Seevölkerrechtliche Pflichten im Fall von Seenotrettung

  • Luca Koukounakis (Autor/in)

Abstract

In Auseinandersetzung mit dem Thema der Seenotrettung aus völkerrechtlicher Sicht werden die Pflicht zur Einrichtung von Such- und Rettungsdiensten sowie vertieft die Pflicht zur Hilfeleistung behandelt. Gegenstand genauerer Untersuchung ist dabei, ob letztere die Ausschiffung der Geretteten zwingend umfasst. Dazu werden völkergewohnheitsrechtliche Regeln, die ein solches vorschreiben könnten, etwa das flüchtlingsrechtliche Gebot des non-refoulement, herangezogen. Auf Grundlage historischer wie zeitgenössischer Staatenpraxis und Stellungnahmen bedeutender völkerrechtlicher Autoren gelangt der Verfasser zu dem Ergebnis, dass erstere zwar weiterhin heterogen ist, sich aber dennoch beträchtliche Bemühungen in dem Umgang mit Geretteten zeigen. Eine pauschale Pflicht zur Ausschiffung von Geretteten lässt sich aus dem Völkerrecht allerdings nicht ableiten.


In its examination of maritime rescue from the perspective of public international law, this article sheds light on the obligation to establish search and rescue services in general and on the duty to render assistance in particular. Subject of a closer investigation is, whether the duty to render assistance obliges the rescuers to disembark the rescued. During this analysis, norms of customary international law that could be interpreted to stipulate such a duty, for instance the rule of non-refoulement, are analyzed. Based on both historic and contemporary state practice and statements of prominent authors of public international law, the author concludes, that the state practice continues to be heterogenous, despite considerable efforts in the treatment of the rescued. However, public international law does not stipulate a general obligation to disembark the rescued.

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Veröffentlicht
2019-08-25
Sprache
de
Akademisches Fachgebiet und Untergebiete
Öffentliches Recht
Schlagworte
Völkerrecht, Seerecht, Öffentliches Recht