Die Lokalisierung von Vermögensschäden unter der EuGVVO im Bereich des Kapitalmarktdeliktsrechts
Identifier (Artikel)
Abstract
Nach Art. 7 Nr. 2 EuGVVO kann der Geschädigte einer unerlaubten Handlung den Schädiger am Handlungs- oder Erfolgsort des schädigenden Ereignisses verklagen. In der Rechtsprechung des EuGH zum Kapitalmarktdeliktsrecht fehlt jedoch eine klare Leitlinie zur Lokalisierung des Erfolgsortes reiner Vermögensschäden. Die vom EuGH verwendeten Anknüpfungspunkte werden den übergeordneten Kriterien der Sach- und Beweisnähe zum Rechtsstreit sowie der Vorhersehbarkeit des Gerichtsstands nicht gerecht. Im Interesse der Rechtssicherheit ist daher bei der Lokalisierung reiner Vermögensschäden auf die Anknüpfung an den Erfolgsort i. R. d. Art. 7 Nr. 2 EuGVVO zu verzichten.
Art. 7 No. 2 Brussels I bis Regulation confers jurisdiction in matters of tort on the courts of the place where the harmful event giving rise to the damage occurred and on the courts of the place where the damage occurred. However, the case law of the ECJ concerning pure financial losses does not provide guidance on the localization of the place where the damage occurred. The ECJ’s decisive connecting factors do not satisfy the requirements of factual and evidentiary proximity as well as foreseeability of jurisdiction. In order to ensure legal certainty, the only convincing option is to waive the place where the damage occurred as a head of jurisdiction in disputes concerning pure financial losses.