Spätmesolithischer Bergkristallabbau auf 2800 m Höhe nahe der Fuorcla da Strem Sut (Kt. Uri / Graubünden / CH)

  • Thomas Reitmaier (Autor/in)
  • Mathias Seifert (Autor/in)
  • Christoph Walser (Autor/in)
  • Christian Auf der Maur (Autor/in)
  • Leandra Reitmaier-Naef (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Spätmesolithischer Bergkristallabbau auf 2800 m Höhe nahe der Fuorcla da Strem Sut (Kt. Uri / Graubünden / CH)

Im Schweizer Zentralalpengebiet wurden in den letzten Jahrzehnten wiederholt Fundplätze entdeckt, deren lithisches Material eine prähistorische Gewinnung von lokalem Bergkristall bezeugt. Primäre Abbaustellen dieses Kluftminerals waren im hochalpinen Raum für die Urgeschichte allerdings bislang unbekannt. Im Herbst 2013 entdeckte der Strahler H. Infanger im Bereich der Fuorcla da Strem Sut (2831 m ü. NN) eine Gesteinskluft mit sehr reichem und qualitätsvollem Bergkristallvorkommen. Die Fundstelle war noch bis vor Kurzem vom Gletscher überdeckt. Beim Freischmelzen und Ausräumen der Kluft legte der Strahler zwei Geweihartefakte und Holzfragmente aus dem frühen 6. Jahrtausend v. Chr. frei. In Kombination mit dem Auffindungsort lassen die Funde auf einen bereits in spätmesolithischer Zeit ausgebeuteten Abbauplatz für Bergkristall schließen. Die Objekte sind die derzeit ältesten im Eis konservierten Artefakte in den Alpen.

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Veröffentlicht
2022-07-14
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Schweiz, Spätmesolithikum, Alpen, Gletscherarchäologie, Klimawandel, Bergkristallabbau