Bein statt Stein – Knochenartefakte aus dem bolivianischen Amazonastiefland
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Abstract
Die Auswertung der beinernen Artefakte aus der Loma Salvatierra, einem großen Siedlungshügel im bolivianischen Amazonastiefland, erlaubte Einblicke in vielfältige Lebensbereiche der präspanischen Bewohner. Mit Knochenartefakten wurde ein breites Funktionsspektrum abgedeckt: Die große Anzahl an Projektilspitzen lässt darauf schließen, dass die Jagd für die Subsistenz eine große Rolle spielte, aufwändige Trachtbestandteile und Beigaben veranschaulichen den Wert der beinernen Rohstoffe, Flöten aus Vogelknochen deuten auf eine Nutzung in rituellem Kontext hin. Die diachrone Analyse zeigte sowohl Unterschiede in der Bedeutung der verschiedenen Typen im Laufe der Zeit als auch in der Verwendung verschiedener Tierarten für die Herstellung. Das Fehlen von lithischem Rohstoff in der Region wurde durch die vielfältige Nutzung von Knochen, Zahn, Geweih und Muschel kompensiert, was eine besondere Adaption an die Umweltbedingungen darstellt.Statistiken
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Veröffentlicht
2013-04-11
Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Bolivien, Amazonastiefland, Llanos de Moxos, Loma Salvatierra, Knochenartefakte, Typologie, Projektilspitzen, Jagd, Grabbeigaben, Trachtbestandteile, Makrospurenanalyse, Adaption