The Alsónyék story: towards the history of a persistent place

  • Eszter Bánffy (Autor/in)
  • Anett Osztás (Autor/in)
  • Krisztián Oross (Autor/in)
  • István Zalai-Gaál (Autor/in)
  • Tibor Marton (Autor/in)
  • Éva Ágnes Nyerges (Autor/in)
  • Kitti Köhler (Autor/in)
  • Alex Bayliss (Autor/in)
  • Derek Hamilton (Autor/in)
  • Alasdair Whittle (Autor/in)

Identifier (Dateien)

Abstract

Als Fortsetzung der vorangehenden Kapitel wird in der Diskussion die lange Geschichte von Alsónyék zusammengefasst und tiefer gehend die Vorstellungen von einem dauerhaft genutzten Ort, von Gemeinschaft, von Agglomeration und Verschmelzung interpretiert. Dabei werden auch unterschiedliche Analyseebenen und das Tempo von Veränderungen betrachtet. Ein besonderes Augenmerk wird auf die außergewöhnliche Beständigkeit von Alsónyék, die Intensität seiner Nutzung sowie den Verlauf des Bevölkerungszuwachses und -rückgangs gelegt. Zunächst werden die allgemeinen Umstände der frühen Entstehung von Siedlungen mit dem spezifischen Nachweis einer Siedlungs- und Bevölkerungsentwicklung in Transdanubien und in Mitteleuropa verglichen. Danach werden Datenkalkulationen der aufeinanderfolgenden Besiedlungsperioden in Alsónyék selbst zusammengefasst – von der Starčevo Kultur über die LBK und Sopot Kultur bis zur Lengyel Kultur. Die Betonung liegt auf der langen Kontinuität der Okkupation – abgesehen von der Lücke zwischen Starčevo und LBK – und der möglichen Überschneidung zwischen LBK und Sopot sowie dem zunehmenden Wachstum in der Lengyel Kultur. Die außergewöhnliche Dauerhaftigkeit von Alsónyék wird also im Detail untersucht und verglichen mit Situationen anderswo, was zu einer Diskussion über die Wahrnehmung eines Ortes und einer Gemeinschaft führt, die möglicherweise während der Belegungszeit in Alsónyék erlebt wurde. Die Charakterisierung der Lengyel-Okkupation nicht nur als eine große Agglomeration, sondern vielmehr als eine Verschmelzung zu einer Gemeinschaft wird untersucht. Die Gründe für solche Entwicklungen, die in historischen und ethnographischen Aufzeichnungen belegt sind, werden einbezogen, inklusive Perioden von sozialer Instabilität und Gewalt zwischen verschiedenen Gemeinschaften. Die außergewöhnliche Intensität an Aktivitäten in Alsónyék wird weiter in unterschiedlichster Weise herausgearbeitet, um Schätzungen zu Bevölkerungszahlen und der Anzahl gleichzeitig genutzter Häuser in der Abfolge der Lengyel Kultur bereitzustellen. Der Höhepunkt der Aktivitäten beschränkt sich wahrscheinlich auf nur ein oder zwei Generationen um etwa 4700 cal BC. Der Niedergang der Lengyel-zeitlichen Nutzung war vermutlich nur etwas langsamer als seine Entstehung und umfasste zwei bis drei Generationen im späteren Abschnitt des 47. Jahrhunderts cal BC. Allerdings reduzierte sich die Aktivität nicht auf das Niveau der vorlengyelzeitlichen Perioden, sondern bestand für mehrere Jahrhunderte mit einer Intensität die zwei- oder dreimal so hoch war als in den vorhergehenden Belegungsphasen. Eine Suche nach Gründen für die Agglomeration und den Niedergang in Alsónyék bleibt eine Herausforderung, obwohl sich einige Antworten vielleicht durch die weitere Untersuchung der Siedlungen in der Region oder die detaillierten Untersuchungen von Krankheitsbildern ergeben können. Bisher gibt es keine umfangreichen Hinweise auf Gewalt. Außerdem werden weitere mögliche Komponenten des Zusammenwachsens in Alsónyék diskutiert – darunter die zahlreichen Häuser und möglichen Haushalte sowie die sozialen Umfelder. Darüber hinaus werden Thesen zu Siedlungsvierteln, Clans und Erblinien aufgestellt. Mögliche Schlüssel zu internen Differenzen innerhalb der Fundstelle werden zukünftigen Forschungen überlassen. So muss insgesamt noch viel weitere Arbeit getan werden, bis die gesamte Geschichte Alsónyéks erzählt werden kann.

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Veröffentlicht
2017-04-11
Sprache
en