Einige Bemerkungen zu den römischen Bronzegefäßen in markomannenkriegszeitlichen Fürstengräbern

  • Richard Petrovzsky (Autor/in)

Abstract

Zu den bisher bekannten beiden sog. Fürstengräber von Mušov (CZ) und Czarnówko (PL) kommt mit dem aus Kariv in der Westukraine nun ein neues beigabenreiches Grab hinzu. Alle drei Gräber zeichnen sich durch wichtige Gemeinsamkeiten aus, die sie zeitgleich erscheinen lassen und in den gleichen historischen Zusammenhang stellen. Unter ihren Beigaben fällt unter anderem ein bisher nicht bekanntes Bronzegeschirrpaar bestehend aus einem Eimer mit Gesichtsattaschen (Variante des Typs E 28) und einem Kessel mit Germanenbüstenattaschen auf. Beide Gefäßtypen sind römische Importe, Spezialanfertigungen, die als Trinkgeschirr  Verwendung fanden. Hergestellt wurden sie wohl um die Mitte des zweiten Jahrhunderts in Werkstätten der norischpannonischen
Provinzen. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um diplomatische Geschenke der Römer an führende Repräsentanten der germanischen Stammeseliten im Vorfeld der Markomannenkriege. Allerdings fand die Grablege in den drei erwähnten Bestattungsorten zu unterschiedlichen Zeiten statt, wobei das von Mušov das früheste und das von Czarnówko das jüngste zu sein scheint.

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Veröffentlicht
2021-12-22
Sprache
de
Schlagworte
Mušov, Czarnówko, Kariv, Fürstengrab, Importe, Metallgefäße, Markomannenkriege, Diplomatengeschenke