Wir stehen drauf! Österreich, die Faro-Konvention und archäologische Bürgerbeteiligung

  • Raimund Karl (Autor/in)

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Abstract

Österreich hat am 23. Jan. 2015 die Faro-Konvention ratifiziert (CoE, 2005). Damit steht die österreichische Archäologie vor einer grundlegend veränderten Situation: Signatarstaaten verpflichten sich, jeden Menschen zu ermutigen, am Prozess der Bestimmung, Erforschung, Deutung, des Schutzes, der Bewahrung und der Darstellung des Kulturerbes teilzunehmen. Die bisher in Österreich gelebte facharchäologische Politik, interessierte Bürgerlnnen von archäologischen Prozessen weitgehend auszuschließen, wird damit durch internationale Verpflichtungen, welche die Republik Österreich eingegangen ist, unmöglich gemacht: Auch die Facharchäologie, die ja (wenigstens angeblich) im öffentlichen Interesse handelt, wird dadurch verpflichtet, Bürgerbeteiligung an archäologischen Tätigkeiten zu ermöglichen. Um vorausschauend und nachhaltig auf diese veränderte Situation zu reagieren, wurde im Januar 2015 - mit Unterstützung des österreichischen Bundesdenkmalamtes und anderer archäologischer Organisationen - der Verein ArchaeoPublica gegründet, der Möglichkeiten zur archäologischen Bürgerbeteiligung schaffen bzw. interessierte Bürgerlnnen mit an Kooperation interessierten Archäologlnnen vernetzen soll. Erste bedeutende Schritte dazu werden bereits gesetzt; so wird beispielsweise derzeit intensiv daran gearbeitet, eine österreichweite Parteienstellung für zivilgesellschaftliche Kulturgüterschutzvereine in UVP-Verfahren zu erreichen. Die meisten Österreicherlnnen „stehen“ auf Archäologie, darum versuchen wir sie nun auch gemeinsam zu schützen.

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Veröffentlicht
2016-10-26
Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Österreich, Bürgerbeteiligung, Citizen Science, Faro-Konvention, UVP-Verfahren, ArchaeoPublica, NRO, DGUF Tagung 2015, Tübinger Thesen