Wie viel „falsch“ ist noch „echt“? Überlegungen zum Umgang mit mittelalterlichen Burgruinen anhand von Beispielen in der Schweiz
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Abstract
Ausgehend von der Frage „Wie viel ‚falsch’ ist noch ‚echt’?“, bei der es sich um die Grundsatzfrage der Denkmalpflege handelt, wird am Beispiel von Burgruinen der Frage nach dem Umgang mit archäologischen Monumenten nachgegangen. Dabei wird dargelegt, dass einerseits die historische Substanz und damit die Authentizität der Monumente bewahrt werden müssen und andererseits die Monumente für die Öffentlichkeit aufbereitet und ihr als Anschauungsobjekte zum Verständnis ihrer Geschichte zur Verfügung gestellt werden sollen. Während ArchäologInnen und Denkmalpfl egerInnen der Erhaltung der historischen Substanz verpfl ichtet sind, wünscht sich die Öffentlichkeit, für die die Authentizität der Objekte oftmals kaum eine Rolle spielt, einen Gewinn von Erlebniswerten, was sich oftmals nicht miteinander in Deckung bringen lässt. Anhand von Beispielen wird dargelegt, dass die Grenze zwischen „echt“ und „falsch“ zerfließt und das „Falsche“ vielfach nötig ist, um das historisch „Echte“ darzustellen. Während das „Echte“ eines Objektes unbedingt möglichst lange zu ewahren ist – wobei dessen Zerfall letztendlich nicht aufzuhalten, nur zu verlangsamen ist –, kann „Falsches“ jedoch durchaus sinnvoll sein, um die historische Aussage eines Objektes zu unterstützen.