Statements von Tagungsteilnehmern – DGUF-Jahrestagung 2020 „Wollen und brauchen wir mehr Archäologie der Moderne?“
Identifier (Artikel)
Abstract
Alle nicht-vortragenden Teilnehmer der DGUF-Jahrestagung 2020 „Wollen und brauchen wir mehr Archäologie der Moderne?“ waren eingeladen, sich nachträglich mit einem Statement in die Tagungspublikation einzubringen, sofern ein ihnen wichtiges Thema/Anliegen in den Vorträgen noch nicht abgedeckt sei. Drei Teilnehmer nahmen das Angebot an, wobei die Einreichung von Alexander Veling letztendlich als Aufsatz publiziert wurde. Der im Ruhr Museum (Essen) tätige Patrick Jung betont in seinem Statement die vielfältigen disziplinären Überlappungen einer Archäologie der Moderne mit anderen Wissenschaften, die sich ebenfalls mit der Moderne/Gegenwart beschäftigen. Daraus entstehe die Notwendigkeit, das Archäologische in AdM-Projekten herauszuarbeiten und sich noch stärker um interdisziplinäre Kooperationen zu bemühen. Hinsichtlich der Ausbildung betont Jung den möglichen Beitrag der Museen – insbesondere von Mehrspartenhäusern. Doch zielführende Praktikumsplätze und Lehraufträge fielen den Universitäten und Studierenden nicht in den Schoß, vielmehr müssten gute Angebote dieser Art klug und gezielt vereinbart werden. Sascha Piffko, Inhaber der Grabungsfirma SPAU, erinnert daran, dass bei Verursachergrabungen gegenüber dem Auftraggeber klar sein muss, ob und in welchem Umfang auch Relikte der Moderne zu dokumentieren und zu sichern sind. Denn ein akribisches Ausgraben, beispielsweise, einer Müllhalde könne mit erheblichen Akzeptanzproblemen seitens des Auftraggebers von Verursachergrabungen einhergehen. Also brauche es Kriterien und klare Beauflagungen. In der Praxis gebe es gerade bei AdM-lastigen Grabungen viele und diverse Sicherheitsaspekte, zu denen sich gute Fachfirmen ein großes Wissen erarbeitet hätten, das es aber zu systematisieren und in die praktische Ausbildung des Nachwuchses zu integrieren gelte.