Das linearbandkeramische Gräberfeld von Schwetzingen

  • Claudia Gerling (Autor/in)
  • Michael Francken (Autor/in)

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Abstract

Das Gräberfeld von Schwetzingen (Baden-Württemberg) ist mit 203 identifi zierbaren Gräbern eine der größten bekannten Nekropolen der frühneolithischen Linearbandkeramik. Es befand sich südlich der Neckarmündung am Rande der Rheinebene. Im Großen und Ganzen weist Schwetzingen die Merkmale bekannter Nekropolen dieser Kultur auf: Die Toten legte man weitgehend in linker Hockerlage in NO-SW-orientierten engen Grabgruben nieder. Ungefähr der Hälfte der Bestatteten wurden Beigaben in Form von Keramikgefäßen, Geräten aus Felsgestein, Silex, Knochen und Geweih sowie Schmuck mitgegeben. Die unterschiedlichen Verzierungsmotive der Keramik legen eine Datierung in die jüngere Linearbandkeramik, in die Zeit um 5200/5000 v. Chr., nahe.
Neben den knapp 200 Körpergräbern beinhaltet das Gräberfeld auch eine Reihe von Brandbestattungen und so genannten Leergräbern. Eine vollständige anthropologische Auswertung fand bisher nicht statt,  grundlegende Arbeiten wurden aber bereits durchgeführt. Damit werden erste vorläufi ge Aussagen zur Alter- und Geschlechtszusammensetzung möglich. Die Zahl der Frauen innerhalb der Population übersteigt die der Männer, während eine auffällig große Zahl an Kindern zu verzeichnen ist. Im Übrigen ist das Gräberfeld in seiner Zusammensetzung mit anderen Fundstellen dieser Periode vergleichbar.

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Veröffentlicht
2013-09-24
Sprache
de
Schlagworte
Anthropologie, Baden-Württemberg, Gräberfeld, Linearbandkeramik, Neolithikum, Rheintal, Demografie, Bandkeramik