Midlife changes: the Sopot burial ground at Alsónyék

  • Krisztián Oross (Autor/in)
  • Anett Osztás (Autor/in)
  • Tibor Marton (Autor/in)
  • Kitti Köhler (Autor/in)
  • János Gábor Ódor (Autor/in)
  • Anna Szécsényi-Nagy (Autor/in)
  • Eszter Bánffy (Autor/in)
  • Kurt W. Alt (Autor/in)
  • Christopher Bronk Ramsey (Autor/in)
  • Bernd Kromer (Autor/in)
  • Alex Bayliss (Autor/in)
  • Derek Hamilton (Autor/in)
  • Alasdair Whittle (Autor/in)

Identifier (Dateien)

Abstract

Östlich des Hauptgrabungsareals in Alsónyék wurde in einem kleinen Bereich eine Belegung der Sopot-Kultur dokumentiert, die Gruben, vier Gräben und 18 Gräber mit 20 Individuen umfasst. Die zeitliche Tiefe dieser Besiedlung stellt sich durch die Stratigraphie dar: Die Gräben schneiden die Gruben und einige Gräber wiederum den dritten Graben. Basierend auf den geomagnetischen Untersuchungen deutet sich ein umschlossenes Areal von etwa fünf Hektar Größe an; es ist jedoch nicht möglich, die gesamte Ausdehnung der Ansiedlung zu ermessen. Die Sopot-Kultur wird generell als Horizont am Übergang vom Mittel- zum Jungneolithikum in Westungarn angesehen, ihre genaue zeitliche Stellung ist indes fraglich. Ihre Rolle in der Entwicklung der Lengyel-Kultur bleibt kontrovers. In der Forschung besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Sopot-Kultur vom Süden aus in die Region gelangte, jedoch ist der Zeitpunkt der Ausbreitung in das westliche Karpatenbecken umstritten. Einerseits wird sie als eine vollkommen vorlengyelzeitliche Entwicklung angesehen, andererseits als zumindest teilweise gleichzeitig mit der frühen Lengyel-Kultur. Im Rahmen des ERC-Projektes The Times of Their Lives durchgeführten Datierungen zielten auf formale Modellberechnungen für die zeitliche Einordnung und Dauer der Sopotzeitlichen Belegung in Alsónyék und dienten somit einem besseren Verständnis des Kontextes und der Entwicklung der Solpot-Kultur in Ungarn. Es wurden 17 Radiokarbondaten aus menschlichem und tierischem Knochenmaterial gewonnen, inklusive fünf bereits existierender Daten aus Bestattungen. Diese wurden innerhalb eines Bayes’schen statistischen Rahmens ermittelt. Das Modell konzentriert sich auf die Proben aus den Gräbern und sein Hauptelement bewertet die Bestattungen als Anzeichen einer kontinuierlichen Aktivität in diesem Bereich von Alsónyék. Daraufhin setzen die Sopot-Bestattungen wohl um 5095–5020 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit) ein, wurden etwa 220–340 Jahre (68% Wahrscheinlichkeit) fortgesetzt und endeten schließlich um 4825–4750 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit). Außerdem konnte ein terminus ante quem für das Ausheben des Grabens 211 um vermutlich 4930–4870 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit) kalkuliert werden. Diese Kalkulationen helfen, die Debatte um die relative Abfolge kultureller Entwicklungen in der Region und das Verhältnis von Gemeinschaften der Sopot-Kultur zu denjenigen der LBK- und Lengyel-Kulturen zu beeinflussen. Da es sich in Alsónyék um das größte Gräberfeld der Sopot-Kultur im ungarischen Osttransdanubien handelt, ist seine Chronologie entscheidend für das Verständnis kultureller Interaktionen entlang der Donau zwischen dem Nordbalkan und dem Karpatenbecken. Außerdem trägt die Sopot-zeitliche Belegung von Alsónyék erheblich dazu bei, eine robuste Chronologie für die lange Siedlungsabfolge in Alsónyék zu erstellen.


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Veröffentlicht
2017-04-11
Sprache
en