Die Notwendigkeit und die Vermittlung von Lehrangeboten im Bereich der Digital Humanities (DH) in archäologischen Studiengängen im deutschsprachigen Raum

  • Maria-Magdalena Mancini (Autor/in)
  • Gerhard M. Pichler (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

In einer zunehmend digitalisierten Forschungswelt betrifft der Umgang mit digitalen Daten auch die Ausbildung der zukünftigen Generation von Archäologinnen und Archäologen.* Er spielt im archäologischen Studium jedoch noch eine weitgehend untergeordnete Rolle. Dies steht im Kontrast zu steigenden Anforderungen von Forschungseinrichtungen, archäologischen Fachfirmen oder der amtlichen Bodendenkmalpflege. Als Dachverband archäologischer Studierendenvertretungen e. V. (DASV e. V.) vertreten wir die Interessen Studierender archäologischer Fächer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz und beleuchten in diesem Beitrag die Erfahrungen und die Problematiken mit Datenmanagement und Digitalisierung vonseiten der Studierenden. Digital Humanities (Digitale Geisteswissenschaften) in der Lehre wäre eine Alternative. Sie befassen sich mit digitaler Dokumentation, Interoperabilität von Forschungsdaten, Forschungsdatenmanagement, Prozessen zur Gewinnung und Vermittlung von neuem „Wissen digitaler Arbeits- und Medienwelt“ (Henrich u. a., 2011, 4). Sie könnten zu den Lehrinhalten der Archäoinformatik ergänzt werden, wodurch neue Entwicklungen und Methoden in der Archäologie entstehen könnten (Huggett, 2012). Im Zentrum steht die Frage, ob allgemein eine Notwendigkeit für die Vermittlung von Kenntnissen bezüglich der Digital Humanities als Lehrangebot an Universitäten gesehen wird. Basis hierfür ist das Ergebnis einer Umfrage unter Studierendenvertretungen. Der Auswertung der Umfrage konnte entnommen werden, dass ca. 80 % der Befragten zum einen die Relevanz und zum anderen Bedarf am Ausbau eines Lehrangebotes im Bereich der Digital Humanities sehen. Eine entsprechende Erweiterung des Lehrangebotes könnte Wissen darüber vermitteln, wie Daten mittels Digitalisierung zugänglich, auffindbar und wiederverwendbar angelegt und effizient und nachvollziehbar verarbeitet werden können. Die Umfrage ergab ein besonderes Interesse unter Studierenden an jenen Teilbereichen der Digital Humanities, die auch am Arbeitsmarkt vermehrt nachgefragt werden, wie z. B. Umgang, Auswertung, Vermittlung und Darstellung digitaler Daten mittels Statistik-, GIS-, CAD- und 3D-Rekonstruktionsprogrammen. Im Gegensatz dazu bestand überraschend wenig Interesse an einer Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Open-Data, Datenschutz und Transparenz. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen zu einer weiteren Diskussion über den Wert und unseren aktuellen Umgang mit Digital Humanities in der Lehre und dem Arbeitsmarkt beitragen.

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Veröffentlicht
2023-05-03
Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Studierende, Archäologie Studium, DH, Digital Humanities, Umfrage, Datenmanagement, Digitalisierung, Arbeitsmarkt