Ein seltener karolingischer Fund aus Siebenbürgen

  • Péter Prohászka (Autor/in)
  • Gabriel Nevizánsky (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Im Beitrag wird eine kleine vergoldete bronzene Riemenzunge, verziert im Tassilokelch-Stil, aus Cristuru Secuiest (ungar. Székelykeresztúr; jud. Harghita / RO) analysiert, die bei der Freilegung eines mittelalterlichen Herrenhauses zum Vorschein kam. Sie wurde 2008 als türkischer Beschlag aus dem 17. Jahrhundert publiziert und blieb daher der Frühmittelalterforschung unbekannt. Die Vorderseite ist im Tassilokelch-Stil verziert und zeigt einen stilisierten Vierfüßler. Trachtgegenstände, liturgische Geräte und Schmuckstücke, dekoriert im Tassilokelch-Stil, werden in das letzte Drittel des 8. und in den Anfang des 9. Jahrhunderts datiert. Die Riemenzunge hat zwei Parallelen in mitteleuropäischem Fundmaterial. Eine Riemenzunge gleicher Form und Verzierung kam in Petronell, die andere bei Ausgrabungen auf dem Wawel in Krakau zum Vorschein. Sie ist ein wichtiger Beleg für die Kontakte zwischen dem Karolingerreich und den Bulgaren /
Slawen in Siebenbürgen im ersten Viertel des 9. Jahrhunderts.

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Veröffentlicht
2022-03-14
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Rumänien, Frühmittelalter, Karolingerzeit, Bulgaren, Awaren, Gürtel