Die unterschiedliche Nutzung von Haus- und Wildtieren im Neolithikum Ostholsteins am Beispiel der Schnittspurenanalyse an Knochen aus Grube-Rosenhof, Wangels LA 505 und Heidmoor
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Abstract
Der vorliegende Bericht befaßt sich mit den Untersuchungen von Tierknochenfunden aus den Grabungenen Heidmoor, Grube-Rosenhof und Wangels LA 505 im südlichen SchleswigHolstein. Ziel dieser Untersuchung war es, die auf den Knochenresten vorhandenen Werkzeugspuren zu dokumentieren, u m hierdurch Rückschlüsse auf die verschiedenen Zerlegungsverfahren der Tierkörper ziehen zu können. Als Überblick erfolgte zunächst die Betrachtung der Lage dieser Klingenritzungen im einzelnen und im Zusammenhang auf einem Rothirschskelett, um deren mögliche Herkunft zu verstehen. Deutlich wurde dabei auch, daß viele Faktoren bestehen, die Einfluß auf eine derartige Analyse nehmen können. Insgesamt konnten aber etliche Unterschiede bei der Zerlegung und Weiterverarbeitung von verschiedenen Tierarten von Fundplatz zu Fundplatz herausgearbeitet werden. So ließen beispielsweise die Befunde bei Fischottern und Haushunden den Schluß zu, daß man Fell und Fleisch der Tiere nicht auf allen Fundplätzen gleichermaßen nutzte. Ebenso wurden ungewöhnliche Zerlegungsmuster bei Schweinen und Hausschafen bzw. Hausziegen festgestellt. Insgesamt verdeutlicht der Bericht, daß die tatsächliche Verwendung bzw. Nutzung von Wild- und Haustieren aus archäologischen Knochenkomplexen offensichtlich nur über eingehende Untersuchungen der Spuren auf den Resten erfolgen kann.