Einiges passt, anderes nicht: Archäologischer Wissensstand und Ergebnisse der DNA-Anthropologie zum Frühneolithikum

  • Jens Lüning (Autor/in)

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Abstract

In der DNA-Forschung zum Frühneolithikum Mitteleuropas, zur bandkeramischen Kultur, standen in den letzten zehn Jahren drei Themen im Vordergrund, die aus archäologischer Sicht kommentiert werden. (1) Nach aDNA-Ergebnisssen stammten die bandkeramischen Hausrinder alle aus einem ersten Züchtungszentrum im Vorderen Orient, was mit dem archäozoologischen Befund übereinstimmt. (2) Nach aDNA-Ergebnissen vertrugen die Menschen der bandkeramischen Kultur keine Milch (Laktoseunverträglichkeit, keine Laktasepersistenz). Tatsächlich besaßen sie Siebgefäße, in denen chemisch Milchfett nachgewiesen ist, wahrscheinlich von der Herstellung laktosefreien Käses. (3) Nach aDNA-Ergebnissen stammten die bandkeramischen Menschen nicht von den einheimischen Jägern und Sammlern ab, sondern müssen sämtlich eingewandert sein. Die Archäologie geht meist ebenfalls von einer Einwanderung aus, diskutiert allerdings über deren Intensität und über eine unterschiedlich starke, auch biologische Integration der mesolithischen Vorbevölkerung.

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Veröffentlicht
2015-01-16
Sprache
de
Schlagworte
Bandkeramik, Frühneolithikum, DNA-Forschung, Paläogenetik, Rinderdomestikation, Laktasepersistenz, Sauermilchkäse, Einwanderung, Akkulturation, Archäologie, aDNA, DNA, DGUF Tagung 2013, Archäobiochemie