Das Kastell Schaan und die Transformationsprozesse des Alpenrheintals in der Spätantike: Entwicklung – Netzwerke – Mobilität – Bevölkerung
Identifier (Artikel)
Abstract
Die Siedlungslandschaft des Alpenrheintals ist geprägt von einem markanten Wechsel der Siedlungsstandorte von der Talebene in Höhenlagen während dem 4. Jahrhundert und einem deutlichen Siedlungsrückgang im 5. Jahrhundert. Ab dem ausgehenden 3. Jahrhundert befindet sich das Tal zudem im unmittelbaren Hinterland des Limes, was sich in der Präsenz von Staatsbeamten und schlussendlich dem Kastellbau von Schaan manifestiert. Die ausschliesslich im Tal belegte Anwesenheit dieser verdeutlicht, dass die nun vorherrschenden Höhensiedlungen nicht in der Kontrolle des Staates standen. Mit dem Bau des Kastells Schaan sind zudem erstmals nachweislich zugewanderte Personen fassbar in einer Region, welche ausserhalb des Militärstützpunktes ihren lokalen Traditionen verbunden blieb. Die weitreichenden überregionalen Netzwerke bleiben jedoch bis mindestens in das ausgehende 5. Jahrhundert sowohl im Kastell Schaan als auch im gesamten Alpenrheintal offensichtlich.