Ein Opfer der Ungarneinfälle des 10. Jahrhunderts in Kempten, Stadt Bingen am Rhein
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Abstract
Ein Opfer der Ungarneinfälle des 10. Jahrhunderts in Kempten, Stadt Bingen am Rhein
Bei Ausgrabungen, die Laien kurz vor der Mitte des 19. Jahrhunderts in einem alten Gräberfeld am Nordostrand des Rochusberges zu Kempten, Stadt Bingen am Rhein, durchgeführt haben, kamen zwei rautenförmige Schaftdornpfeilspitzen altungarischen Typs aus dem 10. Jahrhundert zutage. Sie stammen offenbar aus dem Grab eines von ungarischen Bogenschützen erschossenen Frankenkriegers, das die kleine Gesamtzahl derzeit bekannter Gräber von Opfern der Ungarneinfälle in das Ostfrankenreich (899-955) um ein weiteres erhöht. Das Grab in Kempten und der Sarkophag von Herzog Konrad dem Roten in Worms, der in der Schlacht auf dem Lechfeld bei Augsburg (955) vom Pfeil eines Ungarn getötet worden war, sind die ersten archäologischen Spuren der Ungarneinfälle, die bisher auf dem Westufer des Rheins entdeckt werden konnten.