Schatzfundhorizonte des späten 3. Jahrhunderts (276-294) in den Nordwestprovinzen
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Résumé
Die Bearbeitung eines Lots von 28 Reformantoninianen (Aurelian bis Diokletian bzw. Maximian), die als »Münzschatz aus Metz« zu Beginn der 1950er Jahre vom RGZM erworben wurden und möglicherweise einen Bruchteil des ca. 17 000 Münzen umfassenden Münzschatzes aus Basse-Rentgen (dép. Moselle, Fundjahr 1896) bilden, zeigt die verzögerte Thesaurierung dieser Münzen in den Nordwestprovinzen des Römischen Reichs. Die Schatzfundhorizonte 281-282 und 293 in Gallien bzw. 293-296 in Britannien stehen mit keinem überregionalen Ereignis in Verbindung; die Zusammensetzung der betreffenden Horte zeigt auch, dass sie nicht infolge der Änderungen im Münzwesen (Einzug der offiziellen Sonderreichsmünzen in
Gallien um 283, Münzreform des Diokletian 294) gebildet wurden. Da sie als Schlussmünzen ohne Ausnahme Reformantoniniane aus der Lyoner Münzstätte haben, sind es wohl die starken Schwankungen in der Prägung und Verteilung von Reformantoninianen, die den Zeitpunkt ihrer Schließung an erster Stelle beeinflussen. Im nordgallischen Münzumlauf des späten 3. Jahrhunderts, in dem Antoniniane des Gallienus bzw. Claudius II. (Divo Claudio) sowie Sonderreichsnachprägungen dominieren, dürfte jeder Zufluss von Reformantoni nianen die Thesaurierung der besseren, frisch geprägten Münzen gefördert haben. Die genauen Gegeben heiten, die die Bergung der herangezogenen Horte schließlich verhinderten, sind nicht bekannt; wenig überzeugend bleibt die These der barbarischen Einfälle, zumal die Depots, die zur gleichen Zeit entstanden, eher weit verstreut zwischen Loire und Rhein verborgen wurden.