Ein spätantikes Zepter aus dem Childerichgrab

  • Dieter Quast (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Ein spätantikes Zepter aus dem Childerichgrab

Ein während der Ausgrabungen auf dem Palatin in Rom entdeckter Hortfund des 4. Jahrhunderts enthielt u.a. drei Zepter. Vergleichbare Objekte waren aus den Bildquellen bekannt, doch lieferten die Objekte aus dem Hortfund erstmals Hinweise auf das Material und die Befestigung der oberen kugeligen Abschlüsse der Stäbe. Aufgrund dieser Befunde ist es möglich, eine Bergkristallkugel aus dem Grab des fränkischen Königs Childerich († 482) als oberen Abschluss eines spätantiken Zepters zu interpretieren, das dieser dann – zusammen mit weiteren Auszeichnungen – von der spätrömischen Reichsadministration bekommen haben müsste. Auf die Bedeutung des salfränkischen Kleinkönigs wirft dieser Aspekt ein neues Licht. Auffälligerweise überliefert eine kurze Notiz auch aus den während der französischen Revolution geplünderten Königsgräbern Bergkristallkugeln. Eventuell wird hier das Weiterleben römischer Herrschaftszeichen greifbar.

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Veröffentlicht
2022-08-09
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Tournai, Gallien, Frühmittelalter, Spätantike