Sag mir, wo die Siedlungen sind – frühmittelalterliche Fundstellen in den südwestfälischen Mittelgebirgen und ihr keramisches Fundgut

  • Eva Cichy (Autor/in)
  • Michael Baales (Autor/in)
  • Manuel Zeiler (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Sag mir, wo die Siedlungen sind – frühmittelalterliche Fundstellen in den südwestfälischen Mittelgebirgen und ihr keramisches Fundgut

In diesem Beitrag werden vier in den letzten Jahren ergrabene frühmittelalterliche Siedlungen im südwestfälischen Mittelgebirgsraum exemplarisch auf ihre Standortfaktoren sowie ihr keramisches Fundgut hin untersucht und näher vorgestellt. Als Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Lage der Fundstellen in unmittelbarer Nähe eines Vorfluters – in drei von vier Fällen überdeckt von kolluvialen Ablagerungen – ihre Detektion anhand von Oberflächenfunden erschwerte bzw. unmöglich machte. Diese Maskierung der Fundstellen bietet einen Erklärungsansatz für die Tatsache, dass wir bislang vergleichsweise wenige aussagekräftige archäologische Fundstellen des Frühmittelalters anhand von (keramischen) Oberflächenfunden erfassen konnten. Darüber hinaus ist die damals genutzte Handaufbauware von Keramik aus älteren Perioden nur schwer zu unterscheiden, sodass eine Datierung der Fundplätze in allen Fällen nur durch größtenteils importierte Drehscheibenware (aus dem Rheinland oder hessischen Raum) möglich war. Die Durchsicht des keramischen Materials erbrachte zudem erste Hinweise darauf, dass im südwestfälischen Schiefer­gebirge unter Nutzung der lokalen Ressourcen (u. a. Schiefer als Magerung) im Frühmittelalter drehscheibengefertigte Wölbwandtöpfe produziert wurden.

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Veröffentlicht
2023-03-15
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Frühmittelalter, Siedlungswesen, Keramik, Fundstellenüberlieferung