Ein bronzener Brillenspiralanhänger von der Insel Aegna (Estland)

Überlegungen zur Herkunft, Herstellung und zur Insel als Deponierungsort

  • Uwe Sperling (Autor/in)
  • Ülle Tamla (Autor/in)
  • Frank Trommer (Autor/in)
  • Jüri Vassiljev (Autor/in)
  • Mart Viljus (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Ein bronzener Brillenspiralanhänger von der Insel Aegna (Estland). Überlegungen zur Herkunft, Herstellung und zur Insel als Deponierungsort

Im Mittelpunkt der Überlegungen steht der Neufund eines bronzenen Brillenspiralanhängers von der Insel Aegna in der Tallinner Bucht (Estland). Diskutiert werden Fragen nach der Entstehung der Brillenspirale und ihrem möglichen Deponierungskontext (Vorrömische Eisenzeit, Grabfund?) – über ihre archäologisch-typenkundlichen und semiotischen Beziehungen im Ostseeraum und darüber hinaus. Angesichts der langen zeitlichen Tradition und geographisch weiten Streuung der Brillenspiralen weist der mutmaßliche Kopfschmuck (Frauentracht) regionale und chronologische Alleinstellungsmerkmale auf: die prägnante Gestaltung mit Dornen bzw. Tutuli. Weitere Auskünfte über die Herkunft und die relative Chronologie geben die archäotechnischen Beobachtungen zu diesem Bronzeschmucktyp und seiner Verarbeitung sowie Legierungszusammensetzung (Zinnbronze, ohne Zinkanteil). Der Brillenanhänger und weitere Neufunde (Spiralschmuck) machen auf die bislang unterschätzte kulturgeographische Bedeutung der Insel als Deponierungsort in Vorrömischer und Römischer Eisenzeit aufmerksam.

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Veröffentlicht
2022-06-15
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Baltikum, Estland, Aegna, Bronzezeit, Vorrömische Eisenzeit, Römische Kaiserzeit, Brillenspirale, Metallverarbeitung, Deponierung, Paläogeographie