Die Höhensiedlung und der Burgwall Katovice »Kněží hora« (okr. Strakonice / CZ) im vorgeschichtlichen und frühmittelalterlichen Südböhmen

  • Petr Menšík (Autor/in)
  • Ladislav Čapek (Autor/in)
  • Josef Hložek (Autor/in)
  • Petr Kočár (Autor/in)
  • Zdeňka Sůvová (Autor/in)
  • Jiří Hošek (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Gegenstand dieser Studie ist der Burgwall Katovice in der Region Strakonice in Südböhmen. Obwohl bereits im 19. Jahrhundert archäologisches Interesse an dieser Fundstelle bestand, wurden erst 2016-2017 umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Durch die Auswertung älterer und neuer Funde, zerstörungsfreie Untersuchungen und Grabungen geringeren Umfangs, ergänzt durch naturwissenschaftliche Analysen, konnten neue Ergebnisse erzielt werden. Die Fundstelle war bereits im Paläolithikum und danach noch mehrmals in der späteren Vorgeschichte besiedelt. Ihre wahrscheinlich größte Bedeutung hatte sie jedoch im frühen Mittelalter, als ein weitläufiger, in drei Vorburgen unterteilter Burgwall errichtet wurde. Im Rahmen der archäologischen Untersuchungen wurden Sammlungen von Keramik- und Eisenartefakten sowie Tierknochen und botanische Proben bearbeitet und ausgewertet. Aus dem Wall der Oberburg wurde eine Radiokarbondatierung aus der zweiten Hälfte des 9./ Mitte des 10. Jahrhunderts gewonnen, die mit den Keramikfunden korrespondiert. Der imposante Burgwall und sein weitläufiges Befestigungssystem könnten als Refugium zur Verteidigung des dortigen Territoriums gegen die Ungarn errichtet worden sein. Der definitive Niedergang des Burgwalls lässt sich in Zusammenhang mit der Errichtung des Burgensystems unter der Herrschaft der Přemysliden in die Mitte des 10. Jahrhunderts setzen.

Statistiken

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Veröffentlicht
2021-01-18
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Tschechische Republik, Südböhmen, Frühmittelalter, Burgwall, Prospektionen, Osteologie, Botanik