Pintadere: Überblick über die Fundgruppe der Tonstempel ausgehend von zwei Funden aus Sopron-Krautacker (Westungarn)

  • Franka Schwellnus (Autor/in)

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Abstract

Tonstempel (Pintadere) sind als Fundgruppe in der Vorgeschichte bereits im südosteuropäischen Neolithikum nachgewiesen. Sie verbreiten sich in dieser Zeit, ausgehend vom Nahen Osten und Griechenland, über die Balkanländer bis nach Ungarn, Österreich und Norditalien, wobei ihr sehr vielfältiger Motivschatz bereits große Ähnlichkeit zu dem späterer Stücke zeigt. Die Tradition ist anschließend bis in die Urnenfelderzeit nicht mehr nachweisbar, erlebt dann aber in Süddeutschland und Böhmen eine neue Blüte. Die Motive scheinen nun leicht verändert und filigraner; ihre äußere Form beschränkt sich auf den Kreis. In der späthallstattzeitlichen Vekerzuggruppe der Großen Ungarischen Tiefebene und der äußersten Südwestslowakei treten Tonstempel gehäuft auf; die Motive ähneln den neolithischen, wobei sich einige Anklänge an den skythischen Tierstil finden. Ihre Vergesellschaftung mit Farbresten in Gräbern in dieser Zeit beweist ihre Funktion zum Stempeln von Farbe – allerdings muss fraglich bleiben, worauf gestempelt wurde, da entsprechende Funde fehlen. Nahe liegend ist die Verzierung eines weichen Untergrundes wie Haut, wofür auch die Berichte antiker Autoren sprechen.

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Veröffentlicht
2016-02-18
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Ungarn, Hallstattzeit, Vekerzuggruppe, Verzierung, Stempel, Pintadera