Keramische Luxuswaren aus den spätmittelalterlichen Töpfereien von Mayen (Lkr. Mayen-Koblenz). Anmerkungen zu Siedlung, Werkstätten und zwei Krugfragmenten mit anthropomorphen Verzierungen

  • Lutz Grunwald (Autor/in)

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Abstract

Im Spätmittelalter fertigten die überregional bedeutenden Mayener Töpfereien weiterhin in großen Mengen Keramik an. Neben der Massenware für den täglichen Gebrauch wurden auch exquisite Einzelstücke mit anthropomorphen Verzierungen hergestellt, die als keramische Luxusware anzusehen sind. Die bei den beiden Mayener Fundstücken vorhandenen Gesichtsausschmückungen weisen mit ihren Darstellungen auf eine wohlhabende Nutzerschicht hin. Solche Gefäße dürften bei Bürgertum, Klerus und Adel im Rahmen von Festlichkeiten zum Einsatz gekommen sein und als Vermittler des neuen Selbstwertgefühls der sozialen Eliten gedient haben. Auslöser für diese neue spätmittelalterliche Facette der Keramikverschönerung waren wohl orientalische Gefäße, die während des 2. und 3. Kreuzzuges nach Europa gelangten. Diese Verzierungsart wurde auch im Rheinland beliebt, konnte man so doch die neue selbstbewusste Sichtweise der Oberschicht und ihre Selbstdarstellung plastisch vor Augen führen.

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Veröffentlicht
2016-12-14
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Rheinland-Pfalz, Spätmittelalter, Tongeschirr, anthropomorphe Verzierungen, Töpferei