Archäologie zwischen Wissenschaft und Wirtschaftlichkeit – Kalkulation und Produktivität wissenschaftlicher archäologischer Arbeit auf sogenannten Rettungsgrabungen

(Arbeitspapiere CIfA Deutschland 4)

  • Falk Näth (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

In diesem Arbeitspapier wird ein Weg zur Kalkulation einer archäologischen Ausgrabung vorgeschlagen. Hierbei werden die Begriffe Personalkosten, Projektgemeinkosten und Projektrisiko, Unternehmergehalt und Allgemeine Geschäftskosten, Wagnis und Gewinn erörtert. Im Zusammenhang mit unterschiedlichen Preisgestaltungen wird aufgezeigt, dass wissenschaftliche Produktivität sich nicht an der Geldvermehrung durch Stundenabrechnung misst, sondern an dem Verhältnis des wissenschaftlichen Erkenntnisgewinns zum gewählten Untersuchungsverfahren. Zugleich ergibt sich aus den Kalkulationen, dass die weithin übliche Art, nach der auf Anregung der Denkmalschutzbehörden archäologische Projekte normalerweise nach Stundensätzen ausgeschrieben werden, für alle Verfahrensbeteiligten – die archäologischen Unternehmer, die archäologischen Arbeitnehmer, die Investoren wie auch für „die Archäologie“ und den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn – der schlechtest mögliche Ansatz ist. Würde man archäologische Vorhaben tatsächlich als Projekt ausschreiben, wäre dies in der Sache wie ökonomisch für alle Beteiligten weitaus vorteilhafter. Das weit verbreitet erschreckend niedrige Lohnniveau vor allem beim nicht-wissenschaftlichen Personal in der privatwirtschaftlichen Archäologie ist die direkte Folge einer von vielen Denkmalbehörden induzierten verfehlten Ausschreibungspraxis.

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Veröffentlicht
2022-06-09
Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, privatwirtschaftliche Archäologie, Produkt, Produktivität, Liquidität, Wagnis, Gewinn, Allgemeine Geschäftskosten, Unternehmergehalt, Personalkosten, Projektgemeinkosten, Projektrisiko, Marktwirtschaft, Verwaltungswirtschaft, Grundlagenforschung, Ausgrabung