Archäoinformatik als Teil eines zukunftsfähigen Lehrplans der Archäologie
Identifier (Artikel)
Abstract
Die Nutzung digitaler Methoden nimmt in der Archäologie stetig zu. Trotzdem ist die archäoinformatische Lehre an vielen Orten in Deutschland nicht strukturiert in die Studiengänge integriert. Dies zeigt eine Analyse der durch das IANUS-Forschungsdatenzentrum gesammelten Lehrveranstaltungen zu diesen Themen im deutschsprachigen Raum. Dieser Artikel erläutert den Begriff Archäoinformatik und legt dar, welche archäoinformatischen Fähigkeiten Studierende an welcher Stelle ihrer Laufbahn benötigen. Abschlusskandidatinnen werden auf den unterschiedlichen Niveaus verschiedene Aufgaben zugetraut. Grundlegende Kompetenzen, die im Bachelorstudium vermittelt werden sollten, betreffen digitales Management von Daten allgemein und von Geodaten im Speziellen. Absolventinnen sollten in der Lage sein, mit diesen Daten umzugehen, da dies sowohl in der Forschung als auch in anderen Betätigungsfeldern verlangt wird. Kritischer Umgang mit den computergestützten Methoden und eine fruchtbare Kombination mit archäologischer Theorie und Methodik ist nur möglich, wenn sich in einer gewissen Tiefe mit den archäoinformatischen Werkzeugen beschäftigt wird. Während des Masterstudiums sollten unterschiedliche, spezifische Möglichkeiten der Weiterbildung in diesem Bereich angeboten werden. Im Promotionsstudium sind Beratungsangebote notwendig, die einerseits gezielt auf Datenmanagement und -publikation abzielen, andererseits den Doktoranden die Möglichkeit geben, Workshops zu der digitalen Methodik zu organisieren, die sie für ihre Fragestellung benötigen. Der durch die hier vorgeschlagenen Lehrangebote entstehende Mehraufwand kann durch die gezielte Nutzung von Synergieeffekten, den Ausbau der digitalen Lehre und die Entwicklung freier Lern- und Lehrmaterialien abgemildert werden.