Untersuchungen zur Ausstattung eines späteisenzeitlichen Reiterkriegers aus dem südlichen Karpaten- oder Balkanraum
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Abstract
Die späteisenzeitliche Padea-Panagjurski Kolonii-(PPK)-Gruppe im südlichen Rumänien und nördlichen Bulga rien wird hauptsächlich über Gräber mit eiserner Waffen- und Reitausstattung definiert. Hier wird eine
derartige Ausstattung im RGZM Mainz aus der Stufe Lt D1 vorge stellt; sie besteht aus einem keltisch anmutenden Schwert in seiner Eisenscheide, einem runden Schild buckel und einer großen Lanzenspitze, einem
gebogenen Messer mit Scheide, einer Gürtelschließe sowie einer »thrakischen« Hebelstangentrense und einem Sporenpaar. Das Fundgut trägt im Wesentlichen einen lokalen Charak ter, auch das Schwert gehört
einem Typ an, der besonders im Osten verbreitet ist. Die Gräber der PPK-Gruppe zeichnen sich durch ein hohes Maß an Einheitlichkeit aus – sie repräsentieren eine weitgehend homogene Schicht von Reiterkriegern, aus der nur die Gräber von Cugir und Porţilor de Fier durch Goldschmuck hervortreten. Verbindungen mit der Latènekultur ergeben sich vor allem über die Schwerter; häufig handelt es sich jedoch um Exemplare, deren Typen eindeutig ihren Verbreitungs schwer punkt östlich der bekannten keltischen Oppida haben – wenngleich sie von der Latènekultur klar beeinflusst sind. Hingegen wirken die runden Schildbuckel, die »thrakischen« Hebelstangentrensen und die rechteckigen Gürtelschließen aus dem Bereich der südlichen Karpathen und der unteren Donau in die Zone der Oppida hinein.