrtvih", in: Glas Antifašista XVII/63 (2013), 6-7, hier 6.

40 Mutevelić, Partizanski Spomenik u Mostaru, 42.

41 Mutevelić, Partizanski Spomenik u Mostaru, 41.

42 Ristić, Bogdan Bogdanović. Baumeister und Zeichner, 11.

44 Ristić, Bogdan Bogdanović. Baumeister und Zeichner, 11.

45 Ristić, Bogdan Bogdanović. Baumeister und Zeichner, 32.

46 Bogdanović, Mostarski Grad Mrtvih, 7.

47 "Službeni glasnik BiH", Nr. 90/06; Abschnitt 2, Beschreibung des Kulturgutes. http://old.kons.gov.ba/main.php?id_struct=6&lang=1&action=view&id=2778 (letzter Zugriff 16.04.2017).

48 Bogdan Bogdanović, Mostarski grad mrtvih, 6. Es wird explizit von jungen Männern und Frauen gesprochen, die ihr Leben für die Befreiung Mostars gelassen haben.

49 Friedrich Achleitner, Den Toten eine Blume, Wien 2014, 24-25.

50 Bogdanović, Mostarski Grad Mrtvih, 6.

51 Nataša Jovičić, Apsolutno Paf, Zagreb 2002, 69. Auch hierzu gibt es eine schöne Skizze des Architekten, der die Stadt der Lebenden und die Stadt der Toten über die Alte Brücke miteinander verbunden darstellt. Die Zeichnung stellt Altstadt und Nekropole in einen direkten und unmittelbaren Bezug zueinander, wie er in der Realität nicht existiert, verdeutlicht aber vielleicht am anschaulichsten, was mit "idealer Replik" der Stadt gemeint ist. Die Zeichnung befindet sich im Architekturzentrum Wien im Nachlass Bogdanovićs [N05-M31-009-p-2].

52 Bogdan Bogdanović, Der Verdammte Baumeister, Wien 1997, 106.

53 Lawler, The Partisans' Cemetery in Mostar, 226.

54 Hrvatsko vijeće Obrane: (dt. Kroatischer Verteidigungsrat), hierbei handelte es sich um die Armee der kroatischen Bosnier im Bosnienkrieg von 1992-1995.

55 Lawler, The Partisans' Cemetery in Mostar, 226.

56 Robert Bevan, The Destruction of Memory. Architecture at War, London 2006, 8.

57 "Službeni glasnik BiH", Nr. 90/06. In der Begründung wird erklärt, dass einem Kulturgut von der Kommission für Nationaldenkmäler der Status eines "Nationalen Denkmales" verliehen werden kann. Der SUBNOR MOSTAR (Veteranenbund des Volksbefreiungskrieges Mostar) reichte eine entsprechende Petition bei dem Komitee ein. http://old.kons.gov.ba/main.php?id_struct=6&lang=1&action=view&id=2778 (Zugriff 24.04.2017).

58 Bogdan Bogdanović, "Grad je ponovo prepun života", in: Glas Antifašista IV/17-18 (2000), 28-30, hier 30.

59 MilkaTadić, "Prokletstvo nedovršenih istorija" (1991), in: Bogdan Bogdanović (Hg.), Glb i krv, Belgrad 2001, 160-167, hier 166.

60 Lawler, The Partisans' Cemetery in Mostar, 43.