Zur Ornamentik der kupferzeitlichen Prunkaxt (Doppelaxt Typ Zabitz Variante Flonheim) von Dieblich, Landkreis Mayen-Koblenz – ein Beitrag zu den Ursprüngen des Zählens

  • Peter May (Autor/in)

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Abstract

Im Jahr 2013 fanden sich bei planmäßigen Oberflächenprospektionen im Bereich der vorgeschichtlichen, wohl schnurkeramischen Siedlungsstelle von Dieblich bei Koblenz zwei anpassende Hälften einer Prunkaxt des Typs Zabitz, Variante Flonheim. Die Doppelaxt ist den bisher nur fünf bekannten Altfunden aus dem Raum Vorderpfalz-Rheinhessen anzuschließen, deren Verbreitungsgebiet sie bis zum Moselmündungsgebiet erweitert. Zusammen mit zwei unverzierten Zabitz-Äxten der Variante Cochem deutet sich erstmals ein eigenes Verbreitungsgebiet von kupferzeitlichen Doppeläxten an der Unteren Mosel an. Die eingepunzte Verzierung aus vertikalen Winkelstrichen im Mittelteil der Axt und horizontalen Winkelstrichen an deren Schneiden fügt sich in das Schema der bekannten Altstücke ein. Die auffällige Anzahl von fünf Winkelstrichen und Vielfachen davon (10, 20, 40) findet sich wiederholt auf den Äxten der Variante Flonheim und ist möglicherweise von einem dezimalen Zahlensystem bzw. vom Motiv der fünf Finger einer menschlichen Hand abgeleitet.

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Veröffentlicht
2024-06-25
Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Lesefund, Oberflächenfund, Kupferaxt, Endneolithikum, Kupferzeit, Winkelstrich, Zählen, Zählzeichen, Dezimalsystem, Finger