Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein?

Erste und älteste Nachweise dieser Hausform aus Schwechat bei Wien

  • Eva Lenneis (Autor/in)
  • Judith Schwarzäugl (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Sollte auch der Bautypus Geleen in der Ursprungsregion der Bandkeramik entstanden sein? Erste und älteste Nachweise dieser Hausform aus Schwechat bei Wien
Im Spätherbst 2020 kamen bei einer Rettungsgrabung vor Errichtung der Park & Ride-Anlage für den Bahnhof Schwechat erstmals in Österreich zwei Gebäude des Typus Geleen zu Tage. Diese Hausgrundrisse werden hier zusammen mit datierendem Fundmaterial und einer kleinen Serie von fünf Radiokarbondaten präsentiert. Auf Basis der Keramik aus den begleitenden Längsgruben sind beide Häuser in die Spätphase der älteren Linearbandkeramik (Phase I b) zu datieren. Die 14C-Daten sind sehr homogen und weisen auf eine Zeitspanne von 5299–5209 cal. BC. – Bis jetzt sind 103 Hausgrundrisse mit Y-Konstruktion von 40 Fundplätzen bekannt, aber nur von sehr wenigen aus dem Rheinland und den Niederlanden liegen absolute Daten vor. Die neuen Daten aus Schwechat sind zwar deutlich älter, aber die zeitliche Distanz ist nicht sehr groß. Aus diesem Grunde kommt Schwechat wohl nicht als Ursprungsort dieses Konstruktionsprinzips in Frage, wohl aber die nähere Umgebung im östlichen Mitteleuropa. Derzeit gibt es allerdings in dieser Region keine weiteren Nachweise dieses Haustyps, was durch den Forschungsstand bedingt sein kann.

Statistiken

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Veröffentlicht
2023-12-20
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Frühneolithikum, Kultur der Linearbandkeramik, Hausbau, Y-Konstruktion, Verbreitung und Herkunft des Bautyps