Hilfe für einen Fußlahmen – zum Fund einer orthopädischen Fußschiene des frühen Mittelalters aus Markt Einersheim (Lkr. Kitzingen)

  • Beate Herbold (Autor/in)
  • Anja Pütz (Autor/in)
  • Heiko Trentzsch (Autor/in)
  • Christian Oberpriller (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Hilfe für einen Fußlahmen – zum Fund einer orthopädischen Fußschiene des frühen Mittelalters aus Markt Einersheim (Lkr. Kitzingen)

Im Grab eines Verstorbenen der jüngeren Merowingerzeit aus dem Gräberfeld von Markt Einersheim in Unterfranken fand sich u. a. ein bandförmiges Eisenobjekt im Fußbereich, dessen Konstruktion und Lage zu einer Interpretation als Fußschiene im Sinne einer orthopädischen Gehhilfe verleitete. Obgleich aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes der Skelettknochen keine direkten Aussagen bezüglich des infrage kommenden Leidens getroffen werden konnten, lässt die Funktionsweise der Schiene doch die Diskussion möglicher Krankheitsbilder zu. Da es sich bei der Schiene um eine massive Konstruktion handelte, ist durchaus von einem chronischen Gebrechen auszugehen, bei dem sich verschiedene Formen von Bewegungseinschränkung durch entzündliche und arthrotische Prozesse im Gelenk ebenso denken lassen, wie chronische Bandinstabilität(en) oder Nerven- bzw. Muskellähmungen unterschiedlicher ursächlicher Auslöser.

Statistiken

loading
Veröffentlicht
2022-07-21
Sprache
de
Beitragende/r oder Sponsor
RGZM
Schlagworte
Bayern, Frühmittelalter, Reihengräberfeld, frühmittelalterliche Medizin, Orthese