Herstellung, Handel und Transport von friesischen Tuchen. Befunde und Funde aus der frühmittelalterlichen Wurt Hessens, Wilhelmshaven
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Abstract
Anhand der Befunde und Funde aus den Grabungen auf der Wurt Hessens in Wilhelmshaven ist es durch eine kooperierende Analyse zwischen der Siedlungs- und der Textilarchäologie gelungen, umfassende neue Erkenntnisse hinsichtlich der Definition, der Herstellung und möglicherweise auch des Transports des vielfach diskutierten „Friesischen Tuche“ zu gewinnen. Dabei konnten alle wesentlichen Produktionsschritte der Gewebe belegt werden. Zudem konnten eine Gleitschienenanlage für flachbodige Küstenschiffe und der Zugang zu den überregionalen Handelswegen der Nordseeküste festgestellt werden. Es wurde ferner damit begonnen, am Beispiel der gut erforschten Textilkomplexe aus den Reihengräbern der Alemannia nach Hinweisen auf eine mögliche friesische Provenienz einzelner Stoffe zu suchen. Dabei konnte bislang eine Gruppe von Mantelstoffen identifi ziert werden, die in einer Technik hergestellt wurde, die eher der küstennahen Textilproduktion entspricht.