Die DGUF-Gründung 1969 als Reaktion auf den extrem rechten Kulturkampf
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Abstract
Dass die Gründung der Deutschen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte (DGUF) die entscheidenden Reformen der deutschen Prähistorie in den 1970er-Jahren einleitete, wurde schon vielfach gewürdigt. Ohne dieses Ereignis hätte es viele positive Neuerungen im Fach wie das Archäologische Korrespondenzblatt, die Archäologischen Informationen und die Arbeitsgruppen bei den Altertumsverbänden nicht oder nicht so schnell gegeben. Der eigentliche Gründungsanlass, der Widerstand gegen die Revitalisierung der „Gesellschaft für Deutsche Vorgeschichte“ Gustaf Kossinnas, verkam dabei zur Nebenerzählung. Doch es handelte sich bei der durch Bolko von Richthofen geleiteten Gesellschaft in ihrer Anfangsphase keineswegs nur um einen marginalisierbaren, etwas verschrobenen Altherrenclub, wie häufig in gut und weniger gut gemeinten Erzählungen anklingt. Vielmehr drohte sich hier ein Medium zu etablieren, über das sich extrem rechte Kader weltweit unbehelligt vernetzten. Die Analyse dieser Strukturen ermöglicht einen seltenen Einblick in die globale Kommunikation der extremen Rechten in den frühen 1970er-Jahren.