Paläoanthropologie – Standortbestimmung einer innovativen Disziplin

  • Winfried Henke (Autor/in)

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Abstract

Die Paläoanthropologie zählt unter den öffentlichkeitsorientierten biologischen Wissenschaften zu den faszinierendsten Disziplinen, hat aber auch gleichzeitig den diskreditierenden Vorwurf zu gegenwärtigen, keine sehr glaubwürdige Disziplin zu sein. Zielsetzung dieses Beitrags ist es, dieses Vorurteil als einseitige Außensicht zu entkräften und die paläoanthropologische Forschung als eine innovative Wissenschaft zu kennzeichnen, deren Aufgabe es ist, den Prozess der Menschwerdung als adaptive Entwicklung in der Primaten-Evolution zu verstehen. Neben den Prinzipien werden die wichtigsten Methoden, mit denen es gelingt, die  in Homininenfossilien verschlüsselten Informationen akribisch zu dekodieren, exemplarisch aufgezeigt. ’Begründete’ Paläoanthropologie, um die es hier geht,
ist stets theoriegeleitete und hochgradig inter- und multidisziplinär vernetzte Stammesgeschichtsforschung. Nur mit einem komplexen vergleichend- primatologischen Ansatz kann es gelingen, den Prozess und die Etappen der Menschwerdung zu rekonstruieren und langfristig gültige Hominisationsmodelle und phylogenetische Stammbäume zu erstellen. Mehr als Modelle (Jeweilsbilder  sensu Heberer 1972), die aufgrund neuer Methoden und Fakten ständig überprüft werden müssen, werden es jedoch niemals sein. Wir modellieren nur!

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Veröffentlicht
2013-11-04
Sprache
de
Schlagworte
Fossilien, Hominini, Morphologie, Systematik, Modelle, DGUF Tagung 2007, Anthropologie, Paläoanthropologie, Humanevolution