Coalescent community at Alsónyék: the timings and duration of Lengyel burials and settlement

  • Anett Osztás (Autor/in)
  • István Zalai-Gaál (Autor/in)
  • Eszter Bánffy (Autor/in)
  • Tibor Marton (Autor/in)
  • Éva Ágnes Nyerges (Autor/in)
  • Kitti Köhler (Autor/in)
  • Krisztina Somogyi (Autor/in)
  • Zsolt Gallina (Autor/in)
  • Christopher Bronk Ramsey (Autor/in)
  • Elaine Dunbar (Autor/in)
  • Bernd Kromer (Autor/in)
  • Alex Bayliss (Autor/in)
  • Derek Hamilton (Autor/in)
  • Alasdair Whittle (Autor/in)

Identifier (Dateien)

Abstract

Die größte Ausdehnung erreicht die neolithische Besiedlung von Alsónyék während der spätneolithischen Lengyel Kultur. Annähernd 9000 Befunde, darunter Pfostengruben von 122 Häusern, Gruben und Grubenkomplexe sowie rund 2300 Bestattungen sind der Lengyel Kultur zuzuweisen. Die Befunde erstrecken sich über die gesamte Grabungsfläche und umfassen ein Areal von über 80 ha. Die meisten Bestattungen bilden Gräbergruppen, die an unterschiedlichen Stellen der Siedlung kleine Friedhöfe bilden; Einzelgräber streuen ebenfalls über die Fläche. Es sind zwar weitere große Gräberfelder und große Siedlungen mit Bestattungen der Lengyel Kultur in Transdanubien bekannt, allerdings ist die enorme Zahl an Gräbern in Alsónyék beispiellos innerhalb des gesamten Lengyel-Komplexes. Diese Tatsache eröffnet Möglichkeiten für unterschiedlichste archäologische und bioarchäologische Untersuchungen. Die Entdeckung von 122 Pfostenbauten auf einer einzigen Fundstelle ist einzigartig für die Lengyel Kultur. Diese Bauten eröffnen ein besseres Verständnis für die Architektur und den Lebensstil der Lengyel-zeitlichen Bevölkerung, was eine vollkommen neue Situation für die Archäologie der Lengyel Kultur in Ungarn und darüber hinaus bedeutet. Dieser Umstand und die enorme Größe machen Alsónyék so bedeutend. Insgesamt können 217 Radiocarbondaten der Lengyel Kultur ausgewertet werden, wobei die Flächen 5603, 11 und 10B separat untersucht wurden. Die Kalkulationen sind genau genug, um eine robuste zeitliche Abfolge der Aktivitäten auf der Fundstelle zu ermitteln. Das Modell zeigt an, dass die Bestattungen auf Fläche 5603 vermutlich um 4790–4740 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit) einsetzen und auf Fläche 11 etwa zur gleichen Zeit, nämlich um 4795–4745 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit). Wenig später, um 4715–4690 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit), beginnt in Fläche 10B eine intensive Bestattungsphase. Zu dieser Zeit ist bereits eine weitläufige Besiedlung festzustellen – in Fläche 11 von 4745–4690 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit), in Fläche 5603 von 4745–4665 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit) und in Fläche 10B von 4720–4700 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit). Nach einer kurzen, aber intensiven Belegungszeit, die nur wenige Jahrzehnte andauerte, endet die Besiedlung und danach die Bestattungstätigkeit in der nördlichsten Fläche, 10B, in den 4700er oder 4690er Jahren cal BC (68% Wahrscheinlichkeit) bzw. um 4695–4670 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit). Die Besiedlung von Fläche 11 endet ebenfalls vor der Aufgabe der Bestattungsaktivität, jedoch dauerte sie insgesamt länger. Die Siedlung wird aufgelassen um 4670–4620 cal BC (37% Wahrscheinlichkeit) oder 4610–4565 cal BC (31% Wahrscheinlichkeit), die Begräbnisse enden um 4585–4515 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit). Am längsten halten sich die Siedlung und die Bestattungstätigkeit in Fläche 5603, obwohl das Ende der Bestattungen etwa 100 Jahre vor dem Ende der Siedlung anzusetzen ist. Die Gräber enden um 4515–4465 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit), die Siedlung um 4345–4245 cal BC (68% Wahrscheinlichkeit).

Statistiken

loading
Veröffentlicht
2017-04-11
Sprache
en