Leichenbrand erzählt vom Umgang mit den Toten – Die interdisziplinäre Rekonstruktion ritueller Handlungen am Beispiel eines Urnengräberfelds der Lausitzer Kultur

  • Birgit Großkopf (Autor/in)
  • Alexander Gramsch (Autor/in)

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Abstract

Knochen können auch dann noch „sprechen“, wenn sie verbrannt sind. Leichenbrand ist eines der wichtigsten Quellenmaterialien für die historisch- archäologische Forschung und kann, wie dieser Beitrag darlegt, nicht nur  biologische Daten liefern, sondern auch Informationen zu kulturhistorischen Fragestellungen. Die anthropologischen Grundlagen der Leichenbrandbearbeitung
werden kurz dargestellt, um zum einen deutlich zu machen, welches Potenzial im anthropologisch-archäologischen Quellenmaterial Leichenbrand über die  biologischen Grunddaten hinaus verborgen ist. Zum anderen wird erkennbar, dass bereits die Erhebung der Daten von der Fragestellung abhängt und deshalb Leichenbrand nur dann „sprechen“ kann, wenn er in interdisziplinärer  Zusammenarbeit zwischen Anthropologie und Archäologie analysiert wird. Am Beispiel des bronzezeitlichen Urnengräberfeldes Cottbus Alvensleben-Kaserne
(Brandenburg) wird die interdisziplinäre methodische Herangehensweise beschrieben und die dadurch ermöglichte Rekonstruktion von Funeralpraktiken diskutiert. Auf der Basis dieser Rekonstruktion der verschiedenen rituellen Handlungen wird interpretiert, wie soziale Identitäten im Bestattungsritual dargestellt und transformiert werden.

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Veröffentlicht
2013-09-23
Sprache
de
Schlagworte
Leichenbrand, Bestattungsritual, interdisziplinäre Datenerhebung, kommunikative Handlungen, soziale Identität, DGUF Tagung 2007