Bd. 88 (2023): Vorträge und Forschungen: Stellvertretung im Mittelalter Konzepte, Personen und Zeichen im interkulturellen Vergleich
(vorerst nur Inhaltsverzeichnis)
Im Mittelalter war »Stellvertretung« zum einen als legitimierendes Prinzip sakraler Herrschaft (Stellvertretung Gottes/Christi auf Erden) von Bedeutung und zum anderen als notwendiges Herrschaftsinstrument im politischen und kirchlichen, aber auch wirtschaftlichen, rechtlichen und sozialen Leben nahezu omnipräsent. Dennoch ist dieses Phänomen in der historischen Forschung – im Unterschied zur theologischen und rechtshistorischen – bisher nur punktuell untersucht worden. Vor allem fehlt eine Auseinandersetzung mit den Konzepten sowie den begrifflich und inhaltlich zu unterscheidenden Formen von Stellvertretung. Mit dem vorliegenden Band sollen nun im Rahmen eines interkulturellen Vergleichs Konzepte, Personen und Zeichen von vornehmlich religiös konnotierter beziehungsweise im geistlichen Bereich angesiedelter Stellvertretung in den christlichen West- und Ostkirchen, dem Islam, dem Mongolenreich und Japan untersucht werden.