Die soziale Dimension von Gräbern – Ansätze und Theorien in der deutschen und britischen Ur- und Frühgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

  • Markus Dürr (Autor/in)

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Abstract

Die Diskussion über die soziale Dimension von Gräbern stellt eine der wichtigsten Debatten über die Aussagefähigkeit einer archäologischen Quellengattung dar. Während die angelsächsische und die deutsche Archäologie bis in die 1960er Jahre hinein ähnliche Ansätze und Ideen vertraten, ging die Entwicklung danach in verschiedene Richtungen. Die britische Diskussion fand weitestgehend auf einer theoretischen Ebene unter Einbeziehung kulturanthropologischer und soziologischer Erkenntnisse statt und verselbstständigte sich immer mehr. In Deutschland hingegen versuchte man auf einer methodischen, materialorientierten Ebene zu diskutieren, ohne dass man sich dem Vorwurf des „Theoretisierens“ aussetzten musste. Trotz dieses Gegensatzes und einer - von wenigen Ausnahmen abgesehen - weitgehenden beiderseitigen Unkenntnis voneinander gelang es der Archäologie in beiden Ländern dennoch immer wieder, zur selben Zeit dieselben Themen aufzugreifen oder zu kritisieren. Man entwickelte aufgrund ähnlicher Gedanken ähnliche Ansätze und Fragestellungen, um verschiedenen soziale Aspekte anhand der Grabbefunde analysieren zu können. Beide Diskussionen erbrachten neue Sichtweisen auf das Phänomen Grab, die in unterschiedlichen Analysemethoden ihren Ausdruck fanden und ihrerseits wieder zu neuen Diskussionen führten.

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Veröffentlicht
2016-10-26
Sprache
de
Schlagworte
Theorie, Methoden, Gräberarchäologie, Sozialarchäologie, Geschichte der Archäologie, AG Wissenschaftsgeschichte