»Triftigkeiten«? Überlegungen zu prähistorischer Viehwirtschaft als traditionellem Element wirtschaftlicher Subsistenz und Prosperität während der Bronze- und Eisenzeit Südwestdeutschlands

  • Wolfgang Löhlein (Autor/in)

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Abstract

Im Zentrum dieses Beitrags steht die bronze- und eisenzeitliche Viehwirtschaft, die als Motor wirtschaftlicher Prosperität und sozialen Ansehens der bäuerlichen Gemeinschaften verstanden wird und in Form mobiler Weidehaltung überlokale Netzwerke hervorbrachte. Indizien für eine damit einhergehende Wirtschaftstopographie sind neben Daten aus bioarchäologischen und archäobotanischen Analysen archäologische Hinweise auf Hirtenstationen und Opferplätze. Einige jüngereisenzeitliche Markt- und Versammlungsorte zeigen, dass Vieh zu solchen Orten gebracht, verhandelt, dort geschlachtet oder zu bestimmten Anlässen verzehrt wurde. Bronze- und früheisenzeitliche Funde von Waagen belegen, dass die technischen und vor allem sozialen Voraussetzungen für die Abhaltung von Märkten bereits präkeltisch gegeben waren. Tiere, deren Fleisch sowie Milch, Käse oder Leder können deshalb in entsprechenden Distributionszentren oder auf metallzeitlichen Märkten verhandelt worden sein. Mit der wirtschaftlichen Rolle der Viehwirtschaft gehen politische Prozesse einher und geben Anlass für die Akkumulation sozialen Prestiges.

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Veröffentlicht
2020-09-01
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM