Kritische Anmerkungen zum Fundkomplex der sog. Himmelsscheibe von Nebra

  • Rupert Gebhard (Autor/in)
  • Rüdiger Krause (Autor/in)

Identifier (Artikel)

Abstract

Die „Himmelsscheibe von Nebra“ wurde 1999 angeblich als Bestandteil eines Hortfundes bei Raubgrabungen entdeckt. In aufwändigen und langjährigen Untersuchungen wurde versucht, sowohl die Zuweisung des angeblichen Fundortes als auch die Zusammengehörigkeit der Objekte unabhängig von den Angaben der Finder zu verifizieren. Eine kritische Betrachtung der publizierten Ergebnisse durch die Autoren lässt derzeit weder den Schluss zu, dass die in einer Nachgrabung untersuchte Fundstelle zutreffend wäre, noch dass das Ensemble selbst die Kriterien eines geschlossenen Fundes erfüllt. Vielmehr kann sich das Ensemble nach dem Grabungsbefund an der Fundstelle dort nicht in situ befunden haben. Die naturwissenschaftlichen Untersuchungen an den Objekten widersprechen eher einer Zusammengehörigkeit als dass sie eine solche bestätigen. Betrachtet man die Scheibe – wie dann geboten – als Einzelobjekt, lässt sie sich nicht in die frühbronzezeitliche Motivwelt einfügen, eine zeitliche Einordnung in das erste Jahrtausend v. Chr. erscheint am ehesten wahrscheinlich. Auf Grundlage dieser Gesamteinschätzung müssen sich alle bisherigen weiterführenden kulturgeschichtlichen Schlussfolgerungen und Interpretationen einer künftigen kritischen Diskussion stellen.

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Sprache
de
Schlagworte
Archäologie, Himmelsscheibe, Sternenscheibe, Nebra, Hortfund, Bronzezeit, Vorrömische Eisenzeit, Kelten, Ostalpines Kupfer, Bleiisotope, Zinnisotope