Fossil Brachiopod from a Roman Period Grave at Weklice, Site 7 (Woj. Warmińsko-Mazurskie / PL)
On Past Uses of Fossils
Identifier (Artikel)
Abstract
Fossiler Brachiopode aus einem Grab der Römischen Kaiserzeit in Weklice, Fst. 7 (woj. warmińskomazurskie / PL). Über die antiken Verwendungen von Fossilien
Das Gräberfeld von Weklice befindet sich im Weichseldelta auf der Elbinger Höhe in Nordpolen und gehört zur Wielbark-Kultur. Es wurde während der Römischen Kaiserzeit (1.-4. Jh.) von einer multiethnischen Gemeinschaft genutzt, die anhand der schriftlichen Quellen als Goten und Gepiden identifiziert wurde. Die Analyse der archäologischen Funde deutet darauf hin, dass die lokale Gemeinschaft zahlreiche überregionale Kontakte zu verschiedenen Regionen Europas pflegte, dazu zählen das Römische Reich, das Schwarze Meer und Skandinavien. In diesem Artikel wird ein Fund vorgestellt, bei dem es sich um ein Objekt aus einem Körpergrab handelt, das ursprünglich für einen mineralisierten Pfirsichstein (Prunus persica L. Batsch) gehalten worden war. Bei einer erneuten Untersuchung konnte der Fund eindeutig als fossiler Brachiopode bestimmt werden. Aufgrund der äußeren Morphologie gehört das Exemplar höchstwahrscheinlich zu den kurzgliedrigen Terebratuliden. Angesichts der neuen Identifikation diskutieren wir, wie Fossilien in der Vergangenheit verwendet und wahrgenommen wurden. Der Brachiopode aus Weklice wurde als Anhänger verwendet oder in einem Holzkästchen ins Grab gelegt. Der Gegenstand könnte als Amulett, als medizinisches Objekt oder als Spielstein verwendet worden sein. Die Interpretation dieses einzigartigen Fundes aus Weklice wird im Zusammenhang mit anderen Funden fossiler Pflanzen- und Tierreste in Gräbern der Römischen Kaiserzeit aus dem Ostseeraum diskutiert.