Characterising Terra Nigra Foot-Vessels of the Late Roman Period (4th-5th Century) from Germany, the Netherlands and Belgium
Identifier (Artikel)
Abstract
Charakterisierung von Terra Nigra-Fußschalen der spätrömischen Zeit (4.-5. Jh.) aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien
In der nördlichen Grenzregion des Römischen Reiches und der Germania magna ist an spätrömischen Fundorten (4. und 5. Jh.) häufig graue oder schwarze Drehscheibenkeramik zu finden. Charakteristisch für diese sind die Gefäßtypen Chenet 342 sowie Gellep 273/274. Trotz der Gemeinsamkeiten der Fußschalen dieser spätrömischen Terra Nigra-Gruppe ist wenig über deren Produktion, Verwendung und soziokulturelle Bedeutung bekannt. Nach einer kurzen Zusammenfassung der Forschungsgeschichte führt die vorliegende Studie eine erste überregionale und umfassende Beschreibung dieser Keramikgruppe durch. Die Schwerpunkte liegen dabei vor allem in der Betrachtung von Ähnlichkeiten und Unterschieden der geochemischen und mineralogischen Eigenschaften der Funde aus Deutschland, den Niederlanden und Belgien. Mithilfe der portablen RFA sowie petrographischer Dünnschliffanalysen konnte die Existenz mehrerer kleinerer Töpfereien sowie mindestens zwei verschiedener größerer Töpfereien in Westfalen und den Niederlanden wahrscheinlich gemacht werden. Auf Grundlage der überregionalen Studie werden neue Deutungsansätze zum Ursprung, der Funktion und dem symbolischen Wert der Fußschalen im Hinblick auf die zunehmende Hybridisierung der Gesellschaft zu beiden Seiten der niederrheinischen Grenze des Römischen Reiches vorgeschlagen.