Bersu und die Schweiz – eine Annäherung. Einführung und Fragestellung

Abstract

Der Artikel bietet eine erste Einschätzung des Wirkens von Gerhard Bersu auf die Archäologie in der Schweiz. Die historischen Dokumente aus verschiedenen Archiven der Schweiz und der RGK zeigen den durchaus beträchtlichen Einfluss Bersus nicht nur durch eigene Ausgrabungen in der Schweiz, besonders seine Ausgrabungen auf dem Wittnauer Horn im Kt. Aargau, sondern auch auf personelle Entscheidungen bei der Besetzung von Stellen. Das Forum hierfür war die „Schweizerische Gesellschaft für Urgeschichte“, deren Mitglied er seit 1926 war. Durch die Jahresberichte der Gesellschaft lassen sich die Besuche und aktive Teilnahmen von Schweizer Archäologen auf Bersus Ausgrabungen etwa auf dem württembergischen Goldberg oder im römischen Militärlager von Altrip verfolgen. Besonders verbunden war Gerhard Bersu mit Alban Gerster und den Archäologen Emil Vogt und Rudolf Laur-Belart, die beide lange Jahre die Archäologie in der Schweiz maßgeblich prägten; sie wurden beide durch die RGK gefördert. Auch in der Schweiz brachte Bersu seine Fähigkeit ein, Menschen für die Archäologie zu gewinnen und miteinander in Kontakt zu bringen. Ein Mittel dies auch institutionell sichtbar zu machen, war die Ernennung von schweizer Archäologen zu korrespondierenden Mitgliedern des DAI. Bersu zog wohl nie in Betracht nach 1933 in die Schweiz auszuwandern, aber einflussreiche Archäologen setzten sich für den Verbleib von Bersu als 1. Direktor der RGK ein.

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Veröffentlicht
2022-12-28
Sprache
de
Schlagworte
Schweiz, Schweizerische Gesellschaft für Urgeschichte, Wittnauer Horn, Institutionalisierung der Archäologie