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Archäologie der Moderne zwischen Fachlichkeit, Zuständigkeiten und fachbereichlicher Reproduktionsfähigkeit

  • Ulf Ickerodt (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Die Forderung nach einer Archäologie der Moderne (AdM) ist ein spannendes Phänomen. Einerseits ist sie seit Jahrzehnten gute fachliche Praxis. Andererseits sucht sie noch ihr eigenes akademisches Profil. Dieses kann weniger inhaltlicher Natur sein, sondern muss sich an der Fundierung der eigenen fachlichen Grundlagen orientieren. Ihr Versuch der Neubegründung lässt sich sehr gut mit der Etablierung der Ur- und Frühgeschichte (UFG) Ende des 19./Beginn des 20. Jh. vergleichen. Als Ausgangspunkt wird hier ein Beitrag gewählt, in dem der Universitätsforscher Karl Josef Narr vor inzwischen 30 Jahren einen vergleichbaren Ansatz wählte. Er legte eine Analyse der deutschen UFG nach der nationalen Vorgeschichtsforschung für den Zeitraum 1945 bis 1990 vor. Im Rahmen dieses Beitrags wird seiner Untersuchung gefolgt und dafür genutzt, um die fachbereichliche Etablierung der AdM zu reflektieren. Im Fokus stehen Fragen nach den Rahmenbedingungen der jeweiligen Wissensproduktion und -reproduktion, die sowohl von der UFG wie der AdM gelöst werden müssen. Dabei hat die AdM den Vorteil, dass sie sich organisatorisch aus der UFG heraus entwickelt. Dieses beinhaltet allerdings strukturelle Abhängigkeiten und Determiniertheiten. Diese müssen von der AdM berücksichtigt werden und – um die eigenen Ziele besser erreichen zu können – auf die Möglichkeiten, organisatorischen Strukturen und strukturellen Rahmenbedingungen des bestehenden Fachs abgestimmt werden. Aufgabe einer sich etablieren wollenden AdM muss es folglich sein, in diesem Zuständigkeiten und Fachbereiche übergreifenden, transdisziplinären Forschungs- und Arbeitsfeld mögliche Arbeitsinhalte oder Themenfelder und die methodologischen Rahmenbedingungen für deren systematische Bearbeitung festzulegen und diese dann von anderen historischoder kulturanthropologischen Fächern abzugrenzen. Der im Anhang beigefügte Fragenkatalog kann helfen, die zu führende Diskussion strukturiert und systematisch anzugehen.

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Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Archäologie der Moderne, archäologisches Denkmalpflegemanagement, archäologisches Erbe, Kulturerbe, Wissenschaftstheorie, Innovationsforschung, DGUF Tagung 2020