Ein Kamm mit Runeninschrift aus Frienstedt (Stadt Erfurt)

  • Christoph G. Schmidt (Autor/in)
  • Robert Nedoma (Autor/in)
  • Klaus Düwel (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Ein Kamm mit Runeninschrift aus Frienstedt (Stadt Erfurt)

Auf einer kaiserzeitlichen Fundstelle bei Erfurt-Frienstedt, bestehend aus einer Siedlung mit nachgewiesener Bronzeverarbeitung, einer Grabgruppe und vermutlich einem Kultplatz, wurde bereits im Jahr 2000 ein Kamm aus Geweih geborgen, auf welchem nun eine Runeninschrift entdeckt wurde. Der Kamm war wahrscheinlich intentionell in einem Schacht deponiert worden. Die Inschrift Ka(m)ba (»Kamm«) ist zu der kleinen Gruppe der objektbezeichnenden Inschriften zu zählen. Die Endung -a lässt die Zugehörigkeit zum westgermanischen Sprachraum erkennen. Aus dem Fundzusammenhang werden Kamm und Inschrift in Phase C2 der jüngeren römischen Kaiserzeit datiert. Damit liegt hier – neben einer womöglich ebenfalls westgermanischen Inschrift aus dem dänischen Illerup – der älteste sichere Nachweis der westgermanischen Sprache vor. Diskutiert werden ferner die Funktion der objektbezeichnenden Inschriften, die Bedeutung von Kämmen über die reine Funktionalität hinaus und die Chronologie der dreieckigen Dreilagenkämme.

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Veröffentlicht
2022-08-04
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Thüringen, römische Kaiserzeit, Siedlung, Germanen, Inschrift, Rune, Runenkunde