Das Kampfareal von Kalkriese

Fallstudie einer antiken Konfliktlandschaft

Abstract

Im Kampfareal von Kalkriese, das sehr wahrscheinlich der historisch überlieferten Varusschlacht (9 n. Chr.) zuzuordnen ist, streuen die römischen Münzen und Ausrüstungsteile weit über die Hauptfundstelle „Oberesch“ hinaus. Um die Rahmenbedingungen der ausgedehnten militärischen Auseinandersetzung zwischen Römern und Germanen besser einschätzen zu können, wurde die germanische Besiedlung der Zeit um Christi Geburt im Arbeitsgebiet näher erforscht. Außerdem wurden die am Material des Oberesches entwickelten quellenkritischen Überlegungen zu den Auswirkungen der nach den Kämpfen einsetzenden Prozesse, insbesondere der Plünderungen, für die Interpretation des römischen Fundmaterials aus dem gesamten Kalkrieser  Untersuchungsgebiet zugrunde gelegt und ausdifferenziert.
Die Zusammenführung von siedlungsarchäologischen und schlachtfeldarchäologischen Untersuchungen vermittelt nun ein konkreteres Bild von der Konfliktlandschaft, in der sich eine Folge von Defileegefechten abzeichnet. Anhand der Verteilung der Fragmente militärischer Ausrüstung und vor dem Hintergrund der einheimischen Infrastruktur lassen sich der Marsch der römischen Truppen und deren Reaktionen auf die Angriffe der Germanen detaillierter rekonstruieren.

 

Digitalsupplemente: https://doi.org/10.11588/data/CSYOYU

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Veröffentlicht
2021-12-22
Sprache
de
Schlagworte
Kalkriese, Varusschlacht, Schlachtfeldarchäologie, Konfliktlandschaft, germanische Besiedlung, Keramik der Übergangszeit, römische Armee, Kampfverlauf, Plünderung, Beute