Das spätbronzezeitliche Wagengrab von Königsbronn (Lkr. Heidenheim)

  • Claudia Pankau (Autor/in)

Abstract

In diesem Artikel werden die Funde aus dem bereits 1971 entdeckten, spätbronzezeitlichen Wagengrab von Königsbronn (Lkr. Heidenheim) erstmals vollständig vorgelegt und ausgewertet. Ob es sich tatsächlich um mein Grab, und nicht eher um ein Grabdepot, gehandelt hat, lässt sich nicht mehr eindeutig feststellen, da die Funde zufällig im Rahmen einer Baumaßnahme zutage traten. Der Befund wurde dabei weitgehend zerstört, Leichenbrand oder Knochen sind von der Fundstelle nicht bekannt geworden. Der Fundkomplex besteht aus rund 70 Bronzeobjekten und 13 Scherben von Gefäßkeramik, deren typochronologische Auswertung eine klare Datierung in ein frühes Bz D ergibt. Die Mehrzahl der Bronzeobjekte lässt sich als Beschlagteile eines pferdegezogenen Prunkwagens der Hart an der Alz-Gruppe ansprechen. Hinzu kommen als Bestandteile des Pferdegeschirrs je zwei Stangenknebel und zwei Trensenmundstücke sowie fünf Phaleren. Die übrigen Objekte sind der Bewaffnung (Lanze, vermutlich auch ein Dolch) und der Tracht zuzuordnen, außerdem ist ein kleines, quaderförmiges Gewicht hervorzuheben. Einige Bestandteile der Tracht lassen sich der weiblichen mSphäre zuordnen und deuten damit auf eine Doppelbestattung hin.

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Veröffentlicht
2015-05-18
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Bronzezeit, Bz D, Deutschland, Baden-Württemberg, Königsbronn, Grabfunde, Bewaffnung, Wagen, Pferdegeschirr, Befundvorlage, Metallanalyse